Liebes Expertenteam, unter der Überschritt "Fortschritt oder Rückschritt" hatte ich schon mal am 10.11.14 geschrieben. Inzwischen ist meine Tochter etwas über 4,5 Jahre alt und wenn sie eine nasse Hose hat, dann bekomme ich immernoch als Antwort: "Ich hatte keine Lust aufs Klo zu gehen." Vor dem KiGa-Start hatte sie ca eine 2monatige Trockene Phase. Als meine Tochter im Sep 2015 in den Kindergarten kam lief alles super. Sie ging und geht gerne in den KiGa und anfangs gab es keine Probleme und nur ganz selten mal eine nasse Hose, weil sie so vertieft beim Spielen war. Jedoch wollte sie im KiGa kaum trinken (Getränke schenken die Erzieherinnen aus). Ich habe es auf die Eingewöhnungsphase geschoben und tatsächlich wurde es besser. Ab November musste ich immer öfters nasse Wäsche mit nach Hause nehmen. Im Dezember hat mich eine Erzieherin gebeten mit ihr zum Arzt zu gehen, weil sie an einem Vormittag 5 nasse Hosen hatte. Der Kinderarzt konnte nichts Ungewöhnliches feststellen und eine Blasenentszündung wurde ausgeschlossen. Im Januar waren wir dann bei der U-Untersuchung und ich habe das Einnässproblem angesprochen. Der KiA riet mir dazu, ein Belohnungssystem zu nutzen für "trockene Tage" und ihr einen Herzenswunsch zu erfüllen. Leider hatten wir trotz dem Belohnungssystem täglich nasse Wäsche und erst nach über 2 Monaten hatte sie eine trockene Woche und bekam ein Geschenk. Der Kinderarzt wollte, dass ich die Trinkmenge usw überprüfe. Mit ca 1 Liter reiner Flüssigkeit durch Getränke (Wasser, Tee, Schorle) war nichts zu bemängeln. In den Sommermonaten hatten wir dann täglich nasse Wäsche... mal nur im KiGa, mal nur zuhause und manchmal überall. Am 28.7. war dann der Start in die Sommerferien und meine Tochter zuhause. Es gab Mitte August zwei aufeinanderfolgende Tage, wo sie jeweils 10 nasse Unterhosen hatte. Sie ging also kein einziges mal aufs Klo. Die beiden Tage danach war sie tagsüber trocken. In den Ferien gab es also "nasse Tage" mit 1-5 nassen Hosen (abgesehen von den beiden Extremtagen) und "trockene Tage" wo es gut funktioniert. Wir hatten aber keine längere trockene Zeit mehr, also mehr als 1 Monat der druchgehend trocken war, so wie vor dem KiGa-Start. Wenn ich sie nach dem Grund frage, warum sie nicht auf der Toilette war, dann bekomme ich zur Antwort: "Im Kindergarten-Garten gibt es kein Klo. Der Weg ins Haus war zu lang. Ich hatte keine Lust. Mein Körper wollte nicht. Neuerdings: Kein Bock! usw." Nachts trägt sie eine Windel, da sie bisher nur 2 trockene Nächte hatte und mir das nicht reicht, um es ohne Windel zu probieren. Sie schläft auch sehr tief und fest und ist kaum aufzuwecken, daher denke ich, dass sie nachts einfach noch länger braucht. Tagsüber möchte sie keine Windel haben. Stuhlgang macht sie immer auf dem Klo und geht selbstständig und regelmäßig. Nasse Wäsche wechselt sie nach Aufforderung selbstständig und bringt sie auch zum Wäschekorb. Peinlich, unangenehm oder ähnliches scheint es ihr nicht zu sein. Sie kommt aber auch nicht zur Erzieherin oder zu mir, um zu sagen, dass die Hose nass ist. In der Familie gibt es keine Veränderungen: Ehe harmonisch, kleiner Bruder bereits 3 (im übrigen trocken und sauber und das auch nachts), Umzug liegt bereits 2 Jahre zurück. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich ratlos, denn ich würde ihr gerne helfen. Sie möchte gerne zur Ballettschule gehen, aber ich kann sie doch nicht mit Windeln schicken oder sie im nassen Ballettkleid abholen. Sprachlich ist sie übrigens sehr weit und laut Erzieherinnen kann sie locker mit den Vorschulkindern mithalten. Daher hatte sie anfangs viele ältere Kinder zum Spielen. Aber es ist keine fest Freundschaft daraus entstanden. Vielleicht weil die anderen Kinder gemerkt haben, dass sie ständig einnässt? Wer kann mir helfen? Soll ich einen Termin beim Urologen vereinbaren? Was passiert dort? Soll ich ihr zumindest im KiGa wieder Windeln anziehen (gegen ihren Willen)? Kann es ein Kopfproblem sein? Der Reifeprozess ist lang und Rückschritte normal, aber ich sehe leider keine Fortschritte mehr. Irgendwo habe ich von einem fehlenden Hormon gelesen, aber das wäre "nur in der Nacht" wichtig oder ist das falsch? Ich fühle mich hilflos und es wird zunehmend schwieriger dem Druck von außen (z.B. Oma) Stand zu halten. Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit und Antwort. Herzlicher Gruß Steinbock-Mama
von Steinbock-Mama am 31.08.2016, 22:29