Frage: Babynahrung

Hallo und danke für ihre antwort..ich sollte nochmal für meine schwester was fragenich:)::: stille mein 3 wochen altes baby ,doch da meine milch nicht ausreicht gebe ich ab und wieder mal Nahrung (Nestle Beba HA Pre)Jetzt hat mein kleiner ständig Verstopfung.Meine Frage ist,ob er die Nahrung nicht verträgt,oder ob es normal ist das die kleinen beim wechseln auf Nahrung Verstopfung kriegen.Sollte ich vielleicht die Nahrung wechseln? Ist das schlimm für babys wenn die milch nicht reicht und man zufüttern muss..also dieser wechsel immer z.b. 2 mal.am tag zufüttern muss ich, weil die milch nicht ausreicht? Muss immer abpumpen weil ich zu kleine brustwarzen habe..daran sehe ich das keine milch fließt...oder sollte ich ganz auf babynahrung umsteigen weil immer der wechsel schädlich ist.danke

von große sonne am 10.06.2015, 15:21



Antwort auf: Babynahrung

Liebe große sonne, ich wende mich direkt an deine Schwester. Das englische Wort für „Stillen“ verdeutlicht so schön, dass die Form der Brustwarze nicht unbedingt wichtig für den Stillerfolg ist: Stillen heißt „Breastfeeding“ also Brusternährung. Es heißt nicht etwa „Nipplefeeding“ sondern „Breastfeeding“. Das Kind trinkt nicht ausschließlich an der Brustwarze, sondern an der Brust. Ein korrekt angelegtes Kind umfasst nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen Teil des Warzenhofes. Wenn ein Kind ausschließlich die Brustwarze beim Saugen an der Brust fasst, dann führt das zu wunden Brustwarzen. Hast du mal geschaut, ob es in deiner Nähe eine Stillberaterin gibt? Du findest sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Es wäre super, wenn dich jemand zusätzlich zur Hebamme mit Rat und Tat zur Seite stehen könnte, der näher dran ist als wir hier übers Netz. Gern wüsste ich, woher du weißt, wie viel Milch du hast. Das Pumpen allein erlaubt ja keinen Rückschluss, weil dein Baby ganz andere Mengen trinken kann als die Pumpe aus der Brust bekommt. Wenn du dir nicht sicher bist, ob die Milch reicht, mach doch mal den Windeltest (wenn du in der Zeit zufüttern MUSST, dann notiere dir bitte, wie viel zusätzliche Milch dein Baby bekommen hat). Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Oft reicht die Milch doch, nur ist das Baby nach dem Stillen noch sehr unruhig und wir denken dann sofort, dass es nicht satt ist. Wie sieht seine Gewichtsentwicklung aus?? Vielleicht hilft dir auch diese Info: Ein etwa drei Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wie gedeiht dein Baby denn bisher? Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein und du kannst daran arbeiten, das Zufüttern wieder zu reduzieren bzw. abzubauen. Vermehrtes Tragen hingegen kann enorm viel dazu beitragen, dass ein Baby (gerade bei erschwerten Startbedingungen, wie ihr sie hattet) Ruhe findet. Auch da kann euch eine Stillgruppe gute Dienste leisten, denn die Frauen dort kennen sich meist mit den unterschiedlichen Tragehilfen aus, können wichtige Tipps geben und vielleicht sogar ein Tuch oder eine Tragehilfe verleihen. Die Brustkompression kann euch auf jeden Fall helfen, weil dein Kind dadurch in kürzerer Zeit mehr Milch bekommt. Sie kann daher helfen, dass die Stillzeiten nicht mehr eine kleine Ewigkeit dauern, und wenn du dann ggf. gar nicht mehr zufüttern und nachpumpen musst, hast du auch wieder mehr Zeit zum Ausruhen gewonnen! Mehr dazu siehe unten. Natürlich kannst Du auch weiter mit der Zwiemilchernährung weitermachen oder ganz abstillen, aber wenn Du das nicht möchtest, stehe ich dir gerne zur Seite und gebe dir Tipps, wie Du weiter stillen kannst. LLLiebe Grüße Biggi Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Biggi Welter am 10.06.2015



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Stillen und Babynahrung

Seit dem 15. Juni 2003 stille ich jetzt meine 6 Monate alte Tochter. Mitte Dezember habe ich angefangen ihr Babynahrung am Morgen und am Abend (ca. 6 Teelöffel) und seit Anfang dieser Woche auch am Mittag zu geben. Ich stille meine Tochter immer noch 7-8 Mal am Tag und möchte jetzt wissen wie ich eine Stillmahlzeit mit Babynahrung ersetzen kann und...


Babynahrung

Hallo nochmal, ab wann kann ich eigentlich Babynahrung füttern? Zur Zeit stille ich noch voll, möchte aber so ab dem 3. oder 4. Monat langsam mit dem Abstillen beginnen. Liebe Grüße


Umstellung Babynahrung

Sehr geehrte Damen, meine Tochter, 15 Wochen alt, wird von mir gestillt und bekommt 1-2 x am Tag Aptamil Comfort (diese wurde mir vor 6 Wochen empfohlen, aufgrund von Verdauungsproblemen). Aptamil bekommt sie, da ich schon wieder 3h täglich arbeite. Da sie nun fast 4 Monate alt ist, habe ich überlegt, von Aptamil Comfort auf Nestle Beba umzustelle...


kann man stillen und babynahrung geben??

Guten Tag. Ich mache mir schon seit über eine Woche Gedanken ob ich meine kleine stillen soll oder nicht das Problem ist das wenn ich unterwegs bin ( öffentlich) nicht stillen möchte. Kann man wenn man unterwegs ist dem baby dann eine Flasche machen ( z.b. mit beba oder so??) Oder geht das nicht. Würde auch abpumpen aber das Problem ist dann wie ic...


Wann kann/darf/sollte ich von HA-PRE auf 1er Babynahrung umstellen ?

Mein Sohn ist aktuell 4 Monate alt und ich stille nach wie vor. Leider jedoch seit 3 Wochen nicht mehr voll. Maxi bekommt seit 3 Wochen abends eine "gute-Nacht-Flasche" 150ml mit HA-PRE Babynahrung. Gerne hätte ich bis mindestens zum 6 Monat voll gestillt, aber Maxi fing damals an abends extrem unruhig zu werden und es wirkte über Tage als ob er ...


Babynahrung

Hallo ich muss mein baby zwischendurch babynahrung geben weil ich manchmal zu wenig milch habe..sonst stille ich.. können sie mir sagen was pre und 1 auf den packungen bedeutet? ich habe gehört das milsana 1 und nestle bebe 1 mit gut im.ökotest abgeschlossen haben.aber auf den packungen steht kein pre drauf. darf ich eines von den mein baby geben?


Babynahrung abgelaufen

Oh gott mir ist grade aufgefallen das die babynahrung abgelaufen ist. .. ich gebe meinem sohn eigentlich nur muttermilch... nun habe ich ihm bis jetzt vlt nur 5 mal babynahrung noch zusätzlich geben müssen weil meine milch nicht ausreichend war. Das letzte mal ca vor 3 wochen habe ich ihm hipp babynahrung geben. Und sehe jetzt das die dann abgelauf...


Zufuettern von Babynahrung fuer weniger fluessigen Stuhl?

Liebe Stillberaterin, ich lebe im Ausland und mir wurde hier von einer Hebamme empfohlen, Babynahrung zuzufuettern, weil der Stuhl meines 3+ Wochen alten Babys recht fluessig und oft (kleine Mengen) ist. Sie weint beim Stuhlgang, da durch den ganzen fluessigen Stuhl die Haut am Pob in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich hatte irgendwo gelesen...


Welche Babynahrung & parallel abstillen und Beikost

Hallo! Mit ca. 5-6 Monaten möchte ich abstillen. Aktuell bekommt unsere Kleine in Ausnahmefällen auch mal ein Fläschchen mit HA Pre, da wir bei uns in der Familie Allergien haben. Stimmt es, dass HA Pre Nahrung nach 6 Monaten keinen Sinn mehr macht und man dann genauso gut normale Pre Nahrung füttern kann? Und ist das parallele Abstillen & ...


Stillen mit Zufüttern von Pre-Ha Babynahrung Neugeborenes

Sehr geehrte Frau Welter und Wrede, da ich als Studentin nicht in Elternzeit gehe aber dennoch nicht auf das Stillen verzichten möchte und mir das Abpumpen unvereinbar mit dem Studium erscheint, wollte ich fragen, ob es denn möglich ist, dass man stillt und mit Flaschennahrung zufüttert? Ich gebäre meine Tochter in den kommenden Tagen und wollte...