Hallo,
Meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt und ich stille natürlich noch. Anfangs hatte ich damit extreme Probleme, sie nahm nach der 5. Woche rapide ab und ich musste viel zufüttern. Es kam kaum mehr als ein Rinnsaal Milch, was mich so traurig werden ließ, dass ich eine Stillberatung machte.
Die half mir leider zunächst nicht weiter aber wenig später fanden wir durch Zufall bei einer anderen Untersuchung im Krankenhaus heraus, dass ich eine sehr starke Schilddrüsenunterfunktion habe. Nachdem ich L-Thyroxin nahm, konnte ich im Verlauf von 4 Monaten meine Milchproduktion so weit ankurbeln, dass es endlich mit dem voll Stillen klappte. Ich war und bin natürlich überglücklich. Eigentlich wollte ich so lange stillen, bis meine Tochter nicht mehr möchte. Nun werde ich aber von Woche zu Woche unglücklicher, dass ich dadurch nicht schwanger werden kann. Meine Periode hatte ich leider noch nicht.
Muss ich früher oder später dafür abstillen oder besteht die Chance, wenn ich die Abstände erhöhe, oder sie selbst durch die Beikost, dass ich wieder fruchtbar werde? Ich möchte eigentlich nicht abstillen, aber definitiv auch nicht mehr ewig lange warten, bis ich ihr ein Geschwisterchen schenken kann. Das ist gerade ein ziemlich übler Zwiespalt bei mir und nun frage ich mich, welchen Einfluß die Stillabstände haben. Ist der sehr groß oder eher gering?
Wie lange würde es denn nach dem Abstillen dauern? Ich frage mich wie viel Zeit ich mir damit im Endeffekt lassen könnte. Ein paar Monate stille ich auf jeden Fall noch aber davon hinge dann auch ab wie lange.
Wahrscheinlich ist es dumm dafür abstillen zu wollen, vor allem nachdem ich so lange dafür kämpfen musste aber ich kann meinen Wunsch nach noch einem Baby einfach nicht unterdrücken. Wir wünschen uns so sehr ein zweites. Könnten sie uns bitte erklären, welche Auswirkungen die Abstände und das Stilen haben? Vielen Dank schon mal :)
von
Avraa
am 29.04.2015, 10:45
Antwort auf:
Stillen und Kinderwunsch
Liebe Avraa,
ich kann keine Statistik zur Fruchtbarkeitswahrscheinlichkeit für deine Situation bieten.
Niemand kann vorhersagen, wie schnell Du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind.
Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss".
Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist.
Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.04.2015
Antwort auf:
Stillen und Kinderwunsch
Vielen lieben Dank für die Antwort. Bis sie 1 Jahr ist stille ich eh erstmal weiter, wenn sich bis dahin gar nichts tun will, denken wir einfach noch einmal in Ruhe darüber nach und beherzigen ihre Worte. Ich kann mir schon vorstellen, dass es wohl genaus so ist.
Liebe Grüße
von
Avraa
am 29.04.2015, 14:05
Antwort auf:
Stillen und Kinderwunsch
Hallo Avraa,
von dem umgekehrten Standpunkt, der Empfängnisverhütung, gibt es einiges zur "Effektivität" von Stillen. Informationen darüber gibt es z.B. unter https://de.wikipedia.org/wiki/Laktationsamenorrh%C3%B6-Methode
Dabei wird klar, dass die Stillabstände (max. 4 h am Tag, max. 6 h nachts) neben anderen Faktoren schon einen deutlichen Einfluss haben können. Wahrscheinlich gilt das auch über 6 Monate hinaus... wobei die Abstände in den nächsten paar Monaten sicher auch ganz von allein größer werden.
Auf jeden Fall viel Glück!
von
zweizwerge
am 30.04.2015, 13:09