Liebes Stillberatungsteam,
ich habe eine frage die mir etwas Sorge bereitet. Aufgrund kleinerer Stillstart Schwierigkeiten habe ich über Monate die windeln meiner Maus stichprobenartig gewogen. Aus ärztlicher und Hebamme sicht war das zwar nie nötig,aber ich hatte ständig sorge. Sie hatte pro 24h immer zwischen 400bis500ml Ausscheidungen. Laut Aussage ihrerseits bei einem anderen Beitrag war dieses genau richtig an Menge. Nun bekommt meine Tochter seit 5tagen Beikost nachdem sie 6monate vollgestillt wurde. Seit dieser Zeit habe ich das Gefühl das sie weniger pipi macht. Laut wiegekontrolle nur ca 300/350g pipi in 24h. Liegt es an der Beikost oder was kann das sein?
Meine nächste Frage ist noch ein anderes Problem. Ich möchte noch so ca 6 Wochen also bis sie 8oder9 Monate ist stillen. Da ich ihr den Übergang so angenehm und auf keinen Fall abrupt gestalten wollte versuche ich seit Tagen eine stillmahlzeit teilweise durch pre zu ersetzen. Leider nimmt sie die Flasche überhaupt nicht an. Mit einem trinklernbecher nimmt sie auch nur 30ml. Dieses führt natürlich wieder zum "nachstillen" da ich mir ja sowieso schon immer Gedanken über ihre flüssigkeitszufuhr mache traue ich mich nicht mit dieser kleinen Menge die mahlzeit zu beenden . Wie schaffen wir beide es in naher Zukunft abzustillen ohne sie unter hunger drück zu setzen??!! mein Mann hat es natürlich auch probiert. Alle Tipps aus ihrem forum wurden bereits beherzigt.
Vielen dank
von
Pulli
am 13.07.2016, 01:59
Antwort auf:
Ausscheidung Beikost
Liebe Pulli,
ich würde nicht Gleichheit Brei und Per-Milch anbieten, das ist vielleicht zu viel für dein Baby.
In den ersten 6 Wochen haben voll gestillte Säuglinge im Regelfall sechs bis acht nasse Stoffwindeln oder fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln pro Tag. "Nass" bedeutet dabei ca. 30 60 ml Flüssigkeit darin. Du siehst, da ist auch schon eine ziemliche Spanne drin, weil jedes Kind ganz individuell ist, was seinen Milchbedarf angeht. Manche wachsen und gedeihen mit der Hälfte der Milchmenge, die ein anderes Kind verwertet, um die gleiche Gewichtszunahme und Wachstum zu erreichen.
Nach sechs Wochen kann die Anzahl der nassen Windeln auf fünf bis
sechs (Stoff) bzw. vier bis fünf (Wegwerfwindeln) zurückgehen, aber die
Urinmenge pro Windel wird zunehmen (116 ml und mehr). Der Grund dafür
ist, dass mit zunehmendem Alter des Babys auch die Blase größer wird. Dann kann es sein, dass einzelne Windeln deutlich mehr Urin enthalten und die Gesamtzahl der nassen Windeln zurückgeht.
Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 150 bis 227 Gramm pro Woche, bei
einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das durchschnittliche Längenwachstum
bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich.
Achte einmal auf die folgenden Anzeichen bei deinem Baby:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass dein Baby auch satt wird, ansonsten besteht tatsächlich Handlungsbedarf.
Hast Du einmal versucht, die Milch mit dem Becher zu geben?
Wenn du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt.
Du könntest anfangs auch Muttermilch mit Säuglingsmilch mischen und dann immer weiter strecken, das klappt meist ganz gut.
Auch kannst Du verschiedene Sorten ausprobieren, da sie tatsächlich recht unterschiedlich schmecken.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.07.2016