Frage: stillstreik und schreien

Hallo liebe Stillberaterinnen! Ich habe eine ganz süße Motte von 20Wochen, die seit etwa 2 Monaten regelmäßig für einige Tage die Brust verweigert. Sie schreit die Brust an, macht sich steif und ist unmöglich dran zu kriegen. Ich kenne das schon von meinem Sohn, der war immer so abgelenkt dass er nicht trinken konnte. Aber er hat sich das dann nachts geholt. Das war auch nicht so toll für mich aber immerhin machbar. Baby No2 trinkt aber vor allem nachts nicht! Das würde mir ja nichts ausmachen, wenn sie denn dann schlafen würde. Aber sie sucht einfach die ganze Nacht nach der Brust. Pack ich sie aus, beginnt sie zu schreien und zu toben. Dann tröstet sie mein kleiner Finger, denn vom Schnuller will sie meistens in dieser Phase auch nichts wissen. Das geht meist etwa eine Stunde bis sie dann plötzlich doch trinkt - und zwar lange und genüsslich! Sie hat also offenbar Hunger, sonst würde sie ja dann nicht plötzlich doch trinken oder meinen Sie ich dränge ihr das auf und eigentlich will sie nur nuckeln am Finger? Ich bekomme sehr schnell Milchstau und das macht es natürlich nicht besser. Tagsüber ist es oftmals das gleiche, nur Geschrei und plötzlich klappt's doch. Mittags hole ich den Großen bei der Tagesmutter ab, da schreit die Kleine manchmal den gesamten Weg vor Hunger und ich kann nichts tun! Wie erwähnt läuft das immer phasenweise und nach ein paar Tagen oder einer Woche ist alles wieder vorbei. Deshalb möchte ich eigentlich nicht abstillen, aber so geht es einfach nicht, ich bin nur noch gestresst von dem Geschrei, meinen schmerzenden Brüsten, Schlafentzug...Und dann möchte der Große ja auch mal was spielen mit mir! Wie komm ich da raus und wie beuge ich vor?? Danke für jegliche Hilfe!

von Franz_mama am 22.08.2017, 14:14



Antwort auf: stillstreik und schreien

Liebe Franz_mama, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.08.2017



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