Frage: Migräne

Hallo! Und zwar leide ich seit 3 Jahren unter starker Migräne, normale Paracetamol tabletten helfen da überhaupt nicht, ich habe dann von meinem Neurologen Imigran aufgeschrieben bekommen was ich aber nicht vertragen habe (Engegefühl in der Brust, steifen Nacken) und danach bin ich dan auf die Schmelztabletten von Maxalt umgestiegen die ich auch super vertragen habe, in meiner ersten SS vor 2 Jahren hatte ich keinerlei Probleme mit der Migräne, keinen einzigen Anfall, jetzt bin ich erneut schwanger in der 11.SSW und hatte vor 2 Tagen einen starken Migräne Anfall mit Sehstörungen (das erste mal mit Sehstörungen) und starker Übelkeit und Erbrechen. Das ging mehrer Stunden so! Da ich weiß das man in der SS nur Paracetamol nehmen kann hab ich 2 genommen aber die brachten überhaupt nichts! Gibt es noch eine andere Möglichekeit die Migräne in der SS in den Griff zu bekommen? Mit freundlichem Gruß Melanie

Mitglied inaktiv - 01.04.2005, 14:07



Antwort auf: Migräne

Tierexperimentelle Studien mit Rizatriptan geben keinen Hinweis darauf, dass Dosen, die den therapeutischen Bereich übersteigen, schädigende Effekte auf die Entwicklung des Embryos oder Fetus haben (Fachinfo MAXALTÒ). Da tierexperimentelle Reproduktions- und Entwicklungsstudien nicht immer Vorhersagen der Auswirkungen beim Menschen erlauben, sollte Rizatriptan in der Schwangerschaft nur mit großer Zurückhaltung eingesetzt werden. Die Herstellerfirma sammelte bisher folgende Expositionen in verschiedenen Registern: Retrospektiv wurden 17 Fälle gemeldet, wobei sich ein neonataler Todesfall bei Frühgeburt ereignete. Weitere Berichte beschreiben einen Fall mit fetaler Duplikation von Chromosom 2 sowie ein Kind mit Anenzephalus (fehlender Gehirnschädel). In einem prospektiven Register sind 41 Schwangerschaften mit 3 Spontanaborten, 1 Schwangerschaftsabbruch bei Chromosomenanomalie und 37 unauffälligen Schwangerschaftsausgängen erfasst (Merck Research Labs 2003). Größere Studien über die Anwendung von Rizatriptan in der menschlichen Schwangerschaft sind bisher nicht publiziert. Wir verfügen bislang über 12 Rückmeldungen nach Exposition mit Rizatriptan in der Frühgravidität: 1 Spontanabort 11 unauffällige Schwangerschaftsausgänge Am meisten Erfahrungen liegen mit dem älteren Serotoninagonisten Sumatriptan vor. Bei 377 dokumentierten Fällen nach Exposition mit Sumatriptan im I.Trimenon zeigten sich folgende Schwangerschaftsausgänge: 11 Schwangerschaftsabbrüche (ohne Anhalt für Fehlbildung!) 27 Spontanaborte 4 Totgeburten (ohne Anhalt für Fehlbildung!) 321 unauffällige Neugeborene 14 Fehlbildungen Die Fehlbildungsrate liegt mit 4,2% (95%-Konfidenzintervall: 2,4 – 7,1%) im Rahmen des Basisrisikos (Eldrigde et al 1997; Sumatriptan and Naratriptan Pregnancy Registries 2005). Wir verfügen selbst über 31 Rückmeldungen nach Anwendung von Sumatriptan in der Frühgravidität: 3 Schwangerschaftsabbrüche (ohne Anhalt für Anomalie) 3 Spontanaborte 24 unauffällige Neugeborene 1 fetale Anomalie Bei Versagen von therapeutischen Alternativen (Paracetamol, Metoclopramid, ASS) wäre der Einsatz von Sumatriptan jenseits des ersten Schwangerschaftsdrittels vertretbar. Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen ASS (z. B. Aspirin®), Ibuprofen (z. B. Dolgit®), Diclofenac (z. B. Voltaren®) und Indometacin (z. B. Amuno®) dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. In Frage käme im 2./3.Schwangerschaftsdrittel auch der Einsatz von Dihydroergotamin, evtl. auch in Kombination mit Paracetamol. Bei gewissen Formen von Migräne bringt auch der langfristige Einsatz von Metoprolol (z. B. 50 mg/d) Erleichterung. Bei begleitender Übelkeit haben sich Metoclopramid und Meclozin bewährt.

von Dr. Wolfgang Paulus am 06.04.2005



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