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100 % Leistung - Erfahrungen bitte

Thema: 100 % Leistung - Erfahrungen bitte

Hallo, an unserer zukünfigen Schule wird die 100 Prozent angepeilt was die Leistungen angeht - soll heißen: Ein Buchstabe fehlt = ein Fehler = keine 100 Prozent = keine Note eins. Wie kommen die Lernanfänger damit zurecht, dass direkt der kleinste Schusselfehler "geahndet" wird. Bei uns gibts direkt ab der ersten Klasse Noten.... Die 100 Prozent sind jetzt kein Weltuntergang, aber doch für den Lernanfänger am Anfang hart oder?! Aber im Ergebnis sicher eine gute Vorbereitung auf alles spätere - kann man also sehen wie man möchte - ändern kann ich es doch nicht. Aber ich bin auf eure Erfahrungen gespannt. Viele Grüße, Katja

von engelchen500 am 15.04.2011, 12:56



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Ich finde das auch blöd - an unserer Schule ist es aber genauso. Immer mit der Begründung, das es ja Vorbereitung für später ist. Blödsinn - mein Sohn ist jetzt im Gymnasium und es ist erheblich lockerer mit den Noten - da gibt es auch bei kleinen Fehlern noch eine 1. (Es gibt eine große Liste für alle Schüler, in der genau festgelegt ist, bei welcher Punkzahl von der Gesamtpunktzahl es welche Noten gibt). Gabi

von GabiK am 15.04.2011, 13:12



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Hallo, bei uns ist es auch so. Seitdem verstehe ich auch, warum die Kinder unserer Schule an der weiterführenden Schule notenmäßig nicht absacken. Dort wird nämlich auch lascher benotet. LG Petra

von peta am 15.04.2011, 20:28



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Ist bei uns genauso. Ich finde es für die Kinder sehr demotivierend, wenn man ihnen schon im Anfangsunterricht suggeriert, dass man sich keinen einzigen Fehler erlauben darf.

von trisha0570 am 15.04.2011, 13:40



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UI, das ist hart. Ich kenne das so nur von wirklich ganz einfachen Tests ( 0F. = 1, 1F.= 1-, 2F.= 2+, etc.), wobei davon in den 1. KL. nur ganz sporadisch welche geschrieben werden, auch in der 2.Kl. ist es noch sehr wenig... Und Noten schon in der 1.Kl.? Das gab es bei mir vor 35 Jahren ja noch nicht mal!! Woher seid ihr denn, wenn ich fragen darf?

von nischnipe am 15.04.2011, 13:46



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Hi, wir sind mitten in Berlin Aber jede Schule kann ihre "Leistungserwartung" selbst festlegen... Naja, da müssen wir nun durch... Aber mal sehen, wie mein Lernanfänger damit klarkommt, denn das ist ein Schussel ohne Ende... Owei... Katja

von engelchen500 am 15.04.2011, 14:08



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Ist bei uns auch so. Da sie in das Sytem rein wachsen gibt es hier garkeine Probleme. Habe nur gute Erfahrungen damit, bin allerdings auch erst seit letzten Septmber Mutter eines Schulkindes. Bei uns ist es sogar so, wenn ein Kind nicht mindestens 60 % im gesamten erreicht am Ende vom Schuljahr bleibt es Sitzen. LG

von Biankaline am 15.04.2011, 13:52



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so einen Schwachsinn gibt es bei uns nciht....weil das völlig Realitätsfremd ist......bis 93% 1.....und ganz ehrlich.....es wurde besher glaube ich in den 3 benoteten Jahren höchstens 3x davon abgewichen......wobei es immer noch nciht vergelichbar ist....die Sachen sind hatl entsprechen schwer......und sicher nciht Pipi einfach....

von golfer am 15.04.2011, 13:52



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da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich das ist! das ist hier bei uns seit klasse 1 fast in allen fächern so üblich! in HSU gibt es bis 96 % noch eine 1, bei diktaten immer mit 1 fehler direkt eine zwei! soviel dann dazu, dass einige finden, dass ein zeugnis aus 2er und 3er "schlecht" ist...für einige ist eine 1 eben viel schwieriger zu erreichen als vielleicht für einen anderen..

von yl2 am 15.04.2011, 14:15



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Ich wohne in der Westschweiz, unsere Dorfschule ist sehr leistungsorientiert und man bekommt auch nur für max. Punkte ein Sehr gut. Die Kinder sind das einfach gewöhnt, ein Genügend ist kein Drama und ein Gut eben tatsächlich ein GUT. Das System ist für alle gleich und für unsere Kinder ist es normal, dass man im Zeugnis nicht automatisch lauter Sehr gut hat, weil das fast Niemand hat. Für sie ist es /war es nie "hart", für die Eltern vielleicht schon. Kinder sind sehr anpassungsfähig. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 15.04.2011, 14:07



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schlecht ist es bestimmt nicht, die kids wachsen ja quasi damit auf. Sie haben es später leichter weil an den weiterführenden Schulen das längst nicht so streng gehandhabt wird. lg reni

von Reni+Lena am 15.04.2011, 14:11



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War bei uns teilweise so. Unsinn finde ich aber die Erklärung "gute Vorbereitung auf alles Spätere", wo es auf dem Gymnasium doch je nach Arbeit auch z.B. mit 90 % noch eine Eins gibt....

von Emmi67 am 15.04.2011, 14:20



Antwort auf Beitrag von engelchen500

es sind menschen, keine maschinen. ich finde es genau so schrecklich, wenn die kinder einen text vor die nase gesetzt bekommen, in dem fehler sind. die dürfen sie dann suchen und anstreichen. klar. und beim lesen prägen sich dann die fehler grad noch ein . jeden einzelnen fehler anzustreichen ist für mich gleichbedeutend wie der rosa elefant. konzentrier dich nicht auf den rosa elefanten. was passiert? natürlich hat man den rosa elefanten im kopf. es sieht nur schon als bild schrecklich aus, wenn man eine klausur bekommt, die voller angestrichener fehler ist. wie soll das kind so ermutigt werden? ich versuche, die kinder zu bestärken, was sie alles prima machen und gut können. diktat? ist doch super, wie viele wörter sie richtig schreiben können. mathe-test? prima, wie viel rechnungen richtig sind. französisch-wörter? es gab einige, die wurden immer falsch geschrieben. ich habe gehört, wie kind geschimpft hat über die wörter. ich erklärte ihm, dass man auch wörter nett behandeln kann, damit sie dann auch nett werden. wir schrieben alle auf einen zettel und malten blumen aus den wrtern und sagten ihnen, wie schön sie sind. mein kind hat sich sehr gefreut, dass diese wörter beim nächsten test kein problem mehr waren. ich finde es SCHRECKLICH, wie man den kindern eintrichtert, dass fehler superschhlimm sind.

von Chatilia am 15.04.2011, 15:26



Antwort auf Beitrag von engelchen500

die Arbeiten für Anfängerkinder sind auch so ausgerichtet, dass sie sie lösen könnten. Wieso sollten sie sich also sehr schwer damit tun? Ich habe bereits beide Regelungen hinter mir, und kann sagen, dass jede für sich Vor-und Nachteile hat. Im Moment wird bei meinen Kindern mit dem prozentualen Schlüssel gearbeitet, der Vorteil, ein kleiner Flüchtigkeitsfehler haut nicht gleich so rein. Andererseits, lernen sie durch die verlangten 100% genau zu arbeiten......ich könnte mich spontan für keinen entscheiden. Ich finde aber, leistungsschwache Kinder sind mit dem prozentualen Schlüssel besser dabei....

von Bengelengelmama am 15.04.2011, 16:00



Antwort auf Beitrag von engelchen500

... was anderes als eine 1 ist schlecht. Bei uns war das auf der Grundschule auch so, es gab nur eine 1 bei 100 % und auch diese Note auf dem Zeugnis, wenn durchweg alle Klausuren 1 waren und die mündliche Mitarbeit zudem auch noch stimmt. Das dieses dann seltener vorkam, ist klar, hat aber soweit ich das mitbekommen haben, niemanden demotiviert. Der Notenschlüssel wird von Schule zu Schule unterschiedlich gesehen und von daher sind Notenvergleiche über die verschiedenen Schulen hinaus schwierig. Ich kann zumindest sagen, dass die Vorbereitung der Grundschule für die weiterführenden Schulen was die Stoffvermittlung angeht sehr gut war. Bei meiner großen Tochter gab es noch verbindliche Empfehlungen und es wurde mehr auf das allgemeine Lernverhalten über die gesamte Grundschulzeit geschaut, als auf die Noten. Gruß Birgit

von Birgit 2 am 15.04.2011, 18:00



Antwort auf Beitrag von Birgit 2

dein erster absatz entspricht ziemlich genau dem, was uns auf einem elternabend mal eine -wirklich tolle- lehrerin gesagt hat: eine 1 gibt es eben wirklich nur dann, wenn "ALLES" perfekt ist! die noten, die mitarbeit, die hefte, alles muss ausnahmslos top sein! wenn ich da ehrlicherweise an meine grundschulzeit denke, in der wir damals in religion kassette gehört und dazu gemalt haben, muss ich zugeben, dass man da -wenn man pflegeleicht im unterrricht war und einigermaßen gemalt hat- IMMER eine 1 bekommen hat... unsere kinder in der heutigen zeit müssen hingegen in religion arbeiten schreiben etc...

von yl2 am 15.04.2011, 18:15



Antwort auf Beitrag von engelchen500

Ich kenne das gänzlich anders. Hier kriegt man unter Umständen - je nach Fach und Lehrer - noch mit 2 Fehlern eine glatte 1. Und das am gar schrecklichen G8 im schlimmen bösen Bayern. Ich hätte nichts dagegen, wenn die Einsen nicht ganz so inflationär verschleudert würden.

Mitglied inaktiv - 15.04.2011, 18:18



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das kommt doch wohl ein bisschen drauf an, was es denn für eine Arbeit ist, wenn es eine umfassende LZK ist, kann doch von inflationär nicht die Rede sein, meine Meinung. Vier Seiten SU Kl 4 z.B. und bei zwei Fehlern findest du eine eins inflationär, ich nicht!

von timniklas am 15.04.2011, 21:10



Antwort auf Beitrag von timniklas

Ich hab hier noch keine Schulaufgabe (= bayrisch für Klassenarbeit) von 4 Seiten Länge gesehen. Am Gymnasium nicht und in der Grundschule erst recht nicht. (Ausnahme: Jahrgangsstufentest 6. und 8. Klasse, ist aber ein ganz anderes Ding). Außerdem kommt es ja wohl nicht auf die Länge der Arbeit an, sondern auf die Höhe der Gesamtpunktzahl. Bei einer Gesamtpunktzahl von beispielsweise 20 machen 2 Fehlerpunkte immerhin 10% aus. Das ist auch so in etwa die Größenordnung, die ich hier meine. Es muss nicht jedes Kind ein Einser-Schüler sein. Das wollen nur leider viele Eltern so.

Mitglied inaktiv - 15.04.2011, 22:24



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hier (sh) gibt es durchaus 4 seiten in den arbeiten, ist hier auch nix besonderes...leseverständnis 3. klasse gerade letzte woche 4 seiten, englisch 5. klasse 5 seiten, hsu 3. klasse 3,5 seiten, deutsch 5. klasse 4 seiten...usw.usw. aber das sagt ja grundsätzlich nicht unbedingt etwas über den schwierigkeitsgrad aus.

von yl2 am 15.04.2011, 23:43



Antwort auf Beitrag von timniklas

Klar gibt es LZK auch schon in der 2 Klasse, die 4 Seiten haben. Warum auch nicht? Gerade in Sachunterricht wird viel über Bilder abgefragt. Wenn die Schüler die Körperteile des Igels bennen sollen, wird natürlich ein Bild des Igels zu sehen sein. Und das mindestens in A5. Da kommen rasch 4 Seiten zusammen - das sagt doch gar nichts über die Schwierigkeit aus. Aber wenn ich Hausaufgaben aus dem AH aufgeben, dann kommen auch manchmal Reaktionen (von Schülern UND Eltern); 3 Seiten? So viel?? Dass man bei den insgesamt 8 Aufgaben, 2 x nur unterstreichen musste, 2x nur verbinden und 2 x was anmalen und dann beim Rest ein paar fehlende Wörter eintragen musste, realisieren die meisten dabei nicht... Mio

von Miolilo am 16.04.2011, 11:46



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ebenfalls Bayern: 4 Seiten Umfang hatte bei uns oft in der 2. Klasse Grundschule so manche HSU oder Deutschprobe. Und von inflationär mit Einsern rumschleudern kann ich nicht berichten. Auch bei uns (je nach Lehrerin) gibts oft nur bei voller Punktzahl oder einem Fehlpunkt (auch bei ca. 50 zu erreichbaren P.) schon nur noch den Einser. Das ist also nicht bundeslandabhängig. Sondern deutschlandweit bestimmt überall anzutreffen. Da brauch ich nur hier zu schauen: im Nachbarort gehts an der GS noch kuschelig gemütlich zu. An unserer GS wird schon richtig Gas gegeben in vielerlei Hinsicht. Meine Kinder kennen es aber nicht anders, von daher kein Problem. Dass es den Einser oft nur bei voller Punktzahl oder null Fehlern im Diktat gibt ist zwar manchmal ärgerlich (gerade wenn die Punkte ausschließlich bei einer vielleicht recht fiesen Transferaufgabe auf der Strecke geblieben sind), aber halt nicht zu ändern.

von lastsnowflake am 16.04.2011, 13:40



Antwort auf Beitrag von lastsnowflake

Hab jetzt meine EV Mitschrift mal rausgekramt, also bei 50 Punkten wäre es mit 2 F eine 1 bei uns gewesen(gerade so), Schulintern Klassenarbeiten 100-95% sind 1, Kurzarbeiten (bis 20P) nur bei 100% eine 1.

von timniklas am 17.04.2011, 20:18



Antwort auf Beitrag von engelchen500

Hallo Namensvetterin, ... "Mitten in Berlin"??? Dann aber an KEINER öffentlichen Schule, oder??? Lt. Gesetzeslage bekommen die Kinder der SAPH (Schulanfangsphase - also 1. und 2. Klasse) KEINE Notenzeugnisse (GsVO: § 21 Zeugnisse; Absatz 1 und 4) In Klasse 3 entscheiden die ELTERN ob sie weiterhin verbale Beurteilungen wünschen oder ob Noten eingeführt werden! Dazu muss eine gewisse Mehrheit gegen Notenzeugnisse sein! (GsVO: § 19 Grundsätze der Leistungsbeurteilung; Absatz 1 und § 21 Zeugnisse Absatz 1) Das KANN auch in Klasse 4 so fortgeführt werden. Ab Klasse 5 gibt es verbindlich Noten! ... Allgemein lernen Kinder mit jeder Situation klar zu kommen - besonders wenn sie es als "normal" erachten, da sie es nie anders kennengelernt haben. Für leistungsstarke Kinder ist es absolut kein Problem, für Kinder die Probleme mit dem Lernstoff haben finde ich es eher problematisch (weil demotivierend!) Während ich bei meinem großen Sohn FÜR die schnelle Einführung von Noten war, bin ich beim Kleinen inzwischen eher dagegen oder stehe dem Ganzen neutral gegenüber (obwohl beide Leistungsstark sind/waren!) Auch an unserer Grundschule gibt es nur bei 100% eine 1. Es gab sogar einen Mathelehrer der (bei den 5. und 6. Klässlern) der Meinung war 100% seien GUT und das Erreichen einer 1 bei ihm unmöglich ... Fehler sind menschlich und Flüchtigkeitsfehler nicht dramatisch. Und ja ... an den weiterführenden Schulen hier wird überall wesentlich lockerer bewertet!!! LG (ebenfalls aus der Mitte Berlins) Katja & Co

von Katja + Fabio (Berlin) am 15.04.2011, 22:05



Antwort auf Beitrag von Katja + Fabio (Berlin)

zu schreiben.... Mathe, Deutsch, Englisch und Sachkunde ist das an unseere Grundschule Alltag.... Wir kennen es fast nicht anders..Und auch hier wird sehr streng bewertet...1 gibt es nur bei 100% und ganz selten wenn man ein Fehler gemacht hat...Genauso sieht es auf dem Zeugnis aus...Es muss alles zu 100% stimmen und dann bekommt man die 1 im Zeugnis...Dazu gehört ja dann nicht zur schriftlich sondern noch die mündliche, Heftführung und Mitarbeit.... LG Yvonne

von 20012006 am 16.04.2011, 08:37



Antwort auf Beitrag von Katja + Fabio (Berlin)

Hi Namensschwester ;-) Ja in Berlin... Nein keine öffentliche/staatliche Schule. Dementsprechend müssen sie sich nicht an alle "Gesetze" halten und sind ziemlich frei in ihren "Regeln". Aber gut, wir haben uns bewusst für die Schule entschieden und wissen, dass sie in gewissen Dingen anders ist. Aber mit den 100 Prozent scheint sie ja doch kein Exot zu sein, wenn ich das hier alles lesen. Liebe Grüße, Katja

von engelchen500 am 16.04.2011, 18:50