Starke stechende Schmerzen beim Stillen und danach

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Starke stechende Schmerzen beim Stillen und danach

Hallo, Mein Sohn ist 5 Wochen alt und ich stille ihn voll. Dabei irritieren mich jedoch gleich mehrere Dinge - zum Einen wird mir beim Stillen immer übel, manchmal in Verbindung mit einem sehr starken Durstgefühl, zum anderen habe ich seit heute plötzlich sehr starke stechende Schmerzen in der rechten Brust beim Stillen und danach. Das Stechen scheint tief im Innern der Brust zu verlaufen und sie einmal komplett zu durchqueren bis in die Mamille hinein. Auch Druck von Außen sorgt für ein Stechen. Ich habe schon richtig Angst vor dem Stillen auf dieser Seite weil die Schmerzen wirklich intensiv sind. Was könnte das sein und was kann ich dagegen tun? Vielen Dank im Voraus! Grüße, Ännchen

von Aennchen316 am 18.11.2014, 22:19



Antwort auf: Starke stechende Schmerzen beim Stillen und danach

Liebe Ännchen, evtl. ist der Blutdruck zu niedrig oder der Schwindel kommt von der Wirbelsäule, es gibt viele Möglichkeiten. Meist liegt es am Oxytocin, dass es zu Übelkeit im Zusammenhang mit dem Auslösen des Milchspendereflexes kommt. Oxytocin löst den Milchspendereflex aus und wirkt auch auf die Verdauung, gemeinsam mit anderen Hormonen, die Übelkeit auslösen können. Viele Frauen berichten, dass sich dieses unangenehme Gefühl durch folgende Maßnahmen lindern lässt: Kurz vor oder während des Stillens etwas trinken und etwas kohlehydratreiches essen (z.B. ein Stück Brot, eine Banane...) Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einnehmen, um einen Blutzuckerabfall zu vermeiden. Ausgewogene Ernährung. Weniger Weißmehlprodukte und Zuckerhaltiges, dafür mehr Vollwert und Vollkornprodukte, die den Blutzuckerspiegel nicht so stark auf und abschwellen lassen. Mehr Wasser trinken (Wasser ist besser als andere Flüssigkeiten) Mehr schlafen. Das mag höhnisch klingen, doch oft hätten wir die Möglichkeit, uns mit unseren Babys zum Schlafen zu legen, und tun es doch nicht, sondern versuchen die Zeit seiner Nickerchen zu nutzen, um etwas "Sinnvolles" zu tun. Doch gibt es Sinnvolleres als Mutters Gesundheit? Ich hoffe, diese Tipps helfen dir weiter, ich würde auf all Fälle ein Blutbild machen lassen, oft gerät nach einer Schwangerschaft auch die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht und das kann auch Übelkeit auslösen. Nun zu deinen Schmerzen. Sind es stechende Schmerzen (wie kleine Nadelstiche) und brennt die Brust? Hat dein Kind (oder Du) in letzter Zeit ein Antibiotika bekommen? Wenn ja, könnte eine Soorinfektion vorliegen. Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, offene Brustwarzen, stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: Windelausschlag, cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, das Baby wendet sich wiederholt von der Brust ab, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), - Blähungen und Quengeln in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben. Wende dich am besten an deine Ärztin/Arzt und lass deine Brust anschauen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 19.11.2014