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Immer die blöden Blick wegen stillen!

Thema: Immer die blöden Blick wegen stillen!

Hallo! Ich habe zwei Buben mein grosser wird bald drei und mein kleiner bald ein Jahr alt! Bei meinem grossen hat es leider nicht geklappt mit dem Stillen! Bei meinem kleinen klappt es umso besser! Na,mein Problem ist ,das viele ,nur blöd glotzen ,weil ich meinen kleinen ,der ja bald ein Jahr alt wird immer noch stille! Die Kommentare sind immer die selben:"WAS du stillst noch,aber der hat doch schon Zähne"! Klar ich hätte nie gadacht das ich solange stille,aber es hat sich so ergeben ! Mein kleiner will einfach nicht aufhören und Nachts finde ich es so angenehm! Natürlich will ich nicht mehr stillen wenn er zwei ist, das find ich für mich dann auch nicht mehr passend! Aber was meint ihr ? Ist es untypisch wenn man ein Kind mit fast einen Jahr noch stillt! Oder wenn ihr so Kommentare selbst schon erlebt habt,wie geht ihr mit um ? Gruss Blondie76

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 15:38



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Habe gerade ganz unten zu meinem Beitrag "Aufregposting" nochwas geschrieben. Da ging´s mir nämlich ähnlich wie Dir. Die blöden Kommentare oder nur Blicke. melli

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 15:50



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Hallo Blondie76, die Kommentare kenn ich sehr sehr gut (ich denke, jede Langzeitstillmama kennt die zur Genüge). Leider ist es in Deutschland einfach mal nicht üblich, länger als 6 Monate zu stillen. Viele Frauen stillen noch nicht einmal 6 Monate, aus Unwissen, fehlender Aufklärung etc. Das ist schon mal sehr sehr schade, finde ich. Ich habe zwei Kinder im Alter von 6 Jahren und 2 Jahren. Meinen Sohn habe ich ganze 21 Tage gestillt. Im Krankenhaus hat man mir irgendwie nie richtig gezeigt, wie es geht. Als bei mir am 3. Tag die Milch noch nicht einschoss, mein Sohn zudem noch die Neugeborenengelbsucht bekam und so eine Phototherapie gemacht werden musste, hat man ihm dann einfach die Flasche mit Milchnahrung gegeben. Ich muß hier sicher niemanden groß erklären, daß mein Sohn durch dieses Flasche geben meine Brust nur noch angeplärrt hat, da er mit ihr mal so gar nichts mehr anfangen konnte. Zu Hause angekommen hab ich dann versucht, mit Stillhütchen zu stillen, aber das ging eben nur 21 Tage gut - ja, ich hatte keine gute Hebi, die mir irgendwelche Tipps gab - leider. Um so mehr hab ich mich schon in der SS mit meiner Tochter aufs Stillen vorbereitet und es klappte auch von Anfang an sehr sehr gut. Ich nahm mir fest vor, sie mindestens 6 Monate zu stillen. Nach 6 Monaten lief es alles immer noch sehr super und ich sagte mir selbst, daß ich sie auf jeden Fall noch bis zum 1. Geburtstag weiter stille, auch wenn sie schon Gläschen bekam. Der 1. Geburtstag kam und ging, wir stillten weiter und Lisa genoß es jedes Mal sichtlich. Ich dachte mir so, daß ich sie dann aber mit 18 Monaten entgültig abstille - falsch gedacht. Ich stille meine Tochter noch heute und sie ist mittlerweile 28 Monate alt!!! Auch ich habe immer gesagt, daß ich mir nicht vorstellen kann, ein zweijähriges Kind zu stillen, genauso wie ich mir jetzt sage, daß ich sie definitiv mit 3 Jahren abstillen werde. Aber wer weiß, was dann wirklich ist. Denn sie wird ja nicht von jetzt auf gleich drei. Was ich damit sagen will, ist, daß man in diese Situation reinwächst, daß es auch mit 2 Jahren noch schön ist zu stillen. Das "Problem" ist die Umwelt, der Druck von außen mit diesen Kommentaren " ... langsam muß doch mal Schluß sein ... das ist doch nicht mehr normal und auch gar nicht gesund ... du mußt konsequenter sein und ihr die Brust einfach verweigern ... so wird sie nie selbständig ... so wird sie nie durchschlafen ... hör doch endlich auf mit diesem Mist ... willst du nicht mal deinen Körper wieder für dich haben ... das macht deinen Körper kaputt und du wirst schon noch sehen, wie krank dich das lange Stillen macht ... " Die Liste könnte ich noch eine ganze Weile fortsetzen. Ich habe mich anfangs sehr darüber geärgert, hab angefangen mich zu rechtfertigen. Mittlerweile habe ich mir Literatur übers Langzeitstillen besorgt, hab mir einfach mal ein "dickes Fell wachsen lassen" und kann gut mit den Kommentaren umgehen. Erst letztens erzählte mir meine Tante von der neuesten Studie, daß durch langes Stillen der Kiefer des Kindes verformt wird. Ehrlich, das kam wohl im Fernsehen. Ich hab nur gelacht und gesagt: "DAS widerlege ich dir gern, aber weißt Du was, dann kriegt Lisa eben schiefe Zähne, was solls. Die hab ich auch und ich wurde nur 4 Wochen gestillt." Ich diskutiere nicht mehr, denn ich finde, daß das Stillen MEINE Angelegenheit ist und niemanden was angeht. Natürlich bin ich auch oft verunsichert und frage mich selbst, ob das lange Stillen auch Nachteile mit sich bringt. Ich habe sogar angefangen, Globulis zur Milchreduzierung zu nehmen, damit die Milch weniger wird und meine Tochter nicht mehr soviel trinken kann. Aber nun frage ich mich gerade selbst, ob ich das nicht lieber lassen soll und einfach die weitere Stillzeit genieße? Irgendwann wird sie sich sicher von allein abstillen. Das sagt auch meine Kinderärztin. Mein Mann findet es super, daß wir noch stillen, selbst meine Schwiegereltern finden es in Ordnung. Sticheleien und dumme Kommentare kommen da eher von meiner Familie (Mutter, Oma ...) Denn eigentlich genieße ich diese innige Beziehung zu meiner Tochter schon sehr, eigentlich möchte ich ihr das Tempo schon überlassen, eigentlich soll sie selbst den Zeitpunkt bestimmen können, wann sie die Muttermilch und die damit verbundene Nähe nicht mehr benötigt. Und eigentlich genießen wir diese Ruhepausen, wenn wir stillen. Eine andere Stillmami hat hier mal geschrieben, daß sie gefragt wurde, wie lange sie ihr Kind denn noch stillen wolle. Da antwortete sie einfach: "Na so 5 Minuten wirds noch dauern." oder so ähnlich. Das fand ich witzig. Ich denke auch, daß man mit solchen Antworten am ehesten seine Ruhe bekommt. Und ansonsten halte ich es so, daß ich es nicht jedem auf die Nase binde, daß wir noch stillen. Das ist eben rein privat ... Und hey, mit einem Jahr ist das Kind noch keinesfalls zu groß fürs Stillen. Ich wünsch Dir noch eine angenehme und entspannte Stillzeit ... mal sehen, wie es bei uns noch weiterläuft. Ich glaub, ich hab mich grad entschlossen, die Globulis wieder in den Schrank zu verbannen und autzuheben, bis ich sie brauch, weil meine Tochter nicht mehr trinken will und ich die Milch dann loswerden MUSS: LG Jacquie

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 16:05



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Man hast du das schön geschrieben :-) Bin heut eh sentimental drauf und das berührt mich sehr :-) Freut mich, dass du die Globolis weggestellt hast. Wir stillen nun 9 Mon., noch fast voll, und werden es tun, bis er sich selber abstillen wird. Ich kann meiner Vorschreiberin nix mehr hinzufügen :-) LG

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 16:59



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Habe heute mittag noch Globulis genommen, wirklich wohl war mir dabei nicht. Als ich dann den Beitrag hier las und drauf geantwortet habe, wurde ich echt nachdenklich. Und da fiel mir dann selbst auf, daß ich diese Dinger nicht nehme, weil ICH selbst abstillen möchte, sondern weil die ANDEREN das wollen. Und das seh ich nicht ein Ich werde doch meiner Tochter nicht einfach so ohne wirklichen Grund (und solch einer fällt mir echt nicht ein, egal wie ich nachdenke) ihr Lieblingsessen/-getränk wegnehmen, bloß weil die anderen das so wollen. Nööööö ... Außerdem andere Kinder haben noch einen Nuckel als Tröster in dem Alter und meine Kleine nimmt dann eben ihre heißgeliebte "Mimi" und die ist ja nun gesünder als alles andere auf der Welt, oder? Mir ist übrigens auch aufgefallen, daß hier im Forum ganz viele Langzeitstillmamas sind. Ich müßte meiner Familie vielleicht mal den Tipp mit dem Forum hier geben LG und allen ein schönes stillfreundliches WE, Jacquie

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 18:17



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Tja, es wird zwar gerne als untypisch dargestellt, aber wenn man sich hier so umhört, dann gibt es doch mehr Langzeitstillmamas als die Umwelt einen glauben machen will. Ich habe begonnen, meinen Sohn abzustillen als er drei Jahre alt war. Bis dahin habne wir auch noch ab und an in der Öffentlichkeit gestillt. Ja und? Wen andere ein Problem damit haben, ist das doch ihr ureigenstes Problem und nicht meines. Ineressanterweise habe ich auch sehr selten blöde Blicke zu spüren bekommen. Keine Ahnung, vielleicht haben wir genug Selbstbewusstsein dabei ausgestrahlt als dass sich jemand bemüßigt gefühlt hätte ;-) LG platschi

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 18:09



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Hallo Mädels, vielen Dank für Eure tollen Beiträge. Ich stille erst seit 14 Monaten und stehe zum x-ten mal wieder vor der Entscheidung abzustillen oder nicht. Mittlerweile bin ich allerdings soweit, dass ich es einfach auf mich zukommen lasse und mir von KEINEM reinreden lasse. Ich werde in 3 Wochen wieder das arbeiten anfangen und stehe dann um ca. 5 Uhr morgens auf. Und ich stille momentan zum aufstehen. Mal sehen.... Anouschka

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 20:41



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Hallo!Vielen,vielen Dank!Für eure lieben Antworten!Ich fühle richtig wie mir die Brust schwellt und ich auch ganz stolz bin das ich stillen kann! War bei meinem ersten Kind ganz entäuscht!Er wollte einfach nicht an die Brust!Im Krankenhaus hat sich nie einer mal wirklich Zeit genommen und nach der Geburt wurde er auch nicht gleich angelegt!Schade,aber wie das so ist beim ersten Kind man ist so verunsichert! Na ja, daheim hat es dann gar nicht mehr geklappt!Beim zweiten war dann zum Glück alles anderster!Und nun bin ich stolz das ich stillen kann! Also vielen Dank für die Tips!Ich werde jetzt versuchen mehr über solche Kommentare hinwegzusehen!

Mitglied inaktiv - 29.08.2008, 20:55



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Ich möchte nur kurz ergänzen: Warum heißen die ersten Zähnchen wohl Milchzähne? - richtig, weil die Kinder mit diesen Zähnchen noch (Mutter)milch brauchen! Martina

Mitglied inaktiv - 30.08.2008, 17:34