Guten Morgen.
Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und seit einem dreiviertel Jahr trocken. Zu mindestens tagsüber. Nachts braucht er noch eine Windel.
Es würde mich an sich nicht so störten, allerdings hat er irgendwie alles verdreht. Er geht tagsüber fast gar nie aufs Klo, dafür läuft in der Nacht die Windel über. Ihn animieren aufs Klo zu gehen, klappt nur bedingt, da er es sofort ablehnt und sich weigert.
Ich habe irgendwie auch die Vermutung, dass er vielleicht Angst vor dem Klo hat, da sagt er muss aufs Klo, und wenn ich sage komm wir gehen, dann will er nicht sondern ruft weiterhin fast panisch dass er muss...
Ich muss dazu sagen, wie sind vor zwei Wochen umgezogen und da der Umbau gestoppt hatte, hing er ziemlich, da wir teilweise schon umgezogen waren, aber ja doch nicht.
Ich muss die Windel nicht weg haben, aber hatte halt gerne, dass er, ähnlich wie wir, tagsüber mehr geht und nachts eben dann langsam die Windel los wird.
Seine blase hat er nämlich gut unter Kontrolle und schafft es auch mal 5 Stunden nicht aufs Klo zu gehen.
Haben sie vielleicht einen Ratschlag?
Also dass er tagsüber mehr geht und dafür eben halt nachts nicht. Oder wie ich ihm diese Panik nehmen kann?
Ich danke schon mal für ihre Antwort, wünsche eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
von
Zwetschge
am 12.12.2019, 08:46
Antwort auf:
Wie die Panik weg bekommen, bzw die verdrehte Zeit zum aufs Klo gehen
Hallo Zwetschge,
zunächst einmal ist es ganz toll dass Ihr Sohn seine Blase tagsüber schon so gut kontrollieren kann.
Wenn der Umzug tatsächlich eine Rolle spielt braucht es vielleicht nur noch ein bisschen Geduld bis sich alle eingewöhnt haben. Vielleicht können Sie mit ihrem Sohn zusammen das Bad auch für ihn freundlich und lustig gestalten und eine gute Atmosphäre schaffen.
Eine weitere Möglichkeit warum er Tags kaum geht und nachts oft, ist, dass er Tags sehr wenig trinkt und dann ab Nachmittag viel trinkt. Dies können Sie ganz leicht heraus finden indem Sie über ein zwei Tage protokollieren zu welcher Zeit er wie viel trinkt. Ist die Trinkmenge ab 14. Uhr deutlich höher als die am Vormittag, kann das ein Grund sein. Sie sollten dann die Trinkzeiten ändern. Ideal ist es alle zwei Stunden eine Portion zu trinken. So ist die Trinkmenge optimal über den Tag verteilt.
Ein weiterer Grund kann sein, dass ein Hormon, ADH, zur falschen Zeit ausgeschüttet wird. Dieses Hormon sorgt dafür dass wir in der Nacht weniger, dafür konzentrierten Urin bilden. Fehlt dieses Hormon wird in der Nacht häufig übermäßig viel Urin gebildet. Dies kann man herausfinden in dem man die Windel am morgen wiegt und die Menge vom ersten Wasserlassen am Morgen ab misst und dazu zählt. Liegt das Ergebnis immer deutlich über 180 ml kann man eventuell eine Therapie mit einem Medikament (Desmopressin) beginnen. Sprechen Sie dann mit Ihrem Kinderarzt darüber.
Auch ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Mit freundlichen Grüßen.
Katja Hauenstein
von
Katja Hauenstein
am 12.12.2019