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Es will einfach nicht klappen

Thema: Es will einfach nicht klappen

Hallo zusammen, meine Frau hatte vor 10 Tagen den Transfer von 2 Embryonen nach einer ICSI. Sie hat heute Nachmittag schon ihre Blutung bekommen, sodass das Hoffen schon vorbei ist. Wir verstehen einfach nicht warum es bei uns nicht klappen will. . Es ist schon unser 4.Transfer (3 ICSIs und 1 Kryoversuch). Wir können uns keine 4. ICSI mehr vorstellen und hatten alle Hoffnung in diesen Versuch gesetzt. Ich will einfach nichts lieber als mit meiner tollen Frau ein Kind zu bekommen. Warum können wir das, was bei fast allen anderen problemlos klappt nicht haben. Das Leben ist einfach nur so scheiße und unfair! Und der Kinderwunsch ist seit einem Jahr irgendwie das einzige was uns wichtig erscheint. Wir treffen uns nicht mehr mit Freunden die Kinder haben und verbittertn immer mehr und diese Leidenszeit wird immer schlimmer! Wir wissen echt nicht mehr weiter! Kann uns irgendjemand gut zureden?

von toga88 am 06.05.2021, 20:27



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Hallo lieber toga88, es tut mir sehr leid, dass es bei euch auch wieder nicht geklappt hat! Unser 4. Versuch scheiterte ja leider auch Hat deine Frau eigentlich auch einige Untersuchungen machen lassen, um zu sehen, ob bei ihr alles ok ist? Bei mir wurde nun festgestellt, dass ich eine chronische Endometritis habe, so dass ich Antibiotika verschrieben bekomme. Ich wünsche euch, dass ihr wieder Kraft tanken könnt und vielleicht doch ein weiterer Versuch in Frage kommt LG

von Amron79 am 06.05.2021, 21:40



Antwort auf Beitrag von Amron79

Hallo Amron, danke für deine Nachricht. Wir hatten wirklich eine schreckliche Nacht und haben kein Auge zubekommen. Wir fühlen uns echt irgendwie verflucht und haben einfach überhaupt keine Hoffnung mehr . Bei meiner Frau wurde nur eine Gebärmutterspiegelung gemacht. Sie hat wohl auch PCO und deshalb würde noch die Insulinresitenz überprüft. War alles okay. Wir können es uns nicht erklären warum es nie zu einer Einnistung kommt. Wie wurde die chronische endometritis denn bei dir festgestellt und gab es vorher irgendwelche Anzeichen dafür? Was hast du sonst noch untersuchen lassen? Wir haben jetzt noch einen Kryoversuch, aber daran glauben wir irgendwie nicht mehr. Und dann ist ziemlich sicher Schluß. Wir können einfach nicht mehr . Meine Frau möchte keine weitere ICSI über sich ergehen lassen. Vll versuchen wir es noch mit einer Samenspende und Insemination. Aber wir werden jetzt auch mal Kontakt zur Adoptionsvermittlungsstelle aufnehmen und uns da mal informieren,auch wenn es echt schwer ist den Traum vom eigenen Kind aufzugeben

von toga88 am 07.05.2021, 07:06



Antwort auf Beitrag von toga88

Hallo noch einmal, ich habe eine Gebärmutterbiopsie machen lassen ....hierbei wurde die chronische Endometritis festgestellt. Dann wurde noch ein Genetiktest und ein Test auf Gerinnungsstörung gemacht. Hier sind wohl auch zwei Werte nicht so ganz supi, so dass ich bei meinen Behandlungen auf jeden Fall parallel Aspirin nehmen soll. Bei meiner gestrigen Gebärmutterspiegelung war zum Glück alles ok Derzeit versuche ich noch meinen TSH-Wert zu senken, denn der war mit 2,6 zu hoch. Ich liege aber schon bei 1,59. Ich wünsche euch so sehr, dass ihr es schafft durchzuatmen und eure Gedanken auf andere Themen zu lenken. Oft braucht man etwas Abstand und kann plötzlich doch wieder Energie und Hoffnung verspüren. Viel GLÜCK

von Amron79 am 07.05.2021, 18:46



Antwort auf Beitrag von toga88

Das tut mir sehr leid!!! Ich schreibe immer das, was du vermutlich nicht hören willst, aber vielleicht hilft es trotzdem. Ich kenne diese Gedanken, "bei jedem klappt es , nur bei uns nicht...".Alle haben Kinder.... Fakt ist, nur die Leute, bei denen es klappt, reden drüber. Fakt ist, es gibt unendlich viele ungewollt kinderlose Paare und Frauen, die etliche Fehlgeburten erlitten haben, bis das Wunschkind kam. Man redet nicht drüber....schlimm! Es gibt viele Familien mit Kindern, die nicht gesund auf die Welt kommen. Frauen, die in der Schwangerschaft die schlimmsten Ängste durchstehen müssen. Frauen, die bei der Geburt denken sie sterben. Die Angst um das Leben des eigenen Kindes, ist das schlimmste Gefühl der Welt. Was will ich dir damit sagen?? Wenn euer Kinderwunsch klappt, dreht sich die Erde plötzlich weiter und ihr steht dann erst(!!) vor den größten Herausforderungen eures Lebens! Ihr braucht dann Kraft, Mut, Stärke, Lebensfreude. All das bleibt während einer Kinderwunschbehandlung auf der Strecke. Mir ging das auch so. Endete nicht schön. Holt euch euer Leben zurück!!! Werdet wieder stark, mutig und glücklich! Sammelt Kraft und dann probiert ihr es nochmal!

von Pinguini am 06.05.2021, 22:17



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kann mich nur anschließen unser Weg ist bereits etwas länger und auch nicht super easy! Doch wir habens geschafft immer wieder auf uns zu achten und uns immer wieder Auszeiten gegönnt, um Kraft zu tanken. Meine Meinung ist, dass nach mehreren Jahren es auf ein paar Monate hin oder her auch nicht ankommt. Wir sind bald schon 4 volle Jahre im Kiwu, davor 1.5 Jahre aktiv mit dem Frauenarzt zusammen gearbeitet und ich muss sogar sagen, dass ich noch zu keinem Zeitpunkt mich so entspannt mit dem Thema gefühlt hab wie aktuell. Klar aufgeben ist für uns nach wie vor noch keine Option, aber zwischendurch muss man sich auch mal etwas Ruhe nehmen und den Fokus etwas auf ein anderes Thema richten. Mit tut es immer wieder sehr gut mal eine Zeit überhaupt nicht an Arzttermine oder Medikamenteneinnahme etc. zu denken und einfach nur ein normales Paarleben zu haben. Wünsche euch, dass ihr auch etwas gelassener damit umgehen könnt

von cmrx am 07.05.2021, 15:09



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Es tut mir leid , dass es wieder nicht geklappt hat. Ich habe deine Beträge verfolgt und gehofft , diesmal würde es klappen. Ich kenne dieses Gefühl zu gut und es darf euch auch scheiße gehen. Aber nach ner Zeit mit Wut , Trauer und Hoffnungslosigkeit müsst ihr euch auch wieder aufraffen. Pinguini hat es sehr gut getroffen. Wir haben es ähnlich erlebt. Für mich gab es auch kein anderes Thema mehr. Ich habe alle Kontakte mit Kindern gemieden , bei schwangeren habe ich nur noch geflennt. Es gab nix anderes mehr. Ich hab mich wie ne verbitterte alte Hexe gefühlt. Ich habe mich zusätzlich dafür gehasst , dass ich so bin und mich charakterlich so verändert habe. Ich habe meinem Mann und mir zusätzlich noch das Leben zur Hölle gemacht. Natürlich nicht absichtlich. Aber es war sehr sehr extrem. Und unsere Ehe wäre fast daran zerbrochen. Unsere Geschichte ist ein bisschen anders wie eure. Bei uns lag es auch an beiden. Ich hatte keinen eigenen Zyklus und mein Mann ein sehr schlechtes spermiogramm. Uns blieb von Anfang an nur Icsi. Ich bin zweimal durch kryo schwanger geworden , aber es hat nie lange gehalten. die Fehlgeburten haben es erst so richtig schlimm gemacht. Am Ende war ich einfach fertig. Ich konnte nicht mehr. I Am Ende der letzten Fehlgeburt war dann lange nicht klar , ob ich chemo brauche oder nicht. Wäre das der Fall gewesen , hätte mein Mann keiner Behandlung mehr zugestimmt. Es war dann zum Glück nicht so und wir haben uns eine Auszeit genommen. Waren im Urlaub und ich hab versucht wieder besser klar zu kommen. Ich war nicht bereit meinen Kinderwunsch aufzugeben und hab neue Kraft getankt. Beim nächsten Versuch hat es dann endlich geklappt. Insgesamt hatten wir 3 Icsi, 8 Transfer und 2 Fehlgeburten und 3 Jahre kinderwunschbehandlung bis es endlich geklappt hat. Manche müssen einfach länger kämpfen. Wenn ihr nicht bereit seit , den Kinderwunsch beiseite zu legen , dann müsst ihr weiter kämpfen.

Mitglied inaktiv - 07.05.2021, 08:47



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Das tut mir sehr leid für euch Ich weiß wie enttäuschend, wie hoffnungslos man sich fühlt. Und wie sehr es schmerzt , wenn das Umfeld schwanger wird. Der beste Freund von meinem Mann ist grad mal 3 Monate mit seiner Partnerin zusammen und hey: er wird Vater. Das zerreißt einen. Aber das allerwichtigste ist, dass man sich dadrin nicht verliert. Ich bin auch traurig und Wütend und oft resigniert. Aber ich lasse das nicht lange zu, und versuche dann wieder positiv zu sehen, und dran zu glauben das am Ende alles gut wird. Ich war so wütend als wir die Bestätigung hatten, das mein Mann unfruchtbar ist. Ich war so wütend auf alle anderen, die Kinder kriegen dürfen. Ich war fassungslos, dass gerade mein Mann keine biologischen Kinder haben darf. Aber , ich versuche dann wieder positiv zu sehen, und dran zu glauben, denn ich bin überzeugt, dass wenn man verbittert ist, es wirklich nicht klappen kann. Weil man von vornherein nicht dran glaubt. „Glaube versetzt Berge“ Wir werden Eltern, auch wenn es auf einen anderen Weg ist. Es ist nicht der „perfekte“ Weg, den man sich immer vorgestellt hat: wir gehen einfach einen anderen Weg! Und das was ich da auch raus nehmen kann, ich habe den allerbesten Mann an meiner Seite, den ich über alles Liebe und das ist doch auch das was zählt.

von Lizzlie am 07.05.2021, 09:12



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Danke für deine Nachricht. Du hast es echt gut getroffen, wie wir uns fühlen. Wir haben echt Angst, ein verbittert altes Paar zu werden/ bzw. schon zu sein. Es tut gut zu hören, dass andere diese Gefühle auch durchgemacht haben, durch diese Hölle gegangen sind und letztlich glücklich geworden sind. Eine Fehlgeburt stelle ich mir natürlich auch noch schlimmer vor. Aber andererseits weiß man dann ja zumindest, dass es grds. klappen kann. Auf welche Weise wir weiterkämpfen werden, müssen wir in den nächsten Tagen und Wochen mal sehen. Im Moment haben wir echt so genug von der Behandlung

von toga88 am 07.05.2021, 09:36



Antwort auf Beitrag von toga88

Ihr habt Angst verbittert zu werden? Dann tut was dagegen!!! Jetzt sofort, ihr braucht Plan B, bitte finde dich damit ab. Radikale Akzeptanz eurer Situation. Sonst werden deine Ängste wahr. Du musst wirjlich was ändern. Und hoffentlich liest das hier niemand, der eine Fehlgeburt hatte, denn die Tatsache, dass es geklappt hat, ist weder Trost, noch Gewissheit, dass es wieder klappt . Da ist ein Kind im Mutterleib gestorben!! Ich weiß, im Laufe der Behandlung verliert man das schnell aus dem Auge (ging mir auch so): Es geht hier um das Entstehen von Menschenleben! Das ist ein Geschenk der Natur, und nicht das Anrecht eines Ehepaares. Du denkst nur bis zu einem Punkt, dem positiven Schwangerachaftstest. Was danach kommt, ist noch viel schwieriger . Eure Freunde haben es alle viel besser, als Ihr, weil sie Kinder haben? Sie haben sicherlich aich Probleme! Überforderung, Selbstzweifel, Ängste, Schlafmangel bis zum doppelt sehen, finanzielle Sorgen, Coronabedingter Stress für Frauen bis zum Umfallen. Ich will dir die Augen öffnen und dich etwas aus dem Selbstmitleid holen. Ich meine das nicht böse. Du bist gesund (habe ich das richtig in Erinnerung, dass du ein krebsleiden hattest?), deine Frau ist gesund. Feiert das Leben, auch euch wurde es geschenkt.

von Pinguini am 07.05.2021, 12:02



Antwort auf Beitrag von Pinguini

Danke für die harten aber gut gemeinten Worte. Das, was ich über eine Fehlgeburt geschrieben habe, war Blödsinn und ich hoffe auch, dass das nicht viele Betroffene lesen. Hatte da scheinbar keinen klaren Kopf. Dass ich mich/uns zu sehr selbst bemitleide stimmt wohl. Vll. hilft mir deine Nachricht, dass etwas abzuschütteln. Über den positiven Schwangerschaftstest hinaus denke ich schon. Vll sehe ich das danach aber etwas zu positiv . Ich sehe es auch so, dass unser Leben außer dem unerfüllten Kinderwunsch im großen und ganzen ganzen super ist und es uns an nichts fehlt. Irgendwie überlagert der Kinderwunsch nur alles. Ich werde versuchen, das nach Verarbeitung der akuten Enttäuschung zu ändern.

von toga88 am 07.05.2021, 19:49



Antwort auf Beitrag von toga88

Hallo, ich bin neu hier und kenne deine früheren Beiträge nicht. Habt ihr denn schon echt alles durchgetestet? Bei einer Freundin von mir hat es erst bei der 7. Icsi geklappt. Nach der sechsten haben sie festgestellt, dass sie irgendwie so eine Art Allergie auf sein Erbgut hat scheinbar. Auf jeden Fall hat sie dann eine Art "Impfung" bekommen, dafür mussten sie nach Kiel fahren, um das dort in der Uniklinik machen zu lassen, und es hält wohl nur so sechs Monate vor. Die nächste icsi hatte dann geklappt. Soll ich euch das raussuchen, dieses Angebot in Kiel? Glaube es war da an der Uniklinik.

von hawi am 26.07.2021, 14:01



Antwort auf Beitrag von toga88

Hallo toga88, Es tut mir sehr leid zu lesen, dass es erneut nicht geklappt hat. Bei mir hat es ja auch sehr lang gedauert, bis es geklappt hat (2ICSIs, 10 Kryos, 1 Fehlgeburt). Ich habe mir bei jedem Versuch was gesucht, über was ich mich freue, wenn es nicht mit einer Schwangerschaft klappt. Das waren ganz kleine Dinge wie Sport machen, Cocktails trinken, in den Urlaub fliegen usw. Verbittert war ich eigentlich nie und habe mich immer mit Freundinnen getroffen, die schwanger waren oder gerade Babys hatten. Mein Mann konnte das ab einem bestimmten Zeitpunkt auch nicht mehr. Schwierig fand ich, wenn ich auf der Arbeit mitbekam, wie bspw. eine 14 jährige schwanger wurde und abtrieb. Wir haben uns zwischen den Behandlungen kaum mit dem Thema Kinderwunsch beschäftigt. Ich denke, es ist wichtig, dass ihr dieses Thema nicht immer präsent habt, sondern andere schöne Sachen macht. Ist jetzt zu Corona natürlich nicht ganz so einfach. Vielleicht macht ihr eine längere Pause, beschäftigt euch mit einer Adoption und vielleicht wollt ihr es dann doch nochmal probieren. Wenn deine Frau allerdings immer starke Schmerzen nach der Punktion hat, ist es nur verständlich, dass sie es nicht nochmal durchmachen möchte. Ich konnte insgesamt wahrscheinlich gelassener sein, weil ich nie irgendwelche nennenswerte Nebenwirkungen hatte und immer viel eingefroren hatte. Ich weiß nicht, ob ich sonst auch verbitterter gewesen wäre. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen guten Weg für euch findet und das es vielleicht doch noch klappt.

von MayBelline am 07.05.2021, 17:30



Antwort auf Beitrag von toga88

Ich verstehe dich. Wir sind auch mitten im 10. ÜZ und sind auch am Ende. Nun ist es bei mir auch noch so, dass mein Mann nicht immer Lust verspürt und manchmal einfach nicht möchte. Er sei ja keine Maschine - wo er ja auch absolut recht hat. Es ist einfach alles so frustrierend. Wir sind in unserem Freundeskreis leider auch die letzten ohne Kinder, was es nicht leichter macht. Die letzte Freundin ist gerade nach einer Fehlgeburt wieder frisch schwanger geworden. Natürlich freut man sich sehr, aber jede Schwangerschaftsverkündung ist trotzdem auch ein Stich ins Herz. Ich möchte da nicht von Neid sprechen, es ist eher so ein verzweifeltes Verlangen gepaart mit all den Ängsten, denn was ist, wenn es niemals klappt? Natürlich möchte man sich nicht unter Druck setzen, denn es heißt ja immer, dass es dann nie klappt (zumindest ist das immer einer der guten Ratschläge von meiner Freundin) aber wie soll man denn seinen Kopf ausschalten? Wir können uns nur gegenseitig Mut zusprechen. Ab dem Moment, wo auch wir unser Wunder in den Armen halten, ist alles vergessen. Und dieser Augenblick wird auch bei uns eines Tages sein. Liebe Grüße

von Aventu am 17.09.2021, 16:03