Liebe Birgit,
meine tochter ist 11,5 monate alt und ich mache mir ständig gedanken um ihre ernährung, habe letzten auch gelesen, dass sie in ihrem alter nicht mehr viel milch bekommen soll wegen zuviel eiweiß, sie wird noch gestillt. kannst du mir bitte tipp bzw verbesserungvorschläge zu unserem ernährungsplan geben:
morgens zw 7-9 stillen (in der nach stille ich noch 1-2 mal)
vormittag gegen 10 - hipp joghurt und früchte oder getreide und früchte ca. 100 g, manchmal auch stillen
Mittags zw 12-13 - hipp vegetrisches menü oder pasta bolognese 190g (anderes will sie nicht)
Nachmittag zw 15-17 stillen, obstgläschen oder joghurt und früchte gläschen 100 g
Abend 19 uhr - hipp keks abendbrei mit wasser angerührt und ich gebe noch etwas pflaume/birne, weil sie sehr festen stuhl hat
Abend 20.30 stillen und dann geht sie ins bett...
Wenn wir essen sitzt sie immer mit am tisch und wir geben ihr alles zum probieren, sie ist neugierig, will alles kosten aber spielt auch viel mit dem essen....zwischendurch gebe ich ihr auch eine reiswaffel oder babykeks...sie hat gerade den ersten zahn unten bekommen und er ist noch nicht ganz da...ich habe auch versuch für sie zu kochen abet das will sie nicht essen...
Bin für jeden rat dankbar! LG
von
nini79
am 16.09.2014, 11:03
Antwort auf:
Ernährungsplan 11 Monate
Hallo nini79
der Übergang zur Familienkost ist eine spannende Zeit, die meist viele neue Frage mit sich bringt.
Dein Baby ist jetzt fast ein Kleinkind und du kannst vermehrt Familienkost anbieten. Deinem Kind gefällt das, wie du schreibst, sogar ausgesprochen gut. Sie will un selber essen, sie will kauen, sie will schmecken, sie will fühlen.
Der gedeckte Esstisch ist für die Kleinsten eine große Spielwiese an Möglichkeiten, die alle Sinne anspricht: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Und was deine Kleine mag, das isst sie auch.
Leite dein Kind zur Selbständigkeit an. Alleine zu essen, wird ihr sicherlich gut gefallen. Fingerfood bietet die Möglichkeit dazu.
Ab etwa dem 10. Lm sind die meisten Babys soweit und fordern von Mamas Essen. Manche Babys wollen plötzlich überhaupt keinen Brei mehr essen. Manche sind schon nach wenigen Löffeln satt.
Es ist wichtig, dass die Kleinen jetzt viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen, Konsistenzen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen. Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren
Stille deine Tochter weiterhin nach Bedarf. Lass deine Kleine weiterhin vom Familientisch mitessen und statt Brei gibst du ihr Brot.
Nimm dafür (helles) Mischbrot oder Kartoffelbrot, Vollkornbrot aus fein vermahlenem Mehl etc und schneide für deine Kleine vorerst noch die Rinde weg, nachdem du eine halbe Scheibe dünn mit Butter bestrichen hast. Die Scheibe kannst du in kleine Würfelchen schneiden. So lässt sich das prima essen.
Biete sie auf einem Teller an - idealerweise greift dein Kind freudig zu und ist begeistert von dieser neuen Art des Essens. Wahlweise kannst du auch Belag wie Frischkäse, Streichwurst, Fleischbrei aus Gläschen, o.ä. oder Käsewürfeln etc. dazu geben.
Beim Mittagessen kannst du das koche, was dir schmeckt und kindgerecht zubereitet wurde.
Eine Zwischenstufe zu Brot und Brei ist folgendes.
Grießschnitten:
200g Kuhmilch
35-40g (+/-) g Grieß
Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-)
Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter dazugeben, Obstmus zugeben und evtl etwas süßen.
siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=7&forum=kochen-fuer-kinder&bild=5#start
Ab sofort gilt: weniger Brei, mehr stückige Kost, Vielfalt und Geschmack, Erlebnis bei Tisch, Familienkost mit Übergang zu gewöhnlichen Speisen.
Deine Tochter hat das Alter für die Familienkost erreicht. Brei kann und sollte immer weiter in den HIntergrund gedrängt werden. Dein Kind soll Kauen lernen und ganz viele neue Speisen erleben.
Kinder müssen neue Speisen erst kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Essen lernen geschieht durch Gewöhnung und durch das Nachahmen der anderen Personen bei Tisch.
Ihr macht das auch schon eine ganze Weile. Das ist wunderbar. Macht genau so weiter.
Ein ausgewogener Ernährungsplan für 1-jährige kann so aussehen:
Frühstück:
1/2 Scheibe Butter (Butter/Margarine) mit Belag oder ohne, dazu Milch (Mumi?)
oder statt Brot ein Milchbrei/Kindermüsli
ZMZ: Obst ggf Brot o.ä.
Mittagessen: GKF-Brei (entweder püriert oder stückig) plus Familienkost und Stückchen
ZMZ:Obst, Getreide, Kuchen oder Kekse (wenig süß), Fruchtriegel
Abendessen: wie Frühstück plus fein geraffelte Rohkost
Das tägliche (*bzw der Wochenplan) Essen sollte bestehen aus:
Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc
reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag
gefolgt von Milch- und Milchprodukten
Fleisch, Fisch
Fette und Öle
am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein
ausreichend Getränke, Wasser
Konkrete Zahlen, falls dir das weiterhilft:
Für 1- jährige gilt in etwa:
täglich ca
80g Getreide/Brot
120g Kartoffeln (bzw Reis, Nudeln etc)
120g Gemüse
120g Obst
300ml Milch, Milchprodukte
30g Fleisch/Wurst
1-2 Eier pro Woche
25g Fisch pro Woche
15g Streichfett/Öl
geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge*
(*tägl Energiemenge ca 950 kcal)
Quelle: FKE, DO, 2006
die Angaben entsprechen OptiMIX
Was sind deine liebsten Speisen?
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 17.09.2014