Muss ich ein schlechtes Gewissen zwecks abstillen haben?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Muss ich ein schlechtes Gewissen zwecks abstillen haben?

Liebes Stillberatungsteam. Mein kleiner ist jetzt fast 5 1/2 Monate alt und der Frauenarzt hat mir geraten abzustillen. Mein kleiner ist beim trinken sehr grob seit er zähne hat, er beißt öfters und lässt die brust nicht los. Schaut in alle windrichtungen vor Neugier und reißt daran herum. Nun habe ich solche schmerzen beim stillen und auch im Alltag das ich den frauenarzt aufsuchte. Der stellte fest, dass auf einer seite das gewebe schon gerissen ist und auf der anderen seite hab ich einen bluterguss. Eigentlich stille ich sehr gerne nur so ist es nicht zum aushalten im Moment. Die Schmerzen beim stillen sind fast unerträglich. In 2 Wochen wollten wir zum zufüttern von brei beginnen. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, da stillen doch das beste für mein baby ist. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl beim flasche geben. Sollte ich versuchen pump zu stillen, bis sich meine brust erholt hat? Oder ist es kein Problem mehr, da ich sowieso bald das zufüttern von brei beginnen wollte? Obwohl die Produkte zum fläschchen geben sicherlich in Ordnung sind, fühle ich mich trotzdem so unwohl dabei nicht mehr zu stillen. Könnten sie mir einen Rat für meine Situation geben? MfG

von Lisa_neli_11 am 25.08.2017, 00:44



Antwort auf: Muss ich ein schlechtes Gewissen zwecks abstillen haben?

Liebe Lisa_neli11, also zunächst einmal sollte niemand ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie abstillt. Das ist eine Entscheidung, die nur die Mutter selbst treffen sollte und niemand hat das Recht, sie dafür zu verurteilen. Bei dir klingt es so, als ob du an sich gern weiterstillen würdest, wenn nur die Schmerzen und Komplikationen nicht wären. Außerdem bedeutet die Einführung von Beikost nicht, dass das Kind weniger stillen sollte (das ist ein falscher Glauben...). Darum empfehle ich dir, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu schauen: Schau mal im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichst, der dich am Telefon oder im Rahmen eines Stilltreffens unterstützen kann, helfen dir hoffentlich diese Tipps: Es gibt einige Tipps, wie man einem "bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest Babys in diesem Alter sind oft sehr leicht ablenkbar. Alles ist interessanter als das Stillen. Jedes Geräusch, jeder vorbeihuschende Schatten muss erforscht werden. Versuche einmal, ob es besser geht beim Stillen, wenn Du dich mit deinem Kind zum Stillen in eine ruhige, „langweilige" vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehst. Bei manchen Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen und unruhig sind hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Dazu wickelst Du das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Baby auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Eventuell plagt auch ein Soor oder das Einschieben der Zähne in den Kiefer dein Kind. Lass deshalb die Kinderärztin/arzt einmal nachschauen, wie es im Mund ausschaut. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 25.08.2017



Antwort auf: Muss ich ein schlechtes Gewissen zwecks abstillen haben?

Hallo. Ich hatte das gleiche Problem wie du. Blutende, eitrige, fast durchgebissen Brustwarzen mit Blutergüssen. Ganz schlimm. Ich weiß, es tut höllisch weh, aber ich würde deswegen nicht abstillen wenn du eh ein ungutes Gefühl hast. Es wird mit der Zeit besser! Mir hat Wollwachs sehr gut geholfen. Und das Baby beim Beißen an die Brust drücken, so dass es keine Luft mehr bekommt. Dann öffnet es automatisch den Mund. Hört sich schlimmer an als es ist :) Alles Liebe

von Sam1807 am 25.08.2017, 07:47



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