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eigentlich keine Stillfrage

Thema: eigentlich keine Stillfrage

Hallo, ich habe ein riesen Problem. Meine Tochter (3 Jahre) wird immer noch in den Schlaf gestillt und einmal Nachts. Sie schläft mit uns im Familienbett. Meine Kinderärztin hat mir schon vor einem Jahr prophezeit, dass das Probleme geben wird, dass das Kind nie soziale Bindungen aufbauen kann. Meine Tochter war noch nie an anderen Kindern interessiert (z,B, im Kinderturnen oder auf dem Spielplatz). Wenn überhaupt nur an älteren. Sie spricht auch sehr gut - selbst die Ärztin ist über ihren Wortschatz überrascht. Nun geht sie seit 4 Monaten in den Kiga (4h/Tag). Eingewöhnung lief eigentlich ganz gut. Sie hat nie geweint, aber sie erzählt nie vom KiGa. Sie sagt nur mir gefällt es dort nicht. Anfangs hat sie sich immer gefreut wenn Wochenende war. Da hat sie nur Montags morgens gequengelt "Ich will" nicht, ist dann aber brav in den KiGa gegangen, sie hat sogar Wettrennen mit mir gemacht. Anschluss / Freunde hat sie im KiGa keinen gefunden. Wir wohnen auch in einer Altbausiedlung, dass heißt hier gibt es keine kleinen Kinder in der Nachbarschaft. Selbst haben wir nur wenig Freunde und die haben keine Kinder. Sie wird immer energischer. "Ich will da nicht hin, Bitte lass mich nicht hier, nimm mich bitte wieder mit." Sie wacht morgens schon auf und die ersten Worte sind. Ich will nicht in den Kindergarten -auch im Schlaf hat sie das schon gesagt. Wenn ich frage Warum, sagt sie immer nur: weil es mir da nicht gefällt, ich bin da so allein. Laut Erzieherin ist nichts besonderes vorgefallen, es sei alles ganz normal und sie spiele auch mit anderen Kindern. Sie verweigert allerdings jegliches Trinken im Kindergarten, weswegen ich sie dann letzte Woche auch zu Hause behalten musste, nachdem sie die ersten beiden heißen Tage wieder nichts getrunken hat. Die Erzieherinnen haben sie natürlich immer wieder bedrängt etwas zu trinken, was wiederum kontraproduktiv für meine Tochter war. Sollte ich sie vielleicht wieder rausnehmen, und noch ein Jahr warten ist sie noch nicht so weit? Sie spricht wunderbar, zählt bis 50, löst kleinere Rechenaufgaben, spielt Spiele für 5-jährige? Ich dachte sie ist soweit. Allerdings geht sie noch nicht auf die Toilette. Kindertanzen und Kinderturnen, dass sie vor dem KiGa mit Begeisterung gemacht hat, lehnt sie jetzt ab - gut die Kurse über drei sind dann auch mit "ohne" Mama, aber bei der gleichen Leiterin. Ich weiß das, andere Kinder auch nicht gerne in den KiGa gehen, aber ich komme mir vor als lasse ich sie im Stich. Als ob ich ihr nicht helfe. Ich bin zu Hause, könnte sie also noch ein Jahr hier behalten. Ein Bekannte sagt hör auf Deinen Bauch. Mein Bauch sagt, noch ein Jahr zuwarten. Aber ist das richtig für das Kind? Später in der Schule kann ich sie auch nicht einfach zu Hause behalten wenn es ihr nicht gefällt. Aber sie fängt langsam an sich zu ändern. Gestern hat sie mich sogar gebissen. Wie würdet ihr Euch verhalten, habt ihr ähnliche Erfahrungen?

von Büchermaus am 24.06.2013, 09:52



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Hmm, es ist nicht so einfach, denn ich kenne dein Kind ja nicht! Allerdings war Sie jetzt 3Jahre mit Dir zu Hause ich finde es da nicht verwunderlich, das sie die neue Sit. erstmal doof findet. Sie kann schon eine Menge aber das ist eben so ,man passt sich Mama an! Leider übersieht man da als Mutter oft die Defizite , und konzentriert sich ja auf die ganz "tollen" Dinge! Mein Großer kam mit 2 in die Kita und ich wurde blöd angemacht, weil er nicht allein essen und sich nicht ausziehen konnte. Aber er konnte schon ellenlange Sätze quatschen und spielten Mensch ärgere Dich nicht! Der meinte nach 4 Wochen zu mir : So Mama ,jetzt kenne ich da alles, da brauchen wir jetzt nicht mehr hin! Jetzt bei meinem Kleinen sehe ich das es auch anders geht , wenn man andere Schwerpunkte setzt! Wenn Du sie noch ein Jahr daheim lässt, aber nicht an best. Dingen arbeitest , wird auch ein Jahr zu Hause die Sache nicht besser machen! Meiner Mutter als Lehrerin ist das schlimmste Greul, wenn Kinder keine Kita besucht haben, zu Hause bei Mami ist eben etwas anderes , und wir Mütter haben da manchmal leider einen Tunnelblick. Es ist grausam wenn ein Kind mit fast Sieben sich meldet und sagt "Ich muss mal LULU"! Oder den Stuhlgang zurück behält, bis es weinen muss, weil es nicht gelernt hat , sich selbst den Po abzuwischen! Ist jetzt aber nicht böse gemeint! Also wenn Daheim , dann eben auf die Kita hinarbeiten , und auch genau reflektieren, warum sie bei größter Hitze keine Getränke von der Erzieherin annimmt ect. P.S Ich habe meinen Sohn auch nach einen dreiviertel Jahr , wieder nur 2h in den Kiga, weil es nicht wirklich (vom psychischen) besser wurde, aber ganz raus Nein das wollte ich nicht, denn in der Selbstständigkeit hatte er bald wahnsinnig aufgeholt!

Mitglied inaktiv - 24.06.2013, 11:22



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Keine Ahnung was ich dir raten soll. Nur soviel, Stillen und Familienbett sind sicherlich nicht schuld an der Situation. wenn würde ich eher sagen, das der fehlende Kontakt bzw zu geringe Kontakt zu anderen Kindern das Problem ist. 3 Jahre nur Mama und jetzt ist plötzlich alles anders.

Mitglied inaktiv - 24.06.2013, 17:02



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Kurz zu uns. Meine Tochter wird nächste Woche drei und stillt auch noch. In die Kita kommt sie im September. Bisher freut sie sich drauf. Unsere "Problem" (eher das der Kita) ist, dass sie noch Windeln trägt und so gut wie nichts isst. Weiß noch nicht wie das wird aber sie freut sich auf die Kita weil sie dort mit anderen Kindern spielen will. So viele Kinder sieht sie auch nicht und wenn dann spielt sie lieber mit den Größeren. Was sie nicht so gut findet ist, dass Mama und Papa dann nicht dabei sind. Na mal sehen. Wenn du die Möglichkeit hast, lass sie noch ein Jahr zu Hause. Das bringt doch so nichts oder. Bis sie in die Schule kommt sind noch drei Jahre Zeit, da passiert noch so viel.

von Missy27 am 24.06.2013, 17:29



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Ich würde sie an deiner stelle auch zu Hause lassen. Ob 1 Jahr oder kürzer müsst du dann sehen. Vielleicht sieht es in ein paar Wochen ganz anders aus. Kann mir auch nicht vorstellen dass stillen und familienbett daran Schuld sind. Man kann auch zu Hause dem Kind viel beibringen, wenn man es in den Alltag einbezieht, in die Natur geht, erklärt usw. Das wird schon!

von Kräuterzauber am 24.06.2013, 18:33



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Manche kinder haben erst nach monaten die trennungsphase, die andere bei der eingewöhnung haben. Ich denke nicht, dass das stillen damit zusammenhängt. Auch, dass sie mit 3 und nach 4 monaten nich keine freunde hat muss nicht ungewöhnlich sein. Jedes kind ist anders. Gib ihr noch zeit. Wenn ihr mit stillen und familienbett zufrieden seid, lasst es so. Sonst ändert es. Das liegt in eurer hand und ist eure familiäre entscheidung. Nicht die, des kia! Lg

von emres am 24.06.2013, 19:00



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Dein Kind ist schon groß, sie ist 3 Jahre alt! Egal ob gestillt oder nicht, sie ist durchaus bereit für die große weite Welt! Kinder lernen von Kindern mehr und besser als sie von uns Erwachsenen zu Hause lernen. Sie wollen Rollenspiele machen und den größeren nachmachen. Kinder gehören unter Kinder. Wenn dein Kind "Probleme" im sozialen Bereich hat, sie sich nicht für andere Kinder interessiert, dann sollte sie definitiv regelmäßig unter Kinder! Sie wird es nicht zu Hause lernen sich für Kinder zu interessieren. 4 Monate ist noch keine Zeit so für so einen Schritt ins Leben. Gib ihr viel Sicherheit zu Hause aber immer wieder das Gefühl, dass Du willst, dass sie "groß" ist. Hab ihr Bücher über den Kindergarten? Ich würde im Leben nicht dran denken ein Kind im Kindergartenalter zu Hause zu lassen. Schicke sie regelmäßig hin und gib ihr das Gefühl dass Kiga toll ist! Du musst eine Zweifel ablegen, dann wird sie auch gerne in den Kindergarten gehen und sich dort integrieren! A.

von anouschka78 am 24.06.2013, 21:42



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Kürzlich hat eine Userin einen wunderbaren Artikel gepostet: http://www.kinder-verstehen.de/images/langzeitstillen_lang.pdf Hast du das erst mal gelesen, verschwendest du keinen Gedanken mehr an deine Kinderärztin und was die vom LZS hält! Und zum Kindergarten - wenn es mich beträfe, würde ich mein Kind auf jeden Fall weiter zuhause lassen, wenn es sich so anhaltend unwohl fühlt. Vielleicht ist sie nächstes Jahr eher bereit dafür. Oder ihr schaut nach Alternativen, denn vielleicht sind ihr die Betreuerinnen nicht sympathisch? Bei meinem Bruder war es damals so. Die haben sich gar nicht geschert um die Kinder, keinerlei positives Lenken der Gruppendynamik oder Eingehen auf einzelne. Kein Wunder. Außerdem herrscht in unserer Zeit viel Gleichmacherei. Ein Kind mit zwei soll so und so sein, dies und jenes können; mit ca drei soll es fünf Freundinnen haben und gerne in den Kindergarten gehen und mindestens zwei Mal im Monat bei Oma übernachten oder was weiß ich. Die Individualität darf da nicht übersehen werden. Stell sich mal jemand vor, dir sagt jemand, jetzt mußt du aber jede Woche dreimal zum Chor und einmal zum Turnen um in der Folge drei oder vier neue Freundinnen zu finden, die du jede Woche auch extern treffen sollst. Mit Mitte dreißig soll das so sein. Und nun nehmen wir an, die gefällt das aber dort gar nicht... Wer fühlt sich denn unter solchen Umständen wohl? Und dann vielleicht wist du noch zu den Besuchen zwangsverpflichtet... Kein Erwachsener würde sich das zumuten lassen! Wenn du noch unsicher bist, investiere in das Buch "In Liebe wachsen". Liebe Grüße, Christine

von chrpan am 24.06.2013, 21:46



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Hör auf Deinen Bauch! Was muß denn ein kleines Kind noch machen, damit man es ernst nimmt? Früher sind die Kinder mit 4 Jahren in den Kiga gekommen, weil man sie vorher nicht für sozialisierbar hielt. Die 3-Jahresgrenze ist eine politische Grenze. So wie Deinem Kind geht es vielen. Am Anfang ist alles neu und aufregend, aber sobald der Zauber verflogen ist, offenbaren sich die Defizite, so sie vorhanden sind. Inwieweit hat Deine Tochter eine Bezugserzieherin? Bahnt diese Erzieherin Kontakte für dein doch eher defensives Kind an? Wie ist der Betreuungsschlüssel? Wenn er über 1:6 ist, hat eine Erzieherin dafür normal gar keine Zeit. Eine Freundin ist Erzieherin und hat den Job jetzt hingeworfen (Mann ist Anwalt, sind auf das Geld nicht angewiesen), weil sie so frustiriert ist. Sie sagt, man sieht, wie die Kinder nicht zurechtkommen und müßte ihnen eigentlich helfen: aber man hat einfach keine Zeit, weil die Kommune den Kindergarten zustopft. Neuerdings auch noch mit den Zweijährigen, die ja eigentlich noch viel intensivere Betreuung bräuchten. In ihrer Einrichtung gibt es einen Schichtwechsel, der auch für 3 Monate alte Kinder gilt. Das ist totaler Wahnsinn, das weiß auch jeder. Aber es wird trotzdem gemacht. Warst Du schon mal bei Dr. Posth im Forum? Was Du da liest, wird Dich in Deinem Muttergefühl bestärken. Alles Gute

von emilie.d. am 24.06.2013, 22:44



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Hallo, ich glaube, du musst mehr positiv und freudig und nicht abwartend und fragend hinter diesem neuen Entwicklungsabschnitt Kindergarten stehen. Dein Kind spürt deine Skepsis und Angst und das überträgt sich. Natürlich ist dieser Schritt mit Unsicherheit und Fragen verbunden, aber daraus erwächst Entwicklung. Für ein dreijähriges Kind setzt der Umgang mit Gleichaltrigen wichtige Entwicklungsimpulse. Lass dein Kind seinen Weg gehen und versuche nicht, ihr alle "Steine" aus dem Weg zu räumen. Die braucht sie besonders und daran zu wachsen.

von süßling am 26.06.2013, 08:21



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Ich würde sie noch eine Weile zuhause lassen. Das Argument mit der Schule stimmt zwar, allerdings sind bis dahin noch 3-4 Jahre Zeit. Das ist genauso lange, wie ihre Neugeborenenzeit her ist. Überleg mal, was für eine Entwicklung in der Zeit stattfindet. Außerdem ist es das wichtigste, um einen neuen Entwicklungssprung meistern zu können, aus dem vorherigen erfolgreich und gestärkt hervorzugehen. Besser, sie geht nur 2 Jahre lang mit Freude in den Kiga als 3 Jahre lang son ungern wie im Moment. Dass sie schon im Schlaf davon spricht, nicht in den Kiga zu wollen und dort das Trinken verweigert, würde ich schon als Alarmsignal deuten, auch wenn sie nicht beim Abschied weint oder schreit. Dass 3-jährige Kinder noch keine "Freunde" haben, ist nicht ungewöhnlich. Der Kiga mit seinen großen Gruppen in Kombination mit viel zu wenig Personal ist auch nicht für alle Kinder geeignet, um erste Kontakte anzubahnen. Dass sie intellektuell in vielen Bereichen ihrem Alter weit voraus ist, hat ja auch mit der sozialen und emotionalen Entwicklung nichts zu tun. Höchstens insofern, als dass sie dadruch schneller überschätzt wird und man vielleicht mehr von ihr erwartet, als es altersgemäß ist. Ich würde sie noch mal ein Jahr rausnehmen und in diesem Jahr versuchen, Kontakte zu anderen Kindern zu zweit oder in Kleingruppen stattfinden zu lassen. Bekannte aus dem Kindertanzen oder Kinderturnen oder auch Kinder aus dem Kindergarten zu euch einladen, möglichst häufiger mal die gleichen. Mit den Kindern gemeinsam ein Spiel beginnen und dann versuchen, sich langsam herauszuziehen und im Hintergrund bleiben, falls Konflikte aufteten, bei denen die Kinder Unterstützung benötigen. Nicht zu lange. 2 Stunden Spielbesuch reichen für den Anfang völlig aus. Wenn du siehst, dass das "freie Spiel" in schlechte Stimmung umschlägt, mal etwas angeleitetes tun (z. B. Angebot, etwas zu basteln oder vorlesen). Wenn die Stimmung anfängt schlecht zu werden, nachdem sie lange etwas ruhiges getan haben, rausgehen oder drinnen den Bewegungsdrang ausleben lassen.

von Tine1 am 26.06.2013, 17:11