18 Monate - von allen Seiten zum Abstillen gedrängt

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: 18 Monate - von allen Seiten zum Abstillen gedrängt

Liebe Stillberaterinnen, ich hoffe, Sie können mir einen kleinen Rat für meine Situation geben: Mein Sohn ist 18 Monate alt und wird noch immer fast voll gestillt. Er hat im Alter von 6 Monaten für ca. 8 Wochen bereits drei verschiedene Breimahlzeiten am Tag gegessen, verweigerte die Breie jedoch zunehmend bis er irgendwann komplett aufgehört hat, zu essen. Wir können leider nicht mehr nachvollziehen, ob es einen Anlass für ihn gab, mit dem Essen aufzuhören. Er bekam damals 4 Zähne auf einmal und war stark erkältet - ob dies die Ursache war, wissen wir jedoch nicht. Jedenfalls isst er seitdem nur sehr selektiv: lange Zeit nur einen Abendbrei aus Muttermilch, Mandelmus und Hirseflocken sowie ein halbes bis ganzes Gläschen Birnenbrei. Dazu dann viel Muttermilch. Seit einem halben Jahr geht er in die Krippe - wir hatten gehofft, dass er sich dort bei den anderen Kindern das Essen abschaut, aber bislang ist das leider nicht eingetreten. Er isst inzwischen auch gerne Joghurt (mittlerweile auch mit kleinen Fruchtstücken) und Gemüsesuppe (aber nur ohne Stücke) oder eine klare Soße. Er knabbert an Salzstangen und Reiswaffeln, schluckt diese aber nicht herunter. Kurz gesagt: er isst nichts stückiges und auch in Breiform nur sehr selektierte Sachen. Wir haben das Gefühl, dass er sich vor fester Nahrung und das Herunterschlucken ekelt. Brot, Kuchen, Banane o.ä. nimmt er nicht einmal in die Hand. Was gut ist: er trinkt jeden Tag ca. 150 ml selbstgemachten Smoothie aus Früchten und Gemüse. Nun werde ich von vielen Seiten - Haus-, Frauen- und Zahnarzt sowie Krippenerzieherinnen - dazu gedrängt, endlich abzustillen und ihm die Brust zu verweigern, damit er anfängt zu essen. Ich finde das emotional schwierig und möchte meinen Sohn nicht enttäuschen, indem ich sein Bedürfnis ignoriere. Ich glaube nicht, dass er nur aus Bequemlichkeit nichts essen möchte und sehe auch die Fortschritte, die er in letzter Zeit gemacht hat. Er ist total fit, konnte mit 12 Monaten laufen, hat viel Kraft und Energie und spricht inzwischen schon viele Worte. Verunsichert bin ich durch das viele Drängen jedoch schon. Hinzu kommt, dass mein Sohn an einem Zahn eine Karies entwickelt hat und daher auch der Zahnarzt auf ein baldiges Abstillen drängt. Ich danke Ihnen bereits vorab für Ihren Rat!

von 2015Mama am 22.11.2016, 04:01



Antwort auf: 18 Monate - von allen Seiten zum Abstillen gedrängt

Liebe 2015Mama, ich würde das Kind nicht unter Zwang abstillen, aber es ist jetzt wirklich an der Zeit, dass geschaut wird, WARUM das Kind mit 18 Monaten noch nicht essen mag. Wurde der Eisenwert des Kindes kontrolliert? Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist jetzt wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.11.2016



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