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Psychologe oder ?, ich bin mit den Nerven am ende

Thema: Psychologe oder ?, ich bin mit den Nerven am ende

Hallo, vielleicht habt ihr eine Idee. Ich gehe arbeiten und habe 2 Kinder(Grundschule, KIGA) und eigentlich schaffen andere das doch auch. Aber mir wächst jetzt alles über den Kopf, besonders die Arbeit. Ich war schon bei meinem Hausarzt,aber der wollte mir Antidepresiva verschreiben. ich würde gern mal zu einem Spezialisten aber wo muss ich hin? Psychologe Praxis für Psychiatrie, wer kann mich Krankschreiben wenn ich mal gar nicht mehr kann? Danke nanahusky ,

von Nanahusky am 09.09.2011, 14:42



Antwort auf Beitrag von Nanahusky

Such einen Facharzt für Psychologie, Psychiatrie und Neurologie auf, von dem würde ich mir dann die "Antidepressiva" verschreiben lassen und mich in Behandlung begeben. Außerdem kann Dich auch der Hausarzt krankschreiben, wenn es sein muss. Apropos, ich habe auch zwei Kinder in der Konstellation und arbeite und ich schaffe es auch nicht. Wodran liegt es? Zum einen, weil ich alles perfekt schaffen will (und diesen Anspruch kann ich nicht auf Dauer erfüllen) zum anderen, weil ich schon zu lange mit einer zu großen Belastung lebe und mein Akku einfach leer ist. Ich habe es heute endlich geschafft mir einen Termin geben zu lassen. Und ich habe mir beim Hausarzt jetzt ein paar Vitaminspritzen aufschreiben lassen, um die Zeit bis dahin irgendwie überbrücken zu können. Ich hätte mich auch krankschreiben lassen können, aber ich habe leider, wie so oft, ein paar sehr wichtige Termine vor mir) Also, versuche noch heute einen Termin abzuklären, ansonsten wird Montag einer gemacht. Das ist der erste Schritt Und, hast Du schon mal über einer Mutter-Kind-Kur nachgedacht?

Mitglied inaktiv - 09.09.2011, 15:09



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Geh zu deinem Hausarzt und schildere deine Gefühle. Er wird dich an einen Psychologen überweisen. Eine Mutter Kind Kur wäre hier angebracht! Melde dich bei deiner Krankenkasse. Wünsche dir alles Gute.

von Pusselchen am 09.09.2011, 21:36



Antwort auf Beitrag von Pusselchen

Hallo! Wenn du zu einem FachARZT für Psychiatrie/Neurologie gehst, wirst du höchst wahrscheinlich vor allem körperlich untersucht bzw. mit Medikanten abgespeist. Ich glaube aber, das willst du nicht!? Also, ein Psychologe bzw. Psychotherapeut versucht eher das Problem an der Wurzel zu packen und mit dir zusammen anzugehen und er kann langfristig gesehen besser helfen! (Ich sag nicht, dass Medikamente tabu sind, aber das muss jeder selber wissen.) Klingt hier eher nicht nach einem rein neurologischem Problem. FachÄRZTE haben einfach eine medizinische (körperlich ausgerichtet) Grundausbildung und Psychologen eine psychologische (weitere Sicht; auf Körper, Umwelt, Lebensumstände...), besser wäre aber vielleicht ein Psychotherapeut, der hat nach seinem Studium noch eine Zusatzausbildung gemacht... Viele Grüße!

Mitglied inaktiv - 09.09.2011, 22:09



Antwort auf Beitrag von Nanahusky

ich würde dann weniger arbeiten, u. wenn ich einen mann habe, dann würde ich lieber nicht arbeiten, statt mich kaputt zu machen u. eine gestresste/genervte mutter zu sein.

von Tany82 am 09.09.2011, 23:01



Antwort auf Beitrag von Tany82

kann LisaH1977 nur zustimmen, die werden doch bestimmt nur tbl. verschreiben, ich würde lieber einen gang zurück schalten u. nicht so viel arbeiten, so würde ICH es machen. ;-)

von Tany82 am 09.09.2011, 23:03



Antwort auf Beitrag von Nanahusky

Hallo, Du schreibst "Andere schaffen das doch auch" - aber das stimmt keineswegs. Die Belastungs-Depressionen (neudeutsch "Burnout" genannt) nehmen zur Zeit drastisch zu. Die klassische Doppelbelastung von Frauen ist sehr, sehr oft mehr, als man wirklich auf Dauer schaffen kann. Dabei muss es gar nicht sein, dass man ständig nur Stress hat. Sogar Frauen, die das Gefühl haben, ihren Alltag prima organisiert zu haben und eigentlich sehr gut damit zurechtzukommen, können einen Burnout bekommen, zum Beispiel eine Kollegin von mir. Sie sagte immer, sie hätte eigentlich keinen echten Stress, alles war gut durchgeplant, sie kam prima zurecht. Dann bekam sie Symptome wie einen zu hohen Puls, Schlaflosigkeit, Leere im Kopf, und der Arzt diagnostizierte eine Belastungsdepression. Sie war dann 7 Monate krankgeschrieben, war vorübergehend in einer psychosomatischen Klinik etc. Danach ging es ihr wieder gut, sie hat einige Dinge im Alltag verändert und arbeitet jetzt wieder. Du solltest natürlich nicht so lange warten, bis Du am Ende der Fahnenstange angekommen bist, und ebenfalls wegen Belastungsdepression monatelang ausfällst und in eine Klinik musst. Ziehe bitte jetzt die Notbremse, egal was es kostet. Du kannst zu einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie gehen (= Psychiater). Denn Diplom-Psychologen sind keine Ärzte und können daher nicht krankschreiben und auch keine Medikamente verschreiben. Es sollte aber ein guter Psychiater sein, denn in diesem Bereich gibt es leider sehr viele seltsame Typen. Am besten ist immer eine Empfehlung, zum Beispiel vom Hausarzt, vom Gynäkologen, von einer Freundin usw. Offiziell dürfen Ärzte zwar keine Empfehlung aussprechen, wenn sie einen schon länger kennen, tun sie es aber meist gern. Es ist eine sehr gute Idee, dass Du Dir Hilfe suchen willst. Tu das auf jeden Fall, da Du offenbar schon Anzeichen einer Belastungs-Depri hast. Je früher man sich helfen lässt, desto eher kann man einen Total-Absturz mit stationärer Aufnahme etc. vermeiden. Parallel dazu solltest Du aber in Deinem Alltag einige Veränderungen vornehmen, auch wenn das unmöglich erscheint, Du Dir das nicht recht vorstellen kannst, Dein Mann dagegen ist usw. Nimm Dir eine Putzfrau, auch wenn Ihr wenig Geld habt. Lass Deine Kinder nachmittags möglichst lange betreuen, auch falls Du nur bis mittags arbeitest, damit Du mal ein paar Stunden Ruhe hast. Das schadet Kindern nicht - für sie ist eine depressive Mutter viel schädlicher, vor allem wenn sie ganz ausfällt, was ganz schnell gehen kann. Wage es, Dich entlasten zu lassen, auch wenn das Geld kostet. Trau' Dich, Dir etwas Gutes zu tun, nur Dir allein. Sei ein bissel egoistisch, auch wenn das ungewohnt ist oder Du glaubst, Dir stünde das nicht zu. Lass Dich nicht von Deinem Mann beirren, falls er behauptet, doch ebensoviel oder noch mehr zu arbeiten (die üblichen Sprüche). Auch er hat nix von einer Frau, die in einer Klinik verschwindet und ihn allein mit Job und Kindern lässt, oder? Alles Liebe für Dich!

von Mijou am 10.09.2011, 13:09



Antwort auf Beitrag von Nanahusky

Bist Du privat versichert? Momentan soll es längere Wartezeiten für Therapien geben. Ausschließlich Medikamente zu nehmen wird Dir nicht helfen. Ich bin selbstständig,arbeite viel und habe 2 kleine Kinder, 1+3, eines davon hat eine Behinderung und war im letzten Jahr 4x im KH, 4 Eingriffe... Ich glaube auch oft, ich schaffe es nicht mehr. (oder wir schaffen es nicht mehr..der Papa arbeitet ja auch VZ) Wir haben wg der Behinderung meines Sohnes eine psychologische Begleitung, 1x wöchentlich + Frühförderung (Anwendungen+Heilpädagogik) Vor allem die psy. Begleitung ist sehr hilfreich. Es tut wahnsinnig gut, über alles (auch die Belastungen aus meiner eigenen Kindheit) reden zu können. Es ist schon etwas daran, daß die "Doppelbelastung" (in der Eltern aktuell aber "Doppelerfüllung" genannt....;-)) uns Frauen kaputt machen kann. Ich muß immer abwägen zwischen dem Wohl meiner Kinder und dem finanziellen Verlust und der Gefahr, mein jetziges Niveau zu verlieren, abwägen. Das ist enormer Druck. Auszeiten schaffen wir uns durch 3(!) "handverlesene" Babysitter und Großeltern. In Kita + zur Tagesmutter gehen unsere Kinder sowieso. Am Wochenende versuchen wir uns aufzuteilen - einer nimmt für ein paar Stunden die Kinder, der andere ruht sich aus. Einen Nachmittag machen wir alle zusammen etwas. Wir putzen unser Haus nicht selbst - das macht ein "Putzdienst" - 1x die Woche. Das schafft große Erleichterung und ist nicht so teuer. Hast Du einen Mann? Mußt Du viel arbeiten? Hast Du gute Freunde, die Dich unterstützen? Großeltern? Babysitter? Machst Du Deinen Job wirklich gerne??? Was genau stresst Dich am Job? LG mia

von mia-julie am 10.09.2011, 21:45



Antwort auf Beitrag von Nanahusky

Psychologen haben Wartezeiten von bis zu einem Jahr und es gibt sehr viele schwarze Schafe. Ich würde eine Mutter-Kind-Kur (oder wenn du es dir leisten kannst, eine Mütterkur, also ohne Kinder) machen. Dann bist du 3 Wochen raus aus der Situation, die dich stresst und kannst erstmal auftanken und die Ärzte dort können dir weiterhelfen mit Adressen, wo dir im Anschluss weitergeholfen werden kann.

von Leya07 am 10.09.2011, 22:14