Frage: Angst vor erneuter Fehlgeburt

Lieber Dr. Bluni, vor 2 Jahren habe ich in der 9 + 5 eine Fehlgeburt erlitten. 2 Wochen vorher habe ich Schmierblutungen bekommen (leicht und bräunlich) - im US war das Kind jedoch bis wenige Stunden vor dem Abgang normal und zeitgerecht entwickelt. Plötzlich kamen dann starke Schmerzen, Blutgoagel und im US konnte man nur noch die eingeblutete Fruchthöhle sehen - damit hatten wir nicht gerechnet, weil ja bis dahin alles gut aussah und uns jeder sagte, dass sich eine Schwangerschaft auch trotz Schmierblutungen normal weiter entwickeln kann. Gut ein Jahr später hatte ich dann eine Fehlgeburt in der 7. SSW - jedoch schon Beginn der 6. SSW hatte sich der HCG nicht richtig entwickelt. Daher war das "absehbarer". Ich habe dann Untersuchungen gewünscht, bei denen man auch fündig geworden ist: Ich habe eine Faktor V Leiten Mutation und Antiphopholipidsyndrom - das könne die Ursache für die Fehlgeburten sein, in einer weiteren Schwangerschaft soll ich Heparin spritzen sowie ASS 100 nehmen. Am 1. Weihnachtstag habe ich dann positiv getestet und gleich auch mit Heparin und ASS 100 begonnen. Bis auf anfängliche Schmierblutungen war dann auch alles ok bis letzte Woche Dienstag - ich bekam eine kurze Blutung, nicht periodenstark und bin damit gleich zum Krankenhaus gefahren. Dort gab es dann Entwarnung - Kind normal entwickelt, 9 + 3, Blutung hatte wieder aufgehört, Schonung, Magnesium und Utrogest waren angesagt. 2 Tage später wurde ich entlassen, da alles ok war. Freitag dann wieder Schmierblutung (rot-bräunlich), zu meinem FA gefahren und der hat auch wieder versucht zu beruhigen - das Kind sehe gesund aus, soweit er das beurteilen könne, und eine Schwangerschaft würde sich nicht so weit entwickeln, wenn chromosomal dramatische Fehler vorhanden wären. Wachstum der Gebärmutter und Anwachsen der Plazenta könnten die Ursache für die Blutung sein - jedoch hat man auch unterhalb vom Kind eine ganz kleine Blutung gesehen. Samstag und Sonntag war dann wieder alles ok - keine Blutung. Heute morgen dann wieder brauner Schleim. Ich mache mir gerade sehr große Sorgen, weil ich einen ähnlichen Verlauf ja schon einmal hatte. Heute bin ich 10 + 3. Ich habe sehr große Angst davor, das Baby wieder zu verlieren, habe mich doch schon in den kleinen Menschen in mir verliebt. Nimmt denn so "spät" in der kritischen Zeit das Risiko einer Fehlgeburt bereits ab? Kann ich noch mehr tun außer liegen, liegen und liegen? Und sollte ich wegen jeder SB zum Arzt fahren oder ruhig meinen Termin am nächsten Donnerstag abwarten? Vielen Dank vorab und lieben Gruß Heidi

von strandmaus70 am 04.02.2013, 07:13



Antwort auf: Angst vor erneuter Fehlgeburt

Liebe Heidi, 1. ja, das Risiko nimmt dann schon deutlich ab. 2. Ihre Angst kann ich sehr gut verstehen, aber das Heparin wird das Fehlgeburtsrisiko schon deutlich senken und bei Blutungen in der Frühschwangerschaft empfehlen wir schon lange nicht mehr Bettruhe, sondern fast nur noch körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport, Verkehr u. anstrengende Tätigkeiten und die Substitution von Magnesium (ca. 300 mg pro Tag). Die Bettruhe ist nicht in der Lage, das Risiko weiter zu reduzieren. Es ist aber eine immer noch in Deutschland - und nirgendwo anders - geliebte Methode. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 04.02.2013



Antwort auf: Angst vor erneuter Fehlgeburt

Ergänzen möchte ich noch, dass ich Endometriose habe und soeben gelesen habe, dass es dann auch zu immunologisch bedingten Fehlgeburten kommen kann wegen (auch späten) Einnistungsfehlern. Könnte man dann noch etwas mit Immunglobulin G machen? (http://www.wunschkinder.net/infosammlung/ImmunologieUndEinnistungBeiEndometriose s. unter 2: immunologisch bedingte Einnistungsfehler). Mein Endometriosespezialist sagte mir damals, es sei zwar schwieriger schwanger zu werden, der Erhalt der Schwangerschaft sei jedoch nicht gefährdet - da widerspricht die genannte Homepage jedoch. Danke!

von strandmaus70 am 04.02.2013, 14:44



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