Schwanger - wer noch?

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Schwanger - Konflikt Arbeit - Therapie

Thema: Schwanger - Konflikt Arbeit - Therapie

Hallo Ihr Lieben ich bin ganz neu hier und ganz "frisch" schwanger, Beginn 6. Woche. Gibt es unter euch Therapeutinnen? Ich bin Ergotherapeutin in einer Rehaklinik mit überwiegend geriatrischen und neurologischen Phase C-Patienten. Ich bin mir unsicher, wie ich nun weiterarbeiten soll. Klar, ich kann und darf keine schwerbetroffene Patienten mehr behandeln... allerdings bin ich auch erst in der 6. Woche und möchte meine Schwangerschaft noch nicht bekanntgeben in der Arbeit. Bei mir wäre es so, dass ich in einen anderen Bereich eingesetzt werden würde und dort leichtere Patienten behandeln könnte. Allerdings bekommt diesen Wechsel dann in der Abteilung jeder mit. Sollte in den ersten zwölf Wochen nun doch etwas sein, weiß es dann der halbe Betrieb. Das möchte ich vermeiden. Was würdet ihr tun? Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften, vielleicht gibt es auch Therapeuten unter euch, die in dem selben Konflikt stehen. Ich möchte definitiv arbeiten, nur bin ich momentan wirklich am Überlegen mich einige Wochen krankschreiben zu lassen, um den Zeitpunkt der Bekanntgabe möglichst nach hinten zu schieben. Vielen Dank für eure Hilfe!

von blueberry26 am 21.08.2018, 05:13



Antwort auf Beitrag von blueberry26

Die Idee mit der Krankschreibung (obwohl Du nicht krank bist) um Zeit zu schinden, wird hier auf wenig Gegenliebe stoßen. Finde ich auch blöd. Außerdem kannst Du jetzt nicht 6 Wochen krankmachen. Ich würde mir Deiner Chef(in) im Vertrauen reden und das weitere Vorgehen besprechen. Es wird dann eine Gefahrensbeurteilung gemacht, ggf. wirst Du dann anderswo eingesetzt. Das ist dann eben so und vielleicht spekulieren ein paar Kollegen ein paar Wochen zu früh, warum Du gewechselt hast. Ist doch egal. Bis das greift bist Du wieder 1,2 Wochen weiter. Ich habe und musste auch in der 8. SSW meine SS verkünden, da ich zum Sommer befördert werden sollte und ich den neuen Job nicht 1 Woche vor Mutterschutz antreten wollte. Letztendlich fanden alle meine frühe Offenheit fair und ich hab mir dadurch nix verbaut.

von Car.78 am 21.08.2018, 05:29



Antwort auf Beitrag von blueberry26

Ich würde gleich mit dem Vorgesetzten sprechen. Außerdem fände ich persönlich,(sollte es zum schlimmsten Fall kommen) es nicht schlimmer wenn alle bescheid wissen, als trotz Fehlgeburt mit guter Laune weiterarbeiten zu müssen weil es sonst heißt was hat denn die

Mitglied inaktiv - 21.08.2018, 08:14



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Ich arbeite als Heilerziehungspflegerin, mit zum Teil körperlich aggressiven Bewohnern. In meiner ersten Schwangerschaft ging ich weiter arbeiten, es wussten aber nur die Kollegen meiner Wohngruppe Bescheid. Als ich eine FG erlitt, war ich froh, dass sie es wussten. So konnte ich weiter zur Arbeit kommen ohne "pseudo" fröhlich zu sein. Als ich dann erneut schwanger wurde, erfuhr es die Heimleitung in der 9 SSW. Da erhielt ich den Mutterpass. Bis dahin ließ ich mich jedoch krankschreiben. Da die erste SS ein sehr früher Abgang war und man noch kein Herz schlagen sah, wollte ich diesmal warten, bis diese "Hürde" überwunden war. Letztlich musst du selber entscheiden wie wichtig es dir ist, es "geheim" zu halten. Passiert was, passiert es auch, wenn 100 Menschen es wissen und dann wäre das letzte was ich wollte, mich zu schämen, denn dass ist ja leider oft der Grund, warum man es so lange niemandem sagen möchte. Sagt man es nicht und beginnt "Wunschtätigkeiten" nach zu gehen, ist der Missmut seitens der Kollegen vorprogrammiert. Alles Gute weiterhin

von Regina87 am 21.08.2018, 08:50



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Ich habe, als Krankenschwester, der PDL sofort Bescheid gegeben. Und danach erfuhr es die Öse und dann des olsnes natürlich einen Tag später jeder der im Dienst war. In diesem Zweig kann man eine SS nicht geheim halten ohne seine Gesundheit zu gefährden. Es sind Dinge, die weiss man eben von seinen Kollegen. Macht bei uns keiner einen Hehl drauß, man darf aber erst nach der 14. SSW gratulieren! Ist so ein Aberglaube den wir praktizieren.

von Meyla am 21.08.2018, 10:15



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Hallo, ich bin auch Ergotherapeutin, arbeite aber aktuell nicht praktisch, sondern in der Ausbildung. Ich würde dir raten mit deinem Frauenarzt zu sprechen und auch direkt einen Termin mit dem Betriebsarzt zu machen. Dann kannst du gemeinsam mit denen das Risiko deiner Arbeit abwägen. Hier gibt es ja auch oft Dinge zu bedenken, an die Laien nicht denken. Es muss z.B. klar sein, wie im Falle von bestimmten Keimen oder Viren auf deiner Station vorgegangen wird. Wann darfst du noch Kontakt haben, wann nicht? Was ist tatsächlich gefährlich für dich und dein Kind, was nicht? Das geht ja weit über das schwere Heben oder Tragen hinweg und sollte von einer Fachkraft beurteilt werden. Ich habe bis vor zwei Jahren in einer heilpädagogischen Kita gearbeitet. Dort musste man regelmäßig zum Betriebsarzt und daher wusste ich, dass ich im Falle einer Schwangerschaft SOFORT in ein BV fallen würde. Dann wäre der Immunschutz noch einmal getestet worden und im Falle, dass er weiterhin nicht gegeben ist, wäre es beim BV geblieben. Zusätzlich hätte ich einige Therapiekinder abgeben müssen, da alle verhaltensauffälligen und aggressiven Kinder, nicht mehr von mir behandelt werden dürften. Auch schwer mehrfach behinderte Kinder mit einem gewissen Gewicht (und das übertreffen dann doch viele) wären rausgefallen..... Zum Thema FG, ja, man will nicht, dass es alle wissen, aber irgendwie ist es auch komisch, wenn es keiner weiß. Ich habe es nach meiner FG (in der 10. SSW) dann doch meinem Team erzählt, es waren 2 andere schwanger (6 und 3 Wochen vor mir) und ich hätte es sonst einfach nicht aushalten können, ohne dass die anderen es wissen. Und wenn es passiert, dann bist du einfach nur traurig und die anderen sind dir erstmal sch***egal. Zerbrich dir darüber nicht jetzt den Kopf! Ich würde dir also raten, so schnell wie möglich einen Termin beim Betriebsarzt zu machen (das sollte bei Schwangerschaft schnell gehen) und bei deinem Frauenarzt, um das Thema zu besprechen. Ggf. können die dir bei der Terminvergabe am Telefon schon sagen, ob du bis zum Termin überhaupt noch arbeiten darfst. Falls nicht, dann kannst du nur selbst entscheiden, ob du bis zu den Terminen arbeiten gehen willst. Du kennst die Situation bei dir auf Station und du kannst am besten beurteilen, ob du dich dort "sicher" fühlst. Stark demente, aggressive Klient*innen oder in Isolationszimmern würde ich nicht mehr behandeln wollen. Vielleicht hast du auch "Glück" und die Übelkeit setzt bald schlimm ein, dann hat sich das mit dem Arbeiten (egal wo) eh erst mal getan *Quatsch beiseite* Falls du noch Fragen hast oder dich austauschen willst, kannst du mir gerne auch eine private Nachricht schreiben! Alles Gute für dich!

von Tante_Erna am 21.08.2018, 11:57



Antwort auf Beitrag von blueberry26

Nach 6 Wochen fällst Du ins Krankengeld. Blöd, wenn Du schwangerschaftsbedingt später einige Zeit nicht arbeiten kannst. Bei Kind 1 habe ich im Labor gearbeitet, Gefährdungsbeurteilung wurde vertraulich durchgeführt, aber die Kollegen sind ja nicht dumm, fällt natürlich auf. Bei Kind 2 hatte ich praktisch ab Feststellung der Schwangerschaft Hyperemesis, da habe ich es sofort gesagt (bzw. in einem lichten Moment geschrieben, weil ich zu mehr nicht in der Lage war). Wäre ich nochmal schwanger, würde ich es direkt sagen. Passieren kann immer was. Und normal sein müssen, obwohl man gerade eine Fehlgeburt hinter sich hat, ist auch nicht toll.

von emilie.d. am 21.08.2018, 13:36



Antwort auf Beitrag von blueberry26

Hallo, ich hatte damals, ganz am Anfang der Schwangerschaft, einen ähnlichen Konflikt. Ich bin Lehrerin, war damals als mobile Reserve eingesetzt. Und genau einen Tag nach dem positiven Schwangerschaftstest (ich war erst Ende der 5. Woche) verkündete mir meine Schulleitung, dass ich im folgenden Schuljahr als mobile Reserve einen Ganzjahreseinsatz in einer ersten Klasse bekommen würde. Ich redete dann im Vertrauen mit meiner Rektorin, dass ich in diesem Fall eine ganz ungünstige Wahl wäre - wenn ich dann als mobile Reserve für eine erkrankte Lehrerin FEST eingesetzt werden würde und selber dann ab Weihnachten in den Mutterschutz komme. Somit hatte meine Schulleitung und das Schulamt frühzeitig meine Info und somit die Möglichkeit, die Klasse eben mit einer anderen mobilen Reserve zu besetzen. Und ich bekam dann bis zum Mutterschutz dann einfach ganz normale, kürzere Einsätze, ohne feste Übernahme einer Klasse. Ich will damit sagen - rede mit deinem Vorgesetzten, so kann zeitnah nach einer Lösung gesucht werden. Du bist ja JETZT schon schwanger, nicht erst ab der 12./13. Woche... lg

von tini80 am 21.08.2018, 13:46



Antwort auf Beitrag von blueberry26

Hallo und herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! :-) Ich wurde in 12 Monaten 4 mal schwanger, 3 Fehlgeburten. Die zweite FG war nach der 12. SSW. Damals war ich aus Gründen wie deinen einige Zeit krank geschrieben. In der 12. SSW habe ich es gesagt und ab da wussten es alle. Die Fehlgeburt kam deutlich nach der 12. SSW. Ich hatte ziemliche Angst vorm ersten Arbeitstag danach. Ich bin tausend Tode gestorben. Aber ich muss sagen, dass das wieder arbeiten und alle wissen es weit weniger schlimm war als die Tatsache der Fehlgeburt, an der ich noch zu knabbern hatte und demzufolge gut zu überleben war. Dann wurde ich wieder schwanger, diesmal Zwillinge und aus medizinischen Gründen erstmal Krankschreibung ab kurz nach Test. In der 9. SSW hab ich es gesagt, da waren auch schon Gerüchte und Ve.rmutungen aufgekommen Wieder Fehlgeburt, diesmal natürlich noch blödere Situation, v.a. mit der Arbeit. Aber auch das war zu überleben. Im Prinzip ist es den meisten Kollegen doch auch genau so unangenehm. Und ich hatte so mit den Fehlgeburten und mir zu tun, dass Arbeit nebenher lief. Dann wurde ich wieder schwanger und meine größte Sorge war anfangs der Zeitpunkt der Bekanntgabe auf Arbeit. Ich wusste aber, dass ich gefahrenfrei ohne Information meines Chefs nicht arbeiten kann. Auch bei einer Krankschreibung hätten nach der Vorgeschichte alle sofort eine Schwangerschaft vermutet. Ich war hin und hergerissen. Auch hier wissen es dann alle, weil klar war, dass eine Bekanntgabe der Schwangerschaft umgehendes BV zur Folge hat. Aber letztendlich wollte ich Sicherheit für die Schwangerschaft und nichts gefährden. War ja schließlich froh, dass es so schnell wieder geklappt hatte. Ich habs dann in der 5. SSW gesagt und bin direkt ins BV gegangen. Das war gedanklich schon zeitweise stressig, wenn ich drüber nachdachte, dass es wieder schief gehen könnte und es dann wieder alle wissen. Aber nützt ja nichts. Ich wollte kein Risiko eingehen. Und auch positiv denken und nicht für den Fall eines negativen Ausgangs denken. Würde ich auch immer wieder so machen. Mittlerweile bin ich in der 21. SSW. :-)))))))) Eine 6wöchige Krankschreibung wird auch Fragen aufwerfen. Alternativ könntest du es auch in der 9. Woche sagen o.ä. Entscheide es aus dem Bauch heraus! Ich würde mich dabei nicht so von dem Risiko einer FG leiten lassen. Wie du siehst kann das auch später passieren. Ich wünsche dir alles gute, eine schöne Schwangerschaft und ein gesundes Baby! VG

von Glücksfee am 22.08.2018, 15:51



Antwort auf Beitrag von blueberry26

Hallo, ich bin auch Therapeutin, aber Psychotherapeutin in einer Psychiatrie. Ich habe mich entschieden auf einer Station mit weniger aggressiven Patienten weiter zu arbeiten. Ins BV wollte ich nicht, weil ich meine Arbeit sehr liebe und es mir gut geht. Der Betriebsarzt sagte mir bei dem Termin mit ihm, dass es heute sehr individuell ausfällt. Der Arbeitgeber muss gesetzlich folgende Dinge erfüllen: 1. versuchen deinen Arbeitsplatz so zu gestalten, dass er sicher für die werdende Mutter ist. 2. wenn das nicht geht, dir einen Arbeitsplatz gewährleisten, der sicher ist 3. wenn das alles nicht möglich ist, dann ein BV aussprechen In jedem Fall müssen adäquate Pausen, Ruhezeiten und Arbeitszeiten eingehalten werden. Ein BV kann auch von deinem gyn ausgestellt werden, wenn du aus gesundheitlichen Risiken nicht arbeiten solltest. Mit der Bekanntgabe ist es so, dass dein Arbeitgeber dich erst schützen kann, wenn er davon weiß. Daher würde ich es, wenn dein jetziger Arbeitsplatz gefährlich ist, ruhig sofort sagen. Deine Gesundheit geht vor und du hast als werdende Mutter besonderen Schutz verdient. Solange du es nicht sagst trägt du die alleinige Verantwortung, aber natürlich kannst du dich auch so entscheiden. Liebe Grüße und viel Glück. Und schreib doch gerne ein Update wie du es gemacht hast...

von wintermild am 24.08.2018, 17:07