Stillen

Forum Stillen

Jeden Tag ein neues Problem... ist das noch normal?

Thema: Jeden Tag ein neues Problem... ist das noch normal?

Hallo ihr Lieben, ich bin zum ersten Mal Mama und habe einen viereinhalb Wochen alten Sohn, der mich beim Stillen immer wieder an meine Grenzen bringt... Zuerst hatte ich blutige Brustwarzen auf beiden Seiten, richtig übel, biss mich aber durch. Erfolgreich (Wollwachs und an eine Besserung glauben - beides half). Dann schlief er beim Stillen immer ein. Wir bissen uns durch - es wurde besser. Dann verweigerte er plötzlich das Andocken auf der linken Brust. Laut Hebamme war bei mir alles okay. Wir bissen uns auch hier durch, kauften ein Stillkissen, testeten neue Positionen - es wurde besser. Dann bekam er beim Stillen Bauchkrämpfe, wand sich manchmal bei jedem Schluck. Damit kämpfen wir immer noch. Es wird kaum besser, vor allem abends ist es schlimm. Dann bekam ich plötzlich Fieber ohne Symptome, beide Brüste schmerzen, aber kein Milchstau, keine Entzündung. Mit 39 Fieber stillte ich alle drei Stunden weiter (kurz vorm Aufgeben), seit gestern Abend fieberfrei. Nun haben wir das Problem, dass er freiwillig nicht von der Brust abdockt und meine Warzen gegen Ende des Trinkens dermaßen malträtiert, dass ich manchmal schreien könnte. Selbst der Trick mit dem kleinen Finger klappt nie schmerzfrei. Und oft weint er schon kurz nach dem Stillen, abends auch manchmal beim Stillen (bei jedem Schluck gluckert es im Bäuchlein, er hat ganz offenbar dabei Krämpfe). Er tut mir bei alldem schrecklich Leid, aber ich seh auch langsam aus wie eine Leiche. Und dann gibt es dazwischen diese Momente, in denen es einfach klappt, problemlos, er friedlich trinkt, und ich Hoffnung schöpfe... wird sich das alles noch einpendeln? Ich möchte unbedingt weiterstillen, wenigstens drei Monate lang, am liebsten aber sechs... Doch ich bin nach einem Monat schon am Ende meiner Kräfte. Er schreit halt auch viel, und ich habe seit der Geburt nicht mehr als zwei Stunden am Stück schlafen können (falls überhaupt). Dazu kam ein Steißbruch, ein eingeklemmter Nerv in der Schulter wegen verkrampfter Stillhaltung und starker Eisenmangel. Wird es irgendwann besser? Liebe Grüße Betty

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 16:04



Antwort auf diesen Beitrag

Oh je, Dein Bericht hat es aber in sich. Spricht sehr für Dich, dass Du noch nicht aufegegeben hast. Zunächst einmal: wie sieht es mit der Gewichtszunahme Deines Zwerges aus? Geht die Kurve nach oben, kannst Du schon mal davon ausgehen, dass er satt wird und sein Schreien eher Anpassungsschwierigkeiten oder vielleicht motorische Probleme der Wirbelsäule (Blockaden) sein könnten. Mal vom KiA abchecken lassen. Ein anderer Aspekt könnte sein, dass er auf Kuhmilch reagiert. Verzichte mal auf Kuhmilchprodukte in Deiner Nahrung, ich weiß, dass ist nicht so einfach und schau, wie er reagiert. Wenn sein Bäuchlein sehr gluckst, massiere ihn ab und an mit Öl, das bringt ein wenig Schwung in die Verdauung. Ich würde Dir darüber hinaus noch raten, Dir unbedingt eine Stillberateratung zu suchen. Im Internet findest Du Kontakte auch in Deiner Region. Und noch zum Trost: laß Dich nicht ermutigen, ich stille jetzt zum zweiten Mal und es gibt immer wieder Momente, die mich auch verunsichern, aber vieles renkt sich von selbst ein, wie Du ja auch schon oft genug sehen konntest. LG, Doreen

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 20:31



Antwort auf diesen Beitrag

ach Mensch... das tut mir aber leid für dich und trotzdem dafür das du weitermachst... bei mir war es am anfang auch total schwierig und jetzt nach 4,5 monaten genieß ich es nur noch... hätte ich damals auch nie gedacht... ansonsten schließe ich mich meiner vorrednerin an... und natürllich herzlichen glückwunsch zum zwerg (ist natürlich lecker Stilltee)

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 20:39



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Doreen, Danke für deine Anregungen. Ja, der Kleine nimmt zu, wobei er bei der Geburt recht wenig gewogen hat (2900 Gramm). Aber seit der Entlassung gehts steil nach oben. Ein Frühchen ist er nicht, sondern exakt am errechneten Termin geboren. An die motorische Sache hab ich auch schon gedacht, weil es manchmal ein bisschen in seiner Schulter knackst. Und auf Kuhmilch verzichte ich sowieso schon größtenteils, weil ich eine schwache Laktoseintoleranz habe und deshalb fast nie Lust auf Milch, Joghurt, Quark etc. habe. Dazu müsste ich mich schon zwingen... Was mich auch so irritiert, ist, dass er beim Anlegen immer so heftig an seinen Fäusten saugt und dabei manchmal sogar meine Brustwarze übersieht vor lauter Hektik... er ist jedesmal so aufgeregt! Als gäbe es kein Morgen mehr. Dabei warte ich ja nicht, bis er erst schreit, sondern reagiere bei den ersten Hungeranzeichen (sofern ich sie erkenne). Liebe Grüße Betty

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 11:00



Antwort auf diesen Beitrag

Ach herrjeh Du hast auch so einen schwierigen Start wie ich. Erst einmal, ja es wird besser, ich stille nun schon 6 Monate und wir genießen es. Man lernt ja dazu....Paß auf Dein Fieber auf, ich hatte eine Brustentzündung ohne es zu merken. Das Fieber steigt typischerweise mal stark an, nach dem Stillen ist es wieder weg dann ist es wieder da. Bin dann zum Arzt und bekam eine bestimmte Antibiotika mit der man weiterstillen kann. Zum Eisenmangel, geh ins Reformhaus da gibts jede Menge guter Eisenprodukte die solltest Du dann täglich nehmen,mach ich auch. Iß genug und energiehaltig denn Du brauchst das. Mein Energiepusher ist Schoki aber das ist nicht schlimm und mir hilfts besonders wenn ich mich ausgelaugt und wackelig fühle. Wenn Dein Baby sich beim Stillen windet denke ich mal kommt es entweder mit dem Milchspendereflex nicht klar, es kommt viell. zu viel. Und/oder es hat Blähungen b.z.w. kleine Probleme mit dem unreifen Verdauungstrakt. Unsere Kleine hatte das auch und hat sehr viel rumgekötzert aber das gab sich ab dem 4. Monat. Probiere den Fliegergriff der hilft immer und tut gut. Für wunde Brustwarzen habe ich Garmastan Salbe die muß man aber abwaschen. Kostet glaube um die 8 €. Und Wickel mit Retterspitz helfen bei einer Brustentzündung gut. Ansonsten denk daran Du gibst Deinem Baby das Beste was Du hast. Bleib ruhig und gelassen, das wird schon werden !!!!! Wir sind heute auch ein Dramteam. Eine Stillberaterin kann auch helfen wenn Du gar nicht mehr weiter weißt, auf der homepage der La Leche Liga findest Du Ansprechpartner in der Nähe. Ich bin auch froh daß wir dieses Forum und online die Biggi und Kristina haben. Wünsche Dir viel Kraft und bald auch Freude beim Stillen, vor allem auch die nötige Unterstützung die Du derzeit brauchst!

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 20:49



Antwort auf diesen Beitrag

hallo, einiger der sachen die du aufzählst kenne ich auch vom anfang. das war nicht so einfach, aber es wird besser. gegen die luft die er beim trinken einatmet gibt es etwas in der apotheke zu kaufen. das ist ein saft, von dem man vor dem trinken einen spritzer in den mund tut. das sorgt dafür das sich die luftblasen auflösen. ich komm nicht auf den namen. ist extra für säuglinge... es liegt mir auf der zunge... verdammt... das hat bei uns super geholfen. vielleicht weiß jemand was ich meine... es gibt auch globuli, chamomilla...

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 23:06



Antwort auf diesen Beitrag

lefax, dass ist der name...

Mitglied inaktiv - 29.10.2008, 23:47



Antwort auf diesen Beitrag

...oder Sab Simplex - aber wirklich nur wenns nötig ist was geben

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 10:16



Antwort auf diesen Beitrag

Auch dir vielen Dank für den tröstenden Zuspruch... Das mit dem Eisen war schon in der Schwangerschaft ein Problem - wobei ich schon seit der Kindheit mit chronischem Eisenmangel zu tun habe, ohne dass es mich zu sehr beeinträchtigte. Aber jetzt merke ich es auch selbst. Das Problem dabei: Von den üblichen Eisentabletten - auch denen aus der Apotheke - wird mir total flau und übel. Die Folge: Ich esse noch weniger und werde noch labiler. Und ich hab eh sauschnell abgenommen nach der Geburt und empfinde mich als mager. Meine Hebi hat mir dann empfohlen, viel Fleisch zu essen und ab und zu eine heiße Brühe. Das mache ich auch, aber es dauert eben, bis der Eisenspeicher wieder aufgefüllt ist. Dass zu viel Milch kommt - ja, das ist möglich. Er hat schon zu Anfang manchmal schlagartig den Mund voll und lässt die Milch erst einmal rausblubbern. Er tut mir dann so Leid...ich laufe auch ständig aus, muss ununterbrochen Stilleinlagen tragen. Nur: Wenn ich versuche, Milch rauszustreichen, kommt irgendwie nix. Nur dann, wenn ich es nicht will. *grmpf* Meine Brüste führen ein absolutes Eigenleben. Das Fieber ist übrigens wieder weg, und ich hatte auch vor und nach dem Stillen gemessen, und es war anschließend nicht niedriger oder höher. Ich denke, das war eine versteckte Grippe, aber es hat mich eben zusätzlich ausgelaugt. Tja, kaum zu glauben, im Moment liegt der Zwerg friedlich neben mir im Bett und saugt am Schnuller - den ich eigentlich nie wollte, aber er hat ein starkes Saugbedürfnis und nach langem Hin und Her und abwägenden Gesprächen mit meiner Hebamme habe ich mich dafür entschieden, allerdings nicht als Dauereinrichtung. Schokolade - hmmm, früher mein Elixier, aber seit der Entbindung hab ich kaum mehr Lust auf Süßes. Trotzdem werde ich das mal probieren, ich muss sowieso zunehmen. ;-) LG Betty

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 11:09



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Tashunka, wie sieht Dein Umfeld aus? Nervende Verwandte, viele Besuche? Bist Du nervös beim Stillen, weil es das erste Baby seit langem in der Familie ist und alle Augen nur auf euch gerichtet sind? Wirst Du von anderen verunsichert? Habe ähnliches erlebt wie Du. Zum einen war mein Erster einfach ein High-Need-Baby (an Mamas Brust war's einfach am schönsten und sichersten, es wurde kurz getrunken, um kurz einzunicken und dann wieder zu schreien, wenn man abgedockt wurde.) Zum anderen hätte es mir sehr geholfen, wenn ich mich die ersten 6 Wochen mit meinem Baby einfach in irgendeine Höhle hätte zurückziehen können, wo mich NIEMAND erreicht und gestört hätte. Einschließlich meinen Mann, der zwar stolz wie Oskar war, aber irgendwie eine enorme Eifersucht auf das Baby an den Tag legte bzw. nicht mit ihm zurecht kam, weil so ein Baby halt auch mal schrie und kein Knopf zum Ausmachen hatte. Also war ICH schuld, weil ich das nicht im Griff hatte.... und nicht auf Anraten seiner Mutter nach der Flasche griff.... die nämlich darauf erpicht war, diese selber zu geben.... Ich hoffe, Du findest bald einen Weg daraus. Aber bevor Du viele Mittelchen ausprobierst bzw. zusätzlich, überprüfe erst mal Dein Umfeld und horche in Dich hinein, ob da was "nicht passt" bzw. Dich oder Dein Baby stört. Man kommt nämlich nicht immer gleich von selbst darauf... Liebe Grüße Lucia

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 10:23



Antwort auf diesen Beitrag

... ja, das könnte stressfreier sein. Ich suche immer noch nach dem idealen Stillbereich/-platz in diesem doch so großen Haus. Hier sind nur der Papa des Kindes und drei Katzen und dennoch komme ich nicht wirklich zur Ruhe. Mein Kleiner und ich sind beim Stillen sehr geräuschempfindlich, inzwischen toleriere ich weder Fernseher noch Radio noch sonstwas. Nicht einmal ein Gespräch führen kann ich. Nur hab ich das anfangs eben versucht - die ersten zwei, drei Wochen dachte ich, das müsste schon gehen, wenn ich mich zusammen reiße. Ganz schlimm waren die Momente, wenn Verwandtschaftsbesuch da war und ich nebenan im Wohnzimmer stillen musste. Zwar nicht im Sichtfeld, aber ich hörte die Gespräche und fühlte mich wahnsinnig unter Erfolgsdruck. Natürlich klappte dann meistens gar nichts. Eifersüchtig ist der Papa nicht, aber wirklich verstehen tut er mein Bedürfnis nach absoluter Zurückgezogenheit beim Stillen - oder meinen Wunsch, nicht in fremden Umfeld zu stillen, z.B. bei seiner Mutter im Haus - nicht. Wie soll er auch...Aber ich kann das einfach noch nicht. Ich bin froh genug, wenn es hier klappt. Tja, und dann sind dann noch die Bekannten und Verwandten, die einen ständig mit Geschichten a la "Ich konnte nicht stillen", "vielleicht hast du nicht genug Milch", "Ich hatte eine böse Brustentzündung" "Ich musste nach drei Wochen aufhören" versorgen - ungefragt. Motivierend ist das nicht gerade, und meine eher kleinen Brüste geben dann auch noch genug Anlass zu wilden Spekulationen ("Wenn er gleich wieder schreit, hat er bestimmt nicht genug Milch bekommen" - dabei könnte ich laut Hebi Zwillinge versorgen...). Aber es ist so schwer, sich da durchzusetzen, wenn man von lauter Frauen umgeben ist, die nicht gestillt haben. Immerhin stärkt mir meine Mutter den Rücken. Sie hat selbst gerne gestillt, ist aber 200 km weit weg. LG Betty

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 11:19



Antwort auf diesen Beitrag

Halo betty, gut zu wissen, dass doch viele die gleichen probleme haben. mir gehts nicht anders wie dir. bin irgendwie tgl am aufgeben, raffe mich aber immer wieder auf. hoffe wirklich es wird irgendwann besser. der tip mit dem umfeld ist interessant. muss ich bei mir auch mal abklären. meiner hat auch furchtbare blähungen, schreit viel usw., aber ich versuche nicht aufzugeben gruß petra

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 20:12



Antwort auf diesen Beitrag

...nahc all diesen hürden stillen wir nun schon 8 Mo und mal sehen wie lange...das macht die stillbeziehung umso intensiver...weil man sie sich hart erarbeitet hat

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 21:29



Antwort auf diesen Beitrag

... ja, irgendwie gut zu wissen, dass man nicht alleine ist... auch ich konnte mich bisher immer wieder aufraffen. Allerdings muss ich es auch, denn ich habe ganz bewusst weder Folgemilchpulver noch mehr als ein Fläschchen zu Hause. Das mit den Blähungen und dem Schreien stresst halt zusätzlich. Heute war wieder ein ganz schlimmer Tag, kaum Ruhe zwischen dem Stillen und ein unersättliches Brustbedürfnis des Kleinen. Seit einer Stunde schläft er im Bettchen, damit hatte ich kaum mehr gerechnet... aber innerlich stelle ich mich wieder auf eine unruhige Nacht ein. Dabei bin ich so hundemüde. Dir/euch alles Gute und dass es besser wird... Betty

Mitglied inaktiv - 30.10.2008, 21:30