Hallo,
mein Sohn - inzwischen 6 1/2 war nachts noch nie trocken. Wir haben da bislang auch keinerlei Druck ausgeübt. Nun kommt er diesen Sommer in die Schule, übernachtet auch gerne bei Freunden, schämt sich inzwischen auch für die Windel. Daher wollte ich die Sommerferien für ein Windeltraining nutzen. Nun hat er seit 3 Nächten die Windel nicht. in den ersten beiden Nächten hat er nur einmal eingenässt (vor Mitternacht). Das habe ich auf das abendliche Trinken zurück geführt. Heute Nacht hat er allerdings dreimal eingenässt. Nun frage ich mich, ob eine Blasenuntersuchung sinnvoll sein könnte, denn das scheint mir nicht normal zu sein. Er hat Nachts auch nur einmal ein bisschen getrunken. Er wird auch nicht wach, liegt dann einfach im Nassen und schläft weiter...Wenn ich ihn auf die Toilette setzte, wird er ebenfalls kaum wach, sagt er könne kein Pipi machen, schimpft und geht letztlich unverrichteter Dinge wieder ins Bett - um dann kurze Zeit später ins Bett zu machen...
Viele Grüße,
A.O.
von
AndreaOtt
am 11.08.2014, 08:29
Antwort auf:
Nachts einnässen mit 6
Guten Abend Frau Ott,
aus der Ferne kann ich Ihnen natürlich nichts Genaues sagen :-(
Für mich liest es sich so, dass Ihr Junge einfach noch schwer erweckbar ist (durchaus normal in diesem Alter); hierfür zuständig ist eine bestimmte Region unseres Gehirnes, die für die nächtliche Blasenkontrolle verantwortlich ist. Es geht hier um Hirnreifung und Ihnen ist sicherlich bekannt, dass die Reifung der vielen unterschiedlichen Zentren unseres Gehirnes ebenso unterschiedliche Zeiten hat. Per Definition (Lehrbuchmäßig), sollte diese Region, in dem Alter Ihres Sohnes schon ausgereift sein, allerdings benötigen manche Kinder hierfür länger. Auch wenn es nicht direkt etwas mit Vererbung zu tun hat, so findet sich doch oft eine familiäre Häufung wenn es um eine erschwerte Erweckbarkeit geht und ebenso lässt sich oft ein anderes Familienmitglied ausmachen, das die selbe Problematik (nächtliches Einnässen) hatte. Zusätzlich zur schweren Erweckbarkeit kommt fast immer ein ungünstiges Trinkverhalten; will heißen: „Trinken nach dem Durstgefühl“ = zu viel der Tagesgesamttrinkmenge in den Nachmittags- und Abendstunden; nächtliches Trinken ist in der Regel auf eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr am Tage zurück zu führen. Ich würde Ihnen empfehlen, zunächst einmal auf die Trinkmenge und die Verteilung am Tage zu achten; vielleicht lässt sich hier noch etwas optimieren. Im nächsten Schritt (bei einem geregelten Trinkverhalten) könnten Sie schauen, ob Ihr Sohn morgens trocken ist, wenn Sie ihn vor dem eigenen Bettgang noch einmal hochnehmen. Vorraussetzung bei allem wäre jedoch eine gute Motivation Ihres Jungens dies alles mit zu machen, denn Ihrerseits können Sie nur unterstützen, was ER erreichen möchte – SIE können ihn nicht trocken machen. :-/
Ist Ihr Knirps noch nicht soweit, bzw. wenn Sie sich sehr Sorgen, sprechen Sie sich mit Ihrem Kinderarzt ab und lassen ihn evtl. untersuchen. Ich empfehle Ihnen hierfür eineN UrotherapeutIN zu konsultieren, der SIE – abhängig von der Diagnose – in der diesbezüglichen Arbeit mit Ihrem Sohn, entlasten und unterstützen kann. Unter folgender Webadresse können Sie schauen, wo Sie eineN UrotherapeutIN in Ihrer Nähe finden:
http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html
Mit vielen Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 11.08.2014