Hallo Frau Welter,
ich habe drei Fragen:
1. Ich muss nächste Woche (9 Wochen nach Entbindung) nochmals operiert werden. Nun habe ich verschiedene Meinungen gehört, ob ich das Kind dann sofort nach der OP bzw. am Tag der OP stillen darf oder nicht. Der Arzt in der Klinik hat mir beim Vorgespräch gesagt, dass es unproblematisch wäre. Wie sehen Sie das?
2. Für die Dauer des Eingriffes würde ich gern etwas abpumpen, damit es gegeben werden kann. Wieviel soll ich da abpumpen, also was ist eine normale Menge in dem Alter?
(Meine Tochter trinkt immer nur eine Seite pro Mahlzeit, nur wenige Minuten (etwa 5-10), kommt auf 10-12x stillen in 24 Stunden.)
3. Meine Frauenärztin hat heute geäußert, dass sie wohl zu wenig bekommt, sonst hätte sie nicht so kurze Abstände (tagsüber alle 2 Stunden oder kürzer, nachts hat sie 1x 4 Stunden am Anfang der Nacht, dann 2,5 h). Das hat mich verunsichert. Die andere Seite will sie fast nie, hört von allein auf, macht Bäuerchen und wirkt zufrieden. Bislang hat sie gut zugenommen, etwa 1,7 kg in 8 Wochen. Müssten die Abstände größer werden oder geht das so weiter und ist normal so?
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Dezemberbaby
am 06.02.2015, 19:52
Antwort auf:
Wie verhalte oich mich mit Stillen bei geplanter ambulanter OP in Narkose?
LIebe Dezemberbaby,
ich hoffe, diese Antwort wird dich beruhigen
Was die Narkose betrifft, hilft dir dieses Dokument sicher weiter und zeigt, dass dein Arzt up to date ist, was das Stillen betrifft :-)
http://www.stillinfo.ch/Dokumente/ls-4_2007-anaesthesie-in-der-stillzeit.pdf
Wenn du tatsächlih Milch abpumpen möchtest für die Dauer der OP und deines Aufwachens, so macht es Sinn, 60 ml-Portionen abzufüllen, denn die sind leicht warm gemacht und falls sie nicht so viel trinkt müsst ihr auch nicht so viel wegwerfen. Ich vermute, dass ihr mit 3-4 Portionen auf jeden Fall genug haben werdet.
Erfahrungsgemäß könnte deine Maus verunsichert reagieren und sehr sehr anhänglich sein. Wenn die betreuende Person das weiß und viel Körperkontakt bieten kann, bei dem Zuversicht und Ruhe übertragen wird, dann wird das deinem Kind sehr gut tun.
Und was die Stillabstände betrifft: Sie pendeln sich von allein ein, du musst da überhaupt nicht eingreifen. Der Magen deines BAbys ist noch sehr klein, so gross wie seine Faust, oder ein Teebeutel, da passen noch keine grossen Mengen hinein. Das ist auch wichtig um den noch unreifen Verdauungsapparat nicht zu überfordern. Der Organismus eines Baby ist auf viele kleine Mahlzeiten eingestellt - und Muttermilch ist sehr leicht verdaulich daher braucht dein Baby öfters Nahrung.
Du kannst dir einen sehr guten Infotext zum Stillen eines Neugeborenen mit dem Vergleich wie gross sein Magen ist unter www.afs-stillen.de (Neugeborenes stillen) kostenlos bei den Faltblättern herunterladen.
Ich möchte dir auch gern den Besuch einer Stillgruppe nahelegen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort wirst du erleben, dass sich viele andere Babys genau wie deines verhalten, und allein das Wissen "es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen.
Lieben Gruß und alles Gute für die OP
Kristina
von
Kristina Wrede
am 07.02.2015