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Auf der suche nach dem verlorenen Glück

Thema: Auf der suche nach dem verlorenen Glück

habe ich das Buch missverstanden? Dort sind die Kinder nicht Nr. 1 sondern die Erwachsenen gehen ihren Bedürfnissen nach bzw. dem was sie tun müssen und das Kind muss eben zwangsläufig dann mit... oder??

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 22:40



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Hallo Savanna! Teilweise hast Du es schon richtig verstanden, aber es darf nicht aus dem Zusammenhang gerissen betrachtet werden! Die Kinder werden bedürfnisorientiert erzogen, was heißt, dass sie getragen werden, immer wenn nötig bei Mama sind, jederzeit jemand für sie da ist, wenn sie jemanden brauchen, sie im ersten Lebensjahr ständig Körperkontakt haben, nach Bedarf gestillt werden, auch im Tragetuch stillen können usw. Die Kinder nehmen voll am Alltagsgeschehen teil, liegen nicht irgendwo alleine in der Ecke und können durch "abgucken" prima lernen, wie man sich in manchen Situationen verhält u. wie man mit Gegenständen umgeht usw. (am Abhang sitzen, ohne dass etwas passiert usw.) Sie werden eben voll integriert und sehr wohl geachtet und respektiert (siehe das Beispiel mit dem Laufstall). In unserer Lebensform KANN man leider nicht exakt so handeln, wie es die Yequana tun, aber man vieles als Denkanstoß nutzen und sich viel mehr nach den Bedürfnissen des Babys richten, weil in diesem Buch doch aufgezeigt wird, dass z.B. ein Baby, welches nach körpelicher Nähe verlangt, dies aus einem Grund tut und es das Natürlichste der Welt ist. Mir sagten viele, dass ich in den ersten Lebenswochen unserer Kleinen sehr viel Zeit haben werde, da die Kleinen doch nur schlafen. Unsere Tochter ließ sich nicht ablegen und fing an zu weinen, wenn ich es tat, sie weinte im Kinderwagen und war am Dauerstillen. Ich erntete Unverständnis --> "Babys muss man auch mal schreien lassen" Willst Du sie noch tragen, bis sie 18 ist?" "Leg´ sie ruhig in die Wiege, daran muss sie sich gewöhnen" "Waaas? Sie schreit im Kinderwagen?" "Du kannst sie doch nicht dauernd nur stillen" u.v.m. Ich kam mir vor, als wäre meine Kleine ein Sonderfall und fragte mich, was bei uns verkehrt lief. Nun, ich hörte nicht auf all´ diese Aussagen, sondern ließ mein Gefühl sagen, was das Richtige ist. Nach ca. 3 Monaten las ich "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" und wurde in exakt allem, was ich tat, nachträglich bestätigt, was mich auch wissen ließ, dass dort viel Wahres geschrieben steht. Wenn ich auch nicht frei von Verunsicherung bin und von Außen einfach zu vieles an sog. Expertenwissen auf mich einströmt, so schaffte ich es bisher doch immer recht gut, auf mein Gefühl zu hören und zu vertrauen und fuhr bisher wirklich nur gut damit. Übrigens habe ich mich auch darin geübt, unserer Tochter zu vertrauen und an mir gearbeitet, nicht überall potentielle Todesfallen zu wittern. Sie konnte sehr früh mit dem Messer umgehen (keine Brote streichen oder so, aber sie wusste, wie sie es anfassen musste und lief keine Gefahr, sich zu verletzen - es waren natürlich keine sehr scharfen Messer), ich habe kein Treppenschutzgitter gebraucht (ich war immer in der Nähe und beobachtete sie stets genau, um festgestellt haben zu können, dass sie von sich aus nie nah an die Treppe gekrabbelt ist), weil ich versucht habe, ihrem Instinkt und der Urangst in Hinblick auf Höhe zu vertrauen. Sie ist zwei Jahre alt und macht nie Anstalten, alleine die Treppen hinunter zu gehen und hört bisher vorbildlich. Klar, ich würde sie nie lange an der Treppe warten lassen, da sie sonst evtl. doch denken könnte "Ich versuch´s dann eben alleine, wenn Mama nicht zeitig zur Hilfe kommt" und bin immer präsent. Das muss also schon gewährleistet sein. (Geduld ist nicht die größte Tugend von Kindern) ;-) Nun, das war nur ein kleiner Teil dessen, was ich dazu schreiben könnte... Irgendwann muss aber ja Schluss sein und ich zu unserer Kleinen ins Bettchen kriechen. Weitere Fragen beantworte ich gerne, aber es kann immer etwas dauern, da ich nur abends mal am PC bin und hier lese u. schreibe. Viele Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 28.09.2010, 23:06



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Hallo, es ist schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich fand es toll. Es ist dort wohl so, dass die Kinder nie allein sind, ins Tages- und Alltagsgeschehen einfach mit integriert werden. Von den Großen lernen und sich vieles anschauen und abschauen können. Sie werden in der Gemeinschaft erzogen, es ist immer irgendjemand für sie da. Viele Bezugspersonen. Natürlich auch die Mutter. Ich fand das Buch ganz toll. Es ist nur leider nicht alles umsetzbar.... aber man kann dennoch vieles nochmal überdenken und anders machen. melli

Mitglied inaktiv - 29.09.2010, 09:57



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Savanna, so habe ich das auch verstanden. Aber das entspricht ja gerade dem Bedürfnis des Kindes. Kinder wollen doch von den Erwachsenen lernen, sie wollen "dabei" sein.

Mitglied inaktiv - 29.09.2010, 09:59



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Es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe. Aber ich habe es so verstanden, dass die Kinder zwar nicht in dem Sinne die Nr. 1 sind, dass sie immer im Mittelpunkt stehen. Das ist aber auch nicht notwendig oder wünschenswert oder im Sinne des Kindes; es entspricht nicht seinen Bedürfnissen! Aber die (Grund-)Bedürfnisse der Kinder (v.a. Babys) werden ohne Aufschub, ohne Wenn und Aber erfüllt, v.a. die Bedürfnisse nach Körperkontakt, nach Nahrung (Stillen) und nach Gemeinschaft, d.h. Teil einer Gemeinschaft sein. Ich denke das ist es genau, was viele, die die bedürfnisorientierte Erziehung kritisieren, nicht verstehen: ein Kind muss nicht immer tun und haben, was es gerade will (v.a. nicht in materieller Hinsicht). Das wichtigste ist Liebe, Respekt und Vorbild... und einfach für sein Kind da sein, IMMER. Das ist zumindest mein Leitgedanke. Und es ist das, was mir dieses Buch sagt! Kann natürlich auch theoretisch sein, dass ich es falsch verstanden habe... LG

Mitglied inaktiv - 29.09.2010, 13:17



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Es ging ja um die Antwort im Busse Forum und leider kann ich die Frage der thereadstelelrin irgendwie weder finden noch öffnen aber die Antwort vom Dr. kann ich lesen und ich interpretiere sie so dass die Frau eben ihrem alltag nachgeht und nicht nur das Kind im Mittelpunkt steht (eben die Bäuerein die in den Stall geht) aber es steht nicht sie sol ldas Kind allein lassen. Allerdings wie gesagt ich finde den Eingangsthgread die eigentliche Frage nicht. Mir hat das Buch nicht so zugesagt, vielleicht auch deshalb weil ich mein Kind dort nicht wiedererkenne, sie tragen nie wirklich mochte trotz 4!!!! versch. Tragehilfen

Mitglied inaktiv - 29.09.2010, 14:24



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Ich hab das Buch von dem du schreibst nicht gelesen, allerdings "das Kinderbuch" von Anna Wahlgren. Auch sie beschreibt eine anfangs passive frühzeitig aktive Betätigung des Babies. Damit sich das Kind in seiner "Herde" nützlich und gebraucht fühlt. Ich kann das alles jetzt nicht so wiedergeben, allerdings hat mich dieser Ansatz (wie viele andere Ansätze) zum nachdenken gebracht. Wie sie mit dem Thema schlaf umgeht find ich nicht so angebracht, aber ich finde das Buch toll. Zumal es bis zum 18. Lebensjahr geht und die prägenden Phasen die ein Kind durchlebt einigermassen schlüssig beschreibt. LG Näppi

Mitglied inaktiv - 29.09.2010, 19:12



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Also ich persönlich verstehe Dr. Busses Antwort schon so, dass die Bäzerin in den Stall geht und ihr Kind allein zurücklässt! Natürlich steht es so explizit nicht da, und vielleicht irre ich mich auch... andererseits würde es Dr. Busse ähnlich sehen! ;-) Du kannst Dr. Busse ja nochmal fragen, wie es gemeint war, wenn es dir wichtig ist - bin gespannt, ob er dir antwortet! Eine gute Freundin von mir ist in einer Bauernfamilie mit 8 Kindern aufgewachsen, und ihre Mutter ist tatsächlich immer in den Stall gegangen und hat ihre Babys und Kleinkinder im Haus zurückgelassen. Im Laufstall, mit Brett als Deckel oben drauf, damit sie nicht rausklettern konnten. Und glaub mir, den Kindern hat es geschadet!! LG

Mitglied inaktiv - 30.09.2010, 10:05



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Sorry.

Mitglied inaktiv - 30.09.2010, 10:06