Frage: Alle 2 Tage Milchstau - was tun?

Liebe Stillberaterinnen, meine Kleine ist nun 6 Wochen alt. Sie kam mit nur 2.340g zur Welt und konnte (und kann) die Brust nicht fassen. Daher pumpe ich seit der Geburt ab und füttere sie über eine Sonde und Spritze in das Stillhütchen. Seit über 4 Wochen habe ich fast jeden 2. Tag einen neuen Milchstau - mal schlimmer, mal weniger schlimm. Es betrifft abwechselnd beide Brüste an verschiedenen Stellen. Manchmal wird der Stau so schlimm, dass ich einige Stunden nichts abpumpen kann, bis die Brust extrem voll ist und höllisch schmerzt. Fieber habe ich keines bekommen, die Brust ist nur gerötet. Mit Unterstützung meiner Nachsorge Hebamme haben wir alle möglichen naturheilkundlichen Maßnahmen versucht - Quarkwickel, Wärme vor dem Abpumpen, Homöopathie, Akupunktur, Massagen, Ausstreichen, viel Ruhe... Zuletzt haben wir versucht die Verschleimung mit typischen Hustenmitteln zu bekämpfen, zB Honig und Thymiantee und Globuli. Durch die Milchstaus konnte ich auch die Milchmenge noch nicht ausreichend erhöhen, sie reicht nur ca. 50%. Irgendwann löst sich der Stau dann immer, aber das ist kein Zustand den ich noch viel länger durchhalten kann. Meine Hebamme ist mit ihrem Latein am Ende. Haben Sie eine Empfehlung, was ich gegen die ständige Verschleimung und dadurch Pfropfenbildung tun kann bzw. was die Ursache sein könnte? Vielen lieben Dank!

von Muc_Mami am 13.10.2016, 21:59



Antwort auf: Alle 2 Tage Milchstau - was tun?

Liebe Muc_Mam, es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Schau ob Du jemanden findest, der dir etwas abnimmt, nimm wirklich jede Hilfe an. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.10.2016



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