Frage: Krankschreibung

Guten Tag Herr Dr Bluni ich bin doch mehr oder weniger geschockt über meinen heutigen Arzttermin. Kurz zur Vorgeschichte. Ich bin in ssw 31/32 und bin im Büro wahnsinnig gefordert und gestresst. Dies liegt vor allem darum, dass sich niemand darum kümmert, dass ich schwanger bin. Ich habe heute, knapp 3 Wochen vor Beginn des Mutterschutzes nicht das Gefühl, dass ich entlastet werde oder auf mich Rücksicht genommen wird. Ich bin Dipl Kffr und arbeite im Bereich Finanzen/Buchhaltung/Controlling. Ich bin sehr unglücklich über die fehlende Fürsorge und das Ignorieren meiner Situation. Ich liege wach und grüble, bin unglücklich und extrem erschöpft. Ich komme in den meisten Fällen nicht einmal zum Essen und Trinken im Büro. Weil die Zeit einfach nicht da ist. Nachdem ich häuftig meinen Chef um Hilfe gebeten habe ist noch immer nichts passiert, so dass ich heute morgen in die Praxis meiner Hausärztin gegangen bin. Ich habe gehofft, dass sie ein offenes Ohr hat für mein Problem. Ich hatte gehofft, dass sie mich krank schreibt. Statt dessen sagte sie, dass eine Schwangerschaft keine Krankheit ist und sie meine Krankschreibung nur begründen könne mit psychischen Problemen bei der Arbeit. Ohne Zusammenhang mit meiner Schwangerschaft. Sie sagte, dass sie mich darauf hinweisen müsse, dass das aber für mich nachteilig sein kann, weil Versicherungen meine Krankenakte einsehen können und dass ich dann unter Umständen keine Lebensversicherung mehr abschliessen könne, weil ich ja schliesslich psychische Störungen habe. Sie hat mich zwar jetzt eine Woche krank geschrieben, aber mich klar wissen lassen, dass ich ein Psycho bin um es mal klar zu sagen. Sie denkt ermutlich ich wäre faul oder was auch immer. Aber es steht ihr nicht zu, sowas zu äußern, zu mutmaßen oder das zu beurteilen. Ich habe mir den Gang zum Arzt nicht einfach gemacht. Das können Sie mir glauben. Aber jetzt nach dem Auftritt der Hausärztin fühle ich mich noch schlechter und bin wirklich ratlos. Ich bin wahnsinnig geschockt, wie eine Ärztin darauf kommt eine Schwangere so zu behandeln. Ich möchte jetzt zu meinem Gynäkologen gehen und ihm das Problem schildern. Ich würde jedoch gerne Ihre Einschätzung haben. Ist eine psychische (Über-)Belastung bei Schwangeren denn so ungewöhnlich? Man darf doch mal nicht vergessen, dass manche Arbeitgbeber Schwangere alles andere als freundlich behandeln und dass ein Gang zum Arzt sicher nicht dem eigenen Unvermögen geschuldet ist sondern schlichtweg der fehlenden Sensibiltät und Unterstützung im Büro. Ist es einer Schwangeren dann nicht gestattet, sich zu entlasten und wenn notwendig über über eine Krankschreibung. Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung. Herzlichen Dank, Herr Doktor Bluni!!!

von Aunty am 24.09.2013, 15:13



Antwort auf: Krankschreibung

Liebe Aunty , ganz so schlimm wie es die Hausärztin schildert wird es dann doch nicht sein. Und unter normalen Umständen erfährt die Krankenkasse auch nicht direkt von der Ursache der Krankschreibung. Das ist in aller Regel erst dann der Fall, wenn Sie zum Beispiel länger als sechs Wochen krankgeschrieben werden und die Krankenkasse für die Lohnfortzahlung eintreten muss. Darüber hinaus ist es selbstverständlich so, dass jeder Arzt gehalten ist das Ausstellen einer Krankschreibung streng zu handhaben. Sie brauchen sich aber sicherlich keine Vorwürfe zu machen, denn die Situation, die sie beschreiben betrifft sehr viele andere schwangere Frauen auch. Und manchmal kann eine erhebliche psychische Belastung am Arbeitsplatz eben doch ein Grund sein, die Schwangere krankzuschreiben. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 24.09.2013



Antwort auf: Krankschreibung

suche dir eine neue artztin bitte.peggy

von peggymia am 24.09.2013, 19:21