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Ekel vor Haustieren, Erfahrungen? (vorsicht lang!)

Thema: Ekel vor Haustieren, Erfahrungen? (vorsicht lang!)

Hallo :) Ich habe seit längerem ein Problem, was mich aktuell sehr belastet. Ich habe einen Hund, einen ehemaligen Straßenhund aus dem Tierheim, den ich sehr liebe. Bis jetzt gab es nichts, was mich von ihm trennen konnte. Wirklich gar nichts. Mein Hund ist in meinen Augen ein Traumhund, als ich ihn aus dem Tierheim geholt habe, war er sehr ängstlich und total depressiv. Er hatte totale Angst, vor dem Alleinsein und reagierte auf andere Menschen eifersüchtig und teilweise leicht aggressiv. Sogar auf mein Kind und meinen Mann war er eifersüchtig und knurrte die beiden auch manchmal an . Ich habe mir aber viel Zeit für ihn genommen und mit viel Liebe und Geduld ist er ein absolut toller und super umgänglicher Hund geworden. So viel dazu. Nur leider gibt es jetzt ein Problem mit dem, ich niemals gerechnet hätte: Seit dem ich schwanger bin, so ungefähr ab der 8. Woche fing ich an mich vor meinem Hund zu ekeln. In erster Linie vor seinen vielen Haaren, seiner Schnauze, seinem Geruch und seinen Fäkalien. Nicht, dass ich all diese Dinge vorher toll fand, natürlich fand ich manche Sachen schon vorher eklig, aber ich hatte eine gesunde Art damit umzugehen. Es hat halt zu meinem Hund gehört und somit war es ok. Aber seit der Schwangerschaft fing ich an, mich extrem vor ihm zu ekeln. Zu mal mein Hund wirklich sehr viel haart. Ich sauge mind. 3 Mal am Tag, Bürste ihn regelmäßig, habe Bierhefe, verschiedene Öle und verschiedenes Futter ausprobiert. Es funktioniert nichts. Am Anfang ging es noch, dass ich es einfach runtergeschluckt habe, aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Für mich war zunächst der Gedanke, dass ich mich vor ihm ekeln könnte so ungeheuerlich, dass ich ihn erstmal verdrängt habe. Mittlerweile ist es aber mehr als offensichtlich. Richtig eingestanden habe ich mir meine Gefühle ihm gegenüber erst vor einer Woche. Der Arme sitzt den ganzen Tag brav in seinem Körbchen und ich mache einen riesen Bogen um ihn. Ich zwinge mich regelrecht ihn zu streicheln und zu kuscheln, manchmal wird mir dabei so schlecht, dass ich Brechreiz bekomme oder unerträglichen Juckreiz verspüre. Ich habe Ausschlag an den Händen bekommen, weil ich mich so oft wasche. Wenn einer die Haare an seiner Kleidung mit aufs Sofa bringt, fang ich mittlerweile fast an zu heulen. Ich träume sogar von Würmern. Vorher lag er mit mir auf der Couch, ich habe ihn in meiner Badewanne gebadet, hab ihm die Zähne geputzt und ihn sogar aus der Hand gefüttert. Heute wäre das unvorstellbar für mich. Ich finde das alles nicht mehr normal, was soll ich jetzt nur machen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Geht das wieder weg? Mein Hund spürt natürlich auch, dass etwas nicht stimmt. Und das tut mir besonders leid, weil er das einfach nicht verdient hat. Ich stell mir vor, wenn zu mir jemand plötzlich so wäre, aber ich kann es einfach nicht steuern. Um so mehr ich mich unter Druck setzte und versuche meine Gefühle im Griff zu kriegen, um so schlimmer wird es. Ich habe überlegt ihn vllt. bis zur Geburt zu meinen Eltern zu geben und hoffe, dass sich dann alles wieder normalisiert hat. Denn schließlich ist dieser ganze emotionale Stress überhaupt nicht gut für mein Baby. Aber das sind mind. 6 Wochen, er war maximal eine Woche von mir getrennt. Aber es ist das Einzige, was mir einfällt, weil so kann es nicht weitergehen. Also falls jemand sinnvolle Ratschläge hat oder ähnliche Erfahrungen diesbezüglich gemacht hat, wäre ich echt dankbar. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Bewältigungsstrategien, die helfen? Mich würde auch interessieren, wie lange dieser Ekel angehalten hat. Vielleicht hat jemand so etwas auch anderweitig erlebt, zum Beispiel im Bezug auf den Partner oder bestimmte Lebensmittel, Gerüche? Was ich gerade echt nicht gebrauchen kann sind irgendwelche Vorwürfe. Ich finde es ja sehr schön, wenn euch das alles erspart geblieben ist in der Schwangerschaft und ihr eure Tiere noch genauso annehmen könnt wie vorher. Aber das ist echt nichts, was ich gerade hören muss. :(( Danke euch schon mal im Voraus.

von Hania90 am 22.04.2021, 17:48



Antwort auf Beitrag von Hania90

Ich hab mich auch vor den Haaren geekelt, weil unser Hund immer eine Fettschicht und dreck natürlich an den Haaren hatte, bei meiner Katze hab ich mich nicht so krass geekelt.. keine Ahnung das hängt vielleicht damit zusammen das man in der Schwangerschaft auf so vieles acht gibt und ich denke auch das es viel Kopfsache ist. Bei mir hat es sich nach der Geburt wieder gebessert und seitdem der kleine etwas mehr auf den Rippen hat und nicht mehr so „sensibel“ ist, gehe ich damit auch ganz locker wieder um. Ich sauge natürlich jetzt noch mehrmals am Tag aber auch nur, weil mein kleiner sich die Hände so schön in den Mund steckt. Ich persönlich würde ihn nicht abgeben, die Tiere fühlen sich ausgeschlossen und werden merken das es wegen dem Baby ist, somit hast du dem Tier erstmal geholfen (weil er ja sehr unglücklich vorher war) und dann wird er als eine Art Last angesehen (was du bestimmt nicht denkst) aber so könnte er sich fühlen also zumindest fehl am Platz und das könnte zur Sorge beitragen das dein Hund dein Baby nicht akzeptieren wird. Ich habe ihn trotzdem weiterhin gestreichelt und lieb gehabt, er kann ja nunmal nichts für seine Haare und weiß ja auch gar nicht was unser Problem ist. Ein Hund versteht nur, dass er abgelehnt wird aber nicht warum. Ich denke das ist wirklich reine Kopfsache, in der Schwangerschaft will man auf so vieles achten und wird pingeliger und die Gedanken hören nicht auf und dann kommt es zu solchen Unannehmlichkeiten. War zumindest bei mir so und nach der Schwangerschaft bin ich zwar auch etwas pingelig aber ich kann besser damit umgehen, weil ich ja auch weiß das ein Baby nicht komplett steril aufwachsen muss. Also hörte mein Ekel auch auf.

Mitglied inaktiv - 22.04.2021, 18:00



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Hallo, danke für deine Antwort! Ich bin schon mal beruhigt, dass es nicht nur mir so geht und dass es vorallem von selbst besser geworden ist. Ich bin auch noch lieb zu ihm, und auch nicht gereizt, er kann ja nichts dafür. Aber spürt schon, dass ich anders bin, man merkt ja sogar als Mensch, wenn etwas nicht vom Herzen kommt. Nur für mich ist es jedes Mal purer Stress. Deshalb dachte ich, dass unser Hund wenigstens bis zu der Geburt bei meinen Eltern ist, da ich befürchte, dass sich der Stress negativ auf mein Baby auswirken könnte.

von Hania90 am 22.04.2021, 19:47



Antwort auf Beitrag von Hania90

Ich verstehe dich sehr gut In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich das mit meinen Katzen. Tu mir einen Gefallen, such dir bitte bitte bitte hilfe. Ich hab es nicht bzw zu spät getan. Bei mir wurde es leider eine richtige Angststörung. Und nein, es wird eher nicht von alleine aufhören nach der Geburt. Weil dann ist ein kleines Baby da, dass (in deinen Augen dann) vir Haaren, Würmern etc geschützt werden muss.... Ich meine es wirklich nur gut! Um so früher du dir helfen lässt um so schneller übersteht ihr es. Denk immer dran, du machst das für dich UND für deinen Hund. Er hatte laut deinen Beschreibungen früher ein schlechtes Leben und er merkt das wieder etwas nicht stimmt..

von Juni.Mama2018 am 22.04.2021, 19:50



Antwort auf Beitrag von Juni.Mama2018

Hallo Juni.Mama2018 Danke für die Antwort, ich hatte auch schon die Überlegung einen Therapeuten aufzusuchen, aber ich dachte, dass das Problem vllt. nicht ernst genommen werden könnte. Ich hätte auch gedacht, das die Hormone dafür verantwortlich sind... Wie wurde deine AS behandelt? Konntest du eine ambulante Therapie machen, oder musstest du stationäre behandelt werden?

von Hania90 am 22.04.2021, 20:29



Antwort auf Beitrag von Hania90

Ich war ambulant bei einem Therapeuten. Es wurde eine verhaltenstherapie mit Gesprächen und Übungen gemacht. Du kannst mir bei Fragen gerne eine PN schicken

von Juni.Mama2018 am 23.04.2021, 14:43