Wie gewöhne ich mein Baby an feste Kost?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie gewöhne ich mein Baby an feste Kost?

Hallo, da unser Kleiner (7 Mon) seit 3 Monaten nicht mehr gewachsen ist (72 cm, 8600g), setzt uns unsere Kinderärztin etwas zu, dass mein Sohn unbedingt anfangen müsse Beikost zu essen. Sie meint, ihm reiche die Muttermilch nicht aus. Die ersten Fütterungsversuche habe ich bereits nach dem 4. Monat gestartet (auch auf Anraten der Ärztin). Bisher konnte ich ihn jedoch nicht dazu bewegen, auch nur ein Löffelchen zu nehmen; ich glaube, er möchte einfach einfach gefüttert werden, da er immer versucht, mir den Löffel aus der hand zu nehmen. Mit einem 2. Löffel lässt er sich auch nicht ablenken. Ich habe daher jetzt auf Fingerfood umgeschwenkt, woran er deutlich mehr Interesse zeigt. Bisher lutscht er allerdings nur an den Sachen, wirklich schlucken tut er eher nicht. Ich sehe das trotzdem positiv. Trotzdem verunsichert mich die Meinung der Ärztin, dass er unbedingt essen muss. Ich kann ihn doch schlecht zwingen?? Dazu kommt, dass er in 6 Wochen zur Tagesmutter gehen wird, da ich wieder arbeiten muss. Leider verweigert er auch das Fläschen, so dass ich Angst habe, dass er dann hungern muss (wenn er bis dahin nicht isst)... Haben Sie einen Tipp für mich? Beste Grüße

von Renii am 27.04.2016, 10:37



Antwort auf: Wie gewöhne ich mein Baby an feste Kost?

Liebe „Renii“, Sie haben völlig recht, Sie können hier nichts erzwingen. Mein bester Tipp ist, bitte nehmen Sie jeglichen Druck von sich und auch Ihrem Jungen. In sechs Wochen kann noch und wird noch so viel passieren. Ihr Kleiner wird älter und reifer und es kann von heute auf morgen „klick“ machen und er hat kapiert, dass es da neben der Milch noch andere Möglichkeiten gibt um satt zu werden. Auch das Flasche trinken kann sich ganz schnell entwickeln, wenn es sein muss. Der erste Schritt ist gemacht, Ihr Sohn zeigt Interesse und lutscht an dem fingerfood. Bleiben Sie da mal dran. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Kleinen ruhig weiter etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch der Löffel in der Hand kann erfahrungsgemäß das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Das ist momentan eben seine Methode sich mit Neuem vertraut zu machen. Bald wird er verstehen, dass man diese Sachen nicht nur lutschen sondern auch „essen“ kann. Bestreichen Sie auch mal den Löffel oder ein Fingerchen Ihres Sohnes mit ganz wenig Brei und lassen ihn das selbst erforschen. Probieren Sie mal unsere HiPP Weiße Karotte im kleinen 125 g-Gläschen. Diese ist besonders mild und angenehm in der Konsistenz und erleichtert so den Übergang von der Milch zur Breikost. 2-3 Löffelchen einer Gemüsesorte würden ja erst einmal reichen. Essen Sie möglichst immer zusammen. Es ist wichtig, dass der Kleine Mama und Papa beim Essen beobachten kann und sieht wie seine „Vorbilder“ essen. Laut meinen Normtabellen liegt Ihr Junge mit Gewicht und Größe mitten in der Norm (sogar etwas drüber). Vermutlich stagniert seine Größe gerade, da diese ja schon ordentlich nach vorne ging. Kein Kind gedeiht nach Lehrbuch. Sie wachsen nicht bzw. wiegen nicht kontinuierlich mehr, meist passiert "es" Schubweise. Wichtig ist, dass Ihr Schatz munter und zufrieden ist. Haben Sie auch keine „Angst“, Ihr Kleiner wird nicht hungern müssen. Es ist noch kein gesundes Kind vor einem vollen Teller verhungert. Ihr Schatz ist viel zu schlau, er wird essen und trinken, wenn er hungrig ist. Versuchen Sie in liebevoller Atmosphäre ohne Angst und Druck beim Essen dran zu bleiben. Es wird sich alles noch gut einspielen. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 28.04.2016