Hallo, liebes Team! Schon einmal habe ich mich an euch gewandt, jetzt bin ich wieder am Verzweifeln. Mein Sohn ist im April 4 geworden, seit gut einem Jahr ist er theoretisch trocken. Ab Herbst letzten Jahres hat er wieder täglich eingenässt, was sich erst zu Beginn des neuen Jahres gegeben hatte, nachdem er 3 Wochen Höschenwindeln getragen hat. Danach hatten wir eine etwa 4 monatige Phase mit max 3 Unfällen insgesamt, die Hose war immer salztrocken. Seit Frühling nässt er wieder beinahe täglich ein, manchmal nur etwas, dann haben wir ein paar Tage, an denen alles toll klappt, dann wieder sogar nasse Jeans. Ein "System" ist für mich nicht erkennbar. Ein Besuch beim Urologen hat ein organisch vollkommen gesundes Kind ergeben. Ich war schon wieder so weit zu sagen, dass es wieder Windeln gibt, aber dagegen wehrt er sich mit Händen und Füßen und ich habe auch etwas Angst, dass er im Kiga gehänselt wird, wenn ich ihn mit Windel schicke. Ständig nasse Hosen sind aber auch nicht besser, vor allem dann nicht, wenn es kälter wird.
Ich sehe, dass er den Harndrang merkt, er macht dann eine typische Pose, geht aber dann einfach nicht. Ich versuche, mir zu verkneifen, ihn dann zu schicken, denn er soll ja von selbst gehen, wenn er muss.
Ich habe das Gefühl, dass er sich einfach nicht von seiner Blase vorschreiben lassen möchte, wann er sein Spiel zu unterbrechen hat. Windeln würden diese "Faulheit" ja nur unterstützen. Haben Sie vielleicht eine geniale Idee?
Herzlichen Dank
von
Sunny19412
am 16.08.2016, 22:12
Antwort auf:
Was tun bei ständigem Einnässen?
Hallo Sunny,
Trocken und sauber werden verlangt die Fähigkeit dass unsere Blase und das Gehirn miteinander im Gespräch sein können. Bei kleinen Kindern entwickelt sich diese Fähigkeit nach und nach. Im Laufe der kindlichen Entwicklung, und die ist meist ganz enorm und vielfältig im Kleinkindalter, passieren täglich viele Dinge, die ganz besonders die Aufmerksamkeit des Gehirns in Anspruch nehmen. Es ist sehr wahrscheinlich dass sich ihr "Kleiner" noch nicht schafft auf alles gleichzeitig einzustellen. Dass heißt, kommt eine neue Information bzw. Aufgabe auf ihn zu, verliert er die Kontrolle über andere Dinge, wie zum Beispiel auf das Blasensignal zu achten. Er setzt vielleicht Prioritäten (das muss er natürlich, bei der Vielzahl der Anforderungen), trocken sein ist manchmal für kleine Kinder dann noch nicht so wichtig. Neues lernen, spielen ist Natur gemäß wichtiger :-)) Einnässen ist dann für Kinder längst nicht so tragisch wie für die Erwachsenen. Das ist ja auch ganz normal.
Das zur Erklärung, es darf bei ihrem Sohn so sein, er ist erst 4 Jahre alt...vielleicht kann er sogar, im Vergleich zu anderen Kindern, manche Dibge schon sehr gut..???
Was helfen kann ist, wenn sie ihm (in einer ruhigen und schönen Situation) erzählen, dass die Blase ja mit dem Chef des Körpers sprechen kann und das auch muss, weil sie ohne ihn gar nicht zur Toilette kommt. Nun soll der Chef aber am besten ein guter Chef sein, sonst kommt die Blase nicht klar ...Der Chef muss rechtzeitig die Blase zur Toilette begleiten, die Blase ernst nehmen, wenn sie sich meldet. Jeder soll seinen Job ja halt so gut machen wie es nur irgendwie geht.
Vielleicht motiviert es ihn besser darauf zu achten. Sie können gut diese Wortwahl verwenden, es macht ihn vielleicht stolz dass er sein eigener Chef ist und das auch toll macht!!
Ich drücke die Daumen, dass es schritt für schritt immer besser und sicherer wird. Windelhosen finde ich gar nicht falsch...aber vielleicht können sie verhandeln..wenn der Chef zu aufpasst, braucht er auch keine Windel mehr.
Liebe Grüße
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 17.08.2016