Hilfe! Baby stillt sich ab und schläft NICHT an der Brust ein!

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Hilfe! Baby stillt sich ab und schläft NICHT an der Brust ein!

Liebe Biggi, liebe Kristina, Auch bei meinem zweiten Kind lese ich so gerne bei Euch und bin sehr dankbar, dass Ihr immer so tolle Ratschläge gebt ;-)) Nun bin ich selber mit meinem Sohn gerade etwas ratlos: der Kleine ist inzwischen 7 Monate alt. Seit 2 Wochen isst er mittags mit Begeisterung Kartoffel-Gemüse-Brei und trinkt danach auch gerne an der Brust. Allerdings habe ich nun, dass Problem, dass er am liebsten bei jeder Mahlzeit, die wir am Tisch mit unsererälteren Tochter (2,5 Jahre) essen, mitessen möchte. Ich versuche ihn davor oder währenddessen zu stillen, aber das befriedigt ihn nicht, er "schimpft" so lange, bis ich ihm dann doch etwas Brei gebe oder er kleine weiche Brotstückchen etc. Futtern darf. Dann ist er zufrieden und vergnügt. Würde ich seinem Interesse an fester Nahrung "freien Lauf" lassen, vermute ich, dass er sich in kurzer Zeit tagsüber abstillen würde, was ich auf keinen Fall möchte. Andererseits will ich natürlich auch seiner Entwicklung nicht im Weg stehen... Ich konnte bislang nie glauben, dass ein Baby von der Muttermilch nicht ausreichend satt wird, aber er vermittelt mir recht deutlich den Eindruck... Was würdet Ihr mir raten? Ich möchte ihn nicht mit unter einem Jahr tagsüber abstillen... Das weitere Thema ist, dass der Kleine seit Geburt kaum beim Stillen eingeschlafen ist (anders als seine große Schwester, die NUR an der Brust eingeschlafen ist): er "wehrt" sich, spuckt, hustet... Bis wir ihm einen Schnuller geben, mit dem er dann binnen Sekunden friedlich einschläft. Wir sind nun eigentlich gar keine Schnullerfans, kommen aber ohne nicht weiter... Hättet Ihr noch einen Tip? 10000 Dank für Eure tolle Arbeit hier! Liebe Grüße Ru80

von Ru80 am 30.04.2015, 15:52



Antwort auf: Hilfe! Baby stillt sich ab und schläft NICHT an der Brust ein!

Liebe Ru80, dein Sohn ist der lebende Beweis, dass unsere Kinder absolut unterschiedlich sind :-), auch bei meinen Kindern war es ähnlich. Ich würde dem Kleinen tatsächlich immer etwas Fingerfood in die Hand geben, Du wirst sehen, dass er nicht viel weniger trinken wird, denn die Essmengen sind doch sehr viel kleiner. Vielleicht mag dein Kleiner erst nach einiger Zeit wieder an die Brust, aber er wird sich nicht abstillen, wenn er Beikost zusätzlich bekommt. Probiere es aus, Du wirst sehen, es wird sich nicht viel ändern. So lange dein Sohn gut an der Brust trinkt und nicht streikt, kannst Du ihm ruhig ganz kurz den Schnuller zum Einschlafen geben. Wenn er allerdings öfters streikt, solltest Du nach Alternativen suchen. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 30.04.2015



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