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Einmischen in "Freundschaftsdinge"

Thema: Einmischen in "Freundschaftsdinge"

In wie weit mischt ihr Euch in die Freundschaften Eurer Kinder ein? Ich bin eigentlich der Meinung, daß die Kinder das alleine regeln sollten. Mein Kind besitzt ein gewisses Maß an sozialer Kompetenz und sie hat Empathie, so wie es eine 7jährige eben hat. Sie ist jetzt in der ersten Klasse, fühlt sich dort sehr wohl und pflegt mehrere Freundschaften. Sie hat keine allerbeste Freundin (sagt sie) aber mit einem Mädchen, S., trifft sie sich öfter und die zwei "können gut miteinander". In der Freizeit läuft es also harmonisch mit den beiden, in der Schule jedoch gibt es gewisse Probleme. Bis zum Halbjahr saßen die beiden nebeneinander. Nun hat sich meine Tochter weggesetzt. Sie sehe vom anderen Platz aus besser und außerdem würde sie zu leise sprechen hätte die Lehrerein zu ihr gesagt. Und das sei vom anderen Platz aus nicht mehr so. Das habe ich verstanden. Nun erzählte sie mir, daß das andere Mädchen sie so nerve, die würde ihr in der Pause immer hinterherlaufen. Und sie wolle doch lieber in der großen Clique mitspielen. Warum da nicht beide mitspielen könnten, habe ich gefragt. Naja, die S., die anderen fänden die doof und sie würde sie jetzt auch doof finden und sie wolle nicht mehr ihre Freundin sein. Wir hatten ein Gespräch unter 4 Augen, in dem ich ihr erklärte was ich unter Freundschaft verstehe - ich habe versucht es so neutral wie möglich zu halten. Aber ich glaube nicht, daß es angekommen ist. Ich würde gerne konkreter werden, aber wie gesagt, eigentlich sollte sie ihre Freundschaften selber "managen". Inzwischen sind ein paar Wochen vergangen und meine Tochter hat bei S. übernachtet. Es war alles toll und die beiden haben sich gut verstanden. Die Mutter von S. hat mit jetzt erzählt, daß sie ein Gespräch mit der Lehrerin hatte. S. sei so still und würde in letzter Zeit traurig wirken. Mir tut das Mädel leid. Hattet ihr mit Euren größeren Kinder schonmal ähnliche Probleme? Wie kann ich meiner Tochter noch vermitteln, daß Ausgrenzung schlimm ist?

Mitglied inaktiv - 25.04.2010, 11:20



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Irgendwie kommt das mir bekannt vor. Mein Sohn 8 Jahre, hat seit der Einschulung einen allerliebsten Schulfreund, der früher hier auch gleich um die Ecke wohnte, leider im Dez. etwas weiter weggezogen ist. Früher haben die Beiden sich mind. 2 mal die Woche nachmittags getroffen. Nun ist es so, wenn der andere Junge zu uns kommt, dann ist die Stimmung irgendwie komisch. Sie sind Beide irgendwie still und spielen und verhalten sich nicht mehr so wie vorher. Ich frage dann nach, was habt Ihr denn? Dann kommt, der M. hat in der Pause nicht mit mir sondern mit .... gespielt. Dann sagt der andere, na und muss ich doch auch nicht immer mit Dir spielen usw. Ich frage dann auch, warum denn nicht alle zusammenspielen können, aber das scheint nicht möglich. Unser Sohn, der nicht einfach so seine Freundschaft verschenken kann, daß war schon immer so, der leidet richtig darunter. Obwohl ich weiß, daß wenn er nur etwas anders darauf reagieren würde, müsste es so nicht sein. Der andere Junge, nimmt das alles nicht so krumm. Unser Sohn aber leidet richtig darunter, und zieht sich zurück. Ich habe mir oft schon den Mund fusselig geredet, daß er doch auch locker mit "anderen Kindern" spielen kann und trotzdem seinen Lieblingsfreund behalten kann, aber er setzt bzw. kann es nicht umsetzen. Dies macht auch mich sehr traurig, aber was soll ich machen. Auch wenn unser Sohn krank ist, wie diese Woche, dann ist er jedesmal total interessiert mit wem der andere Junge in der Pause gespielt hat. Erhält er dann die Antwort, ist er traurig oder verletzt. Ich erkläre ihm dann auch, daß .... doch nicht tagelang warten kann und das er ihn deswegen doch trotzdem noch als Freund hat, aber es trifft ihn. Ich denke das sind Kinder, die einfach nicht so oberflächlich die Freundschaftt ansehen, sondern tiefer, und deswegen auch verletzbar sind. Das finde ich auf einer Seite gut, aber diese Kinder, mein Sohn eingeschlossen, werden es einmal sehr schwer haben und im schlimmsten Falle als Aussenseiter in der Ecke stehen.

Mitglied inaktiv - 25.04.2010, 12:06



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Das ist ein zweischneides Schwert und es ist nicht möglich, bei solchen Sachen "die Guten" und "die Schlechten" zu definieren. Einerseits ist es natürlich unmöglich, ein Kind auszuschließen aus einer Gruppe. Das gehört sich nicht, und das müssen Kinder auch lernen - was nur geht, wenn man es ihnen erklärt. Andererseits sind so kleine Kletten nervig, und kein Kind muß eine Klette aus reiner Menschenfreundlichkeit "ertragen", wenn darunter die eigene Lebensqualität erheblich leidet. Das schürt das Unbehagen zwischen den Kindern nur noch mehr und es kann ja auch nicht im Interesse des Kletten-Kindes liegen, daß jemand von Mama dazu verdonnert wird, mit ihm zu spielen. Inwiefern versucht die Mama des "Klettenkindes" denn, ihrem Kind auch zu erklären, daß diese oder jene Aktion vielleicht nicht so gelungen war und die Kinder es deswegen ausgrenzen könnten? Kleine Kletten haben meistens ein Problem mit dem Selbstbewußtsein - daran kann man arbeiten. Und inwiefern ist die Lehrerin involviert? Ich finde, daß es durchaus auch ihre Aufgabe ist, darauf zu achten, daß keiner ausgegrenzt wird. Sie kann auch direkt darauf einwirken, daß evtl. andere Kontakte geknüpft werden - Freundschaften verändern sich nun mal, und das dürfen sie auch, finde ich. Temi war auch so einer, der ein "Klettenkind" am Bein hatte, und der darüber sehr unglücklich war. Er war mit dem Jungen im KiGa sehr eng befreundet. Nach der Einschulung kamen sie in einer Klasse. Aber dann fing Temi mit Fußballspielen an und der Freund hat daran gar kein Interesse. Das gab große Probleme, weil Temi seine Pausen mit den Fußballern verbringen wollte, und der andere Junge darauf mit Klammern und Aggressionen reagierte. Das war eine Zeit lang sehr problematisch und Temi hat oft geweint deswegen - der andere Junge aber auch. Inzwischen hat der andere Junge ein eigenes Hobby, das er im Sportverein betreibt. Seitdem hat er mehr Selbstvertrauen und auch ein paar Freunde neben Temi - und das Verhältnis zwischen den beiden entspannte sich zusehends. Die beiden sind jetzt nicht mehr "beste Freunde", aber sie vertragen sich. Und da der andere Junge jetzt auch mit anderen Kindern spielt, ist es auch nicht schlimm, daß sie nicht mehr beste Freunde sind. "Geschafft" hat der andere Junge das, weil seine Mutter sein Problem gesehen hat und weil die Lehrerin und die Horterzieherin sich "eingemischt" haben. Ich als Mutter des Kindes, an dem sich das alles aufhängte, war relativ wenig involviert. Ich habe Temi lediglich immer wieder erklärt, daß er selbstverständlich nicht mit dem anderen Jungen spielen MUSS, daß er aber auch keine Ausgrenzung unterstützen darf. In der Fußballgruppe bedeutete das: Wenn der Junge gewollt hätte, hätte er mitspielen dürfen. Aber wenn er nicht wollte, mußte Temi auch nicht auf Fußball verzichten, nur damit der Junge einen Spielkameraden hat. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 25.04.2010, 13:07



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Ich bin da auch selber ein gebranntes Kind und habe jahrelang meinen Eltern vorgegaukelt, daß die Freundschaft zwischen mir und der Tochter einer Bekannten meiner Mutter immer noch intakt ist, während ich sie längst klettig und streberhaft fand - wir waren in der selben Klasse. Meinen Kindern will ich vermitteln, daß sie für ihre Freundschaften und deren Pflege selbst verantwortlich sind (und sie nicht nur mir zuliebe aufrecht erhalten). Ich denke auch, daß das Mädchen an sich arbeiten muss (das hört sich irgendwie blöd an für eine Erstklässlerin.....) und nicht alles steht und fällt mit der Freundschaft zu einer einzigen Person. Mit der Mutter zu sprechen kann ich zwar, aber ich habe die Befürchtung, daß dann Vorürfe auf die Kleine zukommen, wie: Was, du nervst oder bedrängst die anderen? Wie kannst du nur, wenn man nicht gewünscht wird, dann hält man sich doch zurück! - so in der Art. Die Eltern sind so. Und das Mädchen hat in der Tat ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Sie ist etwas humorlos, kaspert nicht rum und albert auch nie, das kommt in der großen Clique nicht so gut an, denke ich. Aber du hast schon recht Elisabeth, wenn es nicht thematisiert wird, ändert sich nichts. Nichts für die "Klette" und nichts für meine Tochter. Die Lehrerin ist insofern involviert, daß sie weiß wie schwer es S. mitgenommen hat, daß sich meine Tochter einen anderen Platz gesucht hat. Meine Sicht der Dinge werde ich ihr auch noch darlegen.

Mitglied inaktiv - 25.04.2010, 13:31



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Wir machen es normalerweise nicht, es gab jedoch eine Ausnahme. Unsere Tochter hatte zur Beginn der 1. Klasse eine Freundschaft angefangen, leider ging es voll nach hinten. Unsere Tochter machte die ganze Situation mit dem Mädchen entweder traurig aber auch wütend, hysterisch bis zu fast selbszerstörisch. Als wir merken, dass es mit dieser Freundschaft zu tun hatte, haben wir nach vielen Gespräch mit unserer Tochter ihr den Umgang bei uns und bei dem Mädchen verboten. Dabei haben wir gemeinsam mit unserer Tochter entschieden, dass sie und das Mädchen weiter spielen dürfen aber nur in der Schule oder im Hort. Wir haben der Lehrerin und im Hort Bescheid gegeben. Seitdem ist unsere Tochter viel ruhiger und zufriedener, sie spielt ab und mal mit dem Mädchen im Hort. Wir haben nur festgestellt, dass die Mutter auf uns nicht gut zu sprechen ist und uns in der Öffentlichkeit absolut meint, obwohl wir ein Gespräch seiner Zeit angeboten hatten, war aber scheinbar nicht gewünscht. Jedenfalls würde ich es jeder Zeit wieder machen. LG

Mitglied inaktiv - 25.04.2010, 15:45



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Meine Tochter wird im August 7, und mir stehen auch ab und an die Haare zu Berge, wie die Kinder in dem Alter miteinander umgehen. Da gibt und nimmt sich aber niemand was, die sind irgendwie alle gleich. Heute hui und morgen pfui. Ich mische mich nicht mehr ein. Meine Tochter muß ihren Weg selber gehen, und ab und an dann auch mal die Konsequenzen tragen, wie es wohl auch jene S. gerade tun muß. Ich frage mich auch, wann sich Freundschaften endlich so festigen, daß man mit x auch noch 3 Wochen später befreundet ist, und nicht nur von 12 bis mittag. Ich sehe es gelassen.........was sie austeilt, steckt sie an anderer Stelle auch wieder ein. Gruß moppel03

Mitglied inaktiv - 25.04.2010, 17:56



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Hallo, woran man auch denken sollte: viell. ist in der "großen Clique'" eine Anführerin, die S. mobbt, also absichtlich von allem ausschließt und allen erzählt, wie doof S. ist. Das muß nicht sein, aber es kann sein und gerade wenn das Mädchen in letzter Zeit so ruhig und traurig ist, können das die ersten Anzeichen sein. Gerade dieses:" Die anderen finden sie doof und ich finde sie jetzt auch doof" kann ja auch heißen: "Wenn ich zu S. halte grenzen mich die anderen auch aus". Also viell. auch mal in dieser Richtung fragen: "Warum finden die anderen Mädchen in der Clique S. doof?" "Wer sagt das denn, dass sie doof ist?" "Warum ist sie jetzt auf einmal doof?! Wenn S. wirklich von der großen Clique ausgeschlossen wird, ist es auch klar, warum sie sich so an deine Tochter klammert. Sie hat ja sonst niemanden. Viell. auch mal bei der Lehrerin ansprechen, damit die mal in dieser Richtung ein Auge drauf hat und "Ausgrenzung und Zivilcourage" auch in der Klasse mal zum Thema macht, schaden tut das sicher nicht. LG Inge

Mitglied inaktiv - 25.04.2010, 19:42



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Meine Tochter hatte im Kindergarten und in der 1. Klasse auch ein Mädel mit dem sie sich gut verstand. Beide kamen in verschiedene Klassen. War für mich und für meine Tochter kein Problem, man kann in der Pause zusammenspielen und in der Freizeit. Für das andere Mädel war es aber ein Problem anscheinend. Sie klettete auch an meiner Tochter und wollte jede Pause mit ihr alleine spielen. Meine Tochter jedoch wollte auch mit den anderen Mädels in ihrer Klasse spielen. Zu guter letzte ist die Freundschaft daran zerbrochen. Meine Tochter war genervt und sagt ihr immer wieder sie könne spielen mit wem sie wolle, sie können mitspielen und wenn sie das nicht möchte dann ist das ihr Problem. Ich denke in diesem Alter kommen und gehen noch Freundschaft, man sollte respektvoll und gut miteinander umgehen aber nicht krampfhaft an Freundschaften festhalten wenn sie einem von beiden niicht guttun. Ich habe meiner Tochter in dieser Zeit versucht mit Rat und Tat zur Seite zu stehen aber nicht allzuviel einzugreifen das ging gut und so würde ich es wieder machen und nur wenn es arg "unsportlich" wird eingreifen.

Mitglied inaktiv - 26.04.2010, 10:17



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Hallo, bei meiner Tochter laufen die gleichen Dinge. Mädchen können schrecklich sein! Meine Tochter allerdings will nicht ausgrenzen und hält zur Freundin, nun wird sie auch ausgegrenzt. Manchmal geht es dann wieder, aber es sind so 2-3 Mädchen die "bestimmen", wer mit wem Freund sein kann un dist man es mit der einen, muss man Feind der anderen sein. Fürchterlich! Ganz schlimm! Ich werde das im Elternabend ansprechen, denn die Lehrer können ja auch darauf Einfluss nehmen und ich weiß zumindest beim Klassenlehrer meiner Tochter, dass er sich das anhört und ernst nehmen wird. Weiter kannst und sollst Du schon auf Deine Tochter einwirken, dass man Freundschaft nicht kaufen kann und gezieltes Ausgrenzen in hohem Maße gemein ist! Deine Tochter verhält sich im Grunde normal, ich bin nur ganz wenigen Kindern (genau genommen zweien) begegnet, die über solchen Situationen standen, das durchgestanden haben und deswegen jetzt auch nicht mehr Ziel solcher Attacken sind. meine Kinder fallen leider auch immer wieder darauf rein. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 26.04.2010, 11:09



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Hallo Loraley, auch die Jungs sind, was Freundschaften angeht, kaum anders als Mädchen! Mein Sohn hat aus Kindergartenzeiten einen besten Freund! Der ist nun aber ein Jahr später eingeschult worden! Mit seinem besten Freund war er schon x-mal zerstritten. Teils wegen,wir würden sagen, Lapalien! Dann wieder haben sie bestens miteinander gespielt, als wenn nie was gewesen wäre! Auch sien bester Freund hat schon einige male gesagt, "mit dir spiel ich nie wieder"! Da sie nun in zwei verschiedenen Klassen und auch ein Jahr aueinander sind, verstehen sich sich wieder ganz gut! Auch was die Freundschaften meines Sohnes innerhalb seiner Klasse (2. Klasse) angeht: Da heißt es an einem Tag, "darf X und Y heute zu mir kommen" und am nächsten Tag sind sich alle 3 Spinne Feind! Und eine Wo. später spielen sie wieder miteinander, als sei nie was gewesen! Was Freundschaften angeht, laß ich die Kids das untereinander regeln! Denn auch im späteren Leben, wenn sie älter sind, kann ich mich ja auch nicht einmischen und meinem Kind vorgeben, mit wem es befreundet sein soll oder darf, etc.! Ich versuche, meinem Sohn zur Seite zu stehen und wenn er mit mir darüber reden will, ihm so neutral wie mögl. die Dinge zu erklären. Ich sage ihm auch immer mal wieder, wie ich die Sache angehen würde oder frage ihn, was man in dieser oder jenen Situation machen könnte! banrie

Mitglied inaktiv - 26.04.2010, 13:29