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schreckliche Erfahrung mit KS!

Thema: schreckliche Erfahrung mit KS!

Hallo zusammen, so wie ich das hier gelesen habe geht es wohl einigen ähnlich. Bin froh das man sich hier austauschen kann. Mein ET war am 6.09. und der Kleine wurde am 26.08. per KS wegen Makrosomie und einer starken Symphysenlockerung geholt. Es ging erst einmal damit los das die Spinal zweimal gestochen worden musste, das erste mal sind sie gegen einen Wirbel gestoßen also raus und nochmal. Das zweite mal getroffen, dann lag ich da auf dem Tisch und die Betäubung ist leider nach oben gestiegen. Das heißt ich habe einen fürchterlichen Druck auf die Lunge bekommen und meine Hände wurden taub! :( Dann haben sie mich anders gelagert und weiter ging es. Sie haben den Kleinen geholt und sind sofort raus, da er einfach keine Luft schnapen wollte. Er kam auch leider so schnell nicht wieder. Dann sagten sie irgenswas von oh es blutet sehr, müssen wir erstmal gucken wo das her kommt! Na super dachte ich. Insgesamt lag ich da 1,5Std und mein Sohn war schon längst mit meinem Mann im Kreissaal. Dann durfte ich da auch endlich mal hin. Soweit so gut. Am nächsten Tag wurde ich ja auch dem Bett gescheucht, hatte fürchterliche Kreislaufprobleme. Probiere von meinem Bett ins Bad zu laufen mit einer Krankenschwester. Bin dann zusammen gebrochen und mir lief unendlich viel Blut die Beine hinab. Dann habe ich endlich mal erfahren das ich wohl bei der OP viel Blut verloren habe und mein HB nur noch bei 6 war. Aber die Idioten kamen wohl nie auf die Idee mir mal Blut zu geben, was man ja in der Regel ab einem HB unter 8 macht. Zumal hat auch noch mein Mann die gleiche Blutgruppe, es wäre also kein Problem gewesen. So ab dem 3 Tag fing ich dann an Fieber zu bekommen. Die Ärzte sagten immer nur ja eine leichte Sommergrippe, nix schlimmes. Habe dann Paracetamol bekommen und gut. Das Fieber ging aber gar nicht mehr runter, im Gegenteil es stieg von Tag zu Tag. Am 5 Tag hatte ich dann 41Grad Fieber immer wieder Schüttelfrostanfälle bei denen meine Finger blau wurden. Ich habe die Ärzte gerufen und geweint vor verzweiflung, ich hatte auch keine Kraft mehr meinen Kleinen zu stillen. Aber sie haben mir wieder nur Paracetamol gegeben und mich nicht ernst genommen. Ich wusste oder spürte aber das es so nicht mehr lange gut gehen würde. Das Ende vom Ganzen war das ich dann eine Lungenembolie bekommen habe. 15 Minuten kag ich im Bett, sie haben mich zu fünft festgehalten und ich bin komplett blau angelaufen. Mein Mann stand mit dem Kleinen vor mir und hat geheult und ich gedacht das ich gleich versticke. Habe halt gar keine Luft mehr bekommen, das ist echt ein schreckliches Gefühl. Bin dann sofort auf die Intensivbekommen. Ich wusste das es fast vorbei gewesen wäre. Ich habe dann viele Medikamente bekommen, für die Lunge zum weiten und entspannen und gleichzeitig Antibiotikum und Penicilin. Das alles kam wohl zustande weil ich durch den KS ´Bakterien oder Keime in meinen Körper bekommen habe. Hatte letzten Endes ne Lungenembolie und Wasser in der Lunge, auch die Niere war von Flüssigkeit umgeben. Also eine sepsis sagten sie und die Organe waren alle angegriffen. Ich muss sagen heute 10 Wochen später gehts mir noch echt nicht gut, ich konnte mich die ersten vier Wochen nicht um mein Kind kümmern. Dadurch habe ich leider auch am Anfang keine richtige Bindung zu ihm gefunden. Das kam erst so die letzten drei Wochen. Mein Mann hat sich ja immer allein um ihn gekümmert. Ich hasse meine Narbe bis heute, habe manchmal Alpträume und wache morgens auf und bin froh noch da zu sein! Ich weiß das ich riesen Glück hatte, immer wieder sehe ich das Bild von meinem Mann der mit unserem Sohn heulend vor mir stand als in den Anfall hatte. Ich wollte immer so gerne zwei oder drei Kinder aber ich weiß nicht ob ich das nochmal schaffe, also vom Kopf her! Mein Mann hat auch große Angst das sowas noch einmal passiert! Ich kann mich auch nicht überwinden mit meinem Mann intim zu werden. Wie gesagt ich hasse meine KS Narbe. Einmal hatten wir Sex bisher aber ich fand es fürchterlich, ich kann meinen Kopf einfach nicht frei machen! Hatte ein Top an damit ich ja nicht meinen Bauch oder die Narbe sehen muss. Er hätte halt auch gerne das alles wieder normal wird, aber ich habe das alles noch nicht verarbeitet. Weiß echt nicht was ich machen soll. Gehts denn jemandem vielleicht ähnlich? Hab gelesen das einige hier ähnlich denken, was macht ihr dagegen?? Würde mich über Rückmeldung freuen, lg Kathrin

von katinka006 am 05.11.2011, 17:59



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Ich habe das zwar nich so krass gehabt wie du aber nachdem ich mein kind bekommen habe haben sie ihn mir nur kurz ins gesicht gedrückt un waren dann weg ich durfte ihn dann erst 2 tage später sehen ich konnte auch keine bindung zu meinem kind aufbauen aber ich durfte ihn dann auch nur durch den inkubator sehen weil die erste woche um ihn sehr kritisch stand da er 12 wochen zu früh kam un erst nach der woche durfte ich ihn das erste mal aufm arm nehmen ich hatte am anfang das gefühl gehabt das das nich mein kind is für mich war er fremd aber mittlerweile hab ich eine gute bindung zu ihm aufgebaut ich würde dir raten deine erlebnisse un gefühle aufzuschreiben un immer wieder durchlesen. rede offen darüber weil das hilft dir mehr als es in dich rein zu fressen so machst du dich selber kaputt un das mit deinem mann versucht erst mal euch mit pedding zu nähern also kein direkter sex vielleicht hilft das eurem sexleben wieder etwas auf die sprünge ihr könnt von mal zu mal immer mehr dazu fügen aber für den anfang würde verwöhnung gut sein Lg Dragunia

Mitglied inaktiv - 05.11.2011, 19:02



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Hallo, wie bereits unten beschriben habe ich im Februar diesen Jahres mein zweites Kind per KS bekommen leider ging es auch bei mir schief... Bekam innere Blutung (hab 3 Liter Blut verloren) mein HB war auf 4 unten und mein Mann hat mich das letzte mal um halb zehn vormittags gesehen und dann erst wieder als ich im Überwachungsraum um halb fünf abends aufgewacht bin... ich hatte 5 Zugänge an den Armen zwei Drenagen im Bauch und einen Katheter im Hals in der Hauptschlagader... (spühr ich heute immernoch bei Wetterumschwung) ich habe total das Vertrauen zu meinem Körper verloren und Monate nach der Entbindung immernoch angst gehabt über nacht innerlich zu verbluten und keiner merkt es...habe in der rechten bauchseite bis heute noch problem mit schmerzen und hoffe, dass es irgendwann wieder ganz weg gehen wird... psychisch habe ich es auch 9 monate danach immernoch nicht verarbeitet mein mann auch nicht er hat ein burnout dadurch bekommen und unsere beziehung wurde auch ganz schön auf die probe gestellt, ich mache heute eine therapie deswegen um das alles zu verarbeiten... Für meine Körperliche genesung war ich bei fast allen ärzten die mal abklappern kann aber keiner kann mir sagen woher die schmerzen kommen... ich solle mich damit abfinden war unter anderem die aussage der ärzte... ich versuch es jetzt mit heilpraktiker und es geht schon auf jedenfall besser als ganz am anfang... aber wie gesagt es wird denke ich noch sehr sehr lange dauern bis ich wieder ein "normales" leben führen kann... und das schlimme daran ist, dass es mein damaliger fa zugegeben hat den fehler gemacht zu haben... trotzdem fand er bis heute nicht die entschuldigenden worte...

Mitglied inaktiv - 05.11.2011, 20:43



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Ich hatte leider auch einen Kaiserschnitt und 3 wunderervolle normale Geburten, ich kann nach deinen schrecklichen Erfahrungen, die ich niemanden wünsche, einfach nicht verstehen, dass es immer noch Frauen gibt, die sich für einen Wunschkaiserschnitt ganz ohne medizinische Gründe entscheiden. In den entwickelten Ländern sterben mehr Frauen nach Kaiserschnitten als nach normalen Geburten, aber diese Tatsache erscheint in keiner Statistik. Dir wünsche ich natürlich, dass du eine Möglichkeit findest, alles gut zu verarabeiten, du solltest vor professioneller Hilfe nicht zurück schrecken, alle Gute weiterhin.

von mutti6 am 06.11.2011, 16:43



Antwort auf Beitrag von katinka006

Dein Beitrag ist so voller Verzweiflung, aber auch voller medizinischer Missverständnisse. Ich würde dir raten nochmal ein Gespräch mit den behandelnden Ärzten zu suchen und deine Fragen mit ihnen zu klären. Einfach um mit deiner Geschichte einen inneren Frieden zu finden. Zur "Sepsisgeschichte" kann ich nichts sagen, aber der Rest ist vom Lesen her ganz regulär gelaufen. Auch wenn du es vielleicht anders erlebt hast. z.B. kann die Spinalanästhesie mal ein wenig höher wirken (war bei mir bei einer auch so), manchmal muss die Nadel nochmal korrigiert werden, kein vernünftiger Arzt würde einer gesunden Frau bei einem Hb von 8 Blut geben. Man kann nicht einfach das Blut vom Ehemann mal eben nehmen. Das "aus dem Bett scheuchen" hat seinen Sinn. Normalerweise wird das noch am gleichen Tag gemacht. usw... Ich glaube dir absolut, dass die Geschichte für dich der Horror ist, aber versuche die Sache zu klären, dann geht es dir bestimmt besser. LG und alles Gute Bajuli

von Bajuli am 05.11.2011, 21:42



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Ich gebe dir recht ich bin wahrscheinlich der ganzen Sache gegenüber sehr negativ eingestellt, aber auch weil ich einfach nicht fassen kann das ich so ein Pech hatte! Ich habe probiert mit den Ärzten zu reden, diese sagten aber nur immer ja sie sind halt leider eine von 1000 der das passiert. Ich habe auch leider immer Brocken erfahren, immer wieder ein bisschen. Aus Glück, sie hätten einen wirklich nicht aufgeklärt. Zu der Sache mit dem Blut, ich habe da ja keine Ahnung von aber die Intensivmediziner und auch mein Internist konnten alle nicht verstehen warum ich kein Blut bekommen habe bei einem HB von 6. Ist ja auch egal, ich habe es ja überlebt aber ich kann die Ärzte auch wirklich nicht verstehen. Die haben soviel falsch gemacht! Allein schon mich tagelang mit Fieber rum liegen zu lassen. Ich muss halt lernen damit umzugehen und das probiere ich gerade indem ich meine Erfahrungen teile.

von katinka006 am 05.11.2011, 22:03



Antwort auf Beitrag von katinka006

Du Arme! Mann - da ging ja einiges schief! Herzlichen Glückwunsch an das Krankenhaus - da scheinen ja Vollprofis am Werk gewesen zu sein. Von daher finde ich Deine Empfindungen ganz normal. Bei mir war auch alles Mist. 2. Geburt, Notsectio wegen vorzeitiger Plazentalösung, Kind und ich wären fast gestorben, meine Kleine war dann auf der Intensivstestation - sie war noch dazu 4 Wochen zu früh. Ich hab das auch noch nicht überwunden, aber es geht mir besser. Ich habe geschrieben, ich habe die ganze Geburtsgeschichte - jedes Detail - aufgeschrieben. Und das war ein Riesenschritt zur Besserung. Die ersten Wochen habe ich nur geweint, das hat dann nachgelassen. Also das Schreiben war echt erleichternd. Denn ich konnte mit niemandem so ausführlich drüberreden. Das will keiner hören. Die Leute sagen immer "Sei froh, dass es gut gegangen ist" Natürlich ist man das, aber wenn man auf dem Punkt stehen bleibt, und nicht traurig sein darf, dann wird mans meiner Meinung nach nie verarbeiten. Außerdem war ich bei einer Osteopathin, weil ich das Gefühl hatte, ich bin in zwei Teile zerschnitten. Sie hat den Energiefluss wieder hergestellt und seitdem hab ich wieder ein besseres Körpergefühl. Was man selbst so brauchen könnte, dazu gibts Anregungen im Buch "Es war eine schwere Geburt". Da gibts Tipps, was man selbst tun kann und Tipps für den Fall, dass man allein nicht damit klar kommt. Bei mir ist es über 4 Monate her, ich hatte noch keinen Sex, will auch nicht. Mein Mann hat Verständnis. Fragt sich halt wie lange. Aber ich mach nichts, was ich nicht will. Da setze ich mich auf keinen Fall unter Druck. Ich hasse meine Narbe auch. Ich fühle mich verletzt und verschandelt. Natürlich musste das sein, weil meine Tochter sonst nicht leben würde, aber ich hätte sie doch so liebend gerne spontan geboren und danach sofort in meine Arme geschlossen. Narbenhass und Sex - da fehlt es auch bei mir noch - da setze ich einfach auf die Zeit. Ich wünsche Dir alles Gute, lass Dir Zeit und nimm ruhig Hilfe in Anspruch. Ach ja - da gibts noch das Netzwerk Kaiserschnitt oder so, da kann man sich infos holen und sich suchend hinwenden, daher hab ich den Tipp mit der Osteopathin. lg, Teneguia

von Teneguia am 05.11.2011, 21:54



Antwort auf Beitrag von katinka006

:( tut mir leid was dir passiert ist. hast du dir schon überlegt professionelle hilfe zu suchen? traumatherapie zum beispiel. ich glaube ich hätte an deiner stelle den wunsch das kh zu verklagen. ich weiß noch wie sauer ich war als man uns immer wieder nur brocken wegen meiner mum hingeworfen hat. sie wäre uns auch beinahe 3mal weggestorben aber nicht wegen einem ks sondern wegen einem magengeschwür das krebsig wurde. ich wünsche dir dass du es irgendwann verarbeiten kannst und deinen frieden mit den erlebnissen schließt.

von Seraphina83 am 05.11.2011, 22:39