als ich ca 14Jahre alt war, bekam ich die Diagnose, dass ich niemals ein Kind bekommen werde. Klar war es im erstem Moment ein Schock, aber ich war ja erst 14 Jahre alt und war mir der Tragweite dieser Diagnose überhaupt nicht richtig bewusst. Allerdings war für mich recht schnell klar, dass ich mir mein Leben ohne ein Kind gestalten muss und auch werde. Als ich meinen heutigen Mann kennenlernte, erzählte ich ihm recht früh von der Diagnose. Für ihn schien das auch kein Problem zu sein. Er sagte, wenn es so ist, dann ist es so. Einige Wochen später ging ich zum Arzt, weil ich in dem Glauben war, etwas falschen gegessen zu haben und mir eine Lebensmittelvergiftung eingefangen hätte. Als ich die Praxis verließ, stand ich da mit der Diagnose: Schwanger! Im ersten Moment war das ein gewaltiger Schock, weil niemand damit gerechnet hätte und beim ersten Ultraschall nahm uns der Frauenarzt die grade gewonnene Hoffnung auch direkt wieder. Er sagte, dass ich mit dieser Gebärmutter und der meiner Gerinnungsstörung davon ausgehen muss, dass ich das Kind innerhalb sehr kurzer Zeit wieder verlieren werde!Die Wochen vergingen und wir erzähltem auch niemandem davon. Ich ging regelmäßig zu Kontrollen zum Frauenarzt. In der 20 SSW sagte mir mein Arzt das es ein Wunder ist, dass unser Kind immer noch bei uns ist. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen und haben auch keinerlei Kindersachen besorgt, weil die Angst einfach zu groß war, das kleine Wesen wieder zu verlieren. Ich sollte mich in der örtlichen Uniklinik vorstellig werden und selbst die Chefärzte der Gynäkologie und der Gerinnungsambulanz staunten nicht schlecht. Mir wurde Blut abgenommen und jeder der diese Werte sah, sagte nur, mit diesen Werten ein Kind zu bekommen ist ein Wunder. In der 38ten SSW haben wir erst angefangen das Kinderzimmer einzurichten und Babysachen zu kaufen, weil wir einfach nur unglaubliche Angst hatten. Am errechneten Geburtstermin war ich zur normalen Kontrolluntersuchung beim Arzt, der schickte mich direkt wegen schlimmer Wassereinlagerungen zur Uniklinik, damit diese direkt einen Kaiserschnitt machen sollen. Ich habe innerhalb von 1,5 Tagen 8 Kilo zugenommen, sah aus wie ein gewaltiger Schwamm. Die Angst war wieder da! Als ich in der Uniklinik ankam, wurde ich erst einmal ans CTG gelegt und dann ging alles ganz schnell. Der Arzt fragte mich, Frau ..........merken sie nichts und nein ich habe bis zu diesem Zeitpunkt nichts gemerkt. Die Angst und der große Stress mussten wohl die Wehen ausgelöst haben. 5 Minuten später ist meine Fruchtblase gesprungen und 20 Minuten später war mein kleiner Sohn auf der Welt. Unser Glück schien perfekt, aber unfassbar. Ich habe mich nicht getraut dieses kleine Wesen anzufassen, habe ihn einfach nur beobachtet. Es war unglaublich. Allerdings muss ich extrem viel Blut verloren haben, die Plazenta war an der Gebärmutterwand festgewachsen und löste ich nicht. Es hörte nicht auf zu bluten und somit wurde ich samt Geburtsbett in einem Affenzahn in den OP geschoben. Als ich wach wurde kam der Frauenarzt direkt und sagte mir das die Plazenta festgewachsen war und das starke Blutungen ausgelöst hat. Unser Sohn ist gesund. Ein unfassbares Glück. Bei der Nachuntersuchung fiel auf das sich sehr viel Narbengewebe in der Gebärmutter gebildet hat und das somit eine erneute Schwangerschaft zu 100% ausgeschlossen ist. Für uns war das nicht mehr wichtig, denn wir hatten unser Glück gefunden. Im August letzen Jahres wurde ich dann mit dem Verdacht auf eine Armvenenthrombose eingeliefert und Routinemäßig wurde ein Schwangerschaftstest gemacht, heute halte ich das zweite Wunder in den Armen. Meine kleinen Wunder sind heute 6 Jahre alt und 18 Wochen alt
von katsix2903 am 22.07.2013, 11:58