Frage: Progesteronsubstitution

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, Sie schrieben kürzlich: "Das Verabreichen von Progesteron kann in der spontan entstandenen Schwangerschaft keine frühe Fehlgeburt verhindern. Dieses ist in zahlreichen internationalen Studien immer wieder belegt worden". Das bedeutet für mich das eine frühe Fehlgeburt in der spontan entstandenen Schwangerschaft niemals durch "Progesteronmangel" verursacht werden kann? Im Rahmen einer assistierten Reproduktion kann es zu einem sog. Lutealphasendefekt kommen. Das bedeutet lapidar es herrscht ein Progesteronmangel. Dieser wird obligatorisch mit einer Substitution ausgeglichen. In der spontan entstandenen Schwangerschaft hingegen würde bei einem vorliegenden Mangel eine Substitution sinnlos sein laut den Studien. Diesen Sachverhalt verstehe ich nicht. Danke sehr.

von Manu-86 am 23.04.2017, 10:41



Antwort auf: Progesteronsubstitution

Hallo, Das ist so nicht richtig. Denn es gibt natürlich Frauen, die eine entsprechende hormonelle Störung haben. Ihre sehr differenzierte Frage finde ich sehr interessant. Der Grund ist jedoch, dass diese von mir zitierten Untersuchungen bei Schwangerschaften untersucht wurden, die spontan entstanden sind. Inwiefern es hier bei den Schwangerschaften, die unter künstlicher Befruchtung entstanden sind andere Daten gibt, ist mir nicht bekannt. Sehr wahrscheinlich werden dazu dann aber unsere Experten für den Kinderwunsch eine kompetente Auskunft erteilen können. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 23.04.2017