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IuI Erfolgschancen

Thema: IuI Erfolgschancen

Hallo zusammen, ich hatte heute meine erste IUI und frage mich, ob die Chancen auf eine Schwangerschaft wirklich so gering sind. Ich bin 30 Jahre alt, habe immer einen Eisprung, Eileiter sind durchgängig und ich habe laut Arzt perfekte Werte. Um die idealen Bedingungen zu schaffen, hatte ich trotzdem eine stimulierte IUI. Beim Ultraschall hatte ich 3 Follikel, einer war 31 mm groß, ein weiterer 28 mm und der dritte 8 mm. Das Problem, weshalb ich die letzten 7 Jahre nicht schwanger wurde, liegt an der Beweglichkeit der Spermien meines Mannes. Die Ärztin heute meinte, nach Aufbereitung kann man damit arbeiten. Ich hoffe, dass es endlich klappt, da wir es insgesamt nur 3 mal mit IUI laut Arzt versuchen sollen. Für meinen Mann kommt eine IVF nicht in Frage, er möchte dann doch lieber komplett auf Kinder verzichten. Da stehe ich dann doch ziemlich unter Druck. Wie waren eure Erfahrungen mit IUI aufgrund eines schlechten Spermiogramms? Viele Grüße Juli

von Juli49 am 15.07.2022, 12:51



Antwort auf Beitrag von Juli49

Ich kann bzgl. des schlechten Spermiogramms nichts beitragen (mein Mann tendierte da in der KiWu immer eher Richtung Tagessieger), aber zu den allgemeinen Erfolgschancen bei IUI. Anekdotisch: 2019 (da war ich 39) war ich schwanger nach der dritten IUI. 2018 erst neun Zyklen Verkehr nach Plan (stimuliert mit Gonal F), dann im Anschluss drei Zyklen IUI (stimuliert mit Clomifen). Fürs zweite Kind sind wir 10/2020 wieder angefangen (nach Sectio 12/2019) und haben da weitergemacht, wo wir aufgehört haben. Im 7. IUI Zyklus (11/21) hatte ich eine chemische Schwangerschaft (Abgang dann von selbst in der 6. SSW), dann haben wir noch einen Zyklus Clomi gemacht, sind dann auf Letrozol umgestiegen, im 4. Zyklus mit Letrozol (insg. 11. IUI) haben wir getroffen. 9+4 sah alles gut aus, jetzt bin ich 12. SSW (nächster US bei 12+2). Die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft per IUI ist (bei unaufälligem Befund) in etwa altersentsprechend normal. Also je jünger, desto höher... grob irgendwo zwischen 20 und 30%, in höherem Alter ( ) dann entsprechend niedriger (ich lag mit meinem 7. Versuch gar nicht schlecht mit Ü40). Unsere KiWu ist mit uns (als Selbstzahler) ganz entspannt den IUI Weg gegangen. Ja, jetzt hätten wir irgendwann mal zum Ende kommen müssen, auch für uns (unsere Deadline war eigentlich letzten Dezember, nach dem Abgang im November wollten wir so aber nicht aufhören und hätten daher bis August weitergemacht), aber im Prinzip waren die ganz entspannt und haben uns von IVF/ICSI (aus Kostengründen) klar abgeraten. Ich weiß gar nicht, ob ich mich da von der Klinik so unter Druck setzen lassen würde. Es gibt keinen Grund, nach drei Zykeln aufzuhören. Klar, statistisch sinkt die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit... andererseits ist IUI eben nur "idealer Sex" und da würde einem auch niemand nach drei ÜZ sagen, dass man es doch besser lassen soll. Ohne Stimu unterstützt die Kasse glaub ich bis zu 8 (?) Zyklen. Das machen die ja auch nicht ohne Grund. Klar ist ein schlechtes Spermiogramm nicht ideal, aber gerade da ist die IUI ja auch für da - Schwimmerchen aufbereiten und direkt dahin bringen, wo sie hin sollen, damit sie sich nicht auf dem Weg schon verausgaben. Ich würde das zum einen untereinander, aber auch mit der behandelnden Klinik nochmal besprechen. Dort vielleicht auch ganz deutlich machen, dass IVF/ICSI für euch (ihn) nicht in Frage kommt und ob sie dann wirklich nicht mehr IUI Zyklen unterstützen (für eine halbe IVF hätten wir fünf IUIs als Selbstzahler machen können, unsere 11 IUIs zusammen waren günstiger als eine IVF als Selbstzahler, wenn man die Medis mit einrechnet). Ihr braucht am Ende nur einen Glückstreffer, dafür braucht es nur ein Spermium und wenn der Arzt meint, mit dem aufbereiteten Material kann man arbeiten, dann kann es ja so unmöglich nicht sein, dass ihr irgendwann trefft. Ich drücke euch die Daumen, dass die ersten drei Versuche schon zum Erfolg führen! Unmöglich ist es auf alle Fälle nicht.

von Schmetterfink am 15.07.2022, 13:22



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Hallo schmetterfink, herzlichen Glückwunsch Ich versuche zunächst optimistisch zu bleiben, vielleicht klappt es bei uns nach 7 Jahren endlich mal. Ich würde es auch lieber mit mehreren IUIs versuchen, ich fand die ganze Behandlung bis jetzt total entspannt. Die Termine waren teilweise etwas schwierig, wegen der Arbeit aber das konnte ich zum Glück auch irgendwie lösen. In 2 Wochen weiß ich, ob es funktioniert hat. Wenn nicht, dann vielleicht beim 2en Versuch.

von Juli49 am 15.07.2022, 20:59



Antwort auf Beitrag von Juli49

Wir haben auch sieben Jahre gebraucht für den Großen... das ist ein Gefühl, das ich kenne. Ich fand die IUIs eigentlich auch relativ entspannt. Der Aufwand ist halt relativ gering. Meine Klinik hat aber auch (fast) immer gut mitgespielt, meistens konnte ich für die Blutabnahme und den Schall einen Termin vor 8 bekommen (wobei die jeden Morgen direkt 15 Minuten hingen), für die Inseminaton selbst bin ich meistens ins Home Office oder habe meine Schilddrüse vor geschoben (Blutabnahme, komme etwas später). Die Ausrede muss mal halt immer mal wechseln mein Arbeitsplatz ist aber auch recht entspannt. Für die Behandlung 2018/19 habe ich auf 90% reduziert, damit ich den Freitagnachmittag nicht rausarbeiten musste. Nach der Elternzeit war ich erst ein halbes Jahr auf 75%, jetzt auf 85%, das entzerrt natürlich auch ein bisschen. Ich drücke die Daumen für einen Glückstreffer im ersten Versuch! Eine Mutter aus meinem Geburtsvorbereitungskurs hatte einen Treffer im allerersten Behandlungszyklus (Stimu und Verkehr zum Optimum). Manchmal wuppt es ja doch.

von Schmetterfink am 19.07.2022, 20:22



Antwort auf Beitrag von Juli49

Hallo Juli, Ich bin 35, durchgängige Eileiter (wurde per US geprüft), Eisprung regelmäßig vorhanden. Mein Mann hat wenige und nicht so gute Spermien. Wir hatten 3 IUI alle erfolglos. Ich hab nur mit Ovitrelle den Eisprung ausgelöst und nicht stimuliert, da immer ein guter Follikel da war. Ich glaube es kommt da sehr auf den richtigen Zeitpunkt an. Und vermutlich das man in guten Händen ist. Es gibt immer wieder Erfolge bei IUI, also ich glaub am Anfang eine gute Lösung. Eine ICSI z.B. Ist schon eine andere Nummer mit Punktion etc. VG Wuki Ich wünsche dir viel Erfolg.

von Wuki86 am 15.07.2022, 14:57



Antwort auf Beitrag von Wuki86

Hallo Wuki, ich habe jetzt Clomifen einnehmen müssen und mit Ovitrelle ausgelöst. Würde eine IVF oder ICSI für meinen Mann in Frage kommen, wäre da ja auch der Kostenfaktor nicht ohne. Ich selber habe auch fand schön Respekt vor Punktion ect und hoffe, dass ich schon vorher Erfolg habe. Ich wünsche dir auch viel Erfolg!

von Juli49 am 15.07.2022, 21:07



Antwort auf Beitrag von Juli49

Hallo :) Ich bin völlig gesund und mit 27 durch meine 4. IUI schwanger geworden. Das Sperma war auch perfekt, da es sich um Spendersamen gehandelt hat. Also generell kann’s mit IUI schon mal dauern. Darüber hinaus macht mir die Größe deiner Follikel Gedanken, ob das überhaupt funktioniert haben kann. Der mit 8 mm ist definitiv zu klein (ich hoffe du meintest 18 mm) und die anderen zwei sind viel zu groß. Was ich weiß sollte der Follikel im Idealfall zwischen 19 und 22 mm, zumindest aber zwischen 16 und 24 mm groß sein. Und wieso möchte dein Mann keine IVF? Würde er sonst vielleicht einer Adoption oder Samenspende zustimmen? Wenn nicht würd ich mir an deiner Stelle überlegen, ob du für einen Mann kinderlos bleiben möchtest. Mir wäre es tatsächlich keine Beziehung wert gewesen keine Familie zu gründen. Ich wünsche dir natürlich, dass es so klappt, aber die Chancen stehen bei nur drei Versuchen nur mittlelgut, würde ich sagen. Alles Gute!

von Katz_Lisa am 15.07.2022, 23:03



Antwort auf Beitrag von Katz_Lisa

Hallo Katz_Lisa, ein Follikel war tatsächlich nur 8 mm und laut Ärztin nicht aber dafür war sie von den zwei anderen Follikel begeistert. Mein Mann möchte keine IVF, wegen der hohen Kosten, wegen der Belastung für vor allem auf mich zukommen würde und aus ethischen Gründen. Mit einer Adoption wäre er hingegen einverstanden und hatte es auch schon vorgeschlagen, falls es mit Insemination nicht funktionieren sollte. Für meinen Mann wäre ich tatsächlich bereit, kinderlos zu bleiben. Viele Grüße Juli

von Juli49 am 16.07.2022, 23:18



Antwort auf Beitrag von Juli49

Und die anderen beiden waren wirklich so groß? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass da noch brauchbare EZ drinnen waren bei der Übergröße.

von Katz_Lisa am 17.07.2022, 00:06



Antwort auf Beitrag von Juli49

Hi, ich hatte bereits vier IUIs. Bei der dritten würde mir dann gesagt, dass die Spermienqualität nicht ganz so gut sei und das man mir zur ICSI raten würde. Wir haben dann noch eine vierte probiert und haben zwischenzeitlich den Antrag gestellt. Wir haben ähnliche Ausgangsvoraussetzungen: bin auch Anfang 30, durchgängige Eileiter und keine Auffälligkeiten bei irgendwelchen Werten. Bei uns war dann die ICSI der Schlüssel zum Erfolg. Das erste Mal hat das Herzchen unseres Embryos zwar leider nicht geschlagen, die zweite Schwangerschaft war dann aber deutlich vielversprechender und ich bin jetzt in der 19.Woche. Nehmt euch auf jeden Fall die Zeit und diskutiert die Option IVF/ICSI noch einmal! Wenn es vor allem um die Kosten geht, dann ist es natürlich nachvollziehbar, dass sich nicht jeder diesen "Luxus" leisten kann/will. Da möchte ich nicht urteilen. Wenn es dabei aber um irgendwelche diffusen moralischen Vorstellungen geht, wie sehr man in die Natur eingreift, ist das für mich auf jeden Fall diskussionswürdig. Eine IVF/ICSI ist kein großer operativer Eingriff (vielleicht vergleichbar mit einer Weisheitszahn-OP) und die höhere Stimulation halten die meisten ganz gut aus. Oft kommt eine solche Ablehnung einfach daher, dass man sich mit dem Thema noch nicht richtig beschäftigt hat. Wenn die Ablehnung von dir käme und du dich schon sehr intensiv damit beschäftigt hättest (das kann ich nicht einschätzen), wäre die Entscheidung für mich deutlich verständlicher, weil es ja hauptsächlich um deinen Körper geht. Kannst DU dir denn ein Leben ohne Kinder vorstellen? Versucht es auf jeden Fall erstmal mit der Insemination! Vielleicht habt ihr ja Glück und es klappt. Aber versucht auch offen zu bleiben! Viele Grüße und viel Erfolg!

von A-rose am 16.07.2022, 06:38



Antwort auf Beitrag von Juli49

Bin auch 35, alles gesund, noch nie schwanger, nehme clomifen und dann ovitrelle zum auslösen.. klappt alles bilderbuch mässig.. Unser einziges „problem“ ist dass wir lesbisch sind und wir somit keine andere Wahl haben. Samen ist top samen aus einer Samenbank… Trotzdem sind wir grad beim 3. versuch.. 2 waren negativ und jetzt bangen wir grad.. bin bei Es+7… Also joa. Auch wenn alles gesund und das sperma top ist.. sind die Chancen bei 15-20% pro versuch…

von Racki am 16.07.2022, 10:10



Antwort auf Beitrag von Racki

Wir sind auch zwei Frauen und brauchen deswegen den Spendersamen und somit die IUI. Vorm ersten Kind dachten wir, insbesondere weil ich erst Mitte 20 war, dass das ja sofort klappen muss. Gebraucht haben wir dann eben 4 IUIs und fürs zweite Kind starten wir dann jetzt auch die 4. IUI.

von Katz_Lisa am 16.07.2022, 11:33



Antwort auf Beitrag von Racki

Hallo Racki, Ich drücke euch die Daumen. Vielleicht sollte ich dann beim nächsten mal mit der Ärztin sprechen, damit wir doch mehrere IUIs mache können und nicht nur drei. Vielleicht hab ich Glück und die erste war schon ein Erfolg, wenn nicht dann evtl. Beim nächsten Mal.

von Juli49 am 16.07.2022, 23:25