Ständiges Schnalzen an der Brust und dadurch viel Luft und Spuckerei

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ständiges Schnalzen an der Brust und dadurch viel Luft und Spuckerei

Hallo, mein 2. Sohn ist im März geboren und gedeiht überaus prächtig dank der guten Mumi. Trotz dieser tollen Tatsache, ist das Stillen nicht so unkompliziert wie bei meinem Großen (den habe ich 20 Mo gestillt). Ich habe gut viel Milch und stille nach Bedarf. Aber mein Sohn trijkt sehr unruhig und schnalzt häufig von der Brust ab. Das ist schmerzhaft und er zieht dadurch sehr viel Luft. Nach dem Stillen muss ich dann lange Bäuerchen machen, dabei spuckt er viel Milch. Es ist sogar so, dass er angedaute Milch auch noch später ausspuckt. Bis zum nächsten Stillen hat er gefühlt die Hälfte wieder erbrochen. Er würgt wie wild und ich empfinde das es quälend für ihn ist. So produziere ich Milch wie verrückt und er spuckt. Ich achte immer darauf, dass er gut andockt. Ich habe auch schon verschiedene Stillpositionen versucht. Im Liegen und nachdem ich warm gebadet habe geht es ab und an etwas besser, d.h. 2-3 mal abschnalzen. Ich will eigentlich auch ihn viel Stillen und bin etwas traurig das uns diese Sorge im Weg steht. Hast du ein Tipp für mich. Liegt es an meinem Milchspendereflex. Zungenbändchen ist ok laut KiA. Liebe Grüße Steffi + Lennie (4,5 Monate, ca 9,5 kg, Konfektionsgr. 74/80)

von Stefanie.sass am 17.08.2016, 22:26



Antwort auf: Ständiges Schnalzen an der Brust und dadurch viel Luft und Spuckerei

Liebe Steffi, beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat Lennie nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt er sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Außerdem kann es sein, dass das Baby durch den Schnuller saugverwirrt ist und deshalb nicht korrekt an der Brust trinkt. Es wäre jetzt wichtig, dass eine Kollegin vor Ort Euch mal beim Stillen zusieht. Falls Du also noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.08.2016



Antwort auf: Ständiges Schnalzen an der Brust und dadurch viel Luft und Spuckerei

Danke. Ich werde deine Tipps versuchen und mit einer örtlichen Stillberaterin telefonieren. LG

von Stefanie.sass am 18.08.2016, 13:27



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