Hallo!
Ich bin jetzt zum dritten mal schwanger. Während der ersten Schwangerschaft habe ich im letzten Drittel sehr viel Wasser eingelagert, dies allerdings nur in den Händen und Füßen (teilweise mit dauerhaften Taubheitsgefühl). Während der zweiten Schwangerschft habe ich bereits nach zu Beginn der zweiten Schwangerschftshälft eingelagert. Diesmal in den Armen und Beinen, und so schlimm das ich nicht einmal mehr das Messerzum Brotschmieren halten konnte und dauerhaft Schmerzen in den Armen und Händen hatte. Mein Mann musste die letzten sechs Wochen zu hause bleiben, als "Haushaltshilfe". Ich habe jetzt Angst, das es wieder so schlimm oder noch schlimmer wird. Kann ich irgendetwas dagegen tun?
Vielen Dank
Nicole S.
von
SarasMami
am 15.06.2011, 20:44
Antwort auf:
Extreme Wassereinlagerung
Liebe Nicole,
es wird angenommen, dass die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt.
Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Ödeme keinen Risikofaktor dar.
Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können.
Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Präeklampsie in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden.
Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann.
Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht stattdessen benutzt werden.
Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der Ödeme auch behandelt werden können.
VB
Quelle:
Duley L., Henderson-Smart, D. (2007) Reduced salt intake compared to normal dietary salt, or high intake, in pregnancy. COCHRANE DATABASE SYST REV 16;2007;(2):CD001687
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.06.2011