Unsere fast 6-jährige Tochter ist seit dem 3. Geburtstag tagsüber trocken, es gab bestimmt seit einem Jahr auch keinen einzigen "Unfall" mehr. Nachts brauchte sie allerdings bis vor einem halben Jahr noch eine Windel, die vorher jeden Morgen randvoll war. Das störte uns nicht, doch nachdem die Windel von einem zum anderen Tag morgens mehrere Tage am Stück trocken war, ließen wir sie letzten Sommer dann weg. Seitdem trägt sie nachts keine Windel mehr, allerdings nässt sie seitdem ca. alle 10 Tage nachts ein und liegt dann in einem See, es ist wirklich dann ALLES nass. Sie sagt, sie wache einfach nicht auf, wenn sie müsse. Nun überlegen wir, doch sicherheitshalber nachts wieder eine Windel anzuziehen, da die nächtlichen Dusch-, Umzieh- und Bettenbeziehaktionen doch recht belastend sind. Sollte sie in dem Alter nicht aufwachen vom Harndrang? Sollten wir sie einem Kinderurologen vorstellen oder wird sich das von allein "verwachsen", indem sie immer seltener einnässt? Vielen Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen, Pia-Lotta
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Pia-Lotta
am 08.01.2013, 11:24
Antwort auf:
Nächtliches Einnässen bei 6-Jähriger
Hallo Pia-Lotta
Die Ursachen für das nächtliche Einnässen können vielfältig sein und das vermag ich von hieraus nicht zu beurteilen.
Was jedoch oft beobachtet wird, ist eine familiäre Bereitschaft zur schweren Erweckbarkeit, dies in Verbindung mit einer eventuell verzögerten Blasenreifung, in fast allen Fällen aber mit einer ungünstigen Flüssigkeitszufuhr am Tag (meist wird erst ab den Nachmittagsstunden ein Großteil der Tagesgesamttrinkmenge aufgenommen) können der Grund für das sporadische nächtliche Einnässen sein.
Die nächtliche Blasenkontrolle unterliegt, genauso wie am Tage, einem Reifungsprozess im Gehirn, der findet statt und den können sie nicht beeinflussen.
Wenn ich Ihre Zeilen richtig interpretiere geschieht das Einnässen nur ca. alle 10 Tage; das lässt sich so deuten, dass der Reifungsprozeß, der nötig ist für die nächtliche Blasenkontrolle, fortschreitet, so dass Ihre Tochter tatsächlich langsam eine Kontinenz erreicht. Bis alles "ausgestanden" ist kann es aber noch eine Weile dauern.
Das Einverständnis ihrer Tochter vorausgesetzt kann sie ruhig noch eine Windel anziehen. Das erspart ihr und ihnen den nächtlichen Stress.
Zunächst würde ich jedoch mein Augenmerk auf dasTrinkverhalten lenken. Ganz grob gilt - bis zum Mittag 60% und nachmittags 40% des Tagesbedarfs, wobei 2 Stunden vor dem Schlafen nichts mehr getrunken werden sollte aber nur wenn abends kein Durstgefühl aufkommt. Dann müsste die Tagestrinkmenge erhöht werden und zwar solange bis ihre Tochter abends nach dem letzten Glas keinen Durst mehr hat.
Sollte Ihre Tochter, wider erwarten, auch im Schulkindalter noch nachts einnässen und sich daran stören!, könnte man versuchen Einfluß zu nehmen.
Mit frdl. Grüßen
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 08.01.2013