Meine Tochter (5) ist untertags eigentlich sauber. Vor ein paar Wochen hat es aber begonnen, dass sie in ihre U-Hose einkotet. Wir hatten mit dem Thema schon immer einige Probleme, aber sie war jetzt fast 2 Monate unfallfrei. Nach einigen Versuchen mit ihr drüber zu reden, habe ich das Gefühl, dass sie nur zu Hause aufs Klo gehen will (bzw. aufs Topfi, aufs normale Klo will sie gar nicht für die große Seite). Und wenn sie muss und wir nicht zu Hause sind, verzwickt sie es sich und das klappt halt nicht immer. Wir sind ziemlich viel unterwegs, und auch im Kindergarten will sie nicht. Sie sagt, sie will nicht, dass die anderen Kinder hören, dass sie wegen Abwischen ruft. Ich konnte nicht herausfinden, ob es einen Zwischenfall gab. Zu Hause geht sie problemlos und es gab noch nie einen Unfall.
Daher meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit, ihren Rhythmus umzustellen? Dass sie zB immer in der Früh groß geht und dann hat sie es den Rest des Tages hinter sich? Wenn nicht, haben Sie irgendeine Idee, wie ich ihr sonst helfen kann? Leider ist das Thema für mich schon so emotional besetzt, dass ich in solchen Situationen nicht besonders gut reagiere, wobei mir schon klar ist, dass das kontraproduktiv ist. Und zu Windeln will ich definitiv nicht zurück.
Vielen lieben Dank.
von
Verwirrt123
am 15.10.2019, 14:53
Antwort auf:
Kann man den Klo-Rhythmus verändern?
Hallo Verwirrt123
Es ist natürlich gut möglich, dass es einen für ihre Kleine negativen Vorfall gab und dies der Grund ist weshalb sie sich zurzeit nicht auf fremde Toiletten traut. Daran kann man in der Tat spontan nichts ändern und durch Druck oder negatives Verhalten eben auch nicht, wie sie ja schon selbst festgestellt haben ;-))), aber machen sie sich bitte keine Vorwürfe „auch Eltern sind nur Menschen“.
Für diese Art „Toilettenverweigerung“ gibt es nach jahrelanger Forschung und Beobachtung vorübergehend nur eine Empfehlung – das Problem nicht zum Thema machen und einfach eine Zeitlang ruhen lassen.
Ein sogenanntes „Toilettentraining“ könnten sie sicherlich austesten, wenn ihre kleine Maus damit nicht überfordert ist. Der Darm sucht sich in der Regel selbst einen Zeitpunkt am Tag, an dem er sich entleeren möchte. Meist wenn wir Menschen ein wenig Ruhe haben :-))).
Diese Ruhe fehlt ihrem Töchterchen vielleicht, wenn sie häufig unterwegs sind :-(((.
Bei einem Toilettentraining geht man ca. 15 min nach einer Hauptmahlzeit für ca. 5 bis 10 min in entspannter Sitzposition, mit Höckerchen und Sitzverkleinerer oder Toilettenstuhl, auf die Toilette und versucht Stuhlgang zu entleeren. Dieses Training empfehlen wir Patienten die Probleme mit einer Verstopfung des Enddarms haben. Es sollte eventuell vom Kinderarzt mittels Ultraschalles kontrolliert werden ob dies bei ihrer Tochter zusätzlich ein Problem ist. Er könnte unter Umständen mit einem Stuhlweichmacher die Darmentleerung für sie ein wenig einfacher machen.
Ich kann gut verstehen, dass sie nicht wieder mit einer Windel beginnen möchten, aber häufig ist es die einzige Möglichkeit um die Kinder aus ihrem Dilemma herauszuholen, da „verzwicken“ schnell zu einer Verstopfung führen kann und dann beginnt ein regelrechter Teufelskreis. Vielleicht bieten sie ihr für auswärts eine Höschenwindel für den Stuhlgang an. Die kann sie selbstständig händeln, wenn sie zum Pipi machen auf die Toilette gehen möchte.
Haben sie noch ein wenig Geduld und geben der kleinen Dame ein bisschen Zeit bis ihr Darm wieder wunschgemäß zu arbeiten gelernt hat. Ich wünsche ihr baldige Besserung der Problematik.
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 15.10.2019