Frage: Milchstau mit Fieber

Hallo Frau Welter, vorgestern Abend fühlte ich mich etwas krank und im Bett tat meine linke Brust etwas weh. Ich schob es auf das längere Saugen meines Kleinen kurz vorher. Am nächsten Tag, also gestern waren oben und links seitlich an der Brust zwei Knubbel zu spüren, die auch weh taten und ich fühle mich etwas grippisch mit leicht erhöhter Temperatur und Kopfschmerzen. Am Abend dann hatte ich axillar 38,4 Temperatur und ich fror und schwitze (auch Nachtschweiß) im Wechsel. Habe daraufhin eine Ibu 400 genommen, das war gegen 22:30. Heute im 10:30 tut meine Brust zwar weh und die Knubbel sind noch da, aber ich habe bisher kein Fieber und auch keine erhöhte Temper (axillar 36 Grad). Vor dem Stillen wärme und massiere ich die Brust und danach kühle ich sie. Ich versuche verschiedene Stillpositionen, wobei mein Sohn das Stillen im Vierfüßlerstand nicht mag/nicht annimmt. Mein Mann holt mir heute auch Quark aus dem Supermarkt. Nun meine Frage, muss ich direkt zum Arzt oder kann ich es weiter konservativ versuchen? Haben Sie noch weitere Tipps? Ich habe Angst deshalb in‘s Krankenhaus zu müssen, da das für mich immenser psychischer Stress ist :/ Meine Hebamme ist mir leider gar keine Hilfe-sie meinte nur, ich soll mal abwarten und es aussitzen.. Vielen Dank schon mal!

von ramona1 am 08.01.2024, 10:36



Antwort auf: Milchstau mit Fieber

Liebe ramona1, um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar so lange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden, kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Also keinesfalls eine schmerzende Brust "schonen"... Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich eine Verhärtung in der Brust nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Mach dir keine Sorgen, der Arzt wird dir erstmal Medikamente verschreiben und dich nicht gleich in die Klinik einweisen! Lieben Gruß und gute Besserung! Schreib doch heute Abend nochmal kurz, wie es dir geht! Biggi

von Biggi Welter am 08.01.2024



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