Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo Birgit Bisher fand ich hier immer alle Antworten auf meine Fragen. Ich weiß nicht, wie oft ich schon mit dem stillen aufhören wollte???Ich habe bisher durchgehalten und mach es auch super gerne. Meine Tochter ist mittlerweile fast 4 Monate alt und wir haben schlimme Tage hinter uns. Lenja ist ein absolutes Nuckelkind und nur selten akzeptiert Sie ihren Schnuller. Nun frage ich mich immer wieder, wann wir denn endlich mal von dem Dauernuckeln wegkommen und einen Rhytmus finden. Vielleicht mache ich auch was falsch, aber es ist noch immer so, dass Lenja sehr oft an der Brust hängt. Nachts ist es echt krass, da wird Sie ständig wach und ich mach schon im Halbschlaf aus Reflex das Shirt hoch und stille Sie. Wir schlafen dabei ein und das ist dann mehrmals so. Auch tagsüber lässt Sie sich nur mit der Brust beruhigen. Sie trinkt dann auch was, aber nuckelt nach einer Zeit auch nur. Umsonst ist Sie nicht so ein Knubbelchen. Sie trägt teilweise Gr. 74 und ist vom 30. April diesen Jahres. Sie wiegt bestimmt 8 kilo. Ich bin letzte Woche operiert worden und Lenja bekam im KH zwei mal eine Humama Milch. Sie trank das auch und ich mein Mann hatte das Gefühl, es würde Sie mehr und länger zufrieden stellen. Ich habe ihr dann zu Hause abends nach dem stillen eine Flasche anbieten wollen, aber Sie lehnt es total ab und will nur an die Brust. Ich stille mittlerweile sehr gerne, aber es ist einfach doof so ohne Rhytmus. Ich habe noch einen Sohn von 3 Jahren und mit ihm kann ich nicht mal 1 Stunde etwas Fahrrad fahren. Er leidet schon ein wenig. Was kann ich denn tun? Ist Lenja nicht schon in einem Alter, wo ein Rhytmus eigentlich ok ist? Sie kann ja nicht alle Stunde wirklich Hunger haben. Wasser oder Tee lehnt Sie leider total ab. Lg und danke Alexandra

Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 20:47



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Liebe Alexandra, während der gesamten Stillzeit wird das Stillen nach Bedarf empfohlen. Bitte vergiss ganz schnell diesen immer wieder aufgeführten Vier Stunden Rhythmus. Der vielbeschworene Vier Stunden Rhythmus stammt aus einer Zeit, in der es noch keine adaptierte Säuglingsnahrung gab. Die in dieser Zeit übliche Flaschennahrung konnte zu einer Überfütterung führen und durfte deshalb nicht wie bei der Brusternährung üblich und notwendig nach Bedarf gegeben werden. Nachdem die Flasche ihren Siegeszug angetreten hatte, wurde dieser Rhythmus dann auch auf das Stillen übertragen und so hält sich heute hartnäckig immer noch der Mythos des Vier Stunden Rhythmus. Muttermilch wird sehr schnell verdaut, nach spätestens 90 Minuten ist nichts mehr davon übrig, so dass ein Baby sehr viel schneller als nach vier Stunden wieder Hunger hat. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby keinen Rhythmus hat. Ein Baby wie deines, will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden in unregelmäßigen Abständen gestillt werden. Der vielbeschworene Rhythmus ist leider eine Idealvorstellung der Eltern, der nur sehr selten der Realität entspricht, auch wenn es noch so oft in Babypflegebüchern steht. Es ist als durchaus normal zu betrachten, wenn ein so kleines Baby noch keinen "richtigen" Rhythmus hat oder seinen Rhythmus wieder verändert (es gibt Wachstumsschübe, Entwicklungsschübe, Zahnbeschwerden, Erkältungen oder andere Erkrankungen, eine unruhige Umgebung, eine überlastete und deshalb nervöse Mutter ... die Liste der Ursachen für ein verändertes Verhalten des Babys lässt sich wohl endlos fortsetzen). Außerdem haben die Babys die Babybücher nicht gelesen und wissen daher nicht, was von ihnen erwartet wird ?. Im Laufe der nächsten Monate, wird sich irgendwann vielleicht so etwa wie ein "Rhythmus"herauskristallisieren, dennoch gilt: am besten für das kleine Baby ist es, einfach nach Bedarf (und den macht dein Baby dir durch sein Verhalten unmissverständlich klar) anzulegen. Ein wirklicher Rhythmus bildet sich meist erst im zweiten Lebensjahr heraus. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee oder Wasser (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Abgesehen von einigen wenigen "Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der "regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön "Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 13.08.2007



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich sehe das alles ein und verstehe es auch, aber Lenja trinkt schon noch öfter als alle 90 Min. Also hat Sie manchmal echt nur das nuckeln im Sinn. Ist es denn nicht schlimm, wenn Sie dabei auch immer Nahrung aufnimmt und "immer dicker" wird? Sie ist schon wirklich so knubbelig, dass mein Mann ´mir beim waschen ihrer Falten helfen muss. Sie ist sehr hübsch und niedlich, aber jeder spricht mich an, weil Sie ein Mädchen ist und arg speckig. Das ist auch immer mein zweites Problem, ich kann Sie einfach nicht lange tragen. Ich hatte mal so einen Baby Björn, aber das ging echt auf meinen Rücken und ich musste Sie ablegen. Ist denn da ein tragetuch nicht das gleiche? Es wäre sehr nett, wenn Sie mir eine Stillberaterin raussuchen könnten. Wir wohnen in Moers, 47443 Postleitzahl. Lg und danke Alexandra Ach eine frage habe ich noch. Beikost (zb Obst oder so) sollte man auch erst nach 6 Monaten geben?

Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 22:05



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

hallo, schon zur Babyzeit meiner Tochter (sie wird an Silvester 9 Jahre) war ich schon ab und zu hier.... ich habe meine Tochter 6 Monate gestillt, meinen Sohn 11 Monate und mein zweiter Sohn ist erst 10 Tage alt, aber ich werde ihn bestimmt auch wieder lange stillen. Was ich aber nie verstanden habe: wieso sollten Stillkinder keinen Rhythms haben? Selbst im Krankenhaus haben sie mich mitleidig angeschaut, als ich gesagt habe, dass ich NICHT nach Bedarf stille, eben damit wir einen einigermaßen vernünftigen Rhythmus bekommen. Das bedeutet ja nicht, dass ich die Kinder verhungern lasse, aber nach meiner Erfahrung macht es mehr Sinn, alle 3 - 4 Stunden eine ausgiebige, sättigende und lange Stillmahlzeit als alle halbe Stunde eine kurze einzulegen. Selbst mein kleines Baby Christopher kommt mit der Methode gut zurecht; er trinkt zügig und gut und nach drei bis vier Studen eben wieder. Dito in der Nacht, das letzte Mal wird er von mir so um 22:00 Uhr gestillt und gegen 3/4 wird er wieder wach... dann gibt es wieder einen Mahlzeit und das nächste Mal kommt er gegen 9:00 Uhr. Wacht er zwischendurch auf (er schläft bei uns im Bett) wird gekuschelt oder Schnuller gegeben. Alle Kinder haben zwischendurch immer einen Schnuller bekommen (sofern sie wollten) ..... und NIE habe ich zum Beruhigen gestillt- eben, um den Rhythmus nicht in Gefahr zu bringen..... und auch nur die letzte Mahlzeit des Tages oder die in der Nacht wird zum Einschlafen benutzt.... Bei allen drei Kindern hatte sich trotz langer Stillzeit ein Rhythmus eingestellt, der die Kinder satt bekommen und meine Nerven geschont hat. In der Verwandtschaft habe ich gesehen, wie schlimm das für die Mutter sein kann.... alle 1 -2 Stunden Stillen.. nie mal shoppen gehen, nie mal Freundinnen treffen, körperlich ständig fix und fertig, monatelang keine durchgeschlafene Nacht... letztendlich hat die Frau tatsächlich einen Nervenzusammenbruch aufgrund Schlafmangel bekommen (BKH-Einlieferung). Bedeutet eine Eltern-Kind-Beziehung nicht auch, dass es auch der MAMA gut geht? Warum wird das nervenzerfetzende Stillen nach Bedarf dann immer so hoch gehalten? Manche Mamis haben einfach nicht die Kraft zu dieser Form der Selbstaufgabe und ich denke, wenn jemand auf dem Zahnfleisch daher kommt (wie die Thread-Eröffnerin) sollte vielleicht mal über Alternativen nachgedacht werden. Wollte ich nach 8 Jahren mal fragen :) eva

Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 23:19



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Liebe Alexandra, Du brauchst dir keine Gedanken wegen dem Gewicht zu machen. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Vielleicht kommst Du mit einem Tragetuch besser klar, das kann dir eine Kollegin zeigen. Du kannst dich an Frau BERGMANN Nicola, Tel.: 02152 2756 wenden, sie kann dir sagen, ob es eine nähere Beraterin gibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 14.08.2007



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Liebe Eva, unsere UrUrGroßmütter, haben die Wäsche am Fluss gewaschen oder mussten das Wasser in Eimern zum Waschhaus tragen, unsere Großmütter haben die Wäsche am Waschtrog gewaschen und waren froh, wenn sie bereits eine Wasserleitung hatten und das Wasser zum Waschen nicht im Eimer herbeischleppen mussten, denn das Schleppen von Holz oder Kohle zum Einheizen des Waschkessels war schon Plackerei genug, unsere Mütter hatten Waschmaschinen, die unter Umständen noch keine Schleuderfunktion hatten, und mussten die schwere Wäsche dann von Hand auswringen und aufhängen. Wir sind in der komfortablen Situation vollautomatische Waschmaschinen zur Verfügung zu haben und wenn wir wollen, können wir die Wäsche auch noch von einer Maschine trocknen lassen. Das ist eine Entwicklung, die wohl keine von uns bedauert und die Fortschritte dieser Entwicklung nimmt jede von uns gerne an und sagt nicht "früher war es auch so und deshalb spricht doch nichts dagegen, dass wir wieder dahin zurückkehren". Genau so ist auch in anderen Lebensbereichen: Es gibt neue Errungenschaften und neue Erkenntnisse, auch und besonders, wenn es um Gesundheit, Medizin und unsere Kinder geht. So wenig wie wir uns den neuen Erkenntnissen verschließen, wenn es um unseren Komfort geht, so wenig sollten wir uns neuen Erkenntnissen verschließen, wenn es um andere Dinge geht und dass manches, was heute für den Umgang mit Kindern empfohlen wird, für uns Erwachsene bedeutet, dass wir mehr Aufwand treiben oder es weniger "bequem" haben (weil die Bedürfnisse der Kinder nicht zwingend und immer unseren eigenen untergeordnet werden). Ich bin auch der Meinung: Wir müssen kritisch hinterfragen, sowohl dann wenn eine veröffentlichte Studie mit unserer persönlichen Meinung konform geht als auch, wenn sie unserer Meinung widerspricht. Doch es ist gerade in der Forschung so, dass inzwischen sehr viel Wert auf Evidence based Medicine gelegt wird. Veröffentlichungen, die nur geschrieben wurden, damit das Papier bedruckt wurde, lassen sich leicht entlarven. Auch die Durchführung von Studien verlangt solide "Handwerkskunst" und wer sein Handwerk nicht beherrscht, ungeeignete Studiendesigns wählt usw. ist rasch enttarnt und verliert so seine Glaubwürdigkeit in wissenschaftlichen Kreisen. Doch genau so müssen wir auch uns selbst hinterfragen: Schwingt nicht vielleicht der Gedanke mit: "Es wäre jetzt soviel einfacher, wenn diese Kind nach Stundenplan funktionieren würde, da hatten es unsere Großmütter doch viel einfacher als wir". Und dieser Gedanke und das Gefühl, dass es für uns leichter wäre, machen uns geneigt, doch auf alte Muster oder Verfahren zurückzugreifen, die jedoch nicht wirklich besser für unsere Kinder sind. Als Mütter sind wir sicher nicht verpflichtet, uns aufzuarbeiten, bis wir zusammenbrechen, aber ich denke, wir haben die Verpflichtung, an das Wohl unserer Kinder zu denken und uns dabei neuen Erkenntnissen nicht zu verschließen, auch wenn es für uns manchmal unbequem ist. Ich habe bei La Leche Liga unterschrieben, dass ich mich verpflichte, mich regelmäßig fortzubilden und auf dem neuesten Stand zu halten und ich werde weiterhin auf der Grundlage von wissenschaflichen Erkenntnissen und nicht zuletzt den "Evidence based guidelines" Stillberatung machen. Welchen Weg die Frau dann für sich wählt, ist ihre Entscheidung. LLLiebe Grüße Biggi Welter LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom "Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC "Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." "Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" "Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten "damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die "Frische Milch auf halbverdaute Milch Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 - 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung "Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch "Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen hythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde - wie so oft - einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.

von Biggi Welter am 14.08.2007



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo,... aber wenn ich das nicht falsch verstanden von eva+kids geht es auch um die Mütter ; daß es ihnen nicht schlecht geht dabei und auch noch Zeit finden für ihr "normales Leben" . Es ist bei mir zB auch so,... ich möchte ja gerne stillen und meiner ist auch den ganzen! Tag an der Brust ,...daß es für das Baby das beste ist ist sicher richtig ,...aber man macht ja wirklich nichts anderes mehr und der Rest bleibt auf der Strecke,...lG Conny

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 11:41



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

hallo, danke für die ausführliche Antwort. Ich habe den Kindern (ja mittleweile drei!) den Rhythmus nicht aufgezwungen - ich lasse sie ja auch nicht hungern. Ich beobachte sie eben und wenn sie Hunger haben, bekommen sie natürlich zu essen.... nach meiner Erfahrung ist das nach einer ausgiebigen und langen Stillsession aber erst nach 3 bis 4 Stunden der Fall. Dazwischen dient das Stillen nur der Beruhigung (die dabei aufgenommene Milchmenge ist ja auch sehr gering) - die Kinder nuckeln ja oft nur und trinken nicht. Und das ist das, was die Mütter so fertig macht; Stillen als Nahrung ist ja okay, auch das Kuscheln und die Nähe ist schön, aber ich denke, dass das Stillen nach Bedarf oft dahingehend ausartet, dass die Mutter nur noch als Dauernuckel-Einrichtung verstanden wird - und das können viele Frauen eben nicht, auch wenn sie noch andere Kinder haben oder einen Partner oder ein Leben außerhalb der eigenen vier Wände.... eva

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 12:11



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Hallo Eva+kids! Baby haben auch "zwischendurch" Durst und was glaubst du wie toll es jetzt bei den Temperaturen für ein Baby ist 3 - 4 Stunden nichts gegen den Durst trinken zu können? (Muttermilch ist auch ein idealer Drustlöscher)sondern durstig zu sein?? . Ausserdem ist der Magen eines Neugeboren gerade mal so klein wie ein Teebeutel und der Organismus des Babys auf mehrere kleine mahlzeiten ausgerichet und Muttermilch so zusammengesetzt dass Mutter und Kind ununterbrochen zusammen sind bzw. das Baby auch oft gestillt wird. Ich habe 5 Kinder nach Bedarf gestillt und bin nicht angebunden gewesen, habe viel mit den gestillen babys und Kleinkindern unternommen obwohl ich nach Bedarf gestillt habe. Bin mir nicht eingesperrt vorgekommen, sondern ich fand es toll ohne viel Aufwand mit dem Baby unterwegs zu sein. Wenn es hungrig, durstig oder müde war habe ich immer eine Sitzgelegenheit gefunden um es zu stillen. Viel anstrengender und vor allem Nervenaufreibender ist es ein Baby mit allen Möglichkeiten (Schnuller, Tragen, wiegen. humhergehen....) "hinzuhalten", damit es ja nicht früher gestillt wird, wenn es schon vor Hunger/Durst... brüllt, oder unruhig ist. Eine Frage isst du auch zu festgesetzten Zeiten? oder mal so zwischen durch einen Imbiss (was kleines ein Stück Brot oder Schoko??) oder wartest du bist du so hungrig bist damit du ja viel essen kannst? Und trinkst du auch nur alle 3 bis 4 Stunden - wenn du durstig bist? wenn nein, warum muss das dann dein Baby machen? Haben deine Kinder immer ausreichend zugenommen, bei diesen langen Abständen zwischen den Stillmahlzeiten? Wie hast du das mit den Wachstumsschüben bei deinen Kinder gemacht? Lg susa

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 13:08



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Liebe Eva, liebe Conny, Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Es ist nun einmal eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als "Feind", der mich "drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes "Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. Sicher ist es nicht sinnvoll, dass sich eine Mutter aufopfert bis zum Letzten, doch es liegen in aller Regel noch Welten zwischen totaler Aufforderung und dem Stillen nach Bedarf. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.08.2007



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

nur kann man doch unterscheiden, ob ein Kind Hunger hat oder getröstet werden möchte und ein Baby mit der Brust zu trösten halte ich für den falschen Weg; im Interesse von Mutter UND Baby. eva

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 16:40



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

ot

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 16:42



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Ich habe das Gefühl, dass hier das - ich nenne es mal "Rhythmus-Stillen" damit gleichgesetzt wird, dass das Baby zwischen den Mahlzeiten unglücklich ist, schreit und den ganzen Tag nichts anderes macht, als dringend auf seine nächste Mahlzeit zu warten. Bei uns ist es definitiv nicht so. Unser Sohnemann schreit relativ selten, ist schon sehr aktiv, nimmt den Schnuller zum Beruhigen (er will ihn von allein aber nur, wenn er müde wird, sonst möchte er ihn inzwischen gar nicht mehr haben.) Und ganz klar: Ich esse selbstverständlich auch zu regelmäßigen Mahlzeiten und finde das auch einen wichtigen Aspekt im Familienleben. Das ganze Leben folgt einem Rhythmus. Du musst früh aufstehen, ob du willst oder nicht und zur Arbeit gehen. Du mußt dich dort an die Pausen=Essenszeiten halten, und du mußt letztendlich auch zu einer gewissen Zeit zu Bett gehen, um am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein. Je eher die Kinder sich sanft (OHNE STUNDENLANGES BRÜLLEN UND UNGLÜCKLICHSEIN) an einen Rhythmus gewöhnen, umso leichter wird später die Umstellung sein. Ist meine Meinung, die ich mir auch nicht nehmen lasse. Liebe Grüße sonnemondstern

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 17:52



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Ich würde den Einsatz des Tragetuches nicht so uneingeschränkt empfehlen. Das Tragetuch stammt aus Kulturkreisen, in denen es üblich ist, dass die Mütter viel in gebückter Haltung arbeiten, z.B. auf dem Feld, und sich dabei die Babys umbinden. Wenn man sich das mal bildlich vorstellt, merkt man, dass in dieser Haltung die Kinder im Tragetuch überwiegend liegen und nicht wie bei uns aufrecht sind. Außerdem laufen die Frauen dort meist barfuß auf dem Erdboden und nicht auf asphaltierten oder gefließten Untergründen. Ich habe einen Bericht gelesen, indem erwiesen wurde, dass die Wirbelsäulen unserer europäischen Babies um ein vielfaches stärker gestaucht werden bei jedem Schritt und damit die Bandscheiben schon vorgeschädigt werden. Ich benutze selber ein Tragetuch - ab und zu, z.B. wenn wir abends bei Freunden sind und der Zwerg an meiner Brust schlafen kann, oder wenn wir schöne Waldspaziergänge machen, oder wenn ich zur Mittagsschlafzeit nicht zu Hause sein kann.... . Aber als das non plus ultra betrachte ich das Tragetuch nicht. Nicht umsonst können Babies die ersten Monaten von ihrer Motorik her nur liegen.

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 18:49



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo Sonnemondstern! Bezüglich tragetuch und Bandscheibenschädigug bist du einer nie bewiesenen Tatsache die schon vor einigen Jahren behauptet wurde aufgesessen. Abgesehen davon dass auch in Europa Kinder vor Erfindung des Kinderwagen getragen wurden, sogar mit in Kleidern eingenähten Tagemöglichkeiten. Oder in eigenen Butten. Also ist das Tragen im Tragetuch nicht etwas "afrikanisches" sondern war in Europa sehr verbreitet. Säuglinge und Kleinkinder werden in allen Kulturen getragen, in denen sich der Kinderwagen als Transportmittel nicht durchgesetzt hat. Zwei Drittel der Weltbevölkerung tragen ihre Kinder noch heute. (Lit.: Manns, Schrader, 1995) Noch vor 200 Jahren wurden auch in Europa Säuglinge und Kleinkinder am Körper der Mutter getragen, dies allerdings vorwiegend in den ärmeren Schichten. In den wohlhabenderen Klassen war das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern distanzierter, wer es sich leisten konnte, ließ sein Kind von Ammen stillen und von Kindermädchen betreuen. Die ersten Kinderwagen, die im 19. Jahrhundert aufkamen, verbreiteten sich zunächst auch in solchen Kreisen. In England machte Königin Victoria den Kinderwagen hoffähig. 1846 gründete Ernst Albert Naether in Zeitz die Firma ZEKIWA, die Kinderwagen als Massenartikel fertigte. ZEKIWA war zeitweilig Europas größter Kinderwagen-Hersteller. Seitdem ging die Tradition des Tragens immer mehr zurück. In den Industrienationen ist das Tragen heutzutage sehr selten geworden, eine Ausnahme ist Japan, das auch heute noch über eine lebendige Trage-Tradition verfügt. Kinder werden heute fast nur noch in Entwicklungs- und Schwellenländern am Körper der Eltern getragen, allerdings gelten dort Kinderwagen z. T. als Zeichen von Wohlstand, so dass auch dort ein langsamer Umbruch zu beobachten ist, wie er in Europa im 19. Jahrhundert stattfand. (Quelle: Wikipedia.) Auf der Homepage von Didymos findest du den Artikel und die STellungenahme. eine Meinung wird zur Nachricht Der Begriff (Zeitungs)-Ente leitet sich von dem Kürzel "nt" (non testatum) ab, mit dem Journalisten Artikel unterschreiben, deren Wahrheitsgehalt von niemand geprüft wurde. Kürzlich ist eine ältere Ente wieder zum Leben erwacht: Unter der Überschrift "Bandscheibenschäden bei Babys durch Tragetücher" geistert zur Zeit mal wieder eine Meldung durch die Medien, die wir eigentlich schon für tot gehalten hatten. Ihr Aufleben ist umso erstaunlicher, als namhafte Orthopäden und Kinderärzte in der Zwischenzeit die gegenteilige Meinung geäußert haben. So bemerkt Dr. med. E. Fettweis, Facharzt f. Orthopädie: "Der Rücken leidet nicht durch das Tragen, eher tut dies der Entwicklung der Wirbelsäule gut." Eine Stellungnahme finden Sie hier. Die Meldung geht zurück auf einen Vortrag den ein Herr Dr. Göring, Kinderarzt zu Pegnitz, im Jahr 1998 auf einer Messe in Leipzig gehalten hat. Der ursprünglichen Wortlaut schien wohl nicht zur Veröffentlichung geeignet, und so wurde er zur "Nachricht" umgearbeitet. Wir zeigen ihnen beide Fassungen: hier die Orginalfassung wörtlich zitiert aus dem Vortrag von Dr. Uwe Göring auf der practica '98 Tragetücher haben ihre Berechtigung in Südamerika oder Afrika, wo die Frau auf dem Feld beide Hände zur Arbeit braucht und das Kind nicht hinlegen kann, weil es sonst die Termiten fressen oder ein Löwe es verschleppt. Oder sie muß ihr Kind über weite Entfernungen mitnehmen und dabei noch andere Dinge tragen. Hierbei muß man bedenken, dass diese Frauen einen schreitenden Gang haben und sich barfuß auf der Erde bewegen. Hierzuland staksen die jungen Mütter - am Ende noch auf Plateauschuhen - auf dem Asphalt herum. Das Kind knallt bei jedem Schritt auf die Wirbelsäule und erleidet Mikrotraumen an den Bandscheiben. hier die stilistisch überarbeitete Fassung wie sie 1999 auf der Web-Site des DGK veröffentlicht wurde und jetzt - im Jahr 2006 - erneut verbreitet wird: Entstanden ist die Idee der Tragetücher in Afrika und Südamerika. In Ländern, in denen Frauen beispielsweise bei der Arbeit auf dem Feld beide Hände zum Arbeiten benötigen, haben solche Tragevorrichtungen einen Sinn. Oft müssten die Kinder dort auch über weite Entfernungen transportiert werden. Zum Unterschied zu den Müttern in unseren Breiten bewegen sich die Frauen dort allerdings oft barfuß auf der Erde. Durch den federnden Gang wird das Kind sanft geschaukelt. Bei uns dagegen staucht das Kind - bedingt durch das feste Schuhwerk der Mutter und den unnachgiebigen Asphalt bei jedem Schritt seine Wirbelsäule. So können minimale Verletzungen an den Bandscheiben entstehen. Es wird wohl für immer im Dunkeln bleiben, was Herrn Dr. Göring damals zu dieser Meinungsäußerung bewogen hat. Er war nie zu einem Gespräch bereit, geschweige denn, daß er irgendeinen Beleg für seine These erbracht hätte. Belege scheinen auch nicht nötig zu sein: Sobald eine Meinung im Internet veröffentlicht ist, mutiert sie auf geheimnisvolle Weise zur Nachricht. Journalisten gewinnen ihr Material gern im Internet. Am schnellsten war 1999 die Sächsischen Zeitung, die als erste einen entsprechenden Artikel druckte. Der löste einige Reaktionen bei der Fachwelt aus, deren Stimmung wir mit den folgenden zwei Zitaten aus Leserbriefen wiedergeben möchten: "Dieser Bericht des DGK ist so haarsträubend falsch, dass ein alter, erfahrener Kinderarzt zur Feder greifen muß..." oder "Die Warnung des DGK muß von einem Menschen stammen - wahrscheinlich einem Mann -, der die Kinder möglichst im Griff oder auf Distanz haben will und nichts über naturgemäßes Tragen weiß." Trotzdem trat die Meldung ihren Weg durch die Redaktionen an und tauchte in den folgenden Monaten in den unterschiedlichsten Medien auf. Dass dieselbe Meldung 6 Jahre später abermals als Neuigkeit verkauft wird, wirft allerdings ein trübes Licht auf die Pressevertreter. Angesichts der Vielzahl von Nachrichten, die ein Journalist täglich zu liefern hat, ist es nicht weiter erstaunlich, dass vieles ungeprüft den Weg in die Medien findet. Einige Experten fühlten sich zwar zu einer sachlichen Richtigstellung berufen aber ihre Stellungnahmen fanden in den Redaktionen kaum Gehör. Warnungen verkaufen sich eben besser als Entwarnungen, und wissenschaftliche Details mochte kaum eine Zeitung ihren Lesern zumuten. Uns ist nur ein einziger Fall bekannt, in dem ein Journalist eigene Nachforschungen anstellte. (Kasten rechts, zur Vergrößerung bitte anklicken) Es ist eher unüblich, dass Mediziner öffentlich gegen einen Kollegen Stellung beziehen. In diesem Fall ist es doch einige Male geschehen, wohingegen sich unseres Wissens kein Mediziner oder Forscher der Meinung des Herrn Dr. Göring angeschlossen hat. Wir sind gespannt, ob dieser "alte Hut" heute wieder so viel Staub aufwirbeln wird wie 1999. Aktuell finden Sie die etwas angegraute Neuigkeit zum Beispiel hier. Abschließend noch ein Zitat, das den Tenor der damaligen Stellungnahmen wiedergibt. Zitiert wird aus einem Brief mit dem sich Dr. med. Eckhard Bonnet im Juni 1999 an die Sächsische Zeitung sowie an dpa gewandt hat. [...] Als Kinderarzt und Sportmediziner mit 34-jähriger Berufserfahrung und als Mitglied des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren schreibe ich Ihnen um eine Korrektur zu erreichen zu Ihrer Meldung über die Auswirkungen von Tragehilfen. [...] Das Transportieren in einer Tragehilfe ist die einzige naturgemäße und babygerechte Art des Transportierens. Alle Bedürfnisse des Kindes (Nähe zu Mutter oder Vater, Körperwärme, Geruch, Anblick, rhythmische Bewegung, "Hautmassage", Geborgenheit, Gehaltenwerden) werden befriedigt. Die rhythmische Be- und Entlastung der Hüft- und Wirbelgelenke ist der optimale Wachstumsreiz und verhindert frühzeitig die Entwicklung einer Hüftfehlbildung oder einer Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung). Bei Hyftdysplasie ist das Tragen im Tragetuch die beste Therapie, die wir kennen. [...] Dr. Bonnet ist Autor des Buchs "Sprechstunde Kinderkrankheiten" Kürzlich kursierte eine Pressemeldung des Deutschen Grünen Kreuzes (DGK) über das Tragen von Kindern in Tragetüchern. Darin wurde davon abgeraten, da die Kinder Schädigungen an den Bandscheiben davontragen könnten. Falsche Behauptungen dienten dazu, diese Aussage zu untermauern. Die Meldung hat zu einer erheblichen Verunsicherung bei Eltern, Hebammen und manchen ArztInnen geführt. Nach einer im Ton abfälligen Bemerkung über das "Festgeschnürtsein" wurde behauptet, die Idee der Tragetücher sei in Afrika und Südamerika entstanden, damit die Frauen die Hände für die Arbeit frei hätten. Das ist schlicht falsch. Das Tragen am Körper ist vielmehr die ursprüngliche Art der Säuglingspflege in der Alten und Neuen Welt, in allen Kulturstufen, sowohl bei heute noch auf einer Steinzeitkultur stehenden Menschen, wie den Pygmäen, wie auch bei Hochkulturen. Es ist das "Verdienst" der westlichen Welt, Kinder vom Körper der Mutter verbannt und dadurch manchen gesundheitlichen Schäden ausgeliefert zu haben. Das menschliche Neugeborene ist im Gegensatz zum Geburtszustand bei allen anderen hoch entwickelten Säugern, wie Pferden, Affen, Elefanten völlig hilflos, ein "sekundärer Nesthocker" oder eine "physiologische Frühgeburt". Die Natur verlangt daher den engen Körperkontakt zur Mutter, um die körperliche und geistige Weiterentwicklung zu fördern. Speziell die Hüftgelenke der Säuglinge sind vielfach zum Zeitpunkt der Geburt noch unreif und können durch Missachtung der von der Natur verlangten Umweltbedingungen für den Säugling noch nachträglich geschädigt werden. Sie sind jedoch ideal für die Trageweise Im Tuch oder Tragebeutel konstruiert. In der Pressemitteilung wird weiter behauptet, durch das Schuhwerk und den festen Asphalt bei uns, im Gegensatz zum Barfußgang, werde die Wirbelsäule des Kindes bei jedem Schritt gestaucht und es könnten so dessen Bandscheiben Schaden leiden. Man solle daher einen gut gefederten Kinderwagen nehmen. Trotz Schuhen und Asphalt erfolgt jedoch durch die Gliederkette der Gelenke und Wirbelsäule der Mutter ein gutes Abfedern für das Kind, besser jedenfalls als bei jedem Kinderwagen! Das Tragen am Körper ist aus guten Gründen zu empfehlen. Information über die rechte Art des Transportierens am Körper ist allerdings notwendig. Dr. med. Ewald Fettweis Facharzt für Orthopädie, Aachen erschienen in: Deutsche Hebammenzeitschrift Ausgabe 12/2005

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 19:36



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo, ich habe beides gemacht: meine Tochter, jetzt 2, im 4 Stunden-Rhythmus gestillt und NIE an der Brust nuckeln lassen. Habe damals den Rat des Kinderarztes befolgt. Und sie war oft quengelig und hat schlecht geschlafen... Jetzt stille ich meinen 3 Monate alten Sohn nach Bedarf und zum Beruhigen und zum Einschlafen und bei Durst und und und.... es hat die 10 Wochen höllisch weh getan, aber ich habe von Beginn an einen IMMER ausgeglichenen fröhlichen Sohn. Das Leben, auch wenn es am Anfang eingeschränkt scheint durch die viele Stillerei, ist doch WESENTLICH schöner und bequemer mit einem zufriedenen Kind, auch wenn ich es natürlich immer bei mir haben "muss". Esther

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 20:03



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Okay, klingt überzeugend. Ich habe das Tragetuch ja auch nicht verteufelt, sondern benutze es selbst. Aber eben nicht täglich. Ich werde auch weiterhin mein Kind die meiste Zeit am Tag liegend seinen Körper entdecken lassen, weil ich beobachte, dass er ningelig wird, wenn ich ihn zu lange trage. Er möchte sich bewegen und hantieren können. Ist jetzt 14 Wochen alt und macht da natürlich gerade riesen Fortschritte.

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 20:04



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo Biggi, ich suche mir seit einigen Tagen auch hier im Forum Rat und habe dich auch gestern persönlich um Hilfe gebeten. Ich habe mich sehr über die zügige Antwort gefreut und auch beherzigt. Dass ich heute hier aber lese, dass man sein Kind zum "Feind" erklärt, von dem man sich nicht "drangsalieren" lassen will, um uneingeschränkt seine eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können, indem man sich einen Stillrhythmus aufbaut, haut mich doch um. So eine verurteilende Meinung von einer Fachfrau zu hören, empört mich. Ich liebe meinen Sohn über alles, ich habe sanft, aber konsequent einen Stillrhythmus im Einklang mit meinem Kind aufgebaut. Ich habe ihn weder schreien lassen noch ignoriert, sondern ihn beobachtet und gespürt, dass er nicht mehr so durstig getrunken hat wie die Wochen vorher. Also habe ich ihn jeden Tag ein bisschen länger "hingehalten", indem ich mich mit ihm intensiv beschäftigt habe. Auch jetzt hat mein Sohn seine mehr oder weniger regelmäßigen Stillzeiten, das schwankt zwischen 3,5-4 Stunden und auch seine Schlafphasen dazwischen, in denen ich in Ruhe meinen Haushalt und alles drum herum erledigen kann. Ist mein Kind wach, widme ich ausschließlich ihm meine volle Aufmerksamkeit und beschäftige mich mit ihm. Ich bin wirklich enttäuscht, von dieser Art der Verurteilung!!!!

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 20:18



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Liebe Sonnemondstern, eine Kollegin von mir hat sich sehr ausgiebig mit dem Thema Tragen beschäftigt. Ich zitiere jetzt einmal einen Ausschnitt aus einem Vortrag von ihr; "Menschenbabys werden mit offenen Augen geboren wie die Nestflüchter im Tierreich. Menschenbabys können sich in den ersten Lebenswochen und monaten noch nicht selbstständig fortbewegen wie die Nesthocker im Tierreich. Menschenbabys sind weder Nestflüchter noch Nesthocker. Menschenbabys sind TRAGLINGE Schon immer haben kleine Kinder ein Bedürfnis danach, getragen zu werden, und je jünger sie sind, um so deutlicher zeigen sie, dass sie getragen werden wollen. Eltern kennen die Situation, dass sich das Baby nur auf dem Arm wohl zu fühlen scheint nur zu gut. In Ländern, die nicht dem westlichen Kulturkreis zuzuordnen sind, ist es für die Mütter oft selbstverständlich ihre kleinen Kinder stets mit sich am Körper zu tragen. Ihre Lebensumstände lassen ein Ablegen des Kindes vielfach einfach nicht zu. Die Babys und Kleinkinder leben in ständigem, engen Körperkontakt mit der Mutter und niemand stellt in Frage, ob diese "Methode" ein Kind aufzuziehen für das Kind und/oder die Mutter gut oder schlecht sei. Wie anders erleben wir diese Situation: Geben wir unserem instinktiven Verhalten nach und entscheiden wir uns dafür, unser Kind mit uns herumzutragen und so an unserem Alltagsleben teilhaben zu lassen, wird diese Entscheidung von vielen unserer Mitmenschen in Frage gestellt und wir werden gewarnt, welch schlimme Folgen unser Verhalten für das Kind und nicht zuletzt für uns, die wir unsere Kinder tragen, haben wird. Beschäftigen wir uns daher zunächst einmal mit den weit verbreiteten Vorurteilen gegenüber dem Tragen. 1. Die Wirbelsäule des Babys nimmt durch das Tragen Schaden. Die Meinung, dass das Tragen ungesund für die Wirbelsäule des Babys sei, ist sehr weit verbreitet. Und diese Befürchtung hinterlässt auch leicht nagende Zweifel bei den Eltern. Wie sollen sich Eltern sicher sein, dass ihr Baby nicht im späteren Leben von Rückenschmerzen geplagt wird, deren Ursache darin liegt, dass es als Säugling herumgetragen wurde. Nun gibt es neben der orthopädischen Erklärung ein sehr einfaches Gegenargument zu dieser Behauptung, das ich durch eigene Anschauung untermauern kann: während der Zeit, in der ich mit meiner Familie in Afrika gelebt habe, habe ich keinen Afrikaner kennengelernt, der Probleme mit seinem Rücken oder seinen Bandscheiben hatte. Obwohl sie alle als Baby (und zum Teil auch noch als Kleinkind) die meiste Zeit auf dem Rücken ihrer Mutter verbracht haben, hatten sie eine viel bessere Körperhaltung als die meisten Europäer. Andererseits sind die Wartezimmer unserer Orthopäden voll mit Menschen, die als Baby brav im Kinderbett oder Kinderwagen gelegen sind und nun eine schwere Last mit ihrem Rücken haben. Soweit ein Erfahrungsargument, nun zu der medizinischen Erklärung: Der runde Rücken des Babys erschreckt viele Menschen. Würde ein Erwachsener so sitzen, hätte er tatsächlich einen Wirbelsäulenschaden. Beim Baby jedoch ist der Rundrücken normal. Das Kind hat viele Monate lang rund zusammengerollt (in der so genannten Totalkyphose) im Mutterleib verbracht. Und eben diese Haltung versucht ein Neugeborenes einzunehmen. Es rollt sich zusammen, zieht die Beine an und beugt die Knie. Die Wirbelsäule des Kindes braucht Zeit um sich zu entwickeln und schließlich die Doppel S Form anzunehmen. Beginnt das Baby den Kopf zu heben bildet sich erst die Halslordose (erste Streckung), die Halswirbelsäule richtet sich auf. Im nächsten Schritt lernt das Kind seinen Oberkörper selbstständig aufrecht zu halten. Die Wirbelsäule streckt sich bis das Kind mit vollkommen geradem Rücken sitzen kann und es kommt zur zweiten Wirbelsäulenkrümmung nach hinten, der Brustkyphose. Die eingezogene Rundung im Kreuz bildet sich heraus, sobald das Baby anfängt sich zum Stehen hochzuziehen. Bei der so genannten Lendenlordose kippt das Becken leicht nach hinten und es wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass das Kind die ersten Schritte gehen kann. Nun ist die Doppel S Form fertig. Aus dieser Sicht ist das Liegen auf einer ebenen Unterlage eher unphysiologisch, da die Streckung der Wirbelsäule nicht auf die sich entwickelnde Muskelkraft zurückzuführen ist, sondern durch die Schwerkraft erzwungen wird. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass sich das Tragen im Tragetuch positiv auf die Entwicklung der Hüften beim Kind auswirkt. In den Ländern, in denen Säuglinge am Körper der Mutter getragen werden, sind Hüftluxationen sehr selten. Auch hier ist etwas, was dem Erwachsenen unangenehm vorkommt, und für ihn auch unbequem und schädlich wäre, der Physiologie des Säuglings angepasst. Die Hüftpfannen eines Neugeborenen sind noch nicht vollständig ausgebildet. In einigen Fällen sind sie so flach, dass die Gelenkkugel (Hüftkopf) immer wieder nach oben herausrutscht und keine richtige Knochenkappe gebildet werden kann. In der Spreizhaltung, die die Beine des Kindes annehmen, wenn es an den Körper eines Erwachsenen gebunden wird, drückt der Gelenkkopf im richtigen Winkel in die Mitte der Gelenkpfanne. Dadurch wird die Bildung einer Wölbung, die den Gelenkkopf vollständig umschließt, unterstützt. Trotzdem muß einem Verdacht auf einen angeborenen Hüftschaden nachgegangen werden. Das Tragen im Tragetuch ist kein Allheilmittel gegen Hüftluxation, es kann die Behandlung lediglich unterstützen. 2. Das Tragen wirkt sich schädlich auf den Rücken der Mutter / des Vaters aus. Der nächste Einwand zielt auf die Gesundheit der Mutter oder des Vaters. Es geht um die Rückenschmerzen, die sich einstellen, wenn das Kind umgebunden wird. Es gibt Mütter / Väter die mit Rückenschmerzen auf das Tragen reagieren. Häufig werden diese Schmerzen durch Verspannungen oder Muskelkater hervorgerufen. In diesem Fall kann eine Massage die Schmerzen lindern und die Dauer der Tragezeiten sollte nur langsam gesteigert werden. Wird das Kind vor dem Bauch getragen, kommt es häufiger zu Schmerzen, weil sich die Mutter/der Vater nach hinten lehnen, um einen Ausgleich zu schaffen. Dabei können Nerven gequetscht werden, was wiederum starke Schmerzen zur Folge haben kann. Abhilfe kann das Tragen auf dem Rücken schaffen. Das Tragen auf der Hüfte führt zu einer einseitigen Belastung. Daher sollten die Seiten abgewechselt werden. Vorteilhaft bei dieser Trageposition ist, dass ein großer Teil des Gewichtes über die Hüftknochen und das Hüftgelenk direkt auf die Beine abgeleitet wird und so die Wirbelsäule teilentlastet wird. Am wenigsten Probleme verursacht das Tragen auf dem Rücken. 3. Das Kind wird verwöhnt und verzogen. "Ja, das ist jetzt schon total verwöhnt" "Ihr verzieht das Kind, nachher will es nur noch auf den Arm" "So lernt das Kind ja nie alleine einzuschlafen, alleine zu spielen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..." "Wie soll das Kind denn seinen Rhythmus finden, wenn Du es ständig mit dir herumziehst". So und ähnlich lauten viele Aussagen so genannter wohlmeinender Freunde, Verwandte und auch wildfremder Menschen, von denen man auf der Straße angesprochen wird. Was ist dran an dieser Theorie, dass das Baby durch die Zuwendung, die es erhält verwöhnt und verzogen wird? Bernadette Stäbler beschreibt in ihrem Buch "Mama" die Angst, sein Kind nicht richtig zu erziehen: "Und schon ist sie da, diese Angst, sein Kind zu verziehen. Welche Ursachen hat sie? Denn, wer dieses unschuldige Baby anschaut, fühlt sich sehr glücklich. Niemand kann sich vorstellen, dass es eines Tages unerwünschte Handlungen vollbringen wird. Wenn wir also von "verziehen" sprechen, haben wir ein älteres Kind vor Augen. Das Kind im Trotzalter, das immer "nein" ruft, lässt seine Mutter denken: "Was für einen Dickkopf habe ich mir großgezogen. Sicher habe ich es falsch gemacht!" Ist es wirklich so wichtig, dass unsere Kinder vor der Zeit lernen, alleine zu schlafen, alleine zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen? Ist es notwendig, dass wir Erwachsenen unseren Lebensrhythmus ändern und an das Baby anpassen, damit sich das Kind gut entwickelt? Auch hierzu möchte ich wieder aus dem Buch von Bernadette Stäbler zitieren: "In vielen ursprünglich lebenden Kulturen, die wir "primitiv" nennen, wurden inzwischen Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse eine Umwälzung unserer Ansichten über die herkömmliche Kindererziehung mit sich brachten. Ich möchte eine afrikanische Studie herausgreifen und vereinfacht darstellen: Die erste Gruppe gebar ihre Babys zuhause und ließ diese keinen Moment allein. Geborgen bei der Mutter, wurden sie nach Bedarf gestillt und mußten niemals schreien. Bald ging die Mutter wieder auf das Feld, um die gewohnte Arbeit zu verrichten, das Neugeborene in ein Tragtuch geschlungen. Die Kontrollgruppe bekam ihre Babys im Krankenhaus mit aller medizinischen Hilfe, einschließlich schmerzlindernden Medikamenten. Gleich nach der Geburt wurden Mutter und Kind getrennt, um zu ruhen. Die Babys bekamen Fläschchen und Schnuller, weil dies "das Moderne" war. Daheim schliefen die Kinder in ihrem Bettchen, in ihrem eigens dafür hergerichtetem Zimmer. Allein, ohne Körperkontakt. Alles ging recht zivilisiert zu, nämlich nach einem genauen Zeitplan, denn die Kinder sollten sich früh an ein geordnetes Leben gewöhnen und weder kleine Tyrannen noch nervös werden. Ein Jahr später offenbarte sich das Unerwartete: Die Kinder der ersten Gruppe waren in allem den anderen voraus: Sie waren intelligenter in ihren Verhaltensweisen und auch viel sozialer eingestellt, selbst die körperliche Entwicklung war besser, obwohl sie die ganze Zeit "festgebunden" waren. Ähnliche Ergebnisse ergaben vielseitige Studien in den verschiedensten Kulturkreisen. Wenn wir versuchen, dies mit einer natürlichen, einfühlsamen Intelligenz nachzuvollziehen, wissen wir, warum das Ergebnis so ausfallen mußte. Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter geborgen. Es muß seine Kräfte nicht für das Weinen verbrauchen. Der mütterliche Körper gibt ihm Wärme. Wenn das Baby sich an seine Mutter schmiegt, fühlt es ein wenig von dem Glück, das es neun Monate lang im Mutterleib haben durfte. Es kennt von daher ja auch schon die Herztöne seiner Mutter, es kennt sogar schon ihre Stimme und nun sieht es endlich ihr Gesicht, ihre Augen und darf an der Brust trinken, wenn es möchte. Das ist das Glück, die mütterliche Liebe, die Impulse gibt für die Intelligenz und das soziale Verhalten. Wenn das Baby sich an die Körperbewegungen der Mutter anpassen muß, während sie ihre alltägliche Arbeit verrichtet, übt es in wundervoller Weise seine Muskeln und den Gleichgewichtssinn." 4. Das Tragen engt die Mutter ein. Bindet sich die Mutter das Kind um, so ist sie noch stärker "angebunden" und muß ihre eigenen Interessen noch weiter in den Hintergrund stellen. Ihr Aktionsradius wird noch stärker eingeschränkt. Stimmt das wirklich? Zunächst einmal: Elternschaft verändert unser Leben. Niemand kann ernsthaft erwarten nach der Geburt eines Kindes bruchlos sein "altes" Leben wieder aufnehmen zu können. Und dann macht es gerade das umgebundene Kind leichter mobil und flexibel zu sein. Der Stadtbummel mit dem Kind im Tragetuch (oder Snuggli o.ä.) ist um ein vielfaches einfacher als mit dem Kinderwagen, mit dem jede Treppe, jedes Einsteigen in einen Bus und jeder unebene Waldweg zum Kraftakt werden. Die Hausarbeit lässt sich leichter mit einem zufrieden im Tuch schlafenden Kind erledigen als mit einem nervenzerfetzend schreienden Kind in der Babywippe. Schnell in den Kindergarten, um das größere Kind abzuholen, kein Problem auch nicht bei schlechtem Wetter das Baby ist ja gut aufgehoben und fühlt sich wohl am Körper der Mutter. Und nicht zu vergessen: mindestens eine Hand ist frei für das Geschwisterkind. Und nun wenden wir uns den Vorteilen des Tragens zu: 1. Das Kind lebt im Kontakt mit der Mutter. Es erfährt Zuwendung einfach nebenbei, es nimmt teil am Leben der Mutter und kann seine Umgebung aus dem gleichen Blickwinkel wie sie erleben. Das Kind ist bei seiner Mutter und gleichzeitig in Sicherheit. Ein Kind auf dem Rücken der Mutter, wenn diese bügelt, reißt kein Bügeleisen herunter. 2. Tragen gibt der Mutter Sicherheit. Tragen verhilft der Mutter zu mehr Sicherheit in der Beziehung zu ihrem Kind, weil sie es spürt. Sie lernt es leichter zu verstehen. Getragene Kinder sind ausgeglichener, weil ihre Bedürfnisse schneller gestillt werden. Das Kind schreit weniger und verringert dadurch das Gefühl der Mutter etwas falsch zu machen. 3. Die Mutter hat Kopf und Hände frei. Mit dem Kind auf dem Rücken, kann die Mutter (wieder) ihrem Alltag nachgehen ohne ständig unterbrochen zu werden oder unruhig auf das Kind zu horchen. "Der Tag wächst wieder zusammen". Viele Dinge die mit dem Kinderwagen unmöglich sind, sind mit dem getragenen Kind kein Problem. 4. Tragen stimuliert das Baby. Durch das Tragen erfährt das Baby eine gute Stimulation für die Verdauung, die Atmung und das Immunsystem, denn das Tragen ist gleichzeitig eine Körpermassage. Auch die Sinne und das Gleichgewicht werden gefördert. 5. Tragen hilft bei Koliken Die Verdauung beim Kind funktioniert am besten, wenn es entspannt und gleichmäßig und tief atmet. Richtiges Atmen verhilft zum richtigen Verdauen, wobei die konstante Außenwärme eine förderliche Rolle spielt. Blähungen und Koliken sind ein Problem für viele Babys und ihre Eltern. Diese quälenden Bauchschmerzen entstehen im Dickdarm, weil übermäßiges Gase gebildet werden. Sie blähen den Darm auf, ähnlich wie einen Luftballon. Das tut weh und schafft Unruhe. Genauso schlimm ist es, wenn durch die Entstehung der Gase Verspannungen entstehen und die Darmbeweglichkeit verhindert wird. Verspannungen im Bauch verhindern die Entspannung des Kindes. Durch das Tragen am Körper lässt sich das Kind beruhigen und es kann tiefer atmen. Die Bauchmassage bringt dem Kind Erleichterung und die Wärme lindert und löst die seelische und körperliche Anspannung. 6. Im Tragetuch ist das Baby den Abgasen weniger ausgesetzt. Messungen haben ergeben, dass die durch Kraftfahrzeuge verursachte Schadstoffkonzentration in der Luft in Kinderwagenhöhe (ganz besonders bei Buggys) höher ist als in der Höhe eines Erwachsenen. Getragene Kinder bekommen daher weniger Schadstoffe ab." (Aus "Tragen", Denise Both, 1997). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.08.2007



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Liebe Sonnemondstern, ich hatte die Antwort nicht an dich geschrieben, trotzdem stehe ich nach wie vor zu dieser Aussage, die aber niemanden verurteilen sollte. Ich sehe mich in der Pflicht, die anfragenden Eltern objektiv zu informieren und dazu gehört, dass ich nicht ausschließlich auf meine eigene Erfahrung zurückgreife, sondern sachlich und auf wissenschaftlichen Fakten basierend informiere. Es steht dir sicher frei, eine eigene Meinung zum Thema Rhythmus und Hinhalten zu haben, doch steht diese Meinung in absolutem Gegensatz zu den Empfehlungen so anerkannter Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ein Stillen nach Bedarf ohne Mindestabstand empfiehlt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist aber einfach auch die Bedeutung des non nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Es ist nicht sinnvoll, Stillabstände in die Länge zu ziehen. Das Hinhalten des Babys kann schlussendlich sogar zu einer Gedeihstörung führen, das Hinhalten mit dem Schnuller auch noch zu einer zusätzlichen Saugverwirrung. Ein Baby, das länger hingehalten wurde, trinkt in der Regel auch nicht gut an der Brust, so dass wir auch hier wieder bei einem Problem sind, das „hausgemacht" ist. Es ist deshalb auch immer wieder schade, dass Mütter mit solchen Ratschlägen wie dem des Mindestabstands verunsichert und zu neuen Problemen gebracht werden. Gerade dies ist doch gerade auch bei dir passiert und es kann gut sein dass dein Kind besser an der Brust trinkt , wenn es nicht mit dem Schnuller hingehalten wird. Persönliche Erfahrungen und der Austausch darüber sind in diesem Forum ausdrücklich erwünscht – wie es eben auch in einer echten Stillgruppe der Fall ist – aber wie bei einem realen LLL Stilltreffen, behalte ich mir vor, dass ich eingreife, wenn es notwendig ist, denn persönliche Erfahrungen können nur selten eins zu eins auf andere Situationen übertragen werden und manchmal kann sogar Schaden entstehen, wenn nur von einer persönlichen Erfahrung ausgegangen wird. Stell dir vor, eine junge Mutter liest hier, 4-Std.-Abstände sind völlig in Ordnung und richtet sich danach – was ist, wenn das Baby nicht zunimmt, wenn es plötzlich an der Brust streikt? Es ist schön, wenn es bei dir auf Dauer klappt, nur leider werden die meisten Babys so schnell abgestillt. Ich möchte, dass Mütter hier wissenschaftlich korrekt informiert werden und gebe nicht meine persönliche Meinung wieder. In meiner Ausbildung zur LLL Stillberaterin wurde Wert darauf gelegt, dass ich lerne, jeder Frau dabei beizustehen ihren Weg zu finden. Nicht das was ich gemacht habe mit meinen Kindern, nicht das, was meiner Meinung nach „das Richtige“ ist zählt, sondern die jeweilige Frau und ihr Kind sind wichtig und jede Familie muss ihre Lösung für ihre ganz persönliche Situation finden. Ich hoffe, Du kannst mich nun besser verstehen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 14.08.2007



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo Biggi, ich nochmal. Es ist doch richtig, dass trinken nach Bedarf heißt, das Kind signalisiert, dass es Hunger hat und wird dann angelegt. Wenn meiner nun die 4 Stunden keine Anzeichen von Hunger zeigt und auch nach dem Stillen zufrieden ist, kann es denn dann sein, dass er trotzdem zu wenig Nahrung bekommt? Ich denke mir, ein Baby schreit doch, wenn es noch Hunger hat, oder? Es gibt ja auch bei uns Tage, wo das nicht so gut klappt, so wie gestern. Dann lege ich ihn auch häufiger an, damit habe ich kein Problem. Du hast mich jetzt so verunsichert mit der Gedeihstörung, weil es so klang, als könnten die Babys zu wenig Nahrung bekommen, weil sie sich nicht melden. Mein Zwerg ist jetzt 14 Wochen alt, wiegt 6100g und hat in den letzten 5 Wochen 800g zugenommen. Geburtsgewicht hat er bereits verdoppelt. Ist doch okay, oder?

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 22:26



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Liebe Sonnemondstern, ich wollte dich wirklich nicht verunsichern und Du kannst ganz beruhigt sein, dein Baby gedeiht WUNDERBAR! Nicht alles auf dieser Welt ist schwarz oder weiß. Ein gesundes, voll ausgetragenes Baby meldet sich normalerweise wenn es Hunger hat und wird dann gestillt (oder gefüttert) und das Kind gedeiht gut. Wenn dieses Baby Hunger hat, wird es auch nicht schlafen (es sei denn vor Erschöpfung, weil niemand auf sein Weinen reagiert). Nun gibt es aber Kinder, bei denen ist das nicht so. Diese Kinder schlafen und melden sich nicht, wenn sie Hunger haben. Oft sind die Mütter sogar ganz glücklich über ihr „pflegeleichtes“ Baby und glauben fest, dass der gute Schlaf des Kindes ein Beweis dafür ist, dass das Baby satt ist. Nicht selten wird dann erst bei einer Vorsorgeuntersuchung festgestellt, dass das Baby untergewichtig ist. Es gibt verschiedene Theorien, warum es Babys gibt, die ihren Hunger „verschlafen“. Eine davon besagt, dass das Kind unangenehme Gefühle „ausblendet“ indem es sich in den Schlaf flüchtet und Hunger ist ein unangenehmes Gefühl. Letztlich ist jedoch weniger wichtig, warum das Kind sich so verhält, sondern dass man weiß, dass es diese Kinder gibt, dass der Schlaf eines schlecht gedeihenden Kindes nicht heilig ist und dass die Mutter unter Umständen regulierend eingreifen muss, um die gesunde Entwicklung und das Gedeihen des Kindes sicher zu stellen. Du kannst mir gerne glauben, dass ich schon öfter als mir lieb ist, Kinder erlebt habe, die zum Stillen regelmäßig geweckt werden mussten, weil sie sonst nicht genügend Nahrung bekommen hätten. Es ist nie schön, mit einem schlecht gedeihenden Kind konfrontiert zu werden. Mir wäre es auch lieber, wenn alle Kinder dieser Erde problemlos gestillt würden und sich gut und gesund entwickeln. Wie gesagt, mach dir keine Gedanken, dein Kind nimmt echt super zu :-). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.08.2007



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo Eva, Ich stille nach Bedarf -erst acht Wochen- und habe mich dennoch schon mehrmals mit Freundinnen getroffen und war sogar schon shoppen!!! Der Kleine stört dabei nicht, Essen und Trinken für ihn ist auch immer dabei :-) Wo ist da das Problem? Er hat viel häufiger Hunger als alle 3 oder 4 Stunden, eher im Durchschnitt alle 2 Stunden. Seit ich nicht mehr versuche, da einen Rythmus reinzubringen (was noch nicht mal meinem eigenen Bedürfnis entsprang, sondern eher daher kam, dass man immer hört, Rythmus müsse beim Stillen sein), sondern meinem Kind seinen Rythmus lasse, bin ich viel entspannter. Ich könnte morgens nicht mal sagen, wie oft er nachts wach wurde und ich ihn gestillt habe - brauche dabei nicht wirklich wach zu werden. Bin weder körperlich k.o. noch mit den Nerven am Ende. Ich könnte den Kleinen nie weinen lassen, deshalb stille ich ihn nach Bedarf. Gruß, Hexe

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 23:18



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Nachdem ich gestern abend nun so gegrübelt habe und gezweifelt habe, dass mein Baby zu wenig Milch bekommen könnte, weil ich ihm vielleicht doch ungewollt einen Rhythmus aufgezwungen habe, ist das Ende vom Lied, dass ich heute nacht nicht stillen konnte, weil der Milchspendereflex nicht eingesetzt hat. Er hat von beiden Brüsten die Vordermilch abgetrunken und mir war kotzübel, weil ich merkte, dass der Reflex nicht einsetzt. Tränenüberströmt habe ich ihm eine Flasche zubereitet. Nun hat er auch aus Hunger geweint, ha-ha. Wie es heute weitergehen wird, weiß ich noch nicht. Ich könnt gleich wieder heulen. Ich werde das Forum in Zukunft nicht mehr besuchen, es bekommt mir nicht gut. Tschüß an alle.

Mitglied inaktiv - 15.08.2007, 07:17



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Es geht doch aber nicht "nur" um das Baby,...sondern alles andere drumherum muß doch auch stimmen. Was nutzt es dem Baby wenn die Mutter reif für die Irrenanstalt ist? Ist nicht der Regelfall? Naja ich kenn genug die fast soweit waren. Oder sie hat keine Zeit mehr sich um die anderen Kinder zu kümmern,...Sicher ist das Baby erstmal "Nr 1" und am wichtigsten aber ich denke alles andere darf nicht darunter leiden. Und manchmal geht es nunmal nicht anders, ich zB kann nicht non Stop rund um die Uhr das Baby an der Brust haben,...Ich denke ein gesunder Mittelweg ist das Beste .Das ist gut für Baby und auch für alle anderen. LG

Mitglied inaktiv - 15.08.2007, 08:46



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo ...ist ja interessant. Und jetzt sind Biggi und all die anderen schuld, oder wie??? Sorry. Aber wenn ich von meinem Tun 100%ig überzeugt bin. Dann lasse ich mich nicht von heute auf morgen so dermaßen verunsichern, daß es "ganz plötzlich" mit dem Stillen nicht mehr klappt!? Kann ich nicht verstehen. Und zum Thema Stillen nach Bedarf und Gedeihschwächen. Es gibt tatsächlich Fälle, in denen die Kinder nach "Rythmus" gestillt wurden, die Nacht durchgeschlafen haben...und Gedeihschwächen aufwiesen. Eben WEIL sie nicht nach Bedarf gestillt wurden. Und WEIL sie einen Schnuller hatten! Durch den Schnuller nuckelten sie sich z.B. durch die Nacht und durch die Stillabstände tagsüber... LG Sandra Und überleg dir doch bitte 'mal ganz genau, was Du eigentlich WILLST! Wenn Du nicht 100% vom Stillen überzeugt bist...dann gib Deinem Kind die Flasche. Ansonsten: beiß Dich durch! JEDE Stillmami macht "harte Zeiten" durch!!!

Mitglied inaktiv - 15.08.2007, 10:31



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hallo Sonnemondstern, ich hab mich ja bis jetzt rausgehalten aus dem Thread, aber Du spinnst doch echt und ich möchte hier in aller Deutlichkeit mal sagen, dass Biggi sicher nichts dafür kann, wenn dein Kind die Brust verweigert! Seit Wochen schreibst Du hier und im Stillforum Mist und Unwahrheiten (ruhig Schnuller geben, Abstände, kein Tragetuch etc.), DU bist es, die andere Mütter hier verunsichert und anstachelt. Durch dein Geschreibsel meinen manche Mütter, dass ihre Kinder nicht „brav“ sind, weil es bei dir ja viel besser klappt….hahaha. Dann merkst Du, dass NICHTS klappt, weil dein Kind die Brust inzwischen verweigert und besitzt die Frechheit dann bei Biggi nachzufragen, die innerhalb von wenigen Stunden wirklich kompetent geantwortet hat. Wenn dir dann die Antwort nicht gefällt, hockst Du immer noch auf deinem hohen Ross und beschimpfst SIE und machst sie verantwortlich für deinen Käse. Dein Kind streikt nicht, weil Biggi dich verunsichert hat, es streikt, weil DU nie hören wolltest, einen absolut veralteten Quatsch von „Brustschimpfphase“ verzählst und dein Kind immer mehr verwirrt wird. Wenn Du dir mal die Zeit nehmen würdest, deine Antworten genau zu lesen, wüsstest Du, dass das Verhalten deines Kindes absehbar war. Ich finde es reichlich unverschämt von dir, dass Du jetzt Biggi solche Vorwürfe machst, diese Frau macht hier wirklich einen Spitzenjob und versucht wirklich, gerade den Frauen zu helfen, die von solchem Mist, wie Du ihn erzählst völlig verunsichert sind. Bitte bleib doch weg, still dein Kind ab und erzähle jedem, Du hattest nicht genug Milch. Viele Grüße von Petra

Mitglied inaktiv - 15.08.2007, 12:32



Antwort auf: Wann kommt endlich ein Rhytmus? Wie schaffen wir ihn?

Hi! Ich habe die Postings von sonnemondstern überhaupt nicht verfolgt. Aber bei dem, was Du schreibst...wundert mich gar nix mehr. DAS sind genau die Kandidaten, die andere Stillmütter verunsichern. Und wieder einmal haben wir ein Beispiel dafür, daß es eben NICHT so unproblematisch ist, einem Stillkind den Schnuller zu geben. Echt krass. Und dann Biggi Vorwürfe machen...

Mitglied inaktiv - 15.08.2007, 12:52