Hallo,
ich stehe grade vor der Frage, ob eine Nackenfaltenmessung notwendig ist oder nicht.
Bei den vorherigen beiden Schwangerschaften, habe ich es nicht machen lassen, weil irgendwie auch nicht wirklich ein Grund dafür vorlag.
Jetzt bin ich 32 und unsicherer als zuvor. Zum einen, weil es ein anderer Arzt ist, als beim letzten Kind, zum anderen weil ich eben schon 32 bin.
Ich muss dazu sagen, dass mein Bauchgefühl zumindest sagt, ich kann dem Arzt vertrauen. ( sonst wäre ich nicht dort zur Vorsorge) Allerdings habe ich eher das Gefühl, dass die Messung eher verunsichert, als beruhigt, zumindest nachdem, was ich bisher so gelesen habe.
Ich wende mich an sie, weil ich mir eine objektive Meinung erhoffe, ob es notwendig ist oder nicht.
Ich meine was ändert es, wenn die Messung von der norm abweicht? Habe ich dann noch mehr Untersuchungen und und und, bis es zu einem eindeutigen Ergebnis kommt? Selbst wenn, ist doch dann die Zeit sich um zu entscheiden vorrüber. ( was für mich eh nicht in Frage kommt) Mir ist diese ganze Messung irgendwie von Grund auf zu schwammig um mich zu einer Entscheidung durchzuringen, wenn ich jetzt zu lange warte, ist es eh zu spät, da ich nur noch etwa 2,5 Wochen habe um mich zu entscheiden.
Und wenn ich lese, das 20% aller Kinder ohen auffällige Messungen, dennoch eine Trisomie 21 haben, ist das nicht grade beruhigend oder gar positiv für eine Messung.
Ich bin grade etwas durcheinander, aber ich hoffe, dass sie mir trotz der etwas konfusen Frage dennoch helfen können.
lg Esther
von
Frustkeks
am 19.09.2016, 14:24
Antwort auf:
Nackenfaltenmessung notwendig?
Liebe Esther,
1. Ihre Überlegungen kann ich sehr gut verstehen und sie finden sicherlich täglich in vielen Köpfen schwangerer Frauen statt.
2. und zu genau dieser Frage vertrete ich hier eigentlich seit sehr vielen Jahren immer die gleiche Meinung, die sie in unserer Stichwortsuche unter der Adresse
http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/praenataldiagnostik.htm
nachlesen können.
3. zusammengefasst ist meines Erachtens die objektive Information der Patientin zu den Inhalten der Vorsorgeuntersuchungen und den Möglichkeiten/ Grenzen der Ultraschalldiagnostik und eben auch der Möglichkeiten der pränatale Diagnostik hier die wichtigste Maßnahme.
Sofern es das Alter der Patientin (35 Jahre und älter), eine Risikosituation aus einer Vorgeschichte oder der Familie oder anderer besonderer Situationen hergeben, werden wir natürlich umso eher all diese Möglichkeiten besprechen und dazu gehört gegebenenfalls dann auch die genetische Beratung.
4. wenn wir dann über die verschiedenen Möglichkeiten der Risikoberechnung, wie zum Beispiel der Nackentransparenzmessung oder dem Ersttrimesterscreening sprechen, dann ist es unerlässlich, hier auch die Grenzen aufzuzeigen und die möglichen Konsequenzen, die sich aus einem auffälligen Ergebnis ergeben könnten.
5. entscheidet sich das Paar nach ein gehender Überbelegung zu dem ein oder anderen dieser Verfahren, dann empfehlen wir hier ebenfalls seit vielen Jahren, sich im Vorfeld die Einrichtung dazu sehr gut auszusuchen und sich bei der Entscheidungsfindung nicht am Preis zu orientieren.
Ich bin überzeugt, dass Sie nach entsprechender Überlegungen hier die für Sie richtige Entscheidung treffen werden.
Herzliche Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 19.09.2016