Hallo! Ich habe eine wichtige Frage die mich schon lange beschäftigt. Ich hatte nach der Geburt meines Sohnes (die leider sehr schwierig war und im Kaiserschnitt endete) schlimme Probleme mit dem Stillen, obwohl ich schon gerne stillen wollte. Ich habe es versucht, musste aber immer wieder zufüttern und habe das auch getan, da es mir angeraten wurde im KH damals noch. Danach hat mir meine Hebamme zum Abstillen geraten, da mein Kleiner schon die Hauptmenge seiner Nahrung über das Fläschchen zu sich genommen hat da ich sehr wenig Milch produziert habe. Ich muss dazu sagen, dass ich anfangs ziemlich überfordert mit allem war und mich auf die "Fachleute" verlassen habe. Ich habe dann auch wieder angefangen zu rauchen (habe ich während der Schwangerschaft natürlich nicht getan) weil ich dachte ich brauche eine Zigarette weil alles sehr stressig war (natürlich habe ich niemals vor meinem Kind geraucht). Außerdem habe ich die Pille (Maxim) wieder genommen aus Angst vor einer erneuten Schwangerschaft nach Kaiserschnitt. Alles in allem bereue ich das alles nun, und wünschte mir ich hätte weiter gestillt. Ich fühle mich als würde mir etwas fehlen.. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Ich habe meinen Sohn ca. 1 Monat lang gestillt und dann eben auf Anraten aufgehört. Jetzt ist er genau 8 Monate alt und ich kann einfach nicht mit dem Thema stillen abschließen. Jetzt habe ich etwas von "Relaktation" gelesen, stimmt es, dass ich vielleicht doch noch stillen könnte? Ich habe mal versucht abzupumpen und aus meiner rechten Brust kam tatsächlich ein kleiner Tropfen, mehr nicht. Aber meine nächste Sorge ist, dass ich ja bis vor kurzem wieder geraucht habe (habe jetzt seit einem Monat wieder damit aufgehört, gott sei dank.) und ja auch die Pille (Maxim) genommen habe. Wie lange sind die Gifte vom Rauchen jetzt in meinem Körper und die HOrmone von der Pille? macht es überhaupt Sinn es nocheinmal zu probieren? Ich brauch dringend Hilfe.. Ich möchte einfach nur das Beste für mein Baby tun.. Danke schon mal..
von
Mausmau
am 14.09.2016, 22:22
Antwort auf:
Relaktation?
Liebe Mausmau,
theoretisch wäre es sicherlich möglich, die Milchmenge zu steigern und wieder voll zu stillen, ob Ihr Kind nach so langer Zeit die Brust noch einmal akzeptiert, ist eher fraglich.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien.
Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss.
Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 14.09.2016