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Schwanger als Lehrerin in Hessen - Covid und Arbeitsverbot?

Thema: Schwanger als Lehrerin in Hessen - Covid und Arbeitsverbot?

Hallo ihr Lieben, ich habe folgende Frage an euch: Derzeit arbeite ich an einer Schule in Frankfurt als angestellte Lehrerin. Wenn meine Schwangerschaft nicht so gut verläuft, bekomme ich vielleicht ein Arbeitsverbot von meinem Frauenarzt (Risikoschwangerschaft, früh viele Blutungen, andere Komplikationen). Das ist nicht mal unwahrscheinlich- Sollte sie aber doch gut laufen, bekomme ich natürlich nicht per se dieses Verbot. Das wäre auch gut so! :) Das Problem: Allein in meiner Klasse gibt es gerade 3 Covid-Fälle. Meine Kolleg:innen werden bald geimpft sein, aber die Kinder nicht. Ich kann mich jetzt leider auch nicht mehr impfen lassen, da mein Termin erst Anfang April liegt und das in der Schwangerschaft bisher auch nicht empfohlen wird (vor allen nicht in der Frühschwangerschaft). Ich denke, ich werde dem Schulleiter ausnahmsweise sehr früh Bescheid geben, auch wenn ich eigentlich ja noch mit kaum jemandem darüber reden mag. Was denkt ihr? Nur so kann er ja auch handeln. Allerdings frage ich mich: Wie kann dieses "Handeln" aussehen? Ich möchte gerne meine vertraglichen Pflichten erfüllen, aber natürlich möglichst wenig riskieren. Online-Unterricht ist mit unserem Klientel kaum möglich bzw. ist nach den Osterferien so oder so erst mal nicht mehr angemacht in Hessen. Und ich kann ja auch nicht nur korrigieren ... ;) Habt ihr andere Ideen? Gibt es vielleicht Frauen mit ähnlichen Problemen hier? Habt ihr schon eine Gefährdungsanalyse vorliegen? Viele Grüße, Levina

von Levine am 14.03.2021, 21:27



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P.S.: Letztes Jahr wurden im Juli gleich drei Kolleginnen umgehend nach Bekanntgabe der Schwangerschaft nach hause geschickt, weil sie aufgrund von Covid nicht mehr arbeiten durften. Gerade Kinde halten sich ja auch nicht an die Hygiene-Maßnahmen und werden auch nicht geimpft. Meines Wissens nach gilt diese Regelung im Umgang mit Schnarren jetzt aber nicht mehr.

von Levine am 14.03.2021, 21:33



Antwort auf Beitrag von Levine

Hallo, Mir ging es ähnlich,außer das ich auch NRW komme. Ich habe es leider auch sehr früh sagen müssen, alles andere wäre schwierig gewesen, da wir wieder präsenzunterricht hatten. Tatsächlich gilt in NRW,dass schwangere Lehrerinnen nicht unterrichten dürfen,auch nicht an Dienstbesprechungen teilnehmen dürfen. Das hat die GEW wohl bewirkt. Von daher solltest du es zumindest der Schulleitung sagen und die muss dann das weitere Vorgehen besprechen. Ich arbeite zurzeit per Video Chat mit der Hälfte der Klasse,die zuhause ist (wechselunterricht) . Da fühlt man sich noch gebraucht.

von Cycling_mom am 14.03.2021, 22:32



Antwort auf Beitrag von Cycling_mom

Hallo Cycling_mom, danke für deine Antwort! :) Das galt in Hessen Mitte letzten Jahres auch, aber das wurde - nach Auskunft der GEW - geändert. Leider sind die drei Klassen, in denen ich unterrichte, längst wieder im Präsenzunterricht (Wechselunterricht). Ich könnte mir aber auch vorstellen, mit den Kindern, die zu Hause sind, zu arbeiten. Mal sehen, was es für Lösungen gibt. Ich will mich auch gar nicht "so anstellen", denn es gibt ja Berufe, die sicher ich gefährdeter sind. Es ist ein schönes Geschenk, endlich schwanger zu sein (wir hatten es schon fast abgeschrieben und waren auch bereits in KiWu-Behandlung). Da mag ich nicht, dass etwas passiert. Dir und deinem Baby alles Gute! Hoffe, ihr kommt gut durch die Zeit! :) Viele Grüße, Levina

von Levine am 15.03.2021, 06:56



Antwort auf Beitrag von Levine

Hallo So sehr kann ich dir nicht helfen, aber ich hab vollstes Verständnis für dich. Ich würde versuchen ein BV zu bekommen. Mittlerweile ist ja auch nachgewiesen das Schwangere häufiger einen schweren Verlauf haben. Die Arbeit in der Schule ist ansteckend und ja... die Gefahr der Ansteckung groß. In unserer Schule vor Ort sollten die Kinder sogar trotz positiven Test erstmal zur Schule. Auch die Lehrer die Kontakt zu positiven hatten sollten erstmal noch arbeiten bis das Gesundheitsamt sich meldet. Total bekloppt. Ich würde es dem Schulleiter ebenfalls recht schnell mitteilen, vielleicht bekommst du ja ein BV, dann wäre eine Sorge weniger. Ich wünsche dir auf jeden Fall für deine Schwangerschaft alles Gute und das dein kleines Wunder sich gut entwickelt. Ach und was ich eigentlich sagen wollte: Du und dein Baby sind jetzt am wichtigsten UND bei uns werden die Lehrerinnen auch ins BV geschickt.

von Ell!um am 14.03.2021, 22:29



Antwort auf Beitrag von Ell!um

Liebe Ell!um, das war ja eine tolle Antwort. Du hilfst mir vor allem mit den Worten "Du und dein Baby sind jetzt am wichtigsten". Zum einen habe ich noch nicht so oft das Wort "Baby" genutzt, denn es handelt sich ja noch um die Frühschwangerschaft - aber ja, es ist ein Mini-Menschlein! Ein Baby! :) Zum anderen ist es ganz schön schwer, sich selbst jetzt gerade als "am wichtigsten" zu sehen, da in den Schulen so viel Not herrscht. Ich mag "meine Klasse" auch gar nicht im Stich lassen - aber genauso fühlt es sich jetzt an. Dabei hatten die es im letzten Jahr wirklich schwer genug. Na gut, so viele Chancen auf ein Baby werden mein Partner und ich sicher nicht mehr haben. Deshalb hast du umso mehr Recht! :) Vielen Danke und viele Grüße, Levina

von Levine am 14.03.2021, 22:36



Antwort auf Beitrag von Levine

sprich doch mit der Aufsichtsbehörde, um diese Frage zu klären. Du sagst: allein in deiner Klasse gäbe es 3 Covid-19 Fälle. Sind das klinisch bestätige Fälle, oder sind das postive Testungen ohne Symptome? Das ist ein gravierender Unterschied. Letztere sind wahrscheinlich nur Verdachtsfälle. Zudem dürften alle zu Hause in Quarantäne sein. Und die Schüler tragen Masken? Es gibt da eine Menge zu regeln und zu beachten, weshalb ich dir empfehle, mindestens mal auf der Webseite der Aufsichtsbehörde Informationen dazu einzuholen, ggf. auch anzurufen.

Mitglied inaktiv - 15.03.2021, 12:22



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Hallo, danke für deine Nachricht. Ich habe die letzten Tage nichts anderes gemacht als Infos einzuholen. Während im letzten Sommer noch vieles sehr rigoros geregelt wurde, ist momentan viel von Kulanz abhängig. Nein, die Klasse ist nicht in Quarantäne. Das wird auch meines Wissens nach nicht (mehr?) so gehandhabt. Die entsprechenden Schüler natürlich schon. Zum Teil positiv getestet, zum Teil Symptome. Es wird so gehandhabt, wie das Gesundheitsamt es dann für den jeweiligen Fall vorgibt. Es stehen jetzt Gespräche direkt an und ich habe ja auch schon die GEW etc. kontaktiert. Mittlerweile weiß ich, dass es nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern sogar von Schule zu Schule (also von Gesundheitsamt zu Gesundheitsamt, von Kreis zu Kreis etc.) verschieden gehandhabt wird. Die Lösungen sind immer sehr individuell - leider oder zum Glück. Ich wollte ja eure Erfahrungen wissen und vielleicht können von dem, was hier dann letztlich steht, auch andere profitieren. Viele Grüße, Levina

von Levine am 15.03.2021, 13:01



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P.S.: Ja, die Schüler:innen tragen Masken. Aber wer Kinder aus der 4., 5. und 6. Klasse kennt, der weiß, wie sie die Masken tragen ... unter der Nase ... durchnässt ... vier Tage am Stück ... angemalt ... mit Löchern ... oder sie werden als Katapult genutzt. Manche machen das gut, andere nicht. Und auf dem Schulweg ist sowieso jede Regel vergessen. Es ist schwer bis unmöglich, die Kinder ständig zu ermahnen. Sie werden in krassen Fällen nach Hause geschickt, aber ehrlich gesagt, kann man nicht alles im Auge behalten.

von Levine am 15.03.2021, 13:06



Antwort auf Beitrag von Levine

Kurz und knapp... Bei meiner Kollegin in BRB ist es so: Arzt besucht, Schulleiter informiert, Schulleiter gibt Formular für Betriebsarzt mit, Betriebsarzt gibt Empfehlung für Schulleiter, Schulleiter entscheidet über Beschäftigungsverbot. Seitdem ist sie zu Hause. Ich denke, bei mir wird es dann auch so laufen... (Bei uns hieß es, die Ärzte dürfen darüber nicht entscheiden. Sie dürfen nur etwas empfehlen. Die Entscheidung trifft der Arbeitgeber) Gesetze.......

von Alf@87 am 15.03.2021, 14:21