Hallo Herr Dr. Bluni,
Mein FA hat heute eine tiefliegende Plazenta (glaube, sogar über dem Muttermund) festgestellt und mir eine Woche Bettruhe verordnet. Wenn sich danach meine dzt Schmierblutungen und Krämpfe gelegt haben, kann ich evtl wieder arbeiten gehen. Hierzu habe ich einige Fragen und bitte auch um ihre Meinung:
1. ich lese meist von tiefliegender Plazenta zu einem späteren Zeitpunkt der SS. Ich bin jetzt in der 6+6 SSW. Kann sich die Plazenta tatsächlich binnen einer Woche so schnell nach oben verlagern?
2. Wie ist Bettruhe zu verstehen - tatsächlich den ganzen Tag liegen? Ich bekomme immer von längerem Liegen Kreislaufprobleme und möchte gar nicht daran denken, wie das ist, wenn ich nur liege.
3. Mein Arbeitgeber wird über den Krankenstand nicht erfreut sein, auch ich möchte noch einige Dinge erledigen. Spricht etwas dagegen, zuhause mit dem Laptop zu arbeiten oder ist dies auch nicht gesund? Ich lese immer Stress vermeiden und den habe ich zu einem hohen Ausmaß, sobald ich arbeite.
Vielen Dank vorab für Ihre Antwort.
LG Petra
von
Snail1
am 28.07.2014, 19:19
Antwort auf:
Tiefliegende Plazenta im 1. Schwangerschaftsdrittel
Liebe Petra,
1. in der siebten Woche gibt es noch keine Plazenta. Diese bildet sich erst etwa um die zwölfte Woche aus.
2. das bedeutet, dass solche Blutungen in der Frühschwangerschaft vielleicht auch aus der Fruchthülle kommen, jedoch nicht von der Plazenta.
3. in aller Regel werden wir bei Blutungen in der Frühschwangerschaft zu körperlicher Schonung mit Verzicht auf Sport, verkehren anstrengende Tätigkeiten raten. Gleichzeitig kann die Einnahme von Magnesium helfen, die Aktivität der Gebärmutter zu reduzieren.
Die Empfehlung zu strenger Bettruhe ist schon lange historisch überholt und medizinisch Sitz in keiner Weise das Risiko der Fehlgeburt weiter reduzieren können. Wir wissen aber, dass dieses nach wie vor in Deutschland sehr häufig als Empfehlung ausgesprochen wird.
4. was Sie dann bei entsprechender Schonung sonst noch an Aktivitäten unternehmen, bleibt sicherlich Ihnen überlassen. Das stimmen Sie aber bitte mit einem ihrer Ärzte vor Ort ab.
Viele Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.07.2014
