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ICSI und so einige Probleme

Thema: ICSI und so einige Probleme

Hallöchen, puh, wo fang ich an? Vielleicht erstmal zu uns: mein Partner (34) und ich (37) sind seit etwa 7 Jahren ein Paar und wir versuchen seit über 3 Jahren ein Kind zu bekommen. Nach langem Hin und Her konnte ich ihn im Januar endlich zu einem Spermiogramm "überreden". Das Ergebnis war leider, dass seine Spermien quasi im Kreis schwimmen. Da ich ja nun auch nicht mehr die Jüngste bin, habe ich mich nun entschlossen, dass ich mit ICSI Behandlung anfangen möchte (als Selbstzahler, da nicht verheiratet). Mein Partner ist davon nicht so überzeugt. Er meint, das Ganze ist viel zu teuer für so eine geringe Chance. Für ihn ist das Thema Baby aber auch nicht soooooo wichtig wie mir. Bei mir tickt halt leider so langsam die innere Uhr. Nun befinde ich mich gerade im ersten ICSI Zyklus und spritze seit Samstag Puregon. Leider musste ich heute aufgrund meiner Blutwerte ins Kinderwunschzentrum und so wie es aussieht, sind meine Östrogen-Werte seit Freitag gefallen anstatt zu steigen. Man könnte wohl theoretisch gesehen weiter Stimulieren, aber man weiß nicht, wie viele Eizellen dabei raus kommen würden und auch die Qualität ist unsicher. Daher werde ich die Stimulation wohl abbrechen. Meine Ärztin hat schon mit mir besprochen, wie wir im nächsten Zyklus weiter machen könnten. Das blöde ist jetzt nur, dass mein Partner durch seine aktuelle Ausbildung genau in der Woche seine schriftlichen Abschlussprüfungen hat, in die die Punktion fallen würde. Und im Zyklus darauf seine mündliche Prüfung. Das heißt, da brechen direkt mal 3 Monate weg. Objektiv betrachtet sind 3 Monate natürlich nicht viel, aber mich belastet das gerade unheimlich. Wisst ihr, ob man eventuell auch seine Spermien einfrieren könnte an einem beliebigen Tag und ich dann die Stimultion etc halt dann alleine mache? Oder kann man den Zyklus so mit Medikamenten steuern, dass die Punktion nicht genau in den Zeitraum seiner Prüfungen fällt? Liebe Grüße, Saskia

von Saskia1983 am 17.11.2020, 21:47



Antwort auf Beitrag von Saskia1983

Hallo Saskia, ich kann mich gut in deine Lage versetzen. Wir haben im Mai unsere erste ICSI machen lassen und wir waren da genauso alt wie ihr jetzt also ich 37 und mein Mann 34... Ich kann leider nicht alle deine Frage beantworten aber ich weiß dass man auf jeden Fall die Spermien einfrieren kann. Es ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden und ist nich gerade billig (über 300€ wenn ich mich gut erinnern kann). Ich habe auch gehört dass die frische Sperma qualitativ besser sein soll aber ich weiß nicht ob es tatsächlich stimmt. Dein Partner muss auch nicht unbedingt bei jedem Termin da sein aber du darfst nicht zur Punktion alleine kommen. Zumindest war das so in unserer Klinik. Nach der Narkose bist du auch nicht in der Lage Auto zu fahren. Du kannst aber natürlich jemanden anderen mitbringen aber ich fand das schon schön wo ich aufgewacht bin dass mein Mann bei mir war. Ich würde an deiner Stelle lieber in drei Monaten starten aber das musst du natürlich selber entscheiden. Ich wünsche euch viel Glück!

von klaudi1402 am 17.11.2020, 22:13



Antwort auf Beitrag von klaudi1402

Er war bisher noch bei keinem einzigen Termin mit dabei, das liegt aber vor Allem daran, dass er aufgrund der Ausbildung unter der Woche nicht zuhause ist. Ich mache das also die ganze Zeit schon alleine. Meine Eltern würden mich auch zur OP fahren und sich hinterher um mich kümmern. Das wäre kein Problem soweit. Vielleicht bin ich gerade auch zu pessimistisch, aber wenn er ab März (nach seiner Ausbildung) im Schichtdienst arbeitet, weiß ich halt auch nicht, ob er dann für die Punktion jederzeit "verfügbar" ist. Sieht halt blöd aus, wenn er direkt nach 1 Woche Arbeit schon einen Tag Urlaub braucht oder durch seinen Schichtdienst eigentlich gerade schlafen muss, wenn ich aber die Spermienprobe brauche. Wisst ihr, was ich meine? Zusätzlich dazu sind ab März die Wirtschaftspürfer im Haus (ich arbeite als Alleinbuchhalterin), das sind super stressige Wochen. Ich wüsste nicht, wie ich das nervlich noch mit den Spritzen und den Hormonen machen sollte. Will da ja auch nicht ständig anfangen zu heulen. Deswegen war meine Idee, das Sperma einzufrieren, damit wir uns da terminlich nicht stressen müssen. Das Thema birgt halt leider auch ein wenig Konfliktpotential.

von Saskia1983 am 18.11.2020, 09:39



Antwort auf Beitrag von Saskia1983

Hallo :-) Ich bin auch 37 Jahre alt. Ich werde im April nächstes Jahr 38 Jahre. Deswegen kann ich deine Bedenken völlig verstehen. Es macht einem Angst, dass mit jedem Monat der vergeht die Chancen schlechter werden. Ein junger Mensch setzt sich ja nicht mit so was auseinander. Unsere 1. ICSI war negativ. Wir werden eine 2. machen. Aber natürlich muss man ehrlicherweise sagen, es ist definitiv auch eine finanzielle Sache. Das Geld muss man auch erst mal dafür haben. Unsere 1. ICSI hat mit Behandlungskosten, Anästhesie, Medikamente und Zusatzleistungen ca. 1540 € nur Eigenanteil gekostet. Wir sind verheiratet. Unsere Klinik hat uns gefragt, ob wir das Sperma am Tag der Punktion von Zuhause mitbringen wollen. Also denke ich gibt es auch eine andere Möglichkeit als einfrieren. Diese Fragen können aber nur die behandelnden Ärzte mit dir klären. Denn jede Klinik macht es wohl auch anders. Allgemein kann ich nur sagen, Stress für dich oder deinen Freund ist so oder so in der Behandlung nicht gut. Liebe Grüße

von Magdalena Maria am 18.11.2020, 09:59



Antwort auf Beitrag von Saskia1983

Der Arzt, der bei uns die ICSIs durchführte, hat gemeint, Bullensperma sei gut einzufrieren, bei menschlichen Sperma hingegen leide die Qualität schon ziemlich und wenn diese von vornherein nicht die beste sei... Ich würde die drei Monate irgendwie hinter mich bringen, zumal man ja aktuell auch nie weiß, was für Einschränkungen Corona im Winter noch mit sich bringen wird. Viel Erfolg!

von Mörchen17 am 18.11.2020, 09:10



Antwort auf Beitrag von Saskia1983

Liebe Saskia, Ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst. Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, das Sperma eingefroren werden kann. Es sind eben Zusatzkosten die für euch anfallen. Bei uns war das Problem, dass meinem Partner sein Samenleiter verklebt waren und die Spermien operativ entfernt werden mussten. Diese wurden dann in 6 Proben eingefroren ( also 6 versuche möglich) an Kosten kam das einfrieren und die Aufbereitung dazu. Hatte im September einen Frischversuch mit 2 Blastozysten, der leider nicht geklappt hat und im Oktober einen Kryoversuch, der positiv ausgefallen ist und bin nun in der 9ssw. Ich wünsche dir alles gute

von Jasmin 87 am 18.11.2020, 09:28



Antwort auf Beitrag von Jasmin 87

Hallo ihr Lieben. Ich werde im Januar 40. und ich habe eine Zeitlang genauso gedacht wie ihr. Oh Gott ich werde bald 40, es muss jetzt unbedingt im nächsten Zyklus klappen. Oh nein schon wieder ein Zyklus verloren. Daraus hat sich dann eine depressive Verstimmung entwickelt. Jetzt ist das bei meinem Mann so, das er gar keine Spermien hat. Seit Juli wissen wir das, und seitdem gab es eine Tese, bei der auch nichts gefunden wurde. Ich habe mir jeden Monat mehr Druck gemacht. Aber, es nutzt nichts, macht euch nicht selber verrückt. Ich wäre froh wenn ich 37 wäre. Aber im Prinzip ist das nur eine Zahl. Nehmt euch den Druck raus, dann fällt alles viel leichter. Ich glaube auch dass eine Icsi erfolgreicher verläuft, wenn man innerlich ausgeglichen ist. Bei mir hat das eine Weile gedauert bis ich die Einstellung dazu verändert habe. Wir haben Anfang Oktober entschieden noch eine Tese in Hamburg durchzuführen, er hatte dann vorgeschlagen Fremdsperma zu nutzen. Aber jetzt warte ich freiwillig und mich stört es nicht mehr das ich 40 werde. Mein Mann ist im übrigen 36

von Lizzlie am 18.11.2020, 10:59



Antwort auf Beitrag von Lizzlie

So, ich wollte mal kurz ein kurzes Update geben: nach Rücksprache mit meiner Ärztin werde ich mit meinem Partner zwei Optionen durchsprechen: Option 1: Ich werde wohl eine spezielle Pille bekommen und damit steuern wir den Zyklus so, dass die Punktion erst in der letzten Januarwoche wäre. Somit wäre das mit den Prüfungen von meinem Freund kein Problem, wahrscheinlich wäre sogar Weihnachten und Silvster komplett stressfrei. Nachteil wäre, dass ich die angebrochene Ampulle Puregon nicht nutzen könnte. Option 2: Sperma einfrieren wäre auch ein Option. Die Qualität wäre bei ihm nur geringfügig schlechter, ist logischerweise mit Zusatzkosten verbunden. Für mich sind beide Optionen absolut in Ordnung. Ich hätte quasi nochmal eine Verschnaufpause und könnte mich dann im neuen Jahr komplett darum kümmern. Und der Hausfrieden wäre dann auch nicht in Gefahr. Werde jetzt am Wochenende mit meinem Partner reden, was wir machen wollen und dann geb ich der Ärztin nächste Woche Bescheid. Ganz liebe Grüße, Saskia

von Saskia1983 am 19.11.2020, 09:12