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Abstillen ohne "Konzept"

Thema: Abstillen ohne "Konzept"

Mein kleiner Sohn ist 8,5 Monate alt und ich stille ihn fast noch voll. Es ist nicht so, dass ich das so möchte, sondern weil er das Zufüttern mit Brei fast völlig verweigert. Und nun ergeben sich für mich mehrere Fragen: Eigentlich wollte ich über das Zufüttern so abstillen, dass ich nur noch morgens und abends stillen muss. Braucht mein Kleiner mehr Zeit, um Brei zu akzeptieren oder ist er darauf "geeicht", dass es nach dem Brei eh Milch gibt und er so auch nicht viel essen muss? Ich bin seit 2 Monaten daran, ihm mittags Mörchen oder Pastinake oder Zucchini zu füttern, aber er lässt den Brei immer wieder aus dem Mund rausgleiten oder matscht nur mit den Händchen drin rum. Nachts mag mein kleiner Mann noch zweimal gestillt werden, einmal gegen 23:30 Uhr und einmal gegen 4 Uhr. Tagsüber sind wir bei 5 Mahlzeiten inklusive dem Mittagsbrei-Versuch. Sollte ich, damit wir wieder durchschlafen können, einfach erst einmal eine Nachtstillmahlzeit weglassen und dann (nach welchem Abstand?) die nächste oder kann ich darauf hoffen, dass er bald nichts mehr mag nachts? Außer zwei Nächten in seinem ersten Lebensdrittel hat er bislang nie länger als 5 bis 6 Stunden Stillabstand nachts durchgehalten. Teilweise waren wir auch bei 2 Stunden rund um die Uhr. Dann ließ ich tagsüber 3 Stunden zwischen den Mahlzeiten und nun braucht er nur noch 2x nachts etwas. Ein bisschen habe ich aber auch das Gefühl, dass er die 4-Uhr-Mahlzeit nicht mehr SOO dringend braucht. Wie soll ich das Durchschlafen also am besten angehen??? Und eine letzte Frage noch: Dadurch dass mein Kleiner den Brei so verweigert, bekommt er nicht wirklich viel Eisen. Muss ich mir Sorgen über eine Unterversorgung machen? Wie kann ich dafür sorgen, dass er genug Eisen bekommt, da das ja für die Entwicklung des Gehirns sehr wichtig ist??? Danke schon einmal für die Beantwortung meiner Fragen!

Mitglied inaktiv - 09.03.2008, 09:11



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Hallo, ich kann Dir nur empfehlen Deinem Sohn beim Essen einfach die Zeit zu geben, die er braucht, um sich daran zu gewöhnen. was Du aber ab dem 10., bzw. wenn er allergiegefährdet ist 12. Monat machen kannst, ist einfach nach dem Essen statt zu stillen Milch geben. entweder Pre oder wie ich das ab dem 12. Monat gemacht habe einfach Kuhmilch. die hat ebenso viele Kalorien wie Muttermilch auf 100 ml und er bekommt auch noch Calcium geliefert. mein Sohn hat sich darüber am Tag ganz gut abgestillt. allerdings ist er mit seinen 16 Monaten nachts auch immer noch 2 mal wach und möchte gestillt werden. ich hab bei ihm allerdings auch den Eindruck, daß die zweite Stillmahlzeit eher was mit Nähe suchen, denn mit Ernährung zu tun hat. stört mich jetzt aber nicht so. klar kannst Du nachts abstillen, allerdings musst Du Dich dann fragen, gegen was Du das evtl. eintauschst, denn es ist leider nicht gesagt, dass Dein Sohn dann durch schläft. es könnte z.B. sein, dass Du dann jede Nacht zweimal Flasche machen kannst. da finde ich persönlich stillen einfacher. falls es Dich nicht zu sehr schlaucht, solltest Du ihn vielleicht noch etwas gewähren lassen... bezüglich des Eisenmangels solltest Du den KiA mal fragen. meiner hat mir damals gesagt (weil mein Sohn anfangs gar keinen Fleischbrei mochte), dass er noch viel Eisen über die Muttermilch bekommt und solange er weder ständig schläft und/oder total blass ist und oft krank, sollte ich mir da keine Gedanken machen. am besten KiA mal fragen bei der nächsten Gelegenheit. ansonsten lass Deinem Sohn die Zeit, irgendwann pendelt sich alles ein. :-) LG

Mitglied inaktiv - 09.03.2008, 11:42



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Hallo, ich hatte auch 2 Kinder, bei denen Hipp-Fahrplan nicht funktioniert hat. Mein Mittlerer hat sich einfach nicht füttern lassen. Keine Chance, ich bekam keinen Löffel Brei in den kleinen Mann rein - mit 7 oder 8 Monaten habe ich entdeckt, das er recht gern Fingerfood ass. Also hab ich das Füttern ganz gelassen und ich Gemüse in Stückchen gekocht die er selber futtern konnte - genauso wie erst Reiswaffeln, später kleine Butterbrotstücken,... Stillen war aber das ganze erste Lebensjahr hindurch die Hauptnahrungsquelle - was ja eigentlich auch richtig ist - die Kinder sind ja Säuglinge. Nach einem Jahr hat sich dann das Essen recht schnell gesteigert und er hat einfach am Tisch mitgegessen. Auch mit Besteck konnte er dann sehr schnell - gefüttern habe ich den nie. Mein 3. Sohn hat auch sehr lange Beikost verweigert. Mit 10 Monaten hat er immer noch verweigert, da hab ich mir dann schon langsam sorgen gemacht - bis ich gemerkt habe, das er wirklich auf jeden Löffel den ich reingetrixt habe mit sehr heftigen Blähungen reagiert hat (ich habe das einfach nie im Zusammenhang mit den wenigen Löffelchen gesehen) Aber er hat wirklich auf so gut wie jedes Lebensmittel reagiert. Mit reinen Reisflocken haben wir dann angefangen - Reis ist das allergenärmste Lebensmittel - und die mit Muttermilch angerührt. Das ging dann. Später kam dann noch ganz langsam Birnenmuß dazu (da konnte ich dann auch mit Wasser anrühren) - und das war eigentlich alles was er im 1. Jahr an Beikost gegessen und vertragen hat. Langsam konnten wir dann mehr an Lebensmittel einführen - jetzt ist er 3 Jahre und verträgt alles - er hat keine Allergien. Sein Darmsystem war einfach noch so unreif und konnte nur Muttermilch gut verdauen. Eisenprobleme hatten beide Kinder nicht. Beim Mittleren hab ich es noch kontrollieren lassen, weil ich unsicher war. Beim Jüngsten wurde es vom KiA überwacht, weil wir uns ja alle Sorgen machten wegen eventueller Allergien,... aber auch da war nix. Mir wurde sogar von einem KiA in der Uni bestätigt, das mein Kleiner wirkliche Probleme in Bezug auf Allergien bekommen hätte können wenn er zu früh auf Kuhmilch (künstl. Milch) oder andere Nahrung angewiesen gewesen wäre - da hat das lange Stillen aller Warscheinlichkeit nach sehr viel verhindert. Mach Dir einfach nicht zu viele Sorgen - geh nach Deinem Kind - auch wenn du ihn nicht kennst, wird dein Kind einen "Grund" haben warum es Beikost solange verweigert. Wirkliche Defizite beim Eisen entstehen beim länger Vollstillen in der Regel nicht - es sei denn der Eisenspeicher war vorher schon nicht voll oder es gibt genetische Anlagen dazu. Aber da kann der Eisenmangel auch bei anderer Ernährung eintreten. Wenn es dich nicht wirklich stört lass die auf dein Kind ein und vertraue darauf das ihr beide instinktiv das richtige macht. Klar, Beikost anbieten, vielleicht ist Fingerfood bei euch ja auch eine Lösung - aber nicht drängen oder gar erzwingen. Alles Gute Dhana

Mitglied inaktiv - 09.03.2008, 15:26



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Vielen Dank für eure Antworten. Es ist beruhigend zu wissen, dass ich nicht allein auf weiter Flur bin mit meinem Problem. Fingerfood wird mein kleiner allerdings nicht akzeptieren, denn ich biete ihm schon immer mal eine Dinkelstange an (fürs Zahnen) und sobald sich dort ein Krümelchen löst, spuckt er es angeekelt aus. Auch im Mittagsbrei finden sich immer mal kleine Stückchen, die er sofort ausspuckt. Ich denke auch, dass er noch Zeit braucht und werde wohl auch nachts noch weiterstillen, zumindest das erste Jahr über. Vielen Dank noch einmal!!!

Mitglied inaktiv - 12.03.2008, 18:11