Frage: Kita Eingewöhnung

Liebe Biggi , mein kleiner (16 monate) wurd seit dem 31.7. eingewöhnt. Leider läuft es gar nicht gut . Es sind fast fünf Wochen rum und kein Fortschritt . Ich darf nicht mal zwei Schritte von ihm weg. wir hatten dann die letzten drei Wochen getauscht , dass mein Mann die eingewöhnung übernommen hat , aber da lief es auch nicht sehr viel besser .ich habe seit dieser Woche wieder übernommen. Er klebt wirklich an einem und weint viel , mag diesen Trubel nicht so gerne , viele Kinder , viele Erwachsene und es ist laut . Ich stille ihn noch nach bedarf , Tags , nachts , abends , wann immer er es braucht . Aber heute ist mir echt der Kragen geplatzt . Eine Erzieherin, die zum Glück nicht unsere Bezugsperson ist , sagte schon vor der Eingewöhnung, dass stillen nach dem 6ten Monat nicht gut ist für Kind und auch nicht für die Mutter .heute hat sie etwas gesagt , da ist es so aus mir raus geplatzt . sie kam zu mir und sagte , ich solle mal den Kinderarzt um Rat fragen , was er für Tips hat , wie die Eingewöhnung besser laufen kann . Da habe ich schon gedacht , was will die denn jetzt ? Dann kam sie später nochmal zu mir und sagte , dass sie damit meinte , dass das stillen schuld Wäre , dass die eingewöhnung nicht klappt und ich hätte schon vorher abstillen sollen und nicht wie geplant , gegen ende des Jahres nach einer erfolgreichen eingewöhnung. Es ist aus mir raus geplatzt , Ich habe angefangen zu weinen , der kleine war direkt noch mehr gestresst , ist auf meinen Schoß gesprungen und hat mich getröstet. es ist so viel Stress ,der auf mir lastet, arbeiten in verschiedenen Schichten , vor oder nach der Arbeit die Eingewöhnung. ich habe kaum zeit zum durchatmen. Der kleine will immer noch nicht beim papa schlafen abends und ist wach bis 22.30 Uhr , dann muss ich ihn noch ins bett bringen.Mein mann sagt mittlerweile auch nur noch , Ich soll abstillen , das stillen ist schuld und so weiter. Dabei ist nicht das stillen schuld . Die Nächte sind auch wieder hart, Zähne und der Eingewöhnungsstress, tausend mal wird er wach.Immer sagen die Leute , wenn etwas nicht so rund läuft , das stillen wäre schuld .. und greifen mich dabei an , als wenn ich meinem Kind schaden würde , obwohl ich ihm doch das beste gebe , was es gibt .Ich weiß , du kannst mir nicht weiterhelfen in der Situation , aber ich wollte mir das von der seele reden uns fühle mich hier immer so gut aufgehoben.. danke für deine lieben Worte die letzten 16 Monate :-)

von Hatot am 30.08.2017, 17:56



Antwort auf: Kita Eingewöhnung

Liebe Hatot, lass dich erst einmal fest umarmen! Gerade jetzt ist es wichtig, dass zu Hause nicht auch noch Veränderungen kommen, dein Kind braucht Sicherheit! Es ist immer gut, sich auch seine eigenen Gedanken zu machen und aufs Mutterherz zu hören... tatsächlich macht es keinen Sinn, dein Baby abzustillen, denn es tut ihm wirklich gut, in der Zeit, die ihr zusammen seid, "Normalität" tanken zu können. Leider lässt uns unser Alltag wirklich wenig Alternativen, und für viele kleine Kinder ist die intensive Fremdbetreuung und das Leben in der Gruppe einfach eine riesige Herausforderung. Ich bedauere es sehr, dass manche Erzieherinnen Mütter so verunsichern und irgendwelche Empfehlungen aussprechen, die nur ihre eigene Meinung spiegeln :-(. Weißt du, was ich auch erschreckend finde: Dass wir Mütter uns immer so schnell verunsichern lassen. Und das meist noch von Leuten, die überhaupt keine eigene Erfahrung vorweisen können, sondern nur aus dem Vorurteil heraus! Geh doch noch mal in der Kita selbst vorbei und stelle das klar: Ihr stillt und werdet das auch weitermachen. Und dass du sie darum bittest, das zu respektieren, auch wenn sie selbst das für völlig verquer halten. Also: Angriff blasen. Ich gehe davon aus, dass danach alles ruhig sein wird (na ja, vermutlich werden sie dir schon bei passender Gelegenheit unter die Nase reiben, dass dein Kind das einzige ist, das dies oder jenes nicht kann oder macht. Auch dann: Bleib locker und denk dir: Daraus können die Erzieherinnen ja wieder was dazu lernen, dein Kind auf jeden Fall wird es schaffen, denn unsere Kleinen sind Weltmeister im anpassen!!!). Wie soll dein Kind es verstehen, wenn es nicht nur von den Betreuerinnen, sondern auch noch von dir abgelehnt wird? Es ist ja nicht so, dass dein Kind auf einmal keine Nähe mehr braucht, wenn es abgestillt ist, im Gegenteil, es wird das Kuscheln noch viel mehr einfordern. Dein Kind muss sich jetzt daran gewöhnen, dass es nur bei dir an die Brust darf und das WIRD es auch lernen, wenn die Betreuerinnen liebevoll und konsequent sind, aber das erreichen sie nicht damit, dass Du abstillst. Für mich sieht es auch ein wenig so aus, dass der scheinbar einfachste Weg gesucht wird und das würde ich auch klären. Sprich mit den Erzieherinnen, erkläre ihnen deinen Weg und steh für dich und dein Kind ein. Frag sie doch mal, was sie sich erhoffen, wenn Du nicht mehr stillst, denn dein Kind wird ja dadurch nicht weniger Nähe brauchen….. Der Einstellung, dass das Langzeitstillen die Loslösung beeinträchtige oder ein Problem in Hinblick auf die Theorie des Übergangsobjektes darstellt, ist keineswegs bewiesen. Dieser Vorstellung liegt eine Hypothese zugrunde, für die es keinen Beweis gibt. Diese Überlegungen beruhen auf Beobachtungen in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe die vor langer Zeit gemacht wurden. Dem Stillen oder gar dem längeren Stillen wurde dabei überhaupt keine Aufmerksamkeit entgegengebracht (wohl auch, weil kaum bzw. nicht lange gestillt wurde). Die Praxis zeigt jedenfalls, dass langzeitgestillte Kinder nicht unselbständiger sind als kurz oder gar nicht gestillte Kinder und auch keine vermehrten Probleme mit der Loslösung haben, im Gegenteil: Oft haben sie ein so starkes Vertrauen in sich und die Welt, dass sie recht forsch die Welt entdecken wollen. Außerdem spricht gegen diese Theorie, dass es dann weltweit gesehen sehr viele Kinder Probleme mit der Selbstregulation haben müssten, denn es gibt ja nun mal viele Kulturen, in denen das lange Stillen deutlich über das Babyalter hinaus üblich ist und es gibt Kulturen, in denen keine Übergangsobjekte bekannt sind. Das lange Stillen führt definitiv nicht zu einer verspäteten Loslösungsphase. Wichtig ist, dass Du klar bist und auch den Erzieherinnen zuhörst, dass ihr gemeinsam einen Weg findet, der für alle passt! Bitte auch deinen Mann um Hilfe und sage ihm, dass Du jetzt seine Rückendeckung umso nötiger hast und ihn brauchst. bitte ihn um Hilfe im Alltag und vielleicht könntest Du dich auch einfach mal ein paar Tage krankschreiben lassen wegen absoluter Überforderung….? Ich wünsche dir von Herzen, dass es ein gutes Gespräch wird und würde mich wirklich sehr über eine Rückmeldung von dir freuen. Ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.08.2017



Antwort auf: Kita Eingewöhnung

Huhu, da kann man echt nur den Kopf schütteln über so wenig Feingefühl von der Erzieherin. Wenn die Erzieher Dir Vorwürfe machen (selbst wenn sie berechtigt wären;-), während Dein Kind dabei ist, wird Dein Kind gaaaanz bestimmt goßes Vertrauen in diese Erzieher entwickeln. Ich geh mal davon aus, ihr braucht den Platz und habt keine andere Möglichkeit (Tagesmutter?) zur Auswahl? Bei uns war es in der Eingewöhnung in der Krippe zum Teil so, dass sie ganz bewusst nur wenige Kinder mit der Bezugserzieherin und uns in einen Raum gesetzt haben, so dass es nicht ganz so viel Trubel ist erstmal, und zunächst ein Kennenlernen im kleinen Rahmen stattfinden kann. Sie haben sogar die Kinder ein bisschen selektiert, dass eins dabei war, dass sich gern um Kleine kümmert. Die ersten Wochen waren wir deshalb auch nachmittags da, weil das dann besser gepasst hat (weniger Kinder in der Krippe). Ich drücke die Daumen, dass ihr mit Änderungen an solchen Rahmenbedingungen weiterkommt! Und dass nicht das Stillen und die enge Bindung an Dich an der schwierigen Eingewöhnung schuld sind, habt ihr doch gerade demonstriert, indem Dein Mann es zwei Wochen probiert hat... Sei stark!

von zweizwerge am 31.08.2017, 09:55



Antwort auf: Kita Eingewöhnung

Hallo Zweizwerge. , danke für deine Antwort . ja leider Brsuchen wir den platz und hier muss man bei der Stadt eine tagemutter 6 Monate im voraus beantragen .. und es gibt auch keine hier direkt in der nähe , dass es möglich wäre , mit dem hin bringen und abholen .. wohne und Arbeit hier im ort und Kita auch .. genau das habe ich mir auch im nachhinein gedacht , als mein Sohn total aufgebracht auf mir saß und mich getröstet hat , dass das ja sehr viel Vertrauen in ihm weckt , wenn die Mama zum weinen bringen .. genau das sagte mein mann heute auch , wenn es das stillen schuld Wäre , müsste er ja auch stillen , denn es hat ja auch nicht besser mit ihm geklappt ... naja .. nach dem positiven Feedback der Kita Leitung (Beitrag oben) gehe ich entspannter weiter ... und danke , ich werde stark bleiben für meinen kleinen Schatz und mich .. :-)

von Hatot am 31.08.2017, 20:33



Antwort auf: Kita Eingewöhnung

Hallo Harot, ich hab auch damit zu kämpfen, dass viele nicht verstehen, dass ich meine 1,5 Jahre alte Tochter noch stille. Lass Dich nicht beirren! Versuch bei solchen Leuten auf Durchzug zu stellen. Meine Kleine war ab dem 1. Geburtstag bei den Großeltern und wurde da natürlich auch nicht gestillt. Am Ende waren das knapp 8 Stunden. Es klappt, wenn die Kleinen sich daran gewöhnt haben. Dann wird beim Wiedersehen gestillt. Alles gute Dir und Deinem Sohn.

von Newyorkdoll am 01.09.2017, 09:18



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