Guten Tag!
Mein Sohn ist 5 1/2 Monate alt. Die ersten 3 Monate habe ich ihn teilweise gestillt und den anderen Teil Säuglingsmilch gegeben. Mit 4 Monaten habe ich einen Beikostversuch mit Gemüse gestartet, nach dem mein Sohn sehr nach dem Essen am Familientisch gegeiert hat. Da wir in diesem Zeitraum aber auch noch einmal auf die 1er Milch umgestiegen sind und er insgesamt kränklich und irgendwie "schlecht drauf" war, habe ich noch einmal wieder aufgehört. Mein Sohn hat von Anfang an viel Blähungen. Seit dem er sich so viel bewegt spuckt er immer wieder nach der Milch, was aber glaub ich normal ist. Wenn er Brei isst hört das Spucken fast auf. Ich habe also erneut Breiversuche unternommen, aber lasse es nun ruhiger angehen. Mal isst er was, mal nicht.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:)
Ich habe nach wie vor das Gefühl er würde gerne irgendwie "mitessen", vorallem wenn wir abends alles zusammen essen. Er geiert nach dem Essen, will alles in die Hand nehmen und am lienbsten in den Mund stecken. Habe versucht den Gemüse-Fleisch-Brei abends zu geben, aber das kommt bei ihm einfach nicht so gut an. Kann ich es abends mal mit einem Getreide-Milch-Brei probieren? Oder ist das nicht so gut, weil er mittags noch nicht so gut isst? Wenn ja, mit Säuglingsmilch oder Kuhmilch (mein Mann und ich haben viele Allergien)?. Was kann ich noch machen. Will das alles nicht überbewerten, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich ihn irgendwie mehr beim Essen einbinden will. Will aber natürlich nicht zu viel und nicht das falsche anbieten.
Haben Sie einen Rat/ eine Idee für mich?
Danke und herzliche Grüße
Jana
von
Suse30
am 18.05.2015, 15:48
Antwort auf:
Beikost
Hallo Jana
es kann schon sein, dass dein Kleiner mehrere, kleinere Mahlzeiten benötigt, um gut durch den Tag zu kommen. Da er auch viel spuckt, könnte es evtl tatsächlich einen Zusammenhang geben. Das könntest du beim nächsten KiA Besuch ggf einmal ansprechen. Es ist auf jeden Fall gut, dass dein Baby Beikost isst und ihm das Löffeln auch Spaß macht. Vom Familientisch kannst du deinem Kleinen ganz einfache ungewürzte weiche Häppchen geben. Es geht dabei weniger um Ernährung als vielmehr um das spielerische Annähern an neue Geschmackseindrücke und verschiedenartige Konsistenzen. In der Regel können Babys ab etwa dem 6.-7. Lm damit beginnen und meistern das Spielen mit Fingerfood ganz gut. Manche Babys bekommen Beikost direkt auf diese Weise angeboten. Das Ganze nennt sich "breifrei". Zum Sattessen ist es eher nicht geeignet, bietet dennoch zusätzlich zum Brei eine Erweiterung, führt sanft zum selbständigen Essen. Die Kost sollte stets so zubereitet sein, dass sie dein Baby ohne "Gefahr" essen kann.
Breiige babygeeignete Familienkost ist in Miniprobierportionen ebenfalls gut, Diese Geschmackserfahrung kannst du sinnliches Erlebnis werten.
Den Milchbrei kannst du ruhig mit Säuglingmilch (Pre oder 1) zubereiten.
Grundrezept für Milchbrei lautet:
in 200ml zubereitete und abgekühlte Säuglingsmilch
20g Getreideflocken (Baby-Instantflocken) einrühren
20g Obstmus zugeben
Probiers einmal mit der Hälfte der angegebenen Menge und gib deinem Kleinen ca 2-3 h vorher keine Flasche.
Eingefrorener Brei mit Kartoffel hat oft eine andere Konsistenz als frisch gekochter Brei.
Versuche am besten frisch zu kochen oder nimm Gläschen. Bei den Gläschen hast du die Gewissheit, dass Geschmack und Konsistenz 100% babykompatibel sind. Selber kochen ist zwar gut, doch leider akzeptieren nicht alle Babys gleich zu Beginn der Beikost selbstgekochte Breie. Geschmack (ggf bitter) oder Konsistenz (je nach Leistung deines Püriergerätes bleiben kleine Krümel bestehen) können irritieren. Je jünger ein Baby, desto empfindlicher, desto störender kann es sein, wenn der Brei nicht die optimale Konsistenz (=halbwegs flüssig und ganz fein und homogen) hat.
Grüße
B.Neumann
P.S. lies auch noch hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=40826&suche1=wechseln&seite=1
von
Birgit Neumann
am 19.05.2015
Antwort auf:
Beikost
Guten Morgen nochmal! Wollte noch hinzufügen das mein Sohn momentan ca.6- 7 Flaschen 1er Milch mit durchschnittlich 150ml bekommt. Wenn es etwas Brei ist entsprechend weniger mittags.Gestern Abend habe ich ihm zu unserem Abendessen (wir essen mit unserem großen Sohn abends warm) seinen Brei gegeben. Das ging ganz gut, ca. 80g vielleicht. Kann es einfach sein das er keine so große Menge mag? Manchmal denke ich auch er mag den frischen Brei lieber als den aufgetauten. Vielleicht weil die Konsistenz sich verändert? Danke für die Hilfe und sorry für die vielen Fragen.. GlG
von
Suse30
am 19.05.2015, 07:57
Antwort auf:
Beikost
Hallo Birgit! Ganz lieben Dank, das hilft mir sehr! Sollte ich mit einem bestimmten Getreide beginnen? Also erstmal glutenfrei, weil mein Mann und ich Allergiker sind? Oder gerade dann glutenhaltig? Ab wann bekommt er Kuhmilch im Brei oder auch so? Ganz lieben Dank nochmal!
von
Suse30
am 19.05.2015, 19:17
Antwort auf:
Beikost
Hallo Suse
In Bezug auf Gluten heisst es, dass die Gabe kleiner Mengen glutenhaltiger Getreidesorten, im 5.- 7. Lm, einen eher schützenden Effekt habe. Der Körper sei genau dann in der Lage, Toleranzen zu entwickeln. Gluten ist enthalten in Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, (Hafer).
Im 1. Lj kannst du komplett auf Kuhmilch verzichte, wenn du ausreichend stillst bzw Säuglingsmilch gibst. Im 2. Lj kannst du umsteigen auf Kuhmilch
Kuhmilch sollte im 1. Lj nur in Verbindung mit Getreide, d.h. im Milchbrei Verwendung finden.
das Grundrezept für Milchbrei lautet:
in 200ml Milch (zubereitete und abgekühlte Säuglingsmilch oder abgekochte Kuhmilch, oder Halbmilch)
20g Getreideflocken= Baby-Instantflocken einrühren
20g Obstmus zugeben
Baby-Instantgetreideflocken gibt es in den Sorten Hirse, Reis, Hafer, Grieß, Dinkelgrieß, Vollkorngrieß, 4Korn, 7Korn, etc
Jede Getreidesorte hat ihre spezifische Zusammensetzung im Hinblick auf Proteine, Kohlenhydrate und Fett. Hafer ist bspw eine recht fettreiche Getreidesorte, Reis ist nahezu fettarm, Hirse dagegen enthält wenig Proteine. Hirse passt deshalb gut im Milchbrei. Andere mögliche Getreidesorten sind Grieß (Weizen oder Dinkel) oder 4-Korn- bzw 7-Kornflocken. Sie sind eine Mischung aus mehreren Getreidesorten.
Bei der Zubereitung mit Kuhmilch ist es auch möglich handelüblichen Grieß oder Haferflocken zu verwenden. Diese beiden herkömmlichen Sorten müssen gekocht werden. Das ist mit Säuglingsmilch eher schwierig, da diese nicht gekocht werden sollte. Wenn du Interesse hast, gebe ich dir gerne Rezepte weiter. Ob es sinnvoll ist, in eurem Fall, Kuhmilch für den Brei zu verwenden, könntest du ggf bei Frau Dr. Reibel, hier bei rub, erfragen. Ich würde, in eurem Fall, eher die 1er Milch nehmen, dazu Instantflocken.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 20.05.2015