Zwillinge und Drillinge

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Lagebericht und Taufspruchsuche

Thema: Lagebericht und Taufspruchsuche

Guten Morgen Ihr Mehrlingsmamis! Vielen Dank für Eure Glückwünsche zur Geburt meiner Zwillis!! Wir haben uns schon sehr gut eingelebt, es klappt wirklich super toll und der Stress läßt zum Glück auch noch nicht von sich grüßen - hoffe das dauert noch ein wenig an...! Es ist so schön Kinder zu haben!!! Meine Beiden haben in gut drei Wochen jede fast 700 g zugenommen - ich bin richtig stolz auf sie. Leider hängt mir die Geburt immer noch ein wenig nach...ich habe ins Dezemberforum einen Bericht eingestellt, falls es jemanden interessiert... Da alles mit der SS und der Geburt nicht so optimal lief und ich wahnsinnige Angst um meine Kinder und auch um mein Leben hatte, haben wir das dringende Bedürfnis die beiden möglichst schnell taufen zu lassen (klingt jetzt vielleicht ein wenig doof...). Ich wollte Euch mal fragen, was für Taufsprüche eure Zwillis haben. Gibt es vielleicht besondere für Zwillis oder für unsere Situation (Dankbarkeit, Angst, Suche nach Schutz...)? Vielen Dank schon mal und ein schönen 4. Advent!!! Lieber Gruß Laura

Mitglied inaktiv - 20.12.2008, 11:02



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Hallo ! Na das hört sich doch alles wunderbar an , ich hoffe deine Zwerge bleiben so schön lieb ;-) !! Ich hab jetzt nicht im Dez.forum nachgelesen , aber ich hoffe sehr , das du diese nicht so schön verlaufene Geburt (hattest du eigentlich einen KS ?) gut verarbeiten kannst ! Falls es dir hilft , mein KS bei unseren Zwilli's war ein Alptraum , von dem ich noch hin und wieder nachts hochschrecke ! Ich muß dazu sagen das ich unsere beiden Jungs auch per KS entbunden habe , aber die waren völlig ok für mich , soweit das möglich ist . Ich hatte immer (auch bei meinen "Einlingen") extrem mit dem Cava-Syndrom (die Vena Cava wird durch die große Gebärmutter abgedrückt , dadurch ist Rückenlage ohne Kreislaufkollaps kaum noch möglich , oft wird einem schwarz vor Augen im Stehen , ...) zu kämpfen , aber bei den Mädels war es echt am Schluß kaum noch auszuhalten . Ich hab ja die letzten 2 Wochen bis zur EB im KH verbracht und hatte Angst vor jedem CTG , jedem US !! CTG ging nur mit Mühe und Not im Sitzen , ich war jedesmal anschließend schweißgebadet , US ging immer nur ganz kurz , ich war jedes Mal kurz vorm kollabieren und musste mich dann schnell wieder hinsetzen (vielmehr hingesetzt werden bei dem Bauch !) , einfach total anstrengend ! Als es dann endlich zum KS ging , war das Setzen der Spinale eine Katastrophe . Die Hebamme war zu Anfang nicht dabei , ich hatte sofort gesagt ich möchte erst Sitzen bleiben , aber die netten Herren meinten , ich solle mal "entspannt" liegen bleiben , Blutdruckgerät angeschlossen , kein Druck mehr messbar , alle wurden hektisch und konnten sich das nicht erklären und ich war unfähig , noch was zu sagen , nicht mehr richtig da !! Das war ein sooo mieses Gefühl der Angst . Irgendwann muß die Hebi reingestürmt sein , hat wohl alle zusammengestaucht , was sie mit mir da machen würden , ich hätte das Cava-Syndrom (das weiß ich aber nur von meinem Mann) , hat mich erstmal wieder hingesetzt und siehe da - der Druck kam langsam wieder , die Spinale konnte im Sitzen gelegt werden , der OP-Tisch wurde dann etwas gekippt (es war trotzdem sehr unangenehm , als würde ich jeden Moment ersticken , bis die Mädels draußen waren !) und ab da lief es komplikationslos "freu" ! Der Anästhesist hat sich immerhin nachher entschuldigt , er hätte das noch nie gehabt das eine Schwangere so extrem am C.-Syndrom leidet usw. , ob's stimmt sei dahingestellt , aber ich fand es nett , das machen glaub ich nicht alle . Ich muß sagen , das ich mich sehr gut damit abgefunden habe , das ich wohl nie "richtig" entbinden werde , aber - es gibt Momente , da tut es noch seeehr weh . Z.B. wenn eine ganz feinfühlige Bekannte zu mir sagt : "Tja Heike , jetzt hast du 4 Kinder und trotzdem nie richtig geboren was?" Danke !! Oder wenn mir meine Freundin von ihren 3 so tollen Geburten berichtet , man kommt ja immer wieder mal auf das Thema . Da stehen mir schon mal die Tränen in den Augen , weil ich einfach bevor unser erster Sohn geboren wurde wirklich NIE , im Leben nicht auf die Idee gekommen währe das ich mal einen KS haben würde - wie naiv oder ?? So , sorry , ist viel zu lang geworden ! Irgendwie hab ich das noch nie aufgeschrieben ! Wir sind jetzt einfach froh und dankbar über unsere 4 gesunden Kinder , aber ein wenig Wehmut wird bei mir wohl immer bleiben "seufz" ! Ich wollte dich hier mit meinem Bericht jetzt nicht nerven , kannst es auch einfach überlesen !! Wegen der Taufsprüche kann ich dir nicht so recht weiterhelfen , wir sind kathol. und hatten keine . Ich find das aber sehr schön ! Viell. findest du etwas im Netz ?? LG und meld dich mal wieder wie es euch so ergeht , Heike mit Jakob , Simon , Clara und Emma .

Mitglied inaktiv - 20.12.2008, 13:24



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Danke für deine Antwort!!!! Du sprichst mir sooooo aus der Seele!!!! Was du erlebt hast, ist exakt das Gleiche wie bei mir (neben ein paar anderen Sachen...)!!!! CTG ging bei mir nur noch im Stehen, mit Stehhilfe im Hintern, vorn übergebeugt und mit den Händen abgestützt, beim Ultraschall bin ich fast jedes mal bewußtlos geworden....und im OP war es auch fast das Gleiche, nur das alle es wußten und es erst nach dem Setzten der Spinale anfing... Ich hatte das erste Mal in meinem Leben Angst zu sterben, von der Angst um meine Zwillis muss ich glaube ich gar nicht schreiben...'Ich hatte absolute Todesangst!! Dadurch, dass man so schön liegt und alles hinter dem Kopf passiert, bekommt man auch gar nicht mit, dass einem überhaupt geholfen wird, ich fühlte mich alleine und dachte ich würde jetzt sterben und keiner bekommt davon etwas mit... Und von den ganzen Medis die sie mir gespritzt haben, war ich dann nur noch high, habe nur Bruchteile mitbekommen. Meine Erinnerungen sind sehr schleierhaft...an meine Babys habe ich gar keine Erinnerungen... Meine erste Tochter kam auch schon per Kaiserschnitt, ich hatte damals einen Autounfall und man wollte dann doch erstmal das Kind raus holen, um dann mir gescheiht helfen zu können. Somit war die Große damals gleich nach der Geburt weg und die Ärzte fielen über mich her (was ja auf Grund des Unfalls auch richtig war)...Trotzdem habe ich heute drei Kinder - die ich über alles liebe - aber ich habe von keiner Geburt Erinnerungen oder kann auch nur ein positives Wort darüber verlieren... Jetzt habe ich dich auch vollgetextet, sorry - vielen Dank für deinen Beitrag!!! Übrigens, vor dem Kaiserschnitt meiner ersten Tochter war ich auch so naiv wie du!!! Lieber Gruß Laura

Mitglied inaktiv - 20.12.2008, 14:17



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Hallo , ach du meine Güte , mensch !!! Da hast du aber echt schon was hinter dir ! Dagegen hatte ich ja wirklich "Glück" ! Vor allem habe ich wenigstens bei unseren Söhnen ansatzweise positive Erinnerungen , denn ich durfte sie im OP immerhin eine Millisekunde halten . Damals hätte ich dann immer am Liebsten geweint wenn mein Mann mitsamt Hebi und Kind den OP verließ ! Es fühlte sich einfach so falsch an , ich gehörte doch auch dazu !! Stattdessen blieb ich dort auf dem OP-Tisch zurück und wurde "zugeflickt" ! Nicht die Spur von Glückseligkeit oder Euphorie nach dem ersten Schrei , sondern nüchterner Klinikalltag in steriler Umgebung und ein Gefühl als währe ich im falschen Film ! Wenn mein Mann mir dann ca. 2 Stunden später ein angezogenes , sauberes Kind "präsentierte" , hab ich sie kaum als MEINE Baby's wiedererkannt , sie kamen mir erstmal völlig fremd vor . Ganz zu schweigen von den Mädels , die mir nur kurz im OP gezeigt wurden und weg war die halbe Mannschaft , bis ich die zwei dann wirklich anfassen , (BEGREIFEN) konnte , sie auf dem Arm hatte , vergingen 24 Stunden . Gut , sie wurden mir zwar vorher schon im Inkubator auf's Zimmer gebracht , aber sie einfach nur neben sich zu sehen , ist nicht dasselbe oder ? Ich musste zu all meinen Kindern erst langsam eine richitig intensive Beziehung aufbauen und bin mir ziemlich sicher , das die fehlende Zeit direkt nach der EB , dieses "sofort auf Tüchfühlung gehen" mit einem nackten Säugling im Arm , dabei eine wichtige Rolle spielt ! Es tut sehr gut , mal jemanden zu hören dem es ähnlich geht , denn mir kommt es sehr häufig so vor , als wenn alle immer null Probleme damit haben nach dem Motto : ein Kaiserschnitt , na und ? Kannst du auch so schlecht damit umgehen wenn andere Mütter von ihren "normalen" Geburten erzählen ? Ich komm mir dann immer ein wenig so vor als wenn ich etwas wichtiges nicht leisten konnte , ein wenig minderwertig , obwohl ich ja rein vom Verstand her weiß das es Blödsinn ist so zu denken !! Ach , ein schier endloses Thema ! Freu mich sehr über Antwort von dir ! LG , Heike

Mitglied inaktiv - 20.12.2008, 20:40



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Ich bin so froh, zu hören, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht!!! Natürlich weiß ich, dass auch ein Kaiserschnitt eine Leistung ist und generell ist es schon eine Leistung Kinder auszutragen, aber in unserer Gesellschaft wird der Kaiserschnitt immer noch als der leichtere und bequemere Weg für "Feiglinge" abgetan. Die Familie meines Mannes hat mich nach keiner Geburt gefragt, wie es mir geht, mir gratuliert oder mir auch nur das Gefühl der Anerkennung gegeben. Wenn es um das Thema Geburt geht, werde ich dort immer gleich ruhig gestellt:"War doch nichts los bei dir, weshalb stellst du dich so an, du hattest ja NUR einen Kaiserschnitt". Ja, ich weiß, dass dieses nur dummes Gerede ist, aber trotzdem wurmt es mich irgendwie, als wenn ich mir diesen Weg freiwillig ausgesucht hätte...oder es der leichtere Weg wäre. Bei meiner großen Tochter ging es noch eher, aber dieses mal... Ich habe nicht verstanden, dass es meine Kinder sind, dass sie so schnell auf einmal da waren, dass zwei Kinder in mir waren, dass sie jetzt wirklich draußen sind. Dabei habe ich so lange auf sie gewartet, so sehr gehofft und so sehr um sie gebangt... Eine meiner Töchter hat dann auch noch ihr Armband verloren, sie war damit noch weniger mein Kind...ich weiß, dass ist echt nicht normal von mir, was müssen andere alles über sich ergehen lassen und es ging den beiden ja wirklich gut, trotzdem fällt es mir schwer mit der Situation umzugehen... Ich war so enttäuscht über die Entbindung, wie alles lief und enttäuscht von mir selbst, dass meine lang ersehnten Zwillinge dann doch nicht meine Kinder waren (ich hoffe du verstehst was ich meine...). Schon in der SS habe ich immer zu meiner Ärztin und dem Oberarzt im KKH gesagt, komme was wolle, aber dieses mal möchte ich etwas von der Geburt und den ersten Stunden und Tagen mit meinen Kindern haben: Eine kleine positive Erinnerung, das Gefühl ihrer Haut, ihren Geruch, einen Schrei, sie spüren zu können, sie zu leben - alles was ich schon bei der Geburt meiner großen Tochter nicht hatte. Und am Ende ist es noch schlimmer geworden. Jetzt weiß ich auch, dass ich die ersten Tage nach der Geburt meine Kinder indirekt für alles verantwortlich gemacht habe, meine lang ersehnten Kinder... Sie sollten mich bloß in Ruhe lassen und ja keine Aufmerksamkeit von mir wollen oder gar hochgenommen werden, dabei wollte ich sie auf der anderen Seite doch nur haben... Aber ich hatte genug mit mir selbst zu tun. Die körperlichen Schmerzen waren überschaubar, aber die Seele tat weh und ich hatte genug zu tun alles Erlebte zu verdauen... Ich habe mich durch die letzten Wochen der SS so hindurch gequält...es ging mir nicht so gut, wie manch anderen, aber ich habe mir immer gesagt, lieber quäle ich mich, als dass meine Kinder es müssen. Bestimmt wäre es genauso hart geworden, wenn es meinen Kindern nicht gut gegangen wäre... Aber manchmal denke ich, vielleicht hätte ich schon zwei Wochen eher streiken sollen. vielleicht wäre alles nicht so schlimm gekommen oder ich hätte noch ein wenig mehr Kraft gehabt um all das durchzustehen...Aber ich weiß auch, dass ich es immer wieder so machen würde - meinen Kindern zuliebe... Ich bin jetzt seit Freitag das erste mal ein paar Tage Ärzte- und Krankenhausfrei, ich kann auch nicht mehr dagegen an. Ich habe das Gefühl unter den Ärzten zu ersticken. Eigentlich bin ich gar nicht so, wirklich! Ich hatte nie Probleme damit. Jetzt reicht es wenn ich nur an einen Weißkittel denke... Gestern war ich das erste mal richtig glücklich, es war ein schöner Tag, ich hatte meine Ruhe vor Ärzten und konnte meine Familie genießen, ich habe in der Einkaufstraße stolz meine Zwillis ausgefahren... Ich will nur noch meine Ruhe von diesen Erinnerungen und allem. Mir scheint das Erlebte unendlich lang. Vielleicht erscheine ich hier jetzt ein wenig depressiv, vielleicht ist es auch so....Aber ich muß das ganze jetzt einfach mal los werden. Mit meine Mann kann ich zwar auch ein wenig darüber reden, aber er ist eben ein MANN. Und ich habe Angst davor, dass die ganze Sache, wenn ich jetzt nicht über diese Problemchen rede, für mich zu einem richtigen Problem werden könnten... Vielleicht bin ich wirklich undankbar und kann damit nicht so gut um, wie die meisten anderen, aber so ist es nun mal, leider. Vielleicht meint jetzt jemand ich bin keine richtige Mama - doch das bin ich! Ich bin Mama mit jeder Zelle meines Körpers, ich würde alles für meine Kinder geben und wenn ich meine Kinder nicht kriegen müsste, würde ich mindestens zehn Kinder haben... Man könnte meinen ich hätte keinen Frisör, tut mir leid! Lieber Gruß Laura

Mitglied inaktiv - 21.12.2008, 10:29



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Du Arme, da hast du ja echt was mitgemacht, habe mir (schon allein aus medizinischem Interesse) deinen Bericht durchgelesen. Ich wünsche Dir nun eine, so weit möglich, ruhige Zeit, gesunde KInder, Gesundheit für Dich und nicht mehr all zu viele Erinnerungen! Drück dich, mein Kompliment für diese wunderschönen Namen, Britt mit Mia Linnéa und Noa Nayeli (eineiig)

Mitglied inaktiv - 22.12.2008, 00:05