Frage: E.Coli Infektion in der 36. SSW

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich lebe zur Zeit in China und bin in der 36. Woche schwanger. Vor 3 Wochen fand mein behandelnder Arzt hier im Abstrich E.Coli-Bakterien (Kategorie 2+). Zur Behandlung verschrieb er mir 7 Tage 100 mg Vaginaltabletten mit dem Wirkstoff Chloramphenicol. In Rücksprache mit Embryotox und meinem Frauenarzt in Deutschland wurde mir jedoch dringend davon abgeraten, diesen Wirkstoff in der SS zu nehmen. Als Alternative habe ich 7 Tage Amoxicillin bekommen. Eine andere Alternative wollte/konnte mir der Arzt nicht geben. Aus Deutschland habe ich mir von meinem Arzt zusätzlich Fluomizin (Dosierung war über drei Tage jeweils 2 Vaginaltabletten) zukommen lassen. Beim erneuten Abstrich kam gestern heraus, dass die Bakterien immer noch da sind (Kategorie 3+). Der Arzt hier meint, es sei behandlungsbedürftig und entweder nehme ich die Chloramphenicol-Tabletten oder ich lasse es). Mein Vertretungsarzt in Deutschland hat mir hingegen Sobelin Vaginalcreme aufgeschrieben, was ich die Tage zugeschickt bekomme. Er sagte, wenn der MM bislang noch lang und zu sei, sei das Risiko einer Frühgeburt gering. Hingegen habe ich gelesen, dass es unter der Geburt zu einer Eihöhlenentzündung und schweren Komplikationen kommen kann. Ich weiß, dass eine Diagnose aus der Ferne schwer ist, nur leider weiß ich gerade nicht mehr, an wen ich mich sonst wenden kann. Ich habe große Sorge um mein Kind, da ich nun schon wochenlang mit diesen Bakterien rumlaufe. Was ist, wenn die Sobelin Creme auch nichts nützt? Muss ich dann die Chloramphenicol-Tabletten nehmen? Beide Ärzte in Deutschland sagen, dass die Diagnose E.Coli nicht so dramatisch sei, aber der Arzt vor Ort macht mir unheimlich Panik. Was heißt Kategorie 2+ und 3+? Hat sich die Bakterienzahl vermehrt? Kann dem Kind unter der Geburt etwas passieren bzw. muss es direkt behandelt werden? Oder kann bereits etwas passiert sein? Letzte Woche bei der Untersuchung hat sich der Arzt geweigert, den Muttermund zu kontrollieren, mit der Begründung, dadurch könnten die Bakterien noch tiefer in die Scheide gelangen? Stimmt das? Aber eigentlich ist eine KOntrolle doch wichtig und ich sollte nächste Woche wieder darauf bestehen, oder? Vielen Dank schon einmal für die Beantwortung meiner Fragen!

von Nikonia am 28.09.2017, 03:59



Antwort auf: E.Coli Infektion in der 36. SSW

Hallo, Sicher werde ich hier in diesem Forum solche Situationen nicht verharmlosen wollen, jedoch zeigt die Arbeit in diesem Forum seit fast 20 Jahren, dass wir mittlerweile diesbezüglich eine regelrechte Hysterie haben. Zum Glück werden nicht alle Bakterien etwaiger Konsequenzen haben. Das Mittel der Wahl ist dann die Antibiotikatherapie in oraler Form. Und die genannten Medikamente der Ärzte aus Deutschland sind sicherlich eine gute Alternative. Gegebenenfalls muss die Therapie verlängert werden. Unterstützt werden kann das durch eine lokale Desinfektion der Scheide mit einer jodfreien Substanz, wie zum Beispiel Octenisept. Dazu besprechen Sie sich bitte mit einem kompetenten Ansprechpartner in Ihrer Nähe. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.09.2017



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