Kaiserschnitt

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Not Kaiserschnitt

Thema: Not Kaiserschnitt

Hallo meine lieben... Ich habe meine kleine Maus am 05.06.2020 per einen Not Kaiserschnitt zur Welt gebracht seit dem geht es mir total mies. Ich bin am 04.06.2020 um 23.30 Uhr im KH angekommen mit einem Blasensprung und auch selbst ständige Wehen. Bis dahin sah alles gut aus. Nach 4 Std beschloss die Hebamme dann ein Wehen Tropf mir zu legen damit die Wehen kräftiger werden und der Muttermund sich weiter öffnet. Der Wehen Tropf lag dann eine std an mir dran und man sah gut auf dem CTG das bei jeder Wehe die Herztöne von meinem Baby runter gegangen sind. Ich fragte dann natürlich nach. Die Hebamme sagte da zu mir, das sei ganz normal das die Herztöne runter gehen in einer Wehe da es für mein Baby eine Stress Situation wäre. Nach 1 Std Wehen Tropf beschloss die Habamme den Tropf wieder abzumachen und mir etwas Ruhe zu gönnen, damit ich noch mal Kräfte sammeln kann für die Geburt. Es wurde dann alles von mir abgemacht, der Tropf, CTG, Puls Messgerät. Irgendwann habe ich ein richtig komisches Gefühl bekommen, mittlerweile war es 10 Uhr morgens. Ich klingelte und die Hebamme kam dann auch. Ich frage die Hebamme, ob sie eventuell mir das CTG Gerät noch einmal anschließen könnte. Daraufhin sie, aber warum denn es liegt doch kein Grund vor. Ich sagte ihr dann, das ich ein komisches Gefühl habe und schauen möchte ob es mein Baby gut geht. Nach 2 Minuten hin und her gerede hat sie mir dann endlich das CTG Gerät angelegt und ging dann auch rass aus dem Kreissaal raus. Anfangs war alles ok aber nach 10 min CTG schreiben bemerkte ich, da stimmt was nicht. Wo sind die Herztöne von meinem Baby? ich habe dann selber nach meinem Baby gesucht mit dem CTG Gerät zwischen durch aber schon nach der Habamme geklingelt, suchte also weiter nach mein Baby bis dann endlich nach 5 Min die Hebamme kam. Sie fragte was denn los ist, ich zeigte auf den Monitor und fragte sie wo der Herzschlag von meinem Baby sei. In diesen Moment ging alles ganz schnell sie schaute auf den Monitor sah das mein Baby länger ohne Herzschlag war Griff zum Telefon rief den Arzt an. Der Gott sei dank schnell kam mit einer anderen Habamme und einem Ultraschall Gerät. Der Arzt und die andere Hebamme machten einen Ultraschall in der Zeit legte die andere Habamme mir bereits einen Urin Kateter. Der Arzt griff zum Telefon und rief den Oberarzt an und sagte nur sofort Not Section Baby ohne Herzschlag. In diesem Moment blieb mir die Luft weg mir liefen die Tränen übers Gesicht ich hatte tierische Angst. Ich musste sofort vom Kreissaal Bett auf eine trage rauf, sofort schobten die mich in den OP Raum wo bereits mehrere Ärzte auf mich warteten. Der Weg dahin war die Hölle so viel Angst mein ganzer Körper fing an zu zittern sie weinte und sagte die ganze Zeit nur bitte bitte retten sie mein Baby. Im OP angekommen musste ich sofort von der Trage rüber rutschen auf den OP Tisch und dann ging es auch schon los ich bin unter Tränen eingeschlafen irgendwann bin ich dann wieder wach geworden und befand mich wieder in meinem Kreissaal Zimmer ich merke höllische Schmerzen im Bauch Bereich habe dann meine Augen auf gemacht und sah mein Mann wie er unsere Tochter auf dem Arm hielt. In dem Moment liefen mir wieder die Tränen da ich wusste meine Maus hat es geschafft. Ich fragte sofort nach ihrem Zustand. Es ging ihr gut dann fragte ich wie lange sie denn schon auf der Welt ist da hieß es 50 Minuten... 50 Minuten die mir fehlen mit meinem Baby Aber ich war froh das sie Lebt, das es ihr gut geht das ich sie in meinem Arm halten kann. Das Problem was ich nun habe, ich komme einfach nicht drauf klar, ich kann Nachts nicht schlafen weil ich mir immer noch Sorgen um die kleine mache. Ich gebe mir die Schuld rede mir ein das es vielleicht an mir lieg das ein Not Kaiserschnitt gemacht werden musste. Dann denke ich daran was wäre gewesen wenn ich nicht auf das CTG bestanden hätte? Ich merke einfach das ich Null drauf klar komme das ein Not Kaiserschnitt gemacht wurde. Gibt es hier Frauen denen es auch so ergangen ist? Was kann ich tun damit ich nicht weiter so ein Müll denke nicht weiter so eine Angst habe? Sorry für den langen Text und danke schon mal für viele Antworten

von smoritz35 am 08.06.2020, 02:55



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Ich hatte vor 14 Jahren einen traumatischen Not Kaiserschnitt mit vollnarkose gehabt. Ja auch ich habe damit gehadert. Aber der Grund dafür ist ja auch, weil man ja nicht mit sowas rechnet und es ja immer auch eher Mitleid von anderen gibt, als gsd habt ihr das geschafft. Immer noch wird die Vaginale Geburt als das non plus ultra dargestellt. Ist also kein Wunder wenn man sich beschissen fühlt, weil es ein Kaiserschnitt wurde. Was helfen kann damit fertig zu werden? In meinem Fall war Therapie das beste und eine andere Einstellung zu den ganzen romantischen Erwartungen. Ja ich habe die ersten 30 bis 60 Minuten mein Kind verpasst. Aber ich habe wundervolle 14 Jahre mit ihm verbracht und es werden noch viele weitere tolle Jahre und Momente geben. Ich habe trotz dieser Geschichte meinen Sohn 1 Jahr gestillt. Selbst wenn das bei dir nicht so klappt, du bist trotzdem eine gute Mutter. Ich bin jetzt mit meinen Zwillingen schwanger, selbst wenn alles dafür sprechen würde, niemals würde ich eine Vaginale ausprobieren. Ich freue mich auf meinem geplanten Kaiserschnitt. Keine Hektik, man weiß wann die Kinder kommen und man kann alles mitbekommen, wenn man will. Denn der Grund für deinen und meinen Kaiserschnitt war, das die Geburt schnell, schnell gehen soll. Ich hatte damals 3 Tage ein Einleitungsversuch aufgrund von Nierenstau 3. Grades. Bei mir war noch sehr viel Zeit bis zur eigentlichen Geburt. Bei dir war schon ein Blasensprung und wehen. Weil die Hebammen und Geburtskliniken einer Vaginalen Geburt ca. 6 Stunden geben aus Planungsgründen, wurdest du auf turbo gestellt. Das es für euch beide ggf. zu viel sein kann, wird erstmal ausgeblendet. Es gibt ja den Not Kaiserschnitt. Nichts an den Geschehnissen ist deine schuld, sondern du warst eine von vielen, Opfer unserer Geiz ist geil Gesellschaft, wo Gesundheit nur noch mit Wachstum einhergeht. Viele Patienten in kurzer Zeit, mit so wenig Kosten wie möglich. Und du bist doch sogar eine Heldin. Du hattest doch dein Kind gerettet, weil dein Mutterinstinkt sagte, da stimmt was nicht. Du hast alles richtig gemacht. Rede mit der Hebamme oder mit Freunden, sollte das nicht reichen, ist eine Aufarbeitung mit einem Therapeuten wichtig. Noch einen guten Tipp. Google mal Kaiserschnittnetzwerk, da findest du neben therapeutischer Hilfe auch andere gute Dinge, wie Entstörung der Narbe oder Forum zum austauschen. Ich wünsche dir alles Gute und herzlichen Glückwunsch zur kleinen Prinzessin.

von vegeta-bunny am 08.06.2020, 08:57



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Mit hat nach sekundärer Sectio sehr geholfen, mit der Oberärztin, die den Kaiserschnitt durchgeführt und den Weg dorthin mitbekommen hat, die Geburt nachträglich nochmal durchzusprechen und das Protokoll der Geburt zum Nachlesen zu bekommen. Dadurch wusste ich, dass die Geburtshelfer und ich alles versucht haben und es beim nächsten Mal anders ausgehen kann. Dank des Geburtsprotokolls konnte ich die Geburt auch während meiner jetzigen Schwangerschaft mit meiner Hebamme nochmal aufarbeiten um anders an die Sache der nächsten Geburt heranzugehen.

von Data_ am 08.06.2020, 18:57



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Hallo meine Liebe Dass klingt ja schrecklich was du / ihr erleben musstest! Die 50 Minuten ohne dein Kind waren sicher nicht leicht, aber es war nicht allein! Dein Mann war da Mir fehlen die ersten zehn Tage mit meinem Kind, da ich ITS lag und er ebenfalls. Ihr schafft DAS! Alles Gute euch und ganz liebe grüße

von Schafi27 am 08.06.2020, 20:28



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Not KS. Nachdem die Herztöne abgefallen und die Stresshormone beim Kind gestiegen waren, bekam ich einen NotKS. Als die Ärztin meine Tochter rausholen wollte, rief sie "oh Scheiße" und ein paar Zahlen (Mein Mann sagte mir später, das war die TelNr der Kinderintensiv) Meine Tochter steckte im Geburtskanal fest. Als sie sie endlich rausgerissen hatten, war eine Totenstille im Kreißsaal. Weder hat das Kind geschrieben, noch hat sonst jemand was gesagt. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam die Ärztin zu mir und meinte nur, dass es knapp gewesen wäre. Als ich sie fragte, ob das Kind lebt und geatmet hat, meinte sie , das hätte sie nicht sehen können, weil sie es so schnell dem Kinderintensivarzt übergeben hat. Als sie das sagte, konnte sie mich nicht ansehen. Da wusste ich, dass sie mich angelogen hatte. Ich hab immer nur zum einem Mann gesagt, dass da was nicht stimmt und das Kind bestimmt tot ist, weil niemand zu uns gekommen ist. Es stellte sich dann letztendlich raus, dass unsere Tochter weder Herzschlag noch Atmung gehabt hatte und reanimiert werden musste. Sie kam um 20:00Uhr auf die Welt, mein Mann durfte dann kurz auf die Intensiv und hat sie fotografiert, damit ich sie wenigstens mal sehe. Real durfte ich sie dann am nächsten Vormittag zum ersten mal sehen und halten. Wir waren 10 Tage räumlich getrennt, weil sie auf der Kinderstation bleiben musste (es, gab noch ein paar Komplikationen aufgrund der Geburt bei ihr) und ich hatte hohes Kindbettfieber. Aber letztendlich ist alles gut gegangen, sie ist jetzt 10 Jahre alt und ist Kern gesund. Die ersten Monate/Jahre hatte ich schwer zu knabbern. Ich hatte immer das Kopfkino, wie es auch ausgehen hätte können und zwischendurch hatte ich immer Angst, ich träume gerade und wache gleich imKreissaal auf und sie sagen mir, das Kind ist gestorben. Aber mit den Jahren wurde /wird es besser. Die Geburt rückt in den Hintergrund, die Folgezeit überwiegt und ich kann die Geschichte meist ohne,dass ich die Tränen zurückhalten muss, erzählen. Und wenn es auch ein abgedroscher Spruch ist, sie ist gesund und das macht alles,, was, ich in der Zeit durchmachen musste,, wett. Alles Gute! Schru

von Schru am 09.06.2020, 12:42



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Ich finde nicht das es abgedroschen ist, denn letztendlich ist es ja so. Ich hatte eine im Bekanntenkreis, die bei einer Einleitung ihr Kind schwerst behindert auf die Welt kam. Es wurde kein Kaiserschnitt gemacht. Dieses Kind ist dann wegen Grippe und anschließender Lungenentzündung mit 3 Jahren verstorben. Dann vorkurzem hatte sie mich wieder angeschrieben. Sie bekam vorkurzem noch ein Kind und eigentlich sollte es per geplanten Kaiserschnitt geholt werden, weil es sehr klein war. Hat sie aber sausen lassen. Stattdessen kam das Kind ein Tag später mit Saugglocke. Ich lese nur gsd kein Kaiserschnitt. Insgesamt hat sie 7 Kinder bekommen, alle Vaginale Geburten und davon leben jetzt 6. Ich persönlich finde es befremdlich einen Kaiserschnitt abzulehnen, obwohl schon ein Kind was passiert ist. Zumal der Termin stand und sie ihn nicht abgesagt hat vorher. Mir würde das wohl des Kindes immer über meines stehen. Deswegen bin ich auch mit meinem Not Kaiserschnitt im reinen. Alles andere hätte den Tod für beide bedeutet.

von vegeta-bunny am 09.06.2020, 13:47



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Ich dem Fall von einer Hebamme die wirklich jede Geburt als Hausgeburt durchführte, egal ob BEL oder Drillinge oder sonst was, bei der sind einige Kinder weggestorben und sie wurde verurteilt. (ich habe das komplette Urteil da falls es wen interessiert, es liest sich wie ein Krimi, weil es teilweise so unglaublich ist was da abgelaufen ist). Und da waren viele Eltern dabei, die die Ansicht der Hebamme teilten und wirklich meinten, es sei besser tot oder behindert auf die Welt zu kommen, statt per Kaiserschnitt. Das muss man auch nicht verstehen, aber es ist eben das gute Recht der Frau das so zu entscheiden. Genau wie umgekehrt.

von mamavonbaby am 10.06.2020, 14:20



Antwort auf Beitrag von smoritz35

Tut mir leid wegen dein Erfahrung, vielleicht hilft es nochmal mit einem Psychologen darüber zu reden. Ich selbst hatte im Oktober mit meinen Zwillingen einen Not Kaiserschnitt bei 35+3. Mir ist zuhause die Fruchtblase geplatzt und es war eine sehr starke Blutung dabei die mir Angst machte und ich wusste das ist nicht normal. Ich war alleine zuhause, Mutter, Partner und dann RTW angerufen. Der war mit Notarzt schnell da. Der warf einen Blick in mein Bad wo ein Massaker aus Fruchtwasser und Blut war und meinte nur: sofort Abfahrt zum nächsten Krankenhaus. Der RTW mit Blaulicht und einem Affenzahn zur Klinik. Unterwegs bekam ich sehr schnell Muttermund wirksame Wehen. Im Kreissal angekommen stellen sie bei Ctg und Ultraschall fest das Zwilling1 sehr schlechte Herztöne hatte. Die haben auf mich eingeredet einem sofortigen Kaiserschnitt zuzustimmen. Ich war total überfordert. Es ging dann auch alles ganz rasch und nach ca 20-30 Minuten wo wir in der Klinik angekommen waren, waren die beiden schon da. Denen kam beim OP die Plazenta von Zwilling1 beim öffnen schon entgegen, komplett gelöst. Ich hab die beiden im OP gar nicht zu Gesicht bekommen. Nach 2 Std dann, ich war bereits im Kreissal, kam der Kinderarzt, erklärte mir was in der Zwischenzeit alles gewesen ist mit den beiden und das sie aus Platzmangel auf der Neo leider ins Kinderkrankenhaus verlegt werden müssen. Er brachte mir dann kurz Zwilling1, Ich durfte sie 5 Minuten auf dem Arm halten und danach kamen schon die vom Krankentransport mit Zwilling2, sie lag schon im Transportbettchen, ich durfte sie nur durch die Scheibe davon kurz 2 Minuten sehen. Nach dem KS ging es mir sehr schlecht. Schlimme Schmerzen, aufstehen klappte kaum. So konnte ich die beiden erst richtig sehen an Tag 4 wo ich entlassen wurde. Bis dahin hatte ich Zwilling2 nicht einmal auf dem Arm. Ich hatte die ersten 2 Wochen massive Probleme mit der Situation. Dann wurde es besser und ich konnte die beiden besser annehmen. Heute sind sie 8 Monate alt, sie sind wirklich beide sehr süß und goldig aber zu Zwilling2 habe ich einfach keinen richtigen Draht. Ich komme mit ihr nicht so gut klar. Es tut mir wahnsinnig leid das das so ist, ich strenge mich an beiden Liebe und Zuneigung zu geben aber mein Verhältnis zu ihr ist irgendwie gestört. Da ich bereits vorher schon beim Psychologen in Behandlung war ist es auch jetzt noch Thema dort. Ich hoffe das es sich irgendwann doch nochmal ändert.

von Blume1986 am 16.06.2020, 22:53



Antwort auf Beitrag von smoritz35

Ich hatte auch einen Notkaiserschnitt bei meinem ersten Kind. Fehlende Herztöne. Hatte eine Thrombose in der Nabelschnur und dadurch keine Blutversorgung mehr zum Kind.... Durch eine glückliche Fügung war ich just in den Moment am CTG. Mein Sohn hat alles unbeschadet überstanden. Unsere Herzen haben lange gelitten. Ich hatte schlimme Bindunsprobleme. Er war ein Schreibaby...... Alles in allem habe ich die erste Zeit in keiner guten Erinnerung. Mir hat eine Therapeutin geholfen. Meinem Sohn eine Nachstellung einer vaginalen Geburt beim Osteopathen. Richtig heilsam war für mich dann die Geburt unserer zweiten Tochter. Per geplantem KS. (Leider ging das nicht anders wegen einer BEL) das lief trotzdem alles so liebevoll ab. Seitdem bin ich auch mit meiner ersten Geburt im reinen und einfach nur froh er gesund und munter bei mir ist. Aber als guten Tip. Hol die Hilfe bei jemandem der auf traumatische Geburten spezialisiert ist.

von Lausemaus13 am 25.06.2020, 09:44